Probleme bei Lehm und Schlamm

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Ich weiß nicht ob wir hier sowas schonmal hatten.
Kleines Problem. Trails top, Waldautobahn flop.

Ich hole mal ein bisschen aus.

Von der Fahrtechnik her bin ich also eigentlich nicht völlig scheiße.

Bin auch letztes Jahr und vor allem vorletztes Jahr viel mit einer AM-Gruppe unterwegs gewesen mit einer Menge an Trailkilometern. Das hat mir sicher auch viel gebracht.
Auf dem Trail bin ich verglichen mit den anderen immer sehr gut unterwegs.
Kenne nicht viele, die mir auf dem Hardtail (also rede von CC-Bike 100mm) folgen können.

Und auch bei den meisten der AM-Kollegen kann ich bis heute wirklich sehr gut auf dem Trail dranbleiben (trotz klar benachteiligtem Bike und vor allem viel schlechterer Bereifung. Außer es wird sehr steil, da fehlt dann die Reverb!)


Ich habe allerdings komischerweise echt immer massive Probleme bei Schlamm auf der Waldautobahn.
Im übertriebenen Sinne fahren mir da wirklich selbst Anfänger weg und ich hab auch immer wieder "kritische" Situationen.
Selbiges gilt auch für sehr lehmige Bodenverhältnisse auf der Waldautobahn.


Habe das dieses Jahr auch im Rennen beobachtet. Bei Nässe und Schlamm ist mir dieses Jahr eine komplette Gruppe weggefahren auf der Waldautobahn. Waren bestimmt 10 Leute.
Bei Nässe und Schlamm auf dem Trail fahr ich aber hingegen dann trotzdem allen um die Ohren.

Und das habe ich nicht nur da beobachtet sondern auch mehrfach auf Trainingsausfahrten und Gruppenausfahrten. Auf dem Trail bin ich immer vorne weg.
Auf der Waldautobahn immer wieder starke Probleme und auch brenzlige Situationen.

Bin daher etwas ratlos und weiß nicht so richtig weiter.
Eigentlich stört es mich jetzt nicht extrem. Aber es ist ja ne Sache, die eigentlich überhaupt nicht sein kann und keinen Sinn macht.
Was könnte man machen?
 
beschreib mal ein paar situationen in denen du probleme hast.
Schlamm mit Spurrinnen, tiefere Schlammpfützen bei hoher Geschwindigkeit, Graskanten und sowas halt.
Lehmiger Boden mit seitlichem Gefälle. Alles was nass und schmierig ist und mit höherer Geschwindigkeit zusammenkommt (>25-30km/h)
Das ist halt im Rennen echt ärgerlich, wenn bei sowas die Gruppe nen Loch fährt was man dann wieder zufahren muss.
Bzw in dem Rennen konnte ich es nicht zufahren und war dann erstmal 15 Kilometer solo unterwegs.
 
Zunächst habe ich die Ursache hauptsächlich bei den Reifen vermutet. Wenn auch stets Fahrtechnik > Radtechnik gilt ;)
Im Rennen wird die Bereifung jedoch ähnlich sein, sodass da doch ein bemerkbarer Unterschied sein muss, der sich dann vorwiegend durch die Fahrtechnik erklären lässt - oder?
Dann schätze ich, liegt es am Gleichgewicht auf dem Rad, genauer gesagt, zwischen den Rädern. Jegliche Ferndiagnose ist aber schwierig. Das Einfachste wird sein, Du schnappst Dir jemanden, der in Fahrtechnik versiert ist und fährst mit dieser Person genau das, was Du nicht kannst. Wenn ich Kurse gebe, fällt mir so am Schnellsten auf, ob und was für Lernfelder jemand tatsächlich hat. Das lasse ich mir nie lange erkären :)
 
Also die Bereifung im Training und Rennen ist das ganze Jahr über eigentlich immer gleich.
Fahre seit 3 Jahren Conti Race King.
(Bis auf die Trail-Urlaube in Südfrankreich, dafür hab ich mir nen Satz Maxxis Minion zugelegt)
Und auch die "Konkurrenz" fährt da ähnliches. Das muss irgendwie an der Technik liegen.
Gleiche Reifen bei mir, gleiche Reifen bei den anderen.
Trails -> alle stehen mir völligst im Weg.
Waltautobahn -> keine Chance.

Ich weiß nicht ob eventuell auch etwas der Kopf mit reinspielt weil ich letztes Jahr zwei ziemlich üble (aber völlig unnötige Stürze weil unkonzentriertheit) bei hohem Tempo auf der Waldautobahn hatte.
Glaube es aber eigentlich nicht unbedingt weil ich eigentlich überhaupt nicht der Typ bin der wegen sowas dann Angst hat und beim fahren darüber nachdenkt. Zumal ich damit eigentlich vorher auch schon Probleme hatte.


Mir jemanden zu schnappen und den mal hinterherfahren zu lassen ist auf jeden Fall mal ne brauchbare Idee!
Das sollte ich auf jeden Fall mal machen!
 
Also will das eigentlich auf jeden Fall irgendwie hinbekommen weil das ist halt einfach "unnötige Zeit" die man verliert.
Im Trockenen und auf technischeren Abschnitten generell mach ich in den Marathons IMMER! Zeit gut auf mein Umfeld.
Beim Marathon in Wetter hatte ich fast das Gefühl nur "Idioten" um mich herum zu haben weils so unfassbar lahm vonstatten hing bergab.
Aber wie gesagt.
Kaum ist es mal nass und es hat die beschriebenen Gegebenheiten komm ich mir wie der übelste Anfänger vor und es geht nichts mehr.
Das ärgert mich ziemlich
 
Also wenn die "anderen" wirklich die gleichen Reifen fahren, kann es daran ja schonmal nicht mehr liegen. Hast du schonmal mit dem Luftdruck gespielt? Den eventuell etwas absenken, damit du mehr Grip bekommst.

Ansonsten bleibt ja nur noch die Fahrweiße über.
Vorweg... wirklich beurteilen kann ich das ja nicht, da ich dich nicht kenne und nicht weiß, wie du fährst. Somit kann ich nur Vermutungen aufstellen.
Ich könnte mir jetzt z.B. vorstellen, dass vorausschauendes Fahren solche Situationen vermeiden könnte. Matschlöcher und Wurzeln umfahren (sofern möglich) kann schon wunder bewirken.
Genauso könnte es auch möglich sein, dass du auf den schnellen Streckenabschnitten vllt einfach nur zu "verkrampft" auf dem Rad sitzt. Stures dagegen halten (wenn das Rad mal etwas zur Seite rutscht) kann durchaus auch mal zu einem Sturz führen.

Mir fällt da zum schluss noch was ein... du sagst ja, dass die anderen die gleichen Reifen fahren wie du. Könnte es eventuell sein, dass du die günstigen (schlechte Gummimischung ) Modelle fährst ?

mfg
 
Fahre Race King Protection Tubeless.
Dann schon auch die anständige Mischung.

Bisschen über 90kg Systemgewicht. Wenn ich weiß, dass es matschig ist fahr ich durchaus schon recht wenig Druck.
1.5/1.7 bar so um den Dreh. Wenn es richtig trocken oder halbtrocken ist allerdings dann doch ein Stückchen mehr.

Blickführung/vorausschauendes Fahren kanns eigentlich nicht unbedingt sein weil dann müsste es auf dem Trail ja auch problematsich werden.

Das mit dem etwas verkrampft sein könnte aber eventuell durchaus sein. Wobei das natürlich schwer zu beurteilen ist.
Eigentlich kann es ja nur daran und auch am Kopf liegen... :/
 
Naja dein Kopf wird jetzt nicht sagen " Jetzt auf die Fresse fliegen" :D
Gut im Matschloch oder auf Wurzeln kann es einfach mal passieren dass man weg rutscht.
Auf dem Trail wirst du aber hauptsächlich im Stehen fahren oder? Auf der WA degegen wohl eher im sitzen. Das kann auch schon einiges ausmachen
 
Wenn die angezeigten Werte (Watt und HF) valide sind und Du nicht mehr jugendlich bist, hast Du aber ein trainingsphysiologisches Problem. Das wäre dann natürlich ganz im Gegensatz zu der von Dir vermuteten Fahrtechnik. Die wäre dann besser im Vergleich zu anderen mit dem Problem der Ausbelastung bei relativ gesehen geringerem Krafteintrag.
Die Werte waren aber immer nur kurzfristig angezeigt und müssen wie gesagt daher nicht valide sein.
 
Die Erfahrung durfte ich letztens auch machen, lehmiger Boden, oben hatte sich ein schmierige Schicht gebildet nach einem leichten Regen
die RaceKings wurden zu Slicks und ich konnte noch ein paar Meter rutschen bevor ich auf dem Boden lag. Auf den Trails kann es schon anders aussehen
wenn das Wasser gut durchsickern kann, ist es zwar feucht aber nicht schmierig. Wäre dann noch das üben bei entsprechenden Wetterverhältnissen und dich langsam an die Geschwindigkeit herantasten.
 
Wenn die angezeigten Werte (Watt und HF) valide sind und Du nicht mehr jugendlich bist, hast Du aber ein trainingsphysiologisches Problem. Das wäre dann natürlich ganz im Gegensatz zu der von Dir vermuteten Fahrtechnik. Die wäre dann besser im Vergleich zu anderen mit dem Problem der Ausbelastung bei relativ gesehen geringerem Krafteintrag.
Die Werte waren aber immer nur kurzfristig angezeigt und müssen wie gesagt daher nicht valide sein.
Ja die Werte kannst du tendentiell vergessen denke ich.
Habe letztes Jahr 430 Watt auf 5min getreten oder über 350 auf 18min

Wenn du auf dem Trail zu Beginn einmal irgendwie etwas antrittst und gedanklich bei "schnell fahren" bist dann hängt der Puls da automatisch in der Region. Wie festgenagelt.
Bin den Trail zu Beginn des Videos z.B auch schon in identischer Zeit mit 139er avg-Puls gefahren.
 
@Leon96 wie schätzt du denn deine Hüftmuskulatur und Beweglichkeit in dem Bereich ein?
Tendentiell auf jeden Fall eher schlecht denn gut!
Wobei ich nicht weiß ob es daran wirklich liegen kann?

In Südfrankreich wo ich ab und an im Urlaub bin habe ich einen etwas gröberen Trail (also nicht steil aber extrem steinig dabei) da bin ich auf Strava z.B auf 3/190 Gesamt obwohl in Frankreich kein Idiot Hardtail fährt weil man dafür Masochist sein muss.
Da hatte ich sogar die Race King drauf weil ich in dem letzten Urlaub nicht zum Trails fahren sondern hauptsächlich zum trainieren dort gewesen war.
Das soll jetzt auf gar keinen Fall so rüberkommen als das ich damit angeben will.
Nur ich weiß halt nicht, ob das dann eine maßgebliche Ursache sein kann?
Es wäre schön wenn es so wäre weil ich dann daran recht einfach arbeiten könnte.
Vielleicht doch mal ausprobieren. Bin was das angeht (Beweglichkeit/Stabi) im Moment jedenfalls am Ball und mach da zumindest ein bisschen was was ich vorher bisher nicht gemacht habe.
Ob es dafür was bringt? Wird sich zeigen!
Bin da auf jeden Fall doch eher unterdurchschnittlich gut.


Hast du mal das Rad mit einem anderen getauscht?
Getauscht nur zwischen meinen beiden Hardtails.
Wobei das gefühlt keinen wirklichen Unterschied macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Erfahrung durfte ich letztens auch machen, lehmiger Boden, oben hatte sich ein schmierige Schicht gebildet nach einem leichten Regen
die RaceKings wurden zu Slicks und ich konnte noch ein paar Meter rutschen bevor ich auf dem Boden lag. Auf den Trails kann es schon anders aussehen
wenn das Wasser gut durchsickern kann, ist es zwar feucht aber nicht schmierig. Wäre dann noch das üben bei entsprechenden Wetterverhältnissen und dich langsam an die Geschwindigkeit herantasten.
Die Race King sind natürlich bei Lehm ein ziemlich schlechter Reifen.
Das da wenig Grip da ist ist mir auch klar und wäre bei dem Profil auch seltsam, wenn es nicht so wäre.
Die Sache ist halt auf die ich nicht klarkomme dass die anderen da viel besser mit klarkommen mit ähnlichen Reifen.
(Race King/ X-King/Rocket Ron, Thunderbird)
 
Könnte es vlt Sinn machen auf dem 2.Hardtail mal andere deutlich griffigere Reifen aufzuziehen und damit "zu üben"
Vielleicht ists doch eher mehr eine Kopfsache?
 
Würde ich machen, die Reifen müssen nicht "deutlich" griffiger sein, aber die Geschwindigkeit langsam steigern.
Es ist auch sicher eine Kopfsache, aber auch da hilft üben und dich an die Situation gewöhnen. Grade das Fahren bei
Nässe ist eine Sache für sich, vor allem Schlamm, eine hektische Bewegung und das Vorderrad ist weg. Wenn man es noch
im Hinterkopf mit einem Sturz verbindet dann ist es fast vorprogrammiert. Ein ähnliches Problem hatte ich bei kleineren Drops/Stufen(40-50cm),
alleine das Wissen das da eine Stufe kommt hat mich verunsichert und hab kurz davor gebremst oder musste absteigen, mit etwas üben
ging es irgendwann auch
 
@Leon96 wie schätzt du denn deine Hüftmuskulatur und Beweglichkeit in dem Bereich ein?

Tendentiell auf jeden Fall eher schlecht denn gut!
Wobei ich nicht weiß ob es daran wirklich liegen kann?

...

Meiner Meinung nach könnte dort tatsächlich das Problem verborgen liegen. In Schmier und Schlamm ist neben einer ständig nachgeführten Balance, eine möglichst zentrale Gewichtverteilung sehr hilfreich.
Und die kommt in erster Linie aus der Hüfte, und aus irgendwelchen inneren "Balancemuskelgruppen", das hat weniger was mit Kraft, überhaupt gar nix mit Reifenprofilen und Luftdruckgedöns, als mit komplexer, motorischer Koordination zu tun.
Hilfreich ist auch immer schön gleichmäßig am "Gas" zu bleiben. Ich benutze da z.B. manchmal die Hinterradbremse bei gleichzeitigem Treten, um die Fahrt zu stabilisieren.
Wenn es zu den unvermeidlichen Rutschern, und Querfahrten kommt: Bremsen auf, oder durch Treten die Gitsche stabilisieren und dabei immer schön zentriert bleiben:D
Wobei das Bergab mit Kurven irgendwann einem Ritt auf der Rasierklinge gleicht, aber wer Rennen fährt und richtig schnell sein will, muss auch in Kauf nehmen sich auf die Fresse zu legen...

M.

PS. @Leon96: wie klappts eigentlich mit dem Trackstand?
 
So Ferndiagnosen sind immer schwer, aber vermute mal, dass es an der Position auf dem Bike liegt. Auf dem Trail schön tief, ausbalanciert und bereit. Auf Forstwegen im hohen Sattel und ziemlich statisch. Wenn da mal das Vorderrad etwas unerwartetes macht, liegt man sofort auf der Nase.

Edit: Auf dem Video sieht es auch danach aus, dass du mit dem Körperschwerpunkt lenkst und nicht das Bike unter dir abkippst. Dadurch wirds nochmal schwieriger wenn dein Bike wo anders hinfährt als dein Kopf es erwartet.
 
So Ferndiagnosen sind immer schwer, aber vermute mal, dass es an der Position auf dem Bike liegt. Auf dem Trail schön tief, ausbalanciert und bereit. Auf Forstwegen im hohen Sattel und ziemlich statisch. Wenn da mal das Vorderrad etwas unerwartetes macht, liegt man sofort auf der Nase.

Edit: Auf dem Video sieht es auch danach aus, dass du mit dem Körperschwerpunkt lenkst und nicht das Bike unter dir abkippst. Dadurch wirds nochmal schwieriger wenn dein Bike wo anders hinfährt als dein Kopf es erwartet.
Jetzt wo du es sagst.
Da könnte bei nassen Bedingungen vielleich tatsächlich was dran sein. :)

Ansonsten, Forstweg bergab wenns schneller ist und schmierig geh ich zumindest schon auch aus dem Sattel weil ich da dann eher nicht mehr noch zusätzlich mittrete.

Schwerpunkt ist ansonsten auf Trail und Forstweg gleichermaßen hoch.
Bin relativ groß, dadurch 6-7cm Sattelüberhöhung und keine versenkbare Stütze natürlich.

Hier sieht es etwas besser aus, oder eher nicht?
Da ist es im Gegensatz zu dem Video von oben nicht leicht feucht sondern knochentrocken
 
Leon, Du schreibst weiter oben etwas von ca. 90kg Fahrergewicht. Welches Gewicht haben denn die Fahrer mit denen Du den Vergleich anstellst ? Ein 70kg oder weniger Leichtgewicht wird dir vermutlich auf der Waldautobahn oder bei Anstiegen immer voraus sein.
 
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