Retro/Vintage Parts reinigen? Was funktioniert am besten?

Na dann hau ich mal mein Erfolgsrezept raus:

Ein Ultraschallreiniger mit 3 Litern aufwärts + Heizung.

Nach einigen Zauberentfettern von diversen Fahrrad- und Nichtfahrradreinigerfirmen für z.T. exorbitante Preise, kommt mittlerweile Wasser, ordentlich Spüli und ggf. noch ein strammer Schuss Isoprop rein.
Je nach Beschichtung Kalt- oder Warmwaschgang zwischen 10-30 Minuten.
Danach wird in einer separaten Schüssel/Waschbecken das Zeug mit ner Bürste und Wasser gewaschen und fertig ist der Lack.

Bekomme damit jahrzehntealte Nabenantriebe (Pentasport, Duomatic und Konsorten), Umwerfer/Schaltwerke (Pullys demontiere ich), Kassetten, Ketten und Bremsanlagen wieder in den Werkszustand versetzt.
Preislich und gesundheitlich auch zu verkraften.

Rost und Korrosion bekommt man damit freilich nicht weg, aber der handelsübliche Fahrradschmodder ist ab und man hat die Hände nicht in der Brühe.

(Vorherbild habe ich grad nicht parat, aber die Nabe lief davor nicht mehr, weil Fett verharzt und Mechanik war fest - War ne Heißwäsche bei 60 Grad, meine ich)

Anhang anzeigen 1642589
Probier mal Evapo-Rost im Ultraschallbad (Tip von RJ the Bikeguy auf Youtube) gegen Rost.
Ultraschallbad muss man sich erst mal leisten und Platz für haben. Die käuflichen bei Amazon sind ja leider alle klein und nur für Brille und Schmuck geeignet.

Völlig verharzte Shimano Rpidshifter werfe ich aber auch immer in eine Schüssel mit heissem Wasser und Citrusentfetter. Danach funzen sie wieder wie neu.
 
Die ganzen genannten Tipps können alle funktionieren, da hat jeder seine eigenen Methoden, aber Ketten würde ich nie einlegen. Maximal in einen Gefrierbeutel mit ein bisschen Öl, aber auch da nicht zu viel und dann ein bisschen schütteln und kneten, damit sich das Öl gut verteilt und nach zwei Tagen mit einem Lappen abwischen. Oder gleich nur mit einem öligen Lappen gründlich abwischen und danach mit einem Pinsel mit Fett bestreichen, einige Umdrehungen durchdrehen, einwirken lassen und dann das Fett wieder abwischen. Sonst längen sich meiner Erfahrung nach die Ketten zu schnell. Auch beim Ketten schmieren bin ich sehr sehr vorsichtig und mache das nur, wenn sie quietscht oder ich lange Regenfahrten gemacht habe, zweiteres kommt mittlerweile in meinem Alter nicht mehr vor.
 
Keine Ahnung, was Du da machst, aber Nitro ist starker Farbverdünner und löst auch trockene Emaille Farben (Revell, Humbrol) wieder komplett auf, somit auch die aufgedruckten XTR Labels.

Ich habe als Hobby zig und zig Vintage-Bikes wieder restauriert und habe noch nie Nitro benutzt.
Eigentlich immer nur WD40 oder Antriebsreiniger (enthält Waschbenzin oder Petroleum) zum leichten anfeuchten. Nach 10 Minuten dann ganz normalen Zitrusreiniger (ich nehme immer den W5 UltraPower von LIDL oder Zekol Fettlösender PowerReiniger von Müller Drogerie in der Küchenabteilung), Wasser und eine Messingbürste. Nach 5 Minuten ist auch die dickverklumpte Kassette oder Kurbel wieder spiegelblank. Für die Kassette braucht man ein altes Besteckmesser, welches zwischen die Ritzel passt.

Mit einem Heissdampfreiniger geht's noch besser, aber wer hat den schon. Ich finde diese Anleitungen hier ganz gut:
https://www.youtube.com/results?search_query=sickbiker+cleaning

Dass Nitro ein Farbverdünner ist, weiß ich. Wenn es aber darum geht, schnell, gründlich und zeitsparend zu arbeiten, dann ist Nitro meine erste Wahl. Allerdings nur bei Kassetten, Kettenblättern, Schaltwerksplatten (die speichenseitigen) und alle anderen Teile, die keine Schriftzüge oder dergleichen haben. Die Teile sind dann in weniger als einer halben Stunde komplett sauber und ich muss mir keine Gedanken um die Entsorgung machen, da NV genauso wie Bremsenreiniger ausdünstet.

Umwerfer und Schaltwerke reinige ich mit einem alten Lappen so gut wie möglich vor und greife dann für den restlichen Öl/Fett-Schmodder zum BR, um die Teile anschließend mit Spülmittel abwaschen zu können. An ein Ultraschallbad hatte ich auch bereits gedacht, aber die "guten" liegen preislich jenseits von 200€ und es bleibt das Problem mit fehlendem Ölabscheider und Entsorgung der dreckigen Brühe.

Es ist mir, nebenbei gesagt, nur einmal passiert, dass ich den XTR Schriftzug gänzlich entfernt hatte. Auf dem Lappen waren noch Reste von der NV und dann war dieser im Nu weg. :/

Übrigens greift WD40 die alten XT und XTR- Schriftzüge ebenfalls an. WD40 ist auch ein Lösemittel.
 
Merkt jemand was?
[Umwerfer und Schaltwerke reinige ich mit einem alten Lappen so gut wie möglich vor und greife dann für den restlichen Öl/Fett-Schmodder zum BR...]

Wenn die Teile FREI von FETT und ÖL sind, dann bleibt nur der übliche Schmutz in Form von Waldboden, Erde etc.

Wo liegt dann bitte das Problem?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die teile FREI von FETT und ÖL sind, dann bleibt nur der übliche Schmutz in Form von Waldboden etc.

Wo liegt dann bitte das Problem?
Wenn sie frei von Fett und Öl sind, sind sie auch frei von Schmutz, weil beides bekanntermaßen gleichzeitig vorliegt und die Krusten bildet, die Du auf deine Art entfernst.

Oder Du reinigst Du deine Teile so wie ein Restaurator mit Pinselchen, Pinzette, Wattestäbchen und Skalpell? - Hier ein bißchen Öl abtupfen, da ein wenig Schmutz abkratzen. - ??
 
Wenn sie frei von Fett und Öl sind, sind sie auch frei von Schmutz, weil beides bekanntermaßen gleichzeitig vorliegt und die Krusten bildet, die Du auf deine Art entfernst.

Oder Du reinigst Du deine Teile so wie ein Restaurator mit Pinselchen, Pinzette, Wattestäbchen und Skalpell? - Hier ein bißchen Öl abtupfen, da ein wenig Schmutz entfernen. - ??

Nein, sind sie nicht. Bremsenreiniger entfernt nur chemische Bestandteile. Waldboden, Erde o.ä kann man nicht mit BR entfernen bzw. dieser löst ihn nicht auf.
 
Habe gute Erfahrung mit "EcoTech Fahrrad Entfetter" (vormals Multi Entfetter) von Finish Line. Alles was fettig-dreckig ist (inkl. Hände) wird damit ratz fatz sauber. Drüber sprühen ggf. kurz bürsten und dann abbspülen. Alles glänzt. Sogar alte Kassetten und Kurbeln. Hat bisher noch nichts angegriffen. Wasser perlt danach regelrecht ab von den Teilen. Und angeblich super Öko...naja...
 
Ich habe ein abgestuftes System je nach Verschmutzungsgrad, von schonend bis aggressiv:
1) Handreinigungstücher aus dem Industriebedarf
2) Petroleum
3) Terpentinersatz oder Benzin
4) Nitroverdünnung - hab ich in 20 Jahren vielleicht 2x benötigt

Es geht fast alles mit Petroleum ab. So hab ich das von meinem Vater (Meister Werkzeugmaschinenmacher) gelernt. Ich habe dafür 2 große Schraubgläser, da werden die Teile 1-2 Tage eingelegt. Dann per Zahnbürste gereinigt. Nach einiger Zeit sinkt der Schnodder runter, das Petroleum in das andere Glas abgießen, Feststoffe mit dem Lappen auswischen und Lappen entsorgen. Ist sehr effizient, billig und wahrscheinlich auch Umweltverträglich.
Für große Teile nutze ich dann einen größeren Behälter, funktioniert aber grundsätzlich genau so.
Fürs Hobby habe ich Zeit, wenn ich auf Akkord reinigen müsste wäre das sicher noch was anderes.
Ich kann mir aber auch keinen Dreck vorstellen, der von einer Kasette z.B. nicht nach einer Woche im Petroleumbad mit täglich 2 Minuten oberste Schicht abbürsten nicht ohne größeren Aufwand zu entfernen wäre.
 
Probier mal Evapo-Rost im Ultraschallbad (Tip von RJ the Bikeguy auf Youtube) gegen Rost.
Ultraschallbad muss man sich erst mal leisten und Platz für haben. Die käuflichen bei Amazon sind ja leider alle klein und nur für Brille und Schmuck geeignet.
Top, Danke - Schau ich mir an.

Klar das Ultraschallbad lohnt erst ab einem gewissen Pensum an Reparaturen.
Bei mir ist das mittlerweile schon eine große Zeit- und Geldersparnis, da man parallel dazu noch andere Arbeiten durchführen kann.
Bei einer einmaligen Aktion lohnt das nicht.
Für meinen eigenen Fuhrpark alleine, hätte ich mir derlei Gerätschaften nicht zugelegt, sondern würde von Hand schrubben, bzw. einmal gerichtet und halbwegs ordentlich gepflegt bedarf es dann keiner schweren Geschütze mehr, außer gelegentlich Wasser, Schmierstoff und selten neue Dichtungen/Lager.

Bei Fremdrädern frisst die grundlegende Reinigung die meiste Zeit im Vergleich zu tatsächlichen Reparaturen - Der durchschnittliche Radbesitzer scheint das Fahrzeug als wartungs- und pflegefreien Selbstschmierer einzustufen.
 
Ich habe dafür 2 große Schraubgläser, da werden die Teile 1-2 Tage eingelegt. Dann per Zahnbürste gereinigt. Nach einiger Zeit sinkt der Schnodder runter, das Petroleum in das andere Glas abgießen, Feststoffe mit dem Lappen auswischen und Lappen entsorgen. Ist sehr effizient, billig und wahrscheinlich auch Umweltverträglich.
Ergänzend dazu kenne ich: Aus einem Drahtgitterrest einen doppelten Boden einsetzen. Dann sammeln sich die Feststoffe unterhalb dieses Gitters.

Insgesamt eine gute Methode, die die wirklich (!) zu vermeidende Kombination Wasser+Mineralöl umgeht.

PS: Diese riesigen Gurkengläser eignen sich gut.
 
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