Runder Tisch in Göttingen!!!

Registriert
29. November 2002
Reaktionspunkte
19
Ort
Göttingen
Am 14.07.2011 findet um 18.30 im Neuen Rathaus Sitzungssaal 118 im 1. Obergeschoss ein "runder Tisch" statt der MTB´er, Stadtverwaltung und Goesf zusammenbringen soll. Es wäre schön wenn sich möglichst viele Biker (egal ob DH, FR, XC oder einfach nur Hobbybiker) dort einfinden würden damit wir nicht noch mehr "kriminalisiert" werden und wir viell. Lösungsansetze die für alle von Vorteil sein können finden.

http://www.pressemeldung-niedersach...dtwald-ein-problem-und-ein-runder-tisch-7331/
 
Laut Pressemitteilung dürfen wir nur auf "befestigten Wegen" fahren? Das hat aber auch nichts mit der aktuell gültigen Rechtslage zu tun, sondern ist wahrscheinlich nur die offizielle Meinung der Forstverwaltung. Wenn das so schon fest steht, bin ich sehr skeptisch, was bei dem Runden Tisch rauskommen soll. Bei früheren Treffen hat die Forst meines Wissens erst Kenntnis über diverse "verbotene" Trails erlangt. Nicht das das diesmal genau so läuft...
 
du hast natürlich recht...aufgeschlossen hört sich anders an aber wir sollten zumindest versuchen auf uns aufmerksam zu machen. die "gegenseite" muss ja nix zu hören bekommen was nicht für ihre ohren bestimmt ist :D
 
"Im Konzept zur Sicherung von Erholung und Natur im Göttinger Stadtwald werden die wichtigsten Aufgaben bei der Pflege der stadteigenen Waldgebiete folgendermaßen formuliert:
...
Die Reiterei ist Volkssport und als gesunde, naturverbundene Erholungsform zu fördern.
Den Reitern ist ein ausreichend großes Wegenetz anzubieten, das den speziellen Bedürf-
nissen der Reiterei angepaßt ist."
Lobby, ick hör Dir trappsen. Seltsamerweise treffe ich im Wald sehr viel mehr Mountainbiker als Reiter. Reiten ist keineswegs "Volkssport", sondern wird im Göttinger Raum nur von einer verschwindendenen Minderheit betrieben. Man sieht viel weniger Reiter als Mountainbiker. Um so mehr muß doch Mountainbikern ein ausreichend großes Wegenetz, das den speziellen Bedürfnissen des Moutainbikens angepaßt ist, angeboten werden, oder?


http://docs.google.com/viewer?a=v&q...E4c4e-&sig=AHIEtbROs82ozvWWzXLNpSVFG488KG6e1A
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist auch das Konzept zur Flora-Fauna-Habitat-Richtiline im Göttinger Wald:

http://docs.google.com/viewer?a=v&q...bQO_RQ&sig=AHIEtbSuny3NjoJ4GQxjI8w1qSP1KLPIcA

Darin heißt es:
"Bei allen aufgeführten Waldausprägungen besteht die größte Gefährdung in einer Intensivierung der forstwirtschaftlichen Nutzung...", obwohl in diesen Untersuchungen sehr wohl auch die Freizeitnutzung begutachtet wird. Diese wird jedoch mit keinem Wort erwähnt, scheint also, im erwähnten Unterschied zur forstwirtschaftlichen Nutzung, keine Gefahr für die Natur darzustellen.
 
"Laut Gesetzgebung erfüllt der Wald gleichrangig (!) drei Aufgaben: Neben der Nutzfunktion (Holzgewinnung) die Schutzfunktion (für Klima, Fauna und Flora) sowie die Erholungsfunktion für den Menschen."
http://www.wiki-goettingen.de/index.php?title=Stadtwald_Göttingen

Demzufolge müßten doch auch die sich erholenden, also Reiter, Wanderer und Mountainbiker (Mountainbiken dient nicht weniger der Gesundheit und Erholung als das Wandern) mit genau so vielen Baumaßnahmen (also genau so viel Lärm/Aufwand/Umweltschäden) genau so viele Kilometer Wege für sich anlegen dürfen wie für die Holzgewinnung angelegt werden, oder sehe ich das falsch?
 
So, jetzt kann ich ihn lesen, aber immer noch nicht ausdrucken. In der Tat ist im Naturschutzgebiet abseits von Fahrwegen, also z.B. auch am Trail vom Aussichtsturm Mackenröder Spitze, gemäß § 3 Abs. 3 Punkt 4 Fahrradfahren untersagt worden. Auf die Argumentation, warum Fahrradfahrer die Natur mehr schädigen als Fußgänger, bin ich gespannt...
 
Kann ich machen, aber ich glaube kaum, dass dort die rechtliche Situation diskutiert wird. Ich vermute, die Interpretation der Forst/Stadtverwaltung wird vorgestellt und basta. Diskutiert wird wohl eher die Freigabe bestimmter Strecken.

Ich lass mich aber gerne positiv überraschen...
 
Moin!

Das Konzept Flowtrail in Stromberg (www.flowtrail-stromberg.de) hat gezeigt, das sich die unterschiedlichen Belange durchaus verbinden lassen.
Wir haben in dem Gebiet am letzten Wochenende einen Trailscout-Kurs abgehalten und der zuständige Förster (gleichzeitig Leiter des Walderlebniszentrums Soonwald, Neupfalz: http://www.soonwald-nahe.de/aktuelles/Walderlebniszentrum.asp?jahr=2008) hat in in dem Rahmen einen Vortrag zur sensiblen Nutzung des Waldes gehalten. Insgesamt steht man dort dem Biken sehr offen gegenüber und sucht die Kooperation mit den Interessengruppen.

Der Flowtrail ist wird nahe an den Hauptwegen geführt, so dass die Rückzugsräume für Tiere erhalten bleiben. Zudem dient es der Sicherheit, falls mal ein Biker wirklich schwer verletzt vom Trail geholt werden muss.

Die größten Differenzen gibt es mit den Jagdpächtern. Hier muss man sicher auch bereit sein, den einen oder anderen Kompromiss zu suchen. In Stromberg wurde sich bspw. darauf geeinigt, dass im Sommer nach 20 Uhr nicht mehr auf dem Trail gefahren wird. Und insgesamt wird nicht illegal im Wald gebuddelt.

Vielleicht lässt sich ja in eurem Gespräch eine gemeinsame Linie unter Einbeziehung aller Parteien anbahnen. Viel Erfolg auf jeden Fall für das Gespräch!

Norm
 
Das Problem ist halt, das es "die Mountainbiker" nicht gibt. Wer soll denn zusichern, dass da nicht mehr gebuddelt wird? Die, die es häufiger machen, sind sehr wahrscheinlich gar nicht da und es gibt in dem Bereich auch immer Nachwuchs...

Und wenn dann wieder eine illegale Strecke entsteht, waren es wieder "die Mountainbiker".

Abgesehen davon sind die gebauten Strecken mit den einfachen Mitteln echt top! Da kann sich jeder Bikepark was von abschneiden. Irgendwie müsste man das halt legalisieren, aber da sehe ich hier in Göttingen schwarz, zumindest in Stadtnähe. Und wenn es zu weit weg ist, wird halt wieder illegal im Stadtwald gebuddelt.
 
ich denke auch das heut nicht die rechtliche situation zur debatte steht. vielmehr als eine art "bestandsaufnahme" in der jede seite ihre anliegen vorbringen kann wird es wohl nicht werden. wichtig ist halt das irgendwann ein konsens gefunden wird sonst können wir uns das ganze auch sparen.
 
Es kann keine rechtlich saubere Lösung für solche Dowhill-Strecken geben. Das ist das Problem in Deutschland: Es gibt kein "Benutzen auf eigene Gefahr". Wenn die öffentliche Verwaltung von solchen Strecken weiß und sie duldet, steht sie gleich in der Haftung, sprich hat Verantwortung, daß solche Strecken fachgerecht gebaut und gewartet werden. Daß die Stadt eine solche Haftung übernehmen will, ist kaum wahrscheinlich. Darum muß es mindestens Verbotsschilder hageln, und wenn man weiß daß diese mißachtet werden, muß es weitere Gegenmaßnahmen geben.
 
Die rechtmäßige Alternative wäre allenfalls ein Bike-Park mit Zäunen, Absicherung, korrekten Baumaßnahmen und entsprechenden Kosten, sprich Eintritt. Das wird keiner von den Bikern so wollen, denke ich. Dafür wäre der gegenwärtige Standort ohnehin ungeeignet.
 
Der einzige Standort, der mir einfallen würde, wäre der Osthang vom Sender Deppoldshausen. Da geht es steil genug runter, und es kreuzen kaum Wanderwege.
 
da hast du natürlich recht, wer davon weiss muss gegenmaßnahmen ergreifen. privatpersonen sind auch dafür verantwortlich wenn sie wissend "illegale" aktionen auf ihrem grundstück zulassen.
...aber es geht ja nicht nur um "illegale" downhillstrecken sondern auch um den "gemeinen" biker der nach feierabend mal eine runde durch den wald fährt und vielleicht auch den einen oder anderen trail fahren möchte. dieser "unbescholtene bürger" wird ja z.zt. geradezu als schwerverbrecher angeprangert. das kann und darf nicht sein. es werden für den außenstehenden alle mtb´er in einen sack gepackt.
 
Das sind zwei verschiedene Themen. Die Downhillstrecke liegt wie gesagt außerhalb des Naturschutzgebiets. Ottonormalbiker wird sich wohl auch mal an der Mackenröder Spitze, also im Naturschutzgebiet aufhalten.
 
Für alle, die nicht dabei sein konnten: Es war eine erstaunlich große und erstaunlich konstruktive Runde. Ca. 120 Teilnehmer, die durchaus konstruktiv diskutiert haben. Meine persönlichen Erkenntnisse des Abends:
Nr. 1: Entgegen allen Gerüchten gibt es keine Höchstgeschwindigkeit für Fahrradfahrer im Wald. Allenfalls kann man andere Vorschriften analog heranziehen. Also Straßen, wo sich außerhalb geschlossener Ortschaften Fußgänger aufhalten könnten. Demzufolge sollte man zur Sicherheit nicht schneller als 100 km/h fahren.
Nr. 2: Die Forstverwaltung scheint eine erstaunliche Unkenntnis über verschiedene Rechtsvorschriften zu haben. Der Unterschied zwischen einer Straftat (Verletzung von Fußgängern) und einer Ordnungswidrigkeit (zu dichtes, gefährliches Überholen) ist offensichtlich nicht bekannt.
 
Kleine Hilfestellung für die Forstverwaltung:
Gemäß Bußgeldkatalog ist Tatbestand Nr. 10 "Als Fahrzeugführer ein Kind, einen Hilfsbedürftigen oder älteren Menschen gefährdet, insbesondere durch nicht ausreichend verminderte Geschwindigkeit, mangelnde Bremsbereitschaft oder unzureichenden Seitenabstand beim Vorbeifahren oder Überholen" nur ein Kavaliersdelikt, mit 80 Euronen kaum der Rede wert. Wenn´s nur normale Fußgänger sind, ist es mit 35 Euro geradezu spottbillig, jedenfalls erheblich günstiger, als ohne Plakette in die Umweltzone zu fahren (Tatbestand Nr. 23 "Beim Überholen ausreichenden Seitenabstand zu einem anderen Verkehrsteilnehmer nicht eingehalten").
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten