Pumping on flat ground mit Lee McCormack

Als Anfänger eigne ich mir gerade die Grundtechniken für's Trailfahren an. Manual, Hoppen und Droppen geht schon recht gut. Beim Pumpen komme ich aber nicht wirklich weiter. Auch wenn das Thema nicht so aufregend wie Springen ist, glaube ich, dass richtiges Pumpen den Flow und den Speed auf typischen Hometrails enorm steigern kann. Wäre das Üben auf einem Pumptrack vielleicht sinnvoll, oder sollte man besser auf dem Trail übern, da typische Pumptracks Wellen so selten vorkommen im Wald? Ich habe in manchen Videos gesehen, dass das Bike unter dem Fahrer nach vorne geschoben wird beim Pumpen, in anderen wird eher eine Hoch-Tief-Bewegung gemacht. Weiß zufällig jemand was sich mehr bewährt?
 
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Pumpen ist eig. das aufregendste denn ohne ist es einfach nur Radlfahren... Bestimmt Passagen sind anders auch nur schwer zu bewältigen. Was sich bewährt hängt davon ab was du bezwecken willst. Mit einer Hoch-Tief-Bewegung kommst du geschmeidig über Hindernisse ä. Nach vorne verlagerst du dein Gewicht beim aggressiven Pumpen um zu beschleunigen.

Wob ei hoch- tief eigentlich nicht ganz zutrifft; es ist eigentliche nur ein Beugen und Strecken der Arme und Beine...
 
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@MaxBas Ja, auf jeden Fall auf einem Pumptrack üben :daumen: Danach hat man das so sehr im Blut, das jede kleine Welle oder Mulde gepumpt wird (dabei merkt man auch, wie wichtig die Beinarbeit dabei ist) :)

Viel Spaß dabei! LG,
Marc
 
... Wob ei hoch- tief eigentlich nicht ganz zutrifft; es ist eigentliche nur ein Beugen und Strecken der Arme und Beine...
Physikalisch ist das "hoch-tief" das Prinzip des Pumpens. Es ist das gleiche wie bei einer Schaukel. Das erkennt man am schönsten, wenn man auf der Schaukel steht. Und es geht dabei nur um Änderung der Schwerpunktshöhe im richtigen Moment in die richtige Richtung. Die restlichen Verrenkungen sind künstlerische Zugabe.
 
Eigentlich schon denn wenn der Untergrund wellig ist "füllst" du die Täler und schluckst die Peaks, es bewegt sich also nur das Radl, der Körper behält stets annähernd die gleiche Höhe...
 
Be- und Entlasten der Räder - so finde ich die Formulierung sehr praxisnahe, das spürt man z.B. wenn man erstmals auf Pumptracks ein Gefühl für den Bewegungsablauf beim Pumpen bekommt :)
 
Wer mit dem Pumpen Probleme hat: Lasst euch mal von jemandem sagen, wann euer Hinterrad an der höchsten Stelle der Welle ist. Es ist viel später als man denkt.

Bei mir hat das Konzentrieren auf die Beine große Fortschritte gebracht.
 
Eigentlich schon denn wenn der Untergrund wellig ist "füllst" du die Täler und schluckst die Peaks, es bewegt sich also nur das Radl, der Körper behält stets annähernd die gleiche Höhe...
Annähernd, das ist der Schlüssel zum Pumpen! Wenn man die Peaks perfekt schlucken würde, könnte man keinen Vortrieb erzeugen. Wie würdest du dich bewegen, wenn die Pumphügel einen Meter hoch oder höher wären? Dann könntest du deinen Körperschwerpunkt nicht auf einer Höhe halten. Aber Pumpen bis zum Abflug könntest du sicher oder?
 
Frohes Neues!
Danke für die Tipps. Leider kann ich wegen einer Verletzung zur Zeit nicht üben. Ich habe mir die Technik bei bei einigen Videos angeschaut, und verstehe jetzt wo mein gedanklicher Fehler lag. Bin mal gespannt, wie viel das Pumpen auf dem Trail bringt. @Marc B Wäre das Thema: Aktives Fahren auf dem Trail vielleicht mal was für ein Video?
 
Annähernd, das ist der Schlüssel zum Pumpen! Wenn man die Peaks perfekt schlucken würde, könnte man keinen Vortrieb erzeugen. Wie würdest du dich bewegen, wenn die Pumphügel einen Meter hoch oder höher wären? Dann könntest du deinen Körperschwerpunkt nicht auf einer Höhe halten. Aber Pumpen bis zum Abflug könntest du sicher oder?

ich kann mir schwer vorstellen dass dich dein ganzes rumgegrüble zu einem besseren biker macht...
 
Frohes Neues!
Danke für die Tipps. Leider kann ich wegen einer Verletzung zur Zeit nicht üben. Ich habe mir die Technik bei bei einigen Videos angeschaut, und verstehe jetzt wo mein gedanklicher Fehler lag. Bin mal gespannt, wie viel das Pumpen auf dem Trail bringt. @Marc B Wäre das Thema: Aktives Fahren auf dem Trail vielleicht mal was für ein Video?

@MaxBas Klaro, wird kommen :daumen:
 
Aso sry hab ich ganz überlesen. Meinst du damit, ob ich so schnell werde dass ich die Wellen doubeln kann?
Ich meine, das einmal auf Video gesehen zu haben. Aber darum ging es mir nicht. Ich habe gesehen, dass oft kleine Wellen, wie du beschriebst, duchfahren werden, ohne den Körperschwerpunkt zu ändern. Wenn man nicht schneller werden will (an einer Stelle) ist das OK. Der nächste Anlieger kommt bestimmt. Deswegen habe ich eine Strecke beschrieben, auf der du den Körperschwerpunkt nicht konstant halten kannst (Wellen zu hoch), auf der du aber Tempo machen musst, weil die Wellen ohne Antrieb zu viel Energie fressen, um einfach drüber surfen zu können.
Mal anders gesagt. Das Pumpen ist eine typische Bewegung, bei der derjenige, der sie perfekt beherrscht, nicht mehr beschreiben kann, was er genau macht, bzw. was die entscheidende Bewegung ist. Die Bewegung wird reflexartig ausgeführt.
Die Analogie zum Schaukeln zeigt uns ja, dass man mit der gleichen Bewegung beschleunigen wie auch bremsen kann. Es kommt nur darauf an, wie zeitliche Reihenfolge von Hügel und Bewegung (i.e. die Phasenlage) ist.
Das ist alles auch nicht wichtig. Aus mir muss auch kein guter Biker werden. Pumptracks gibt es hier nicht, aber schöne Trails, auf denen ich mich tummeln kann.
 
Physikalisch ist das "hoch-tief" das Prinzip des Pumpens. Es ist das gleiche wie bei einer Schaukel.
Nicht Hoch-Tief, sondern "Zusammenziehen-Strecken". Bei einer reinen "Hoch-Tief" Bewegung auf einem Fahrrad passiert genau gar nichts in horizontaler Richtung. Genausowenig wie auf einer Schaukel. Wenn man auf einer Schaukel steht und losschaukeln will, hängt man sich rein und schiebt/zieht sich in Bewegung. Ansonsten macht man Kniebeugen. Erst wenn das Rad / die Schaukel horizontal bewegt werden und man den Körper hinterherzieht, bewegt sich was. Auf dem Rad dasselbe.
 
Nicht Hoch-Tief, sondern "Zusammenziehen-Strecken". Bei einer reinen "Hoch-Tief" Bewegung auf einem Fahrrad passiert genau gar nichts in horizontaler Richtung. Genausowenig wie auf einer Schaukel. Wenn man auf einer Schaukel steht und losschaukeln will, hängt man sich rein und schiebt/zieht sich in Bewegung. Ansonsten macht man Kniebeugen. Erst wenn das Rad / die Schaukel horizontal bewegt werden und man den Körper hinterherzieht, bewegt sich was. Auf dem Rad dasselbe.
Ich machs kurz. Nur über "hoch - tief" (Massenmittelpunkt des Fahrers!) kann man potenzielle Energie für den Vortrieb abzapfen. Und natürlich nur, wenn Rad oder Schaukel in Bewegung sind. Ohne Bewegung sind Rad wie Schaukel statische Objekte im Gleichgewicht - uninteressant, physikalisch wie praktisch. Erst nach einer Störung (-> Bewegung) kann die parametrische Verstärkung zum Zuge kommen und die Post geht ab.
Ein kleines Experiment zum Prinzip findet man hier beschrieben und hier in der experimentellen Ausführung in Aktion. Die wirksame Pendellänge ist durch den Abstand des Pendelkörpers vom schwarzen Aufhängepunkt gegeben. Die ganze Mimik dazu dient nur zur periodischen Verlängerung und Verkürzung des Fadens -> Heben und Senken des Massenmittelpunktes. Man sieht, was übrig bleibt, wenn man das Problem auf das Wesentliche reduziert.
 
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In Deinem Experiment-Video wird keine reine Hoch-Tief Bewegung gezeigt. Ein reines Hoch-Tief bewegt auch auf dem Rad rein gar nichts. Ohne die Füße von einem weg zu schieben, kommt keine Bewegung zu stande. In dem Video wird das durch die Abweichung aus der Senkrechten durch den Scheibenradius simuliert.

Bspw. hier leicht verständlich von GMBN erklärt:

Funktioniert in der Ebene exakt genauso.
 
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Die Jungs von GMBN machen echt gute Videos, finde ich.
Das Video ist hervorragend. Die Körperbewegung ist perfekt hoch - tief (make heavy) und um das zu betonen noch am Ende:
"Use your weight properly not your arms."
In Deinem Experiment-Video wird keine reine Hoch-Tief Bewegung gezeigt. Ein reines Hoch-Tief bewegt auch auf dem Rad rein gar nichts. Ohne die Füße von einem weg zu schieben, kommt keine Bewegung zu stande. In dem Video wird das durch die Abweichung aus der Senkrechten durch den Scheibenradius simuliert. ...
Schau genau hin. Das Rad dient dazu, die Fadenlänge zu verkürzen. Ich hatte extra darauf hingewiesen, dass der schwarze Punkt die Stelle markiert, die die Pendellänge definiert. Ob du den Faden senkrecht nach oben ziehst oder schrägt, macht keinen Unterschied. Probiers aus. Ist ein Primitivexperiment.

Zum Mitdenken:
Man hat als Energiequelle seine Muskeln. Wenn man nicht pedalieren darf, gibt es ohne weiter Hilfsmittel keine Möglichkeit eines Vortriebs (ohne Reibung). Das ist genau wie bei der ruhig hängenden Schaukel (Pendel). Das Hilfsmittel ist das Schwerefeld der Erde zusammen mit einer periodischen Bahn, auf der man an bestimmten Punkten (im Idealfall) die Position des Schwerpunkts erhöht oder erniedrigt. Diese Punkte sind der untere Umkehrpunkt, in dem man schnell den Schwerpunkt nach oben verschiebt, sich also aufrichtet. Der zweite Punkt ist der obere Umkehrpunkt, in oder nach dem man den Schwerpunkt schnell nach unten verschiebt, die Beine also beugt, bevor der untere Umkehrpunkt wieder erreicht ist. Das kann man in dem Video von GMBN sehr schön sehen. Den Vortrieb bringt dann die Hangabtriebskraft der schiefen "Ebene" Bump oder wie das Ding heißt.
Beim Pumpen in der Ebene werden Bump und Schwerkraft durch die Zentrifugalkraft ersetzt, die vom momentanen Kurvenradius abhängt. Im Kurvenscheitel ist sie am größten, in den Wendepunkten zur anderen Kurvenrichtung ist sie Null.
So jetzt will ich nicht mehr Pumpen. Jetzt will ich eine richtig schöne Runde drehen. Ich hoffe morgen ist ansprechendes Wetter. :frostig:
 
Dann kannst Du ja auf Deiner Runde mal probieren, was passiert, wenn Du Dich im Trackstand schnell nur-Hoch-Tief bewegst, und was, wenn Du beim Tiefgehen die Füße nach vorne wegdrückst. ;-) Wünsche Dir viel Spaß und gutes Wetter. Hier (Sauerland) wird's eher pfui.
 
Dann kannst Du ja auf Deiner Runde mal probieren, was passiert, wenn Du Dich im Trackstand schnell nur-Hoch-Tief bewegst, und was, wenn Du beim Tiefgehen die Füße nach vorne wegdrückst. ;-) Wünsche Dir viel Spaß und gutes Wetter. Hier (Sauerland) wird's eher pfui.
Nein, ich werde das nicht probieren. Schließlich hatte ich hier geschrieben:
"Nur über "hoch - tief" .... natürlich nur, wenn Rad oder Schaukel in Bewegung sind."
Ich fürchte, du hattest das überlesen oder nicht ernst genommen.

Mir fällt gerade eine perfekte Analogie zum Pumpen in der Ebene ein: Schlittschuhlaufen: Auch hier kannst du wunderbar mit Pumpen (Füße parallel am Boden oder auch nur mit einem Fuß am Boden, Schlangenlinie fahren) Geschwindigkeit aufbauen, aber nur, wenn du schon (ausreichend schnell) fährst. Sonst kasperst du auf der Stelle herum. Hoch - tief in der Ebene bedeutet immer in Richtung der momentanen äußeren Kraft. Das ist die (Vektor)summe aus Schwerkraft und Zentrifugalkraft. Im Gleichgewicht also die Körpersenkrechte.
Ach ja, "wenn Du beim Tiefgehen die Füße nach vorne wegdrückst"* ist das deine Empfindung gegenüber dem Referenzsystem Rad. Wie du in dem Video siehst, geht die Bewegung senkrecht (Richtung der Schwerkraft) nach unten. Da das Rad aber auf der schiefen Ebene nach unten rollt, steht es schräg zu dieser Richtung und du meinst, nach vorn zu drücken. Beim Pumpen in der Ebene trifft das nicht zu, da die Aufstandspunkte der Räder immer gleich hoch sind. Dort drückst du auch relativ zum Rad immer nach unten.

*Hast du das im Trackstand wirklich probiert und bist vorwärts gekommen? Das Video möchte ich sehen!
 
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