Rehabilix - von El Hierro nach Barcelona

Sein letzes Lebenszeiche stammt von Heute 13:56 in Sevilla, Parque de Maria Luisa, wenns ihn nicht das Smart Phone geklaut haben, dann muß er dort gewesen sein.
 
stuntzi, für West-Sierra Nevada/Granada kann ich dich mit einigen sehr schönen technischen trails versorgen.

Ein Teil habe ih bei GPSies liegen, die neueren und besseren Sachen liegen auf meinen Rechner (und Backup-Platte), der gerade zur Reparatur ist.

ray
 
...
Auf folgende Seite muß sich anmelden zum Download, kucken geht auch so:
http://www.wikiloc.com/trails/outdoor/portugal

Die Seite sieht auf jedenfall interessant aus. Zusammen mit dem Schwierigkeitsskalen lässt sich da sicher was machen (ab Difficult +)
Besonders bin ich bei Anibal gelandet, der viel posted und nen Fully fährt - auch schonmal mit größeren Gruppen laut den Bildern...
http://www.wikiloc.com/wikiloc/user.do?name=Anibal

größere Mengen von Teer/Schotter werden sich aber wohl nicht vermeiden lassen.
 
02.03. 23:30 Hostal in Huelva auf dem spanischen Festland.

huelva-sunrise.jpg

Sonnenaufgang am Meer in allen Ehren, aber dreiunddreissig Stunden auf einer Fähre sind einfach zu viel. Nächstes mal flieg ich.

huelva-ferrydoors.jpg

Mit reichlich Verspätung öffnen sich endlich die fetten Stahltore der "Naviera Armas Volcan Teide" und ich rolle in den Hafen von Huelva.

Huelva? Nicht ganz. Die Anlegestelle liegt etwa zwanzig Kilometer außerhalb. Um mir den Nightride durch die bestimmt ausgesprochen ansprechenden und hübschen Hafen- und Industrieanlagen zu ersparen, schlichte ich Specki und mich mit etwa vierzig weiteren Fahrgästen in einen Shuttlebus zum Ortszentrum. Nach viel Gepäckchaos und noch mehr Verzögerung setzt sich das Fahrzeug endlich in Bewegung, nur um drei Minuten später an der spanischen Grenz- und Zollkontrollstelle wieder aufgehalten zu werden. Ein schick uniformierter Festlandsoberbonze betritt den Bus und eröffnet den wenig erfreuten und leise protestierenden Reisenden, dass wir nun alle austeigen müssten und dann einzeln, zusammen mit unserem vollständigem Gepäck, durch ein Kontrollgebäude geschleust würden.

Wie bitte? Ich komme aus Spanien und will nach Spanien und die Fuzzis machen hier so einen Aufriss?! Als ob wir nicht vor ein paar Minuten schon alle draussen standen und mühsam das Gepäck in den Bus geschlichtet hätten, jetzt muss offenbar alles wieder alles raus. Und später dann wieder rein... suppengut, die Festlandsspanier. Ich spiele nicht ganz mit, schnappe mir Specki aus dem Kofferraum, setz mich kurzerhand drauf und radle einfach los, am Zoll vorbei und in die Nacht hinein. Auf die elende Warterei kann ich verzichten, ist eh schon spät und finster genug. Hinter mir höre ich einen kurzen Pfiff und jemand ruft mir irgendwas unverständliches nach, aber sonst ist weiter nix. Scheinbar lassen sie den Radler in Ruhe, das ist gut so. War dann halt nix mit dem Shuttlebus nach Huelva, aber dessen arme Insassen stehen da sicher noch eine ganze Zeit lang in der üblen Zollschlange.

Also doch ein Nightride, wie befürchtet knapp zwanzig Kilometer durch hässliche Hafengebiete, große Industrieanlagen, später auf einer Autobahn, alles mit einer freundlich kleinen Stirnfunzel. Egal, habs überlebt. Huelva ist gegen Mitternacht auch nicht sonderlich ansprechend, ich suche mir erst mal ein günstiges Hostal und falle dann ins Bett. Bisserl stressige Ankunft auf dem Festland, bin jetzt wohl offiziell ein Zollflüchtling oder was auch immer. Egal, Hauptsache angekommen.
 
04.03. 20:00 Sevilla

sevilla-plazaespagna.jpg

Huelva ist am nächsten Morgen auch nicht viel spannender, also pack ich Specki und mich in einen spanischen Nahverkehrszug (Radl kostet nix) und lasse mich nach Sevilla weiter shutteln.

sevilla-islascanarias.jpg

Hat sich was Islas Canarias, der Teil des Trips ist vorbei. Aber hübsch sind die vielen bunten Karten am Plaza Espagna schon, jede spanische Provinz hat hier ihr eigenes Mosaik.

sevilla-spygirl1.jpg

Einmal nicht aufgepasst, schon ists passiert: Specki wird in der Altstadt von einer mysteriösen Schönheit gekapert. Dadurch wird mein sofortiges durchstarten nach Andalusien wirksam verhindert.

sevilla-giralda.jpg

Halb so wild, Sevilla ist hat durchaus ansehnliche...

sevilla-spygirl2.jpg

... Features. Da kann mans schon ein Wochenende aushalten.
 
bei so aktionen wäre ich vorsichtig. dann ist es kein kreuzbandriss, der dich vom radeln abhält, sondern ein sarg six feet under. nicht dass die noch denken du wärst ein drogenkurier auf der flucht.
 
05.03. 16:00 Praia Rocha, Portimao, Portugal, 0m

Am Sonntag Abend grüble ich nochmal mit meinen Karten und den spärlichen Infos im Netz über den weiteren Verlauf der Tour. Ich war eigentlich schon so weit, Portugal aus dem Programm zu streichen. Zu unpraktisch erschien der Schlenker von Huelva aus, nachdem Naviera Armas ja leider die Schiffsverbindung von den Kanaren über Madeira nach Portimao ersatzlos gestrichen hat. Andererseits war ich noch nie auf dem portugiesischen Festland. Wenigstens angucken sollte ich mir die Sache vielleicht doch mal. Und dann gibts da ja auch noch diese "Via Algarviana", einen Weitwanderweg der mich zumindest teilweise aus dem Westen wieder nach Andalusien zurück bringen könnte. Hab zwar keine Ahnung, wie das Teil mit dem Rad funktioniert oder wie die Gegend so ist, aber das werd ich ja sehen.

portimao-bus.jpg

Also mal wieder Planänderung: Von Sevilla aus fährt täglich ein praktischer Bus die Küste runter nach Portimao, den schnapp ich mir.

portimao-hafen.jpg

Den Hafen von Portimao erreiche ich nach guten fünf Stunden Busfahrt mit diversen Stops in wenig erbaulichen Ortschaften unterwegs. Der erste Weg im neuen Land führt natürlich in einen Handyshop, muss ja wieder online sein. "tmn" macht diesmal das Rennen vor "vodafone", mehr aus dem Grund weil mir der Laden als erstes in der Altstadt über den Weg läuft. Für nen Zehner bin dabei, mehr oder weniger ohne Trafficlimit. Die Portugiesen wollen noch nicht mal einen Ausweis, alles immer noch völlig anonym und unkompliziert. Sehr symphatisch.

portimao-prayarocha.jpg

Am Nachmittag wird die Gegend erkundet. Der "Praya Rocha" in Portimao ist einer der berühmtesten Strände an der Algarve. Ich find ihn auch ausgesprochen hübsch mit seinen vielen kleinen Felsknubbeln in allen möglichen Rot- und Brauntönen.

portimao-strandtrail.jpg

Das erfordert eine ausgiebe Beachtrailsession von Specki und mir.

portimao-strandspur.jpg

Dann gehen wir schwimmen.

portimao-cafeconleche.jpg

Die portugiesischen Cafe con Leches (oder wie auch immer sie hier heissen, hab keine Ahnung von der Sprache) haben offensichtlich Übergröße. Auch das gefällt mit. Obrigado!

Jetzt noch ein Nachmittag lang Urlaubsmodus und eine Nacht am berühmten Strand, dann beginnt morgen ein neues Abenteuer. Singletracks wie auf den Kanaren braucht man auf der Via Algarviana wohl erst mal nicht erwarten, große Vulkane und große Höhenunterschiede stehen hier auch nicht so häufig in der Gegend. Aber dafür hat auch die etwas unspannende "Inselkringelei" ein Ende, von jetzt an werde ich an jedem Tag ein Stück weiter gekommen sein bis zum Ziel in Valencia. Oder wars Alicante? Egal, irgendwo da im Osten jedenfalls...
 
Zuletzt bearbeitet:
p(r)otest !!!

schon seit Wooochen ohne Spioninnen unterwegs und jetzt wo's mal nett wird, meinst Du uns mit zwei so läppischen geschwärzten/abgeschnibbelten Bilder abspeisen zu können??? pffft - nix mehr los mit dem Herrn stuntzi;)

Bild: "dann gehen wir schwimmen" ist endgeil :daumen::daumen:

wünsche Dir und uns viel Spaß im Neuland und von mir noch nen doppelten Leche, damit Du vielleicht auch mal wieder wen auf nen Kaffee einladen kannst :lol:

CU
Mac
 
05.03. 18:00 Vogelfelsen am Praia Rocha, Portimao, Portugal, 20m

Der Praia Rocha ist wirklich ein ausgesprochen schöner Strand. Selbst die "Uferpromenade" ist sehr geschmackvoll: kein Beton am Beach, nur ein gut radelbarer Holzbohlenweg zieht sich über den Sand dahin. Die Cafes und Restaurants sind auch alle im hölzernen und recht ansprechenden Stil gehalten, Autos und Lärm gibts nicht am Strand. Find ich sehr gut gelungen die ganze Geschichte. Natürlich habens die Portugiesen hier auch ziemlich einfach: alle (durchaus hässlichen) Hotels sitzen oben auf dem Felsriegel der Steilküste und sind vom Strand aus kaum sichtbar.

portimao-felsengrat.jpg

Die knubbligen Felsen kann man teilweise über schmale Gratbrücken auch von oben begehen. Ein möglicher Schlafplatz mit Panoramablick?

portimao-vogel.jpg

Dann müsste ich mich allerdings mit den tierischen Eigentümern der "Rochas" auseinandersetzen. Glaub die stehen nicht so auf meine Anwesenheit.

Anfang März ist hier auch durchaus noch sehr tote Hose, etwa die Hälfte der Bars sind geschlossen. Der Rest wirbt mit Niedrigpreisen um die wenige Kundschaft, leckere Caipis gibts für 3E in der "Happy Hour" von zehn Uhr morgens bis Mitternacht. Hier könnte mans durchaus auch länger aushalten. Das Wetter im Süden der iberischen Halbinsel lässt zu dieser Jahreszeit nix zu wünschen übrig. Wärmer wars auf den Kanaren auch nicht. Na vielleicht nachts ein bisserl, da muss man sehen was mein Draussenschlafequipment später in den "Bergen" auf der Via Algarviana leisten kann. Eventuell gibts in den Dörfern unterwegs allerdings auch preiswerte Unterkünfte, hab keine Ahnung was mich erwartet.

portimao-wetter.jpg

Wettervorhersage passt.
 
schau mal ganz oben auf die google-map!
mauszeiger auf einen markierungspunkt und schon spielt man big brother :cool:

EDIT:

stuntzi, pass mal auf wilde hunde auf. vor einigen jahren hatten wir da bei nem abendspaziergang in lagos unangenehme erfahrung gemacht. sind dann nochmal mit dem mietwagen zu der stelle (mitten im wohn/hotelgebiet wohlgemerkt) gefahren, da kamen die derxköter fast ins auto gesprungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also benutze man weiterhin die GPS-Software seiner Wahl (bei mir zur Zeit Locus) und erledige das Livetracking unabhängig davon im Hintergrund mit Osmand. Multitasking machts möglich.
Das nuckelt dann doppelt so intensiv am Akku (und am GPS) - oder?
Wird es dann nicht eng mit der Eigenstromproduktion bei längeren Strecken?

Derzeit probiere ich Ähnliches - oruxmaps und GPS-Tracks zeichnen gleichzeitig dieselbe (Kurz-) Strecke auf --> mehr als 40 % Unterschied bei der Streckenlänge! 270% Unterschied bei den Höhenmetern! Die gpx-Files, in bikemap.net exportiert, stimmen dann schon besser überein...
 
@macb und allen anderen spendern bisher: OBRIGADO! ein spendierter caipi schmeckt gleich doppelt so gut :)

@keinTrinkwasser, das einzige, was bei einem heutigen smartphone relevant am akku nukkelt, ist das display. alles andere kann man dagegen größenordnungsmäßig fast vergessen. und ob jetzt eine, zwei oder dreizehn apps gleichzeitig die gpsdaten abfragen, macht vom stromverbrauch her kaum einen großen unterschied. die gps-hardware gibts deshalb trotzdem nur einmal. der osmand-livetracking-dienst braucht wahrscheinlich fast gar nix. der geht nur alle fünf minuten (konfigurierbar) mal kurz an und sendet ein paar bytes. das wars.

@enrgy, ich steh zwar nicht so besonders auf hunde, aber bisher lassen mich die biester immer mehr oder weniger in ruhe. bis auf den schuhdiebstahl in marokko zumindest... das war ein fieser hund!

@drogenkuriere, ich wusste bisher gar nicht, dass die kanaren ein einfalltor für drogen nach zentraleuropa sind. über plantagen bin ich dort jedenfalls nicht gestolpert. glaub die festlandspananier filzen die fährenfuzzis nur wegen der geringeren mehrwertsteuer auf den inseln. nicht dass einer da zu viele zigaretten im rucksack hat, gott bewahre.

@zorrovermisser, keine panik... war doch wochenende. da seid ihr ja sowieso nicht im büro und es liest keiner mit. dann gönn ich mir halt auch einen kurzen "urlaub" von der ewigen tipperei... :)

@rayc, ich hoffe dein rechner mit den "besseren" sachen der sierra nevada weilt in ner woche wieder unter den lebenden!

@peewee, in den donana naturpark fahr ich vielleicht nochmal hin. die ganze ecke da unten hat nur ein problem: es scheint überhaupt keine brücken über den guadalquivir zu geben. entweder wink ich mir am delta ein fischerboot ran zwecks shuttle nach jerez oder ich muss alles wieder zurück radeln bis nach sevilla. des wär a bisserl doof.

@wildsauwilli, cool. brutale mörderdownhills sind genau richtig für crosscountryspecki :). anyway, danke für die info. hab mir jetzt aus dem netz mal drei Abwärtstracks bei Benalmadena gesaugt, da scheint wirklich was zu gehen.

@spanienkomplettdurchquerer, dieses große S durch Spanien ist schon nett anzugucken. aber im frühen frühling bleibt man wohl besser im südlichen teil. picos de europa und pyrenäen sind eher was für august, da geht man im nächsten monat noch skitouren. drum ist bei mir dieses mal spätestens auf der höhe von valencia schluss.
 
Hi stuntzi.

Sehr schöner Bericht mal wieder.

War selber noch vor 1,5 Wochen für 14 Tage in Portugal zum Biken.

In Portugal bestellt man entweder Galau (vgl. mit Latte Macchiato) oder Bica (Espresso). In Portimao zahlst Du wohl ca. 1,20 - 1,40, fährt man etwas ins Hinterland kostets gleich nur noch die Hälfte. Der Espresso schmeckt aber selbst im kleinsten Cafe (dort eher "Snack Bar" genannt) immer richtig gut.

Die portugisischen Hunde jagen gerne Biker, verstehen aber alle die typischen südeuropäischen Hundesignale: Stehenbleiben, laut ansprechen und so tun, als würde man einen Stein aufheben reicht zumeist. Ansonsten hauen sie spätestens dann ab, wenn man eine Ausholbewegung ausführt. Die streunenden Hunde sind meist eher sehr ängstlich und hauen schon eher ab, problematisch sind eher die Hunde der Bauern.

Falls Du schon Richtung Westen starten willst gibt es in Olhiao einen traditionsreichen Markt direkt am Hafen in den alten Fischhallen - ist ein Besuch wert. Mittwochs und Samstags auch mit Ständen draussen. Frische Orangen das Kilo derzeit 40 - 60 Cent.

Trails habe ich dort in der Gegend nur sehr wenige finden können.

Ein sehr schöner Trail liegt in der Nähe von Estoi, gleich neben dem kleinen Örtchen Azinheiro. Die Berge sind dort leider nicht sehr hoch, deshalb muss man sich mit ca. 400hm Abfahrt auf S2 Niveau begnügen.

Der Einstieg liegt direkt neben den Funkmasten, nach einigen Metern quert man einmal die Straße, danach gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Strecke ist teils mit gebauten Anliegern und Sprüngen gespickt und könnte auch mal die Strecke eines Downhill-Rennens gewesen sein. Die Schwierigkeit bestimmt man eher über die Geschwindigkeit. Selbst mit meinem Hardtail bin ich fahrend runtergekommen (allerdings mehrere Durchschläge am Hinterrad), die Sprünge habe ich ausgelassen und mein Enduro vermisst.

Traileinstieg:

37.101253,-7.829587

Falls Du nen Defekt am Bike hast gibt es einen Laden in Quarteira (?) namens Pirate Bikes (?). Bei Bedarf such ich Dir die genauen Koordinaten noch raus.

Viel Spaß weiterhin
 
vielleicht findest du im forumbtt.net anschluss an ein paar portugiesen, die dir ein paar schöne singletracks zeigen?
 
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