Ozeanix - Auf der anderen Seite der Welt

20.02. 20:00 Camp über dem Moonlight Canyon, 700m

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Über die Brücke am Shotover-River...

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...strampeln wir hinauf auf den Moonlight Trail.

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Ein Isohypsentraum führt über der Schlucht des Moonlight Creek ins Hinterland von Queenstown. Nur kurze Zeit lang hört man noch den Lärm der Jetboote und das Gekreische der tarzanbahnenden Touristen. Wobei man das Kreischen durchaus nachvollziehen kann, führt die riesige Zipline doch einmal quer über den ganzen Canyon... und wieder zurück.

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Bald schon ist Ruhe im Karton: Nur einmal um die Ecke und das quirlig vollgestopfte Queenstown könnte nicht weiter weg sein.

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Die Berge im Hinterland sind quasi menschenleer. Natürlich sind die Flüsse und Täler im Privatbesitz von riesigen Farmen, aber immerhin darf man hier relativ problemlos durchstrampeln.

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Trailtraum... allerdings bei spätnachmittäglich unchristlich heissen Temperaturen. Heut sind wir zum ersten Mal in Neuseeland richtig am schwitzen, fühlt sich an wie Andalusien im August.Ein wenig heftig, gibts hier an der trockenen Bergflanke doch keinen Tropfen Wasser. Drum fackeln wir nicht lang und droppen bei der ersten Möglichkeit zweihundertfünfzig Tiefenmeter...

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... hinab zum Fluss. Müssen wir zwar hinterher alles wieder hoch, aber das wars einfach wert!

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Als die Sonne nicht mehr so brutzelt, verlassen wir den Fluss und klettern wieder hoch auf den Berg. Wiesencamp auf siebenhundert Metern und superweichem Gras. Sonnenuntergang... Sonnenaufgangsausrichtung... noch genau ein Dinner und ein Frühstück im Gepäck, sollte passen.
 
Boooh.. @stuntzi , das ist ja mal nen ganz übler Schlafzimmerblick auf dem Badebild! Wenn ich vom anderen Geschlecht oder vom anderen Ufer wär, hätte @Goldkettle nichts mehr zu Lachen und ich würd in den nächsten Flieger um die halbe Welt steigen um bei Dir zu sein!

Zum Glück ist aber alles ganz anders und der Blick wirkt auf mich nur leicht irritierend!

Aber tu mir mal nen Gefallen, und gib @Goldkettle nen Küßchen von mir! :love::aetsch:
 
20.02. 10:50 Ben Lommond Saddle über Queenstown, 1310m

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Goldkettle wählt heute mit der Umrundung des Ben Lommond im Tal die vermeintlich leichtere Variante. Ich dagegen mache mich nach einem "Sweet & Sour Lamb"-Trekkingfrühstück an die siebenhundert Höhenmeter über die Rückseite des Bergs hinauf in den Sattel über Queenstown. Hab irgendwo mal was über diese Route als Biketour aufgeschnappt, aber in Realität ist quasi der gesamte Uphill eine einzige lange Schiebestrecke. Macht eigentlich nix, heut versteckt sich die Sonne hinter ein paar freundlichen Schleierwolken, das macht die Temperaturen halbwegs erträglich. Außerdem hab ich Goldkettle das Zelt und den Kochkrempl aufgedrückt, zwei Kilo weniger am Buckel merkt man!

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Erst ganz oben können ein paar Meter gefahren werden, aber dann ist die Arbeit größtenteils schon verrichtet. Rechts der Gipfel des Ben Lommond, mittig der Sattel hinter dem es...

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... zum Lake Wakatipu und nach Queenstown hinunter geht. Und zwar sauber getrennt in Wanderer und Mountainbiker, da lassen sie nix anbrennen, die Kiwis.

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Na dann los... es warten immerhin neunhundert Tiefenmeter Singletrack... und die ersten paar Meter sind schon mal ziemlich schmackofatzig :).
 
Bin mir nicht so sicher, ob @stuntzi nicht die bessere Wahl getroffen hat. Ich hatte heute morgen irgendwie das Gefühl, dass ich eine "leichtere" Route bräuchte. Da waren dann aber doch einige versteckte Höhenmeter auf meiner Bergumrundung versteckt. Landschaftlich zwar sehr schön, gerade am Moke Lake entlang, dann aber all die schönen Höhenmeter auf ein paar Serpentinen Teerstraße "verschwendet". Dafür empfängt mich der Lake Wakatipu mit einem schönen Blick:
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Und in Queenstown gibt es endlich ein Eis, bis @stuntzi dann auch da ist.
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Der böse, böse Privatbesitz!

Und wie ist es hier in der Heimat? Viel öffentlicher Wald- und Landbesitz, ansich freies Betretungsrecht und doch mehrere Millionen die meinen jeder Quadratmeter auf dem sie unterwegs sind sei ihr Privatbesitz. Dann lieber klare Regeln wie in Neuseeland...
 
20.02. 12:30 Queenstown am Lake Wakatipu, 320m

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Fünferzorro...

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... und Dreierzorro...

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... folgen Schrägzorro...

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... immer am Grat entlang hinab zum Lake Wakatipu. Genialer Trail, geniale Aussicht.

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Biker oben, Wanderer unten, so ists recht.

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Tiefer unten wirds geshapter, dann fliegt man in teils steilen aber nie gemeinen Kurven durch den Bergwald bergab. Gemein ist hier sowieso nix, auch die "Black Diamond"-Geschichten und irgendwelche "Expert Grade"-Schilder weisen auf kaum mehr als flowige S1-Trails hin. Weltcup-Downhills gibts auch, aber ich steh zur Zeit immer noch mehr auf easypeasy.

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An der Bergstation der Skyline Gondola von Queenstown ist auf einmal unglaubliches Remmidemmi: Wanderer, Biker, Gleitschirmflieger, Rodelbahner, Zipliner, Kletterer, Aussichtstouristen, alles trifft sich hier oben auf einem einzigen großen Ameisenhaufen. Ich such mir einen schnellen Flat White, dann such ich schnell das Weite...

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...und brezle auf diversen Bikeparktracks hinab ins Tal. Vom Sattel runter warens schlussendlich: "upper missing link", "lower missing link", "beeched as", "lazy vertigo", "vertigo" und "hammy's track". Flow bis zum Abwinken könnte man sagen... das Shaping im Bikepark gefällt. Einige Tables, haufenweise Steilkurven, viel lustiges Zeugs. Nicht ganz auf dem Level von Derby oder Rotorua, aber die Queenstownies geben sich mit ihrem Park durchaus Mühe... und das merkt man!

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Etwas weniger Mühe könnten sich dagegen die Burgerbrater von "Ferg" geben: Die Schlange geht einmal um den Block, fünfundvierzig Minuten Wartezeit für nen Hamburger? Der ist wohl einfach ZU gut. Ich werds nicht herausfinden, auf Schlangen steh ich nicht.

Anyway... Fazit zum Moonlight Canyon und zur Abfahrt vom Ben Lommond? Bestmögliche Ankunft in Queenstown. Deutlich mehr Arbeit, aber für Bergradler deutlich angebrachter als der platte Kinderwagenradweg am Seeufer.
 
20.02. 22:55 Queenstown Hilton, 320m

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Sechs Kilometer am Ufer des Lake Wakatipu bringen uns zum naächsten wilden Zeltpl... hmm... oder heute vielleicht mal anders... weil einer von uns noch ein paar Hiltonbonuspunkte aus einem früheren Leben auf dem Konto hat? Fünfsterneinchecken mit Knieschonern hat jedenfalls was.

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Muss ja nicht immer ein wilder camping spot in den Bergen sein. Fast immer reicht auch : - ).

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Bier und Chips im Bett, wie immer in solchen Fällen. Schönen Dienstag Morgen wünsche ich, gute Nacht.
 
Was wird denn als Aktivität im Hilton angeboten?
Ich kann mir nur schwer Vorstellen flying fox etc ist attraktiv für die Zielgruppe des Hiltons,
gibt es dann nen Jachthafen in Queenstown oder so ?
 
20.02. 22:55 Queenstown Hilton, 320m


Sechs Kilometer am Ufer des Lake Wakatipu bringen uns zum naächsten wilden Zeltpl... hmm... oder heute vielleicht mal anders... weil einer von uns noch ein paar Hiltonbonuspunkte aus einem früheren Leben auf dem Konto hat? Fünfsterneinchecken mit Knieschonern hat jedenfalls was.


Muss ja nicht immer ein wilder camping spot in den Bergen sein. Fast immer reicht auch : - ).

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Bier und Chips im Bett, wie immer in solchen Fällen. Schönen Dienstag Morgen wünsche ich, gute Nacht.

Cool, endlich mal ein Foto was mir gefällt, zwei einsame Flaschen Bier!!! :D
Macht nur weiter so :daumen::D
 
Waaah, das ist ne Überdosis für mich. Diese super Bilder, die die eigenen Erinnerungen hochspülen. Und dann steigt ihr dort auch noch im Hilton ab ?! Lasst es euch gutgehen. Anstehen beim Fergburger lohnt sich, hatte noch nirgends nen besseren Burger gegessen. Ich würde noch Frühstück im Voodoo-Cafe empfehlen, sehr gutes Selbstgebackenes was ich in Erinnerung habe.
 
Waaah, das ist ne Überdosis für mich. Diese super Bilder, die die eigenen Erinnerungen hochspülen. Und dann steigt ihr dort auch noch im Hilton ab ?! Lasst es euch gutgehen. Anstehen beim Fergburger lohnt sich, hatte noch nirgends nen besseren Burger gegessen. Ich würde noch Frühstück im Voodoo-Cafe empfehlen, sehr gutes Selbstgebackenes was ich in Erinnerung habe.

Stimmt streiche oben in meinem Post "Taco Medic". Wir waren im Vudu zum Frühstück. ... Hat uns sehr gut gefallen.
 
22.02. 09:45 Queenstown Hilton, 320m

Regen in der Nacht, Regen am Vormittag, da passt ein angenehmens Hotel mit exorbitantem Frühstücksbuffet doch etwas besser in den Kram als ein Zeltplatz am Berg. Gutes Timing.

Apropos Timing... Neuseeland scheint ja nun rein geographisch recht bald aufzuhören. Die Südspitze der Südinsel bei Invercargill ist nicht mehr weit, die Radrouten dahin wohl eher langweilig und flach. Aber hilft nix, man muss die Geschichte natürlich zu Ende bringen. Zwisschendrin soll ja noch ein Abstecher in den Milford Sound erfolgen, um diesen fluffigen Berg hier zu besteigen:

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Mitre Peak, genau 1683 Meter quasi senkrecht über dem Milford Sound. Warum rauf? Weiss nicht so genau... war Goldkettles Idee. Er sieht halt gut aus. Ist etwas kompliziert... braucht glaub ich einen Kayak zum rüberschippern und dann ein paar Stunden heftiges bush bashing, gefolgt von luftiger Kraxelei. Außerdem natürlich stabil gutes Wetter über zwei Tage, das ist dort unten am regenreichsten(?) Ort der Erde ja nicht gerade an der Tagesordnung.

Na mal sehen... erst mal überhaupt hinkommen. Dazu gibts entweder eine elendiglich lange Sackgassenteerstraße ab Te Anau (120 Kilometer) oder ein paar interessante Mehrtageswanderwege ab Glenorchy: "Greenstone Track" oder "Caples Track", eventuell in Verbindung mit "Mavora Walkway". Leider scheinen Bikes dort nicht wirklich erlaubt, aber endgültig definitive Aussagen dazu hab ich noch nicht auftreiben können. Vielleicht ist ja von euch schon mal jemand durch? Gern auch als Wanderer, bin über jeden Infohappen froh. Oder gibts sonst Alternativen zur Teerstraße ab Te Anau. Andererseits... ist ja angeblich eine der schönsten Straßen der Welt, die könnte man schon mal radeln. Auch wenn man solche Kiwi-Superlativen mit etwas Vorsicht behandeln muss... : - ).

Wie auch immer... erst mal weiter frühstücken... dann planen. Draussen verpasst man im Moment nix ausser ner kalten Dusche.
 
Zuletzt bearbeitet:
21.02. 09:45 Queenstown Hilton, 320m
Teerstraße ab Te Anau. Andererseits... ist ja angeblich eine der schönsten Straßen der Welt, die könnte man schon mal radeln. Auch wenn man solche Kiwi-Superlativen mit etwas Vorsicht behandeln muss... : - ).

@stuntzi
Die Landschaft links und rechts der Strasse ist natürlich schon sehenswert und es lassen sich auch von der Strasse schöne Tageswanderungen unternehmen, aber: Milford-Sound ist mit die Top-Sehenswürdigkeit der Südinsel und wird von > 20 Ausflugsbooten stündlich be-shippert. Und diese Ausflugsboote wollen mit Touris gefüttert werden. Unterm Tag hast Du also kontinuierlichen Bus, Womo und PKW Verkehr, der das Radln sicher nicht entspannt macht. Eine Möglichkeit wäre nur in die Tagesrandstunden auszuweichen.

Viel Erfolg und weiterhin viel Spaß,
Kolli
PS.: Wie immer danke für's Mitnehmen :)
 
Der Verkehr tagsüber ist dort wirklich nicht zu verachten, stelle mir das mit dem Radl wenig spaßig vor. Wir sind damals mit dem Auto sehr sehr früh hingefahren, da war es wunderbar einsam. Diese Randzeiten werden aber mit dem Rad schwierig, da sich die Strecke ja doch ganz schön zieht. Wenn keine Boote mehr fahren (+- 2 Stunden) ist die Straße vermutlich so gut wie leer.
Stellt euch auch drauf ein, dass ihr (zumindest an den Sounds selber) eure Lieblingstierchen, die Sandflies, in Hülle und Fülle haben werdet. Ich fad die dort am schlimmsten.
 
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