Hallo Slide Carbon Fangemeinde,
ich habe hier monatelang mitgelesen und bin dann bei der Abverkaufsaktion schwach geworden und habe mir ein 8.0 SE bestellt. Zum Preis von 2900 Euro war es einfach unschlagbar vom Preis/Leistungsverhältnis her. Ich war ja zwischen dem Silde oder dem Spectral AL 7.0 von Canyon hin und her gerissen. Wenn ich das Canyon aber so umgebaut hätte, dass es für mich überhaupt fahrbar wird, hätte es mich auch schon 2700 Euro gekostet. Und das ohne Carbon, DT-Laufräder ....
Im Folgenden habe ich ein paar Gedanken zum Rad zusammengeschrieben, die ja vielleicht dem ein oder anderen weiterhelfen.
Zuerst das Wichtigste: Der Rahmen
Ich bin 189,5cm, SL 90,5cm und mir passt das XL perfekt. Die 150mm
Reverb ist - je nach Schuhwerk - 5-15mm ausgezogen.
Ich bin bislang immer Rahmen mit Reach um die 435mm gefahren. Jetzt kann ich sagen: Die waren allesamt zu klein! Das Slide passt mir perfekt und ich muss nicht mit soviel Körpereinsatz fahren um sicher unterwegs zu sein. Ich merke jetzt schon, dass ich schneller unterwegs bin als mit meinem Nukeproof Mega obwohl es immer nass und rutschig war.
Den Lenkwinkel empfinde ich - wider Erwarten - nicht als zu steil. Ich bin in der Vergangenheit auch Bikes mit 63 Grad Lenkwinkel bergauf gefahren. Kein Problem. Runter empfand ich flach auch immer als gut. Wenn es wirklich schnell wird, dürfte ich den Unterschied dann wohl bemerken. Wirkliche Vollgas-Strecken habe ich aber kaum in der Umgebung.
Das Vorderrad steigt allerdings früher als beim Mega. Die dort längeren Kettenstreben und der 75 Grad Sitzwinkel machten das 2012er Mega zur Berggämse. Das Slide geht aber durch das geringere Gewicht natürlich auch nicht schlecht. Das Gewicht muss man aber aktiver nach vorne verlagern.
Die Zugverlegung ist der einzige Kritikpunkt den ich bislang anbringen kann. Warum laufen die Leitungen zuerst am oder im Oberrohr um dann unter dem Tretlager ein Chaos zu verursachen. Sie könnten doch viel einfacher und besser auf oder in den Kettenstreben verlaufen.
Jetzt noch die Teile die ich gleich getauscht habe:
Spyder und 32er Kettenblatt runter - 28er Absolute Black Directmount Blatt drauf, die Kettenlinie ist dann ca. 2 mm weiter
außen und die Kettenführung funktioniert ohne Modifikation nicht mehr. Bislang hat es die Kette aber noch nie abgeworfen, solange
das so bleibt fahre ich ohne. Dann werd ich aus der MRP was hübsches zurechtfeilen.
Vorbau:
Syntace 50mm aufgebaut. Passt perfekt. Auch wenn der originale 65er sicher nicht unfahrbar war, so gehört auf
ein Enduro einfach ein 50 mm Vorbau.
Der
Sattel war ein "Pain in the Ass", der musste meinem ausgelutschten Specialized Gestühl weichen. Da kommt wohl bald noch was Neues.
Die Gabel hab ich auch getauscht. RC DP raus und RCT3 ohne Dualposition rein. Was ich nicht habe, kann nicht hin werden und was ich nicht brauche will ich gleich gar nicht haben.
Eine 200mm Bremsscheibe vorne. Warum die nicht gleich verbaut war ist mir ein Rätsel. Ich werde mir wahrscheinlich hinten auch noch eine 200er aufbauen. Ich habe die Bremspower bislang zwar noch nicht vermisst. Wenn es aber sehr lang und steil bergab geht und man die Bremse fast nie entlasten kann, dann gilt nur: Viel hilft viel!
Jetzt noch die Teile die geblieben sind:
Das gleiche gilt auch für die
Reverb mit 150mm Verstellweg. Das ist jetzt meine dritte Stütze mit diesem Verstellbereich und ich kann mir nichts anderes mehr vorstellen. Mit meiner Körpergröße ist das wirklich die perfekte Lösung. Schade, dass das 2015er Modell diese Stütze nicht mehr hat.
Zu den
Hans Dampf Reifen kann ich auch noch meinen Senf abgeben: Derzeit ist es ja nass und rutschig. Bei der ersten Ausfahrt ein Gefühl als wäre ich auf einem Eislaufplatz unterwegs. Der Pacestar Hinterreifen war mir ein Dorn im Auge. Auch weil ich in letzter Zeit auch hinten immer Trailstar oder ähnliches gefahren bin. Komischerweise habe ich mich aber jetzt dran gewöhnt. Auf nassen Wurzeln ist es halt immer rutschig, das Bike vermittelt mir aber soviel Sicherheit, dass ich jetzt eher laufen lasse als über nasse Wurzeln oder Steine nachzudenken. Mal schauen wie sich das entwickelt.
Die Alukurbel wollte ich zuerst auch gegen Carbon tauschen. Ich habe die Gewichte Datenbank studiert und bin draufgekommen, dass
im Endeffekt nur 65 Gramm Differenz übrig bleiben würden wenn ich die unerlässlichen
Race Face Verhüterli montiere. Das war es mir dann nicht wert. Die Kurbeln hab ich mit einer Folie, die eigentlich für die Kettenstreben gedacht ist, abgeklebt. Das sieht professionell aus und verhindert hoffentlich, dass die Kurbeln schon nach nem halben Jahr aussehen als wären sie aus dem vorigen Jahrhundert.
X01 na klar. Das war einer der Gründe warum ich mir das Bike überhaupt gekauft habe. Die perfekte Einstellung habe ich allerdings noch nicht gefunden und ich bin was Schaltungen angeht Perfektionist. Ein Fehler war, dass ich zuerst das
Kettenschloss verkehrt rum montiert hatte. Das klackt dann bei jeder Umdrehung. Jetzt habe ich immer noch Probleme die Schaltung so hinzubekommen, dass wirklich alle Gänge einwandfrei laufen. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich das hinbekomme. Eines ist mir aber schon aufgefallen: Dreck in rauen Mengen hat meine 9fach Schaltung weit besser vertragen.
Zum Dämpfer kann ich noch nicht viel sagen, und zur Gabel muss ich nicht viel sagen. Der Monarch ist halt eher holzig, das war der auf meinem Mega auch schon. Für ein Tourenbike ist er aber ok. Wenn er mich doch mal stören sollte, kommt ein CCDB Inline dran.
Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt, aber mir war nach der heutigen Schlammfahrt einfach danach meine Meinung zu dem Bike kundzutun.
Happy Trails!
firevsh2o