Projekt Lightfreerider/Enduro - Teil 2

Interessant, was 18 Jahre Expertise so alles zu Tage fördern.

Es ist in der Tat richtig, dass Carbonfelge und Alunippel elektrochemisch kritisch sein können. Kommt dann noch Tubelessmilch mit Amoniakbestandteilen dazu, so bildet sich unter dem Felgenband ein recht korrosives Mikroklima.
Enve hatte diese Probleme mit sich auflösenden Nippeln in der Vergangenheit, als sie noch die uneloxierten Pillar Hexaginal verwendet haben. Inzwischen setzen sie Sapim Messing UpsideDown ein und alles ist gut.
Enve ist übrigens einer von inzwischen mehreren Herstellern die nicht mehr bohren, sondern die Löcher im Laminat vorsehen. Letzteres ist deutlich aufwändiger und erlaubt ausgereiztere Konstruktionen. Allerdings beweisen Hersteller, wie Reynolds seit Jahren, dass auch gebohrte Löcher bei entsprechender Dimensioniereung des Felgenbodens kein Problem sind.
Verwnedet man hier hochwertige, eloxierte Nippel, spleißt weder die Felge an der Bohrung, noch reibt es die Eloxierung am Nippel ab und man bleibt auch hier von Kontaktkorrosion verschont.
Ganz sicher gibt es einzelfälle, wo sich die Umgebungsmedien so ungünstig addieren, dass es dennoch zu korrosion kommt. Da habe ich aber häufiger probleme mit fressenden Nippeln in Alufelgen oder auf dem Speichengewinde festgegangene Alunippel, bei Straßensalz.
Titannippel? Ich habe von viel gesehen, es gab sogar mal welche aus Carbon - aber Titan habe ich noch nie gesehen.
Ich habe aber auch noch nicht so viel Expertise im Bereich des Laufradbaus ;)

Felix
 
Danke für Deine Expertise! Ich habe unterdessen selbst ein wenig recherchiert und muss meine Aussage zurücknehmen. Meine Aussage war etwas zu pauschal. Ich hatte wohl das Pech mit einer relativ hohen Zahl an schwarzen Schafen konfrontiert gewesen zu sein.

Zu den Titan Nippeln: Es gab mal einen deutschen Importeur. Der hat es vor ein paar Jahren aufgegeben.

http://german.alibaba.com/p-detail/titanium-spoke-nipples-1938332058.html

So wie es aussieht kann man Titan Nippel aber noch direkt in China bestellen.


Ich möchte mich für meine vorschnelle Aussage in aller Form entschuldigen!

Miro


Interessant, was 18 Jahre Expertise so alles zu Tage fördern.

Es ist in der Tat richtig, dass Carbonfelge und Alunippel elektrochemisch kritisch sein können. Kommt dann noch Tubelessmilch mit Amoniakbestandteilen dazu, so bildet sich unter dem Felgenband ein recht korrosives Mikroklima.
Enve hatte diese Probleme mit sich auflösenden Nippeln in der Vergangenheit, als sie noch die uneloxierten Pillar Hexaginal verwendet haben. Inzwischen setzen sie Sapim Messing UpsideDown ein und alles ist gut.
Enve ist übrigens einer von inzwischen mehreren Herstellern die nicht mehr bohren, sondern die Löcher im Laminat vorsehen. Letzteres ist deutlich aufwändiger und erlaubt ausgereiztere Konstruktionen. Allerdings beweisen Hersteller, wie Reynolds seit Jahren, dass auch gebohrte Löcher bei entsprechender Dimensioniereung des Felgenbodens kein Problem sind.
Verwnedet man hier hochwertige, eloxierte Nippel, spleißt weder die Felge an der Bohrung, noch reibt es die Eloxierung am Nippel ab und man bleibt auch hier von Kontaktkorrosion verschont.
Ganz sicher gibt es einzelfälle, wo sich die Umgebungsmedien so ungünstig addieren, dass es dennoch zu korrosion kommt. Da habe ich aber häufiger probleme mit fressenden Nippeln in Alufelgen oder auf dem Speichengewinde festgegangene Alunippel, bei Straßensalz.
Titannippel? Ich habe von viel gesehen, es gab sogar mal welche aus Carbon - aber Titan habe ich noch nie gesehen.
Ich habe aber auch noch nicht so viel Expertise im Bereich des Laufradbaus ;)

Felix
 
Es ist in der Tat richtig, dass Carbonfelge und Alunippel elektrochemisch kritisch sein können. Kommt dann noch Tubelessmilch mit Amoniakbestandteilen dazu, so bildet sich unter dem Felgenband ein recht korrosives Mikroklima.
soweit ich weiß reagiert alu und ammoniak nicht. da es dieses korrosive mikroklima aber auch meiner erfahrung nach gibt muss es ein anderer bestandteil
a: entweder der milch sein, oder
b: einfach nur die von außen eindringende feuchtigkeit (+ evtl. salze im winter) sein.
ich tippe auf b, da es wie schon gesagt, auch bei alufelgen auftritt.
ist aber eigentlich auch wurscht weil deswegen keine felge kaputt geht.
 
servus,
ich bin nicht so ganz auf dem laufenden - ich brauch ne kettenführung für einfach, iscg 05 (rahmen mit pressfit innenlager).

hatte bisher die e13 lg1, also führung oben und unten, ohne taco, ohne bashguard, in der art wir auf dem bild (als beispiel, ist nicht mein beik):
p4pb6080830.jpg


was gibts da denn für alternativen?

und zusatzfrage: hat jemand erfahrung mit der e13 xcx am fully, also ohne untere führung?
oder statt dessen narrow wide kettenblatt kaufen und nur ne untere rolle montieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann ich Dir wärmstens die MRP AMG empfehlen. Fahre ich in Verbindung mit Narrow/Wide Kettenblatt. Nimmt Aufsetzern auf Felsbrocken oder Baumstämmen jeglichen Schrecken, und die Kette bleibt da wo sie hin gehört.
 
soweit ich weiß reagiert alu und ammoniak nicht. da es dieses korrosive mikroklima aber auch meiner erfahrung nach gibt muss es ein anderer bestandteil
a: entweder der milch sein, oder
b: einfach nur die von außen eindringende feuchtigkeit (+ evtl. salze im winter) sein.
ich tippe auf b, da es wie schon gesagt, auch bei alufelgen auftritt.
ist aber eigentlich auch wurscht weil deswegen keine felge kaputt geht.


Die elektrochemischen Korrosionsreaktionen lassen sich in eine anodische
und kathodische Teilreaktion gliedern. Dabei ist die anodische Teilreaktion
die eigentliche Korrosion. Sie ist eine Oxidation und findet am unedleren
Aluminium statt. Dabei gibt der Werkstoff Elektronen ab und löst sich
somit auf. Die kathodische Teilreaktion hingegen ist eine Reduktion. Hier
nimmt das edlere Carbon Elektronen auf und fördert somit die
anodische Auflösung. Damit die beiden Teilreaktionen ablaufen können,
müssen die Bauteile in Kontakt mit einem elektrisch leitfähigem Medium,
einem Elektrolyt stehen. Milch wird leitfähig sein genauso wie Wasser wenn es
nicht gerade destiliert ist. Dies ermöglicht den Elektronenfluss zwischen
Alu und Carbon. Die Carbonfelge bleibt in der Tat unbeschädigt.
Dieser Prozess kann durch eine nicht leitende vollsynthetische Montagepaste gehemmt
oder gar verhindert werden oder durch jede andere Art der galvanischen Trennung.
 
ist aber eigentlich auch wurscht weil deswegen keine felge kaputt geht.
das ist leider falsch - siehe Bild - meine Shimano XTR tubeless Felge (tubeless gefahren mit etwas Dichtmilch) ist sogar duch Korrosion am Messingventil soweit aufgefressen ... ist ein schleichender Prozess, aber wenn es erstmal das Eloxal zerstört hat geht es plötzlich ganz schnell ...
 
Spannungs-Risskorrosion, breitet sich an der Riss-Spitze aus mit jedem Spannungswechsel des Materials im Beisein von Nässe im Hohlraum.
(Elektrolytreaktionen sind bei regelmäßigem Abtrocknen vernachlässigbar.) Und schaut auch das an!
Spannungsrisskorrosion liegt hier auf keinen Fall vor. Bei der SpRK gibt es keine sichtbaren Korrosionsrückstände. Der Riss ist dann Haarriss ähnlich. Bei der SpRK muss eine dauernde Zuglast vorhanden sein, der Werkstoff muss SpRK empfindlich sein und ein korrosives Milieu muss vorliegen. Das Versagensbild zeigt aber am Ventilloch massenhaft Korrosionsrückstände, das Ventilloch ist kaum Zugspannung ausgesetzt und Haarriss ähnlich ist das auch nicht daher auch keine Spannungsrisskorrosion.
 
Ich denke, dass hier Amoniakrückstände aus der Dichtmilch die Hauptursache waren, da nur das innere Felgenbett und nicht das äußere Loch betroffen ist...aber das führt hier alles zu weit...soll ja um leichte Enduros gehen, war nur als Beispiel gedacht, wie viel solche Korrosion von einer Felge fressen kann...
 
und zusatzfrage: hat jemand erfahrung mit der e13 xcx am fully, also ohne untere führung?
oder statt dessen narrow wide kettenblatt kaufen und nur ne untere rolle montieren?
Ich fahre seit diesem Jahr mit Narrow-Wide Kettenblatt in Verbindung mit der XCX an der ISCG05 Aufnahme montiert. Meiner Meinung nach eine gute Kombination, da ich die Kettenführung oben für sinnvoller halt, schließlich soll ja die Kette in erster Linie beim vorwärts treten auf dem Kettenblatt bleiben. Geschützt ist das Kettenblatt dann halt nicht mehr, bin aber mit dem kleinen 32er Blatt bisher erst einmal aufgesessen, ohne weitere Folgen.
 
Ich glaube an (zitiere mich selbst) ... Nässe im Hohlraum. Diese Vorlage musstest du einfach nutzen, ich auch.
Ich bezog mich auf Deine Ausführung zum Thema "Risskorrosion", die es nicht gibt. Zwischenzeitlich hast Du Spannungsrisskorrosion draus gemacht aber warum das überhaupt nicht vorliegt hat ja mi.ro schon geschrieben. Ansonsten hätt ichs Dir gern auch erklärt :)
 
Ich fahre seit diesem Jahr mit Narrow-Wide Kettenblatt in Verbindung mit der XCX an der ISCG05 Aufnahme montiert. Meiner Meinung nach eine gute Kombination, da ich die Kettenführung oben für sinnvoller halt, schließlich soll ja die Kette in erster Linie beim vorwärts treten auf dem Kettenblatt bleiben. Geschützt ist das Kettenblatt dann halt nicht mehr, bin aber mit dem kleinen 32er Blatt bisher erst einmal aufgesessen, ohne weitere Folgen.
Hi, eigentlich benötigst Du auch die obere Kefü nicht mit Narrow Wide Kettenblatt. Ich bin den vorletzten Sommer XX1 gefahren und es war problemlos. Und jetzt kommt das ABER,...aber nur so lange kein Dreck im Spiel war. Das ist aber meine ganz persönliche Erfahrung, die anscheinend nicht von der Allgemeinheit geteilt wird. Ich fahre seit der letzten Saison diesen Aufbau und bin zufrieden.

1627286-a97ru9qsktwc-medium.jpg
 
Hi, eigentlich benötigst Du auch die obere Kefü nicht mit Narrow Wide Kettenblatt. Ich bin den vorletzten Sommer XX1 gefahren und es war problemlos. Und jetzt kommt das ABER,...aber nur so lange kein Dreck im Spiel war. Das ist aber meine ganz persönliche Erfahrung, die anscheinend nicht von der Allgemeinheit geteilt wird.
doch doch.
ich kanns zu 100% bestätigen. n/w kettenblätter von race face, sram, absolute black und wolftooth funktionierten bei mir auch nicht wenn (viel) dreck im spiel war (vom extremen verschleiß der kettenblätter mal abgesehen). bandbreite fehlt mir auch, aber das ist ein andres thema.
 
Wir sind hier im Leichtbauforum, also wieviel Gramm bringt es denn nun, das Alu korrodieren zu lassen?
Spezifisches Gewicht: Aluminiumhydroxid 2.42 \/ Aluminium, 2.75
hauptsächlich spart man aber durch das wegfallende ventil :)
Ich bezog mich auf Deine Ausführung zum Thema "Risskorrosion", die es nicht gibt.
Ich hab selbst zunächst Steiltyps Haarriss mit Montagekleber (wolfinator) versorgt, den mir ein Dachdecker empfohlen hat (montags). Dann wurde es aber zum Geschwür. Ich habe hier noch eine Felge, die wegen des Risses am Ventilloch umgetauscht wurde, eine weitere, die wegen der Rissdehnung am Ventilloch nicht mehr für Felgenbremse geht. Und ich habe eine andere, wo an jeder zweiten Öse sich Haarrisse fortpflanzen - es ist zum Haarefletschen und Zähneausraufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spezifisches Gewicht: Aluminiumhydroxid 2.42 \/ Aluminium, 2.75
hauptsächlich spart man aber durch das wegfallende ventil :)
Das zeigt uns, dass gar kein Gewicht verloren geht, weil die Umwandlung mit einer Volumenvergrößerung verbunden ist. Der Massenerhaltungssatz gilt auch hier.
Leichter wirds erst bei Einsatz einer Drahtbürste :)
 
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