Rheinradweg 1000 km mit ca. 10 kg Gepäck mit Fully oder Trekking/Crossbike?

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Hi zusammen, vielleicht könnt ihr mir meine Entscheidung leichter machen: Ich fahre nächste Woche den Rheinradweg ab Andermatt in der Schweiz bis Neuss am Niederrhein: 1000 km, davon gut 75 % Asphalt, 25 % Naturwege, Steigung nicht wesentlich, außer zu Beginn.

Meine Entscheidung: Fahre ich dies mit meinem alten Trekking-Crosser von Bulls, 25000 km gelaufen, olle V-Brakes, insgesamt aber gewartet und technisch ok. Alternative: Mein neues Ghost Fully 27.5, hochwertig ausgestattet. Beide Räder haben entsprechend gute Transportmöglichkeiten (am Fully einen erprobten Pack n Pedal Träger), Licht, Schutzbleche etc. ist vorhanden und alles, was man braucht. Gewicht der beiden Räder fast gleich.

Meine Pro und Cons:

Trekking: alte V-Brakes (Bremse auslocken ist schon ein Kraftakt, falls ich einen Platten habe), insgesamt schon ein älteres Rad, aber rollt gefühlt gut, das ist mein Hauptargument, dieses Rad zu nehmen, auf "nicht"-Asphalt natürlich weniger griffig als das MTB.

MTB: Selbst bei gelockter Federung scheint doch einiges an Kraft in den Rahmen statt auf die Straße zu gehen (?), grobstolliges Profil=schlechterer Rollwiderstand? Wieviel Kraft geht hier wirklich verloren??

Bin gespannt auf eure Antworten! DANKE Anke
 
Willst Du zwischendrin uebernachten (falls ja wie oft) oder alles in einem Rutsch fahren?
In letzterem Falle muesstest Du Dir ernsthaft ueberlegen. welches Rad Du nimmst (keins von beiden, da braeuchtest Du was anderes :D OK war auch eine bloede Frage :D ), in ersterem Falle geht sicher beides.
Ich wuerde mir vermutlich fuer das neue Rad Reifen mit Alltagsprofil holen, sowas z. B.
https://www.bike-components.de/de/Schwalbe/Marathon-Performance-GreenGuard-Endurance-27-5-Drahtreifen-p46409/
4.5 bar rein, damit rollts gleich deutlich besser. Und das Wort 'Platten' verschwindet sowieso aus Deinem aktiven Wortschatz, wenn Du Marathons faehrst.
 
Hi Nightwolf, klar muss ich übernachten bei 1000 km, ich denke, die Tour in 1 Woche zu schaffen, so 120 km am Tag, die für mich auch gut zu bewältigen sind. Ein anderes Rad wäre natürlich optimal, passt aber nicht ins Budget. Andere Mäntel hatte ich fürs Fully auch schon überlegt, aber die Frage ist, wieviel die bringen. Ich habe momentan einen Rocket Ron aufgezogen, der im guten Mittelfeld liegt in puncto Rollwiderstand und Schnelligkeit bei Touren.
 
würde das alte nehmen. Da sind Defekte sicherlich einfacher zu beheben zB bei den simplen Bremsen und du nutzt das teure Fully nicht unnötig ab.
 
hm, also den einzigen Defekt, den ich selbst beheben kann, ist ein platter Reifen, den Schlauch kann ich bei beiden wechseln. Oder was meinst du noch, was wäre beim Fully komplizierter? Der "Abnutz-Effekt" ist mir nicht wichtig, der Spaß steht eher im Vordergrund.
 
ja aber auf Asphalt bringt dir das Fully doch keinen zusätzlichen Spaß. Die Naturwege werden doch eh auch Waldautobahnen sein, oder?
Bei nem Fully geht halt schon Energie in der Federung verloren.

zur Reifenwahl z.B. der Schwalbe Marathon rollt sicherlich um einiges besser als dein Rocket Ron und ist extrem pannensicher. Fahre den auf dem Alltagsradel und hatte seitem keinen einzigen Platten mehr. Vorher mit diversen anderen Reifen immer wieder.

z.B. Wenn ne Scheibenbremse zickt ist das Mist. Ne Felgenbremse ist doch mechanisch und simpel zu warten.
 
Benutze auch das MTB-Fully sehr viel artfremd, d.h. für lange, mehrtägige Touren, allerdings mit Rucksack - obwohl noch ein gutes, ungefedertes Rad parallel. Der Rollvorteil macht sich nur auf glatter Fahrbahn deutlich bemerkbar. Wirklich glatter Asphalt ist aber gar nicht so häufig, es ist meist irgendwie rumpelig (Schotter, schlechte Asphaltdecken, Wiese-/Waldwege, Kanaldeckel, Aufbrüche, Seitenstreifen, ....). Da ist das Fully immer schneller und entspannter als ein bepacktes Trekking-Rad. Für MTB-Geläuf ist es eh klar. Sogar die Nobby-Nic-PSC mit 2,3bar bleiben drauf (allerdings alt werden sie wahrscheinlich nicht). Große Stollen verbessern auch den Pannenschutz, weil einfach Abstand zur Karasse bleibt. Auf langer Tour fährt man mit geringem Pedaldruck, gleichmäßig und genügend Drehzahl, da spricht kein Rahmenwippen an, sonst stimmt was am Fahrstil nicht. Außerdem kann man da noch feineinstellen. Risiko beim neuen Rad auf langer Fahrt:
  • Defekte aller Art, weil man die Kiste und die empfindlichen Punkte noch nicht so kennt.
  • Deshalb ist das richtige Werkzeug noch nicht klar.
  • Ergonomische Probleme aller Art (Hände, Hintern, Rücken, .....).
 
@RetroRider: ich glaube auch, es ist ein Wartungsproblem, es geht halt sauschwer, wenn ich den Zug zusammendrücken muss, um ihn auszuhebeln (schwierig formuliert, sorry), werde es mit schmieren versuchen!
@Mario8: Gute Gedanken zur Ergonomie. Da ich schon 3 Tage über Pfingsten mal mit dem Fully und Gepäck (Rucksack mag ich persönlich nicht, daher die Investition in den echt empfehlenswerten Thule Heckträger, der direkt auf dem Rahmen sitzt) gefahren bin, habe ich die Problemstellen Sattel und Griffe schon identifiziert und mit positivem Ergebnis getauscht. Tja, Komfort auf dem Sofa Fully gegen etwas mehr Kraft-Ausdauer-Reserve... Da du also schon beides ausprobiert hast, tendierst du somit eher zum MTB?
 
... Da du also schon beides ausprobiert hast, tendierst du somit eher zum MTB
Ja, vom Fahren und wenn Rucksackvolumen (oder dein Träger) reicht. In die Packtaschen auf dem Trekker geht mehr rein. Noch ein Punkt: Radschützer. Wenn man nicht viel Ersatzkleidung dabei hat, ist Schlechtwetter und schlechte Wegstrecke ein Problem mit den offenen MTBs. Eventuell fährt man dann immer mit Regenüberkleidung (kann aber verdammt dampfig beim fahren werden), die man auch am Dorfbrunnen abwaschen kann oder man ist komplett eingesaut. Oder es werden dafür Radschützer verbaut.
 
Habe Steckschutzbleche, die halten genug ab. Radbekleidung wird halt in der Unterkunft gewaschen, obenrum trag ich ein Regencape, hält viel ab und ist luftig! Radtaschen sind wasserdichte von Ortlieb. Aber es regnet ja nicht auf meiner Tour :dope:
 
Habe Steckschutzbleche, die halten genug ab. Radbekleidung wird halt in der Unterkunft gewaschen, obenrum trag ich ein Regencape, hält viel ab und ist luftig! Radtaschen sind wasserdichte von Ortlieb. Aber es regnet ja nicht auf meiner Tour :dope:
.... ja, dann sollte das gut funktionieren, dann würde ich das Fully nehmen. Dann sind auch Abkürzung/Umfahrungen durch das Gelände kein Thema.
 
@RetroRider: ich glaube auch, es ist ein Wartungsproblem, es geht halt sauschwer, wenn ich den Zug zusammendrücken muss, um ihn auszuhebeln (schwierig formuliert, sorry), werde es mit schmieren versuchen!
[...]
Am Bremshebel ist eine Zugspannschraube dran. Und auf der Schraube eine Kontermutter, die gegen das Bremshebelgehäuse geschraubt wird. Wenn die Kontermutter fest ist, ist die Einstellung fixiert. Bei lockerer Mutter kann man die Schraube verstellen. Je weiter die Schraube rausgedreht wird, desto weniger Zug kommt am anderen Ende raus. Wenn das Aushängen des Bremsarms nicht klappt, muss man halt vorübergehend die Spannschraube weiter reindrehen um genug Zuglänge freizugeben.
 
Na das ist mal eine Erklärung für mich mit der Zugspannschraube - das müsste ich nun jetzt sogar selbst schaffen. Das muss ich gleich heute Abend probieren!!
 
Ich war mal mit einem Freund eine Woche auf dem Hessen-Bahnradweg unterwegs: Er mit seinem Fully (mit Big Apple-Reifen), ich mit einem alten Trekker. Außer wenn's lange bergauf ging, war es ziemlich egal mit was für einem Rad man unterwegs war. Bergauf war's mit dem Fully etwas mühsamer als mit dem (leichteren) Trekker.
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Besten Dank für eure Anregungen, die Gedankengänge anderer helfen doch sehr, ich werde nun mit meinem "kleinen Gespenst" (Ghost) fahren - es passt eigentlich alles und macht einfach mehr Spaß als auf einem Trekkingrad!
 
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