Projekt: GT aus Stahl -> So modern, wie möglich

Leuchtentrager

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schöne neue Welt
Hallo liebe Gemeinde,

da ich (auch) Stahlrahmen liebe und GT so etwas, wie andere natürlich auch, nicht mehr im Sortiment hat, überlege ich, wie man ein modernst-möglich ausgestattetes Stahl-GT auf die Räder stellen kann.

Wenn ich es richtig sehe, ist der letzte Rahmen mit einigermaßen vernünftigem Geröhr der Bravado aus 1998 mit Reynolds 631. Oder gab es da später noch etwas? Bei mir klafft zwischen 1998 und 2005 eine Lücke im Prospektmaterial.

Wenn ich es weiter richtig sehe, hatte das 98er Bravado werksseitig eine Judy SL mit 63 mm Federweg eingebaut, was wohl einer Einbauhöhe von 440-445 mm entspricht. Da ergibt sich gleich die nächste Frage: Hatte das Rad inkl. Federgabel noch die üblichen 70,5° Lenkwinkel, also eine der Federgabel angepasste Geometrie, oder wurde einfach eine alte Geometrie genommen und um 2° nach hinten gekippt, weil es eh keinen mehr interessierte.

Wenn es tatsächlich 70,5° bei 440/445 mm sein sollten und eine Magura Durin mit 100 mm die werksseitig angegebene Einbauhöhe von 453 mm hätte, müsste diese auf 80 mm runtergetravelt ja ohne weiteres in den Rahmen passen.

Allein, mir fehlt der Glaube, was schon damit losgeht, dass die 453 mm wohl sehr optimistisch nach unten sind. Eine andere moderne Gabel mit Cantisockeln fällt mir aber nicht ein.

Was meint Ihr? Lohnt es sich, da weiter drüber nachzudenken, oder gibt es da schon im Vorfeld Knackpunkte, an denen es scheitern wird.

Gruß
Leuchtentrager
 
Ich weiss ja bis heute nicht was mein "Streifenrad" für einen Rahmen hatte, aber ich bin es mit einer Z1 und später mit einer Psylo gefahren. Ging super zu fahren. Muss ein Rahmen von 1999-2000 gewesen sein, ein Avalanche vielleicht, oder ein Backwoods. Wobei ich zugegebenermaßen lieber single trails damit gerockt habe als nur bergauf-Passagen. Die aber unterm Strich doch gut zu bewältigen waren.

Das "Ding":

dsc00021-jpg.315037


Ich gebe zu, auf 120mm habe ich die Psylo nie getravelt. Hatte den Federweg immer so um die 90-110mm.
 
Schön, aber 29er sind in Verbindung mit dem GT-Rahmen-Design nicht so mein Ding. Auch gefällt mir das oben gebogene Unterrohr nicht. Dafür hat die Aufnahme für Scheibenbremsen etwas für sich.

Völlig neue Schnapsidee, zwar nicht mehr Stahl, aber immer noch eleganter als die 26er oder 27,5er GT-Alu/Carbon-MTBs:

Man nehme einen Transeo-Rahmen, ersetze den ganzen Komponenten-Plunder, stecke eine Reba für 27,5 mit 80 mm Federweg hinein und montiere 650er Räder mit relativ schmalen Reifen, wie etwa Schwalbe Rocket Ron 1,85, dazu müsste nach Ersetzen der 700er durch 650er Räder hoffentlich genügend Platz sein. Wenn das funktioniert, müsste ein Mountainbike mit der eleganten Anmutung der 90er-Jahre-GTs, aber moderner Technik herauskommen. Natürlich mit Einschränkungen hinsichtlich der Belastbarkeit (keine Ahnung ob hinten eine 160er Scheibe passt), aber für den Hardcore-Einsatz wäre so etwas auch nicht bestimmt.


Zur Erläuterung meiner konfusen Planerei: Mir gefallen die alten Stahl-GTs. Davon stehen hier auch 2,5 Stück. Wenn man die einigermaßen retromäßig aufbaut, muss man aber starke Abstriche hinsichtlich der Brauchbarkeit schon in einfachem Gelände machen, insbesondere eben bei Bremsen, Federgabel, Vorbau/Lenker. Schön wäre da eben ein Rad, was zwar die Anmutung eines klassischen GTs hat, jedoch einigermaßen modern ausgestattet ist und darüber hinaus nicht gleich wie ein City-Rad aussieht. Ob ich tatsächlich so etwas zusammenbaue, bleibt fraglich. Es wäre schließlich ein reines Design-Projekt, wenn zuviel Zeit und Geld über ist.
 
@ceo : Aaah, danke! :daumen:

@Leuchtentrager : Klingt nach einer durchaus interessanten und bestimmt auch umsetzbaren Idee. Es gibt doch aber auch noch 28" GTs aus Stahl, da ist die Sache mit den Scheibenbremsaufnahmen dranbraten doch bestimmt etwas einfacher? Und bezüglich der eventuellen Bremsscheibengröße gibt es ja hier sicher den ein oder anderen, der in seinen 28" Crosser mal probehalber ein Laufrad mit Scheibe reinstecken kann.
 
Hab den Gedanken an das Transeo verworfen. Das 700er Hinterrad hat im Verhältnis zum 29er Kashmir vom Holzmichl bereits einen größeren Abstand zum Sitzrohr. Wenn man da ein 650er reinpackt, würde zu klein sein, zumal man wegen der geringen Weiten des Rahmens auch nur einen kleinen Reifen aufziehen könnte. Das sähe sicher sehr komisch aus.

Unbesehen dessen sind die neueren Transeos mit den innen verlegten Zügen wirklich schöne Rahmen, z. B. der hier. Wenn ich dann aber sehe, dass da Felgen mit geschliffenen Bremsflanken verbaut sind ...

@tofu1000 - Die Stahlrahmen haben sicher keine für neuere Federgabeln geeignete Geometrie. Da könnte man dann gleich einen älteren MTB-Rahmen nehmen. Und Schweißen wäre für so ein spinnertes Projekt schon heftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich es richtig sehe, ist der letzte Rahmen mit einigermaßen vernünftigem Geröhr der Bravado aus 1998 mit Reynolds 631. Oder gab es da später noch etwas?

ich werfe mal noch das 99er psyclone mit reynolds 853 rohrsatz ein. meins habe ich etwa so aufgebaut wie von dir beschrieben:

Wenn ich es weiter richtig sehe, hatte das 98er Bravado werksseitig eine Judy SL mit 63 mm Federweg eingebaut, was wohl einer Einbauhöhe von 440-445 mm entspricht. Da ergibt sich gleich die nächste Frage: Hatte das Rad inkl. Federgabel noch die üblichen 70,5° Lenkwinkel, also eine der Federgabel angepasste Geometrie, oder wurde einfach eine alte Geometrie genommen und um 2° nach hinten gekippt, weil es eh keinen mehr interessierte

die 80mm skareb passt perfekt rein und es gibt keinerlei "chopperfeeling".







es lohnt sich aus meiner sicht in jedem fall. inzwischen habe ich noch die ebenso kräftigen, wie hübschen avid ultimate drangeschraubt und - -nach langem ringen - einen riser. so ist das gefärt aus meiner sicht noch sehr zeitgemäss zu bewegen.

leider nur ein verwackeltes handybild
Untitled by ver.sus, on Flickr

leider ist mir mein psyclone etwas zu klein, sonst würde ich es noch öfter einsetzen. jetzt ist es hauptsächlich ein leih- und gästerad :(
 
Das ist einfach ein Bike, welches durch seine vornehme Zurückhaltung auffällt und erst bei näherem Kontakt seine wahre Schönheit offenbart. Schlichtweg perfekt.
 
dankeschön. habe es - nachdem ich es hier gepostet habe - auch schon gerichtet für den velo jour fixe am mittwoch :)
 
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