Schulterluxation

Da mein Labrum nicht betroffen ist, muss ich garkeinen Gilchrist tragen. Habe den Arm heute bei der ersten Physiostunde schon bewegen können :)
 
Hey Gemeinde, wollte nochmal einen Laut von mir geben. Heute sind's ca. 3,5 Monate nach OP (Pfannenbruch re.,verschraubt)
Orthopäde meinte, vergiss MTB in dieser Saison. Hah! Ich fahre seit 4 Wochen schon wieder Trails. Zugegebenermaßen noch keine riskanten Sachen, da der Kopf noch nicht frei und die Schulter bzgl. Muskulatur und Belastbarkeit noch nicht da ist, wo sie sein sollte. Aber weitestgehend schmerzfrei. Nach einem Ausflug stellt sich Muskelkater in der Schulter ein, aber meine Physiotante meint, das ist OK, sofern wirklich Muskelkater und kein Belastungsschmerz, der sich beim Biken zeigt. Am Ende aller Tage, beweist sich eine positive mentale Einstellung und Respektierung der Schmerzgrenzen und das Unterlassen des Übertreibens aus falscher Motivation. Die OP war ein voller Erfolg, trotz anfänglicher Zweifel ob das alles wirklich gut geht bzgl. des Flickens der alten bereits vorhandenen Schäden (Labrum Abriss, Bankart Läsion, Hill Sachs Defekt) und das Einbringen von 2 Titanhohlschrauben. In der Rückschau betrachtet, kommt es auf die Wahl des richtigen Operateurs an (Erfahrung!!!), das "Cool bleiben" in der Post OP Phase und gnadenlose Disziplin bei der Reha. Ich will damit allen Mut machen, die es auch erwischt hat und sich nun in Verzweiflung wiederfinden... Viel Glück euch allen, die einen Eingriff noch vor sich haben... Das Bikerleben geht danach weiter. Es liegt größtenteils an Euch selbst!
 
Das kann ich so unterschreiben! Ich hab nach dreieinhalb Monaten auch meine 10%-saggige-Pike durchschlagen können (ungewollt, aber folgenlos). Wäre vorher nicht im Traum dran zu denken gewesen.
 
Sehr gut, weiter so!

Bei mir ists jetzt 10 Monate her und ich muss sagen es läuft. Die Kraft ist natürlich noch weit nicht auf dem Niveau des anderen Arms, aber trotzdem ist mittlerweile Kraft da. Das hat recht lang gedauert, insb. Gewichte mit mehr oder weniger gestreckten Arm zu heben ging ne Zeit lang überhaupt nicht...

Bikepark werde ich in den nächsten drei Wochen angehen. Da war ich aber nur zeitlich verhindert. Ich denke das stellt kein Problem mehr dar. Allerdings habe ich bzgl. Stürzen noch berechtigte Zweifel, ob der Arm das aushält: auf ner Wandertour sind mir vor nem Monat die Füße nach vorn weggerutscht und ich hab mich mit beiden Armen aufgefangen. Hat im ehemalig luxierten Arm ziemlich geschmerzt und es wär kein wilder Sturz bzw. auch niedrig (war recht steil)...

Kleine Frage an die, die sich das schon mehrfach zugezogen haben: hat eure Krankenkasse gezickt (privat/gesetzlich)? Mit OP und dem ganzen Pipapo lag ich bei guten 7000€... (privat)
 
Bei mir nicht, aber war auch nur einmal. Diverse Zuzahlungen zum Krankenhaus waren glaub insgesamt 100€, plus nochmal 100€ für die Physio oder so. Gesetzliche.
 
Ich würde die privaten im Vorfeld mit ins Boot nehmen. Melden macht auch da frei...
Bei mir war die Rechnungslegung in ihrer Kreativität auch noch verhandlungsbereit.
 
Wenn du was planst an der Schulter machen zu lassen, lässt du dir zunächst einen Kostenvoranschlag geben. Den reichst du bei der Kasse ein und fragst, ob sie das übernehmen.

Die Abrechnungsstelle versucht halt immer abzurechnen was nur irgendwie reinzuholen ist. Das ist leider manchmal mehr, als gemacht wurde und meistens mehr als nötig gewesen wäre. Bei den Leistungen kann man Abschläge verlangen.

Beispiel: Ich wollte Zweibettzimmer und hätte das gerne bezahlt. Wir haben dann zu zweit in einem Einbettzimmer gelegen (=> zu wenig Platz, um die Betten zu verschieben für die Physio, nur eine Glotze usw). Zahlen sollte ich trotzdem den vollen Aufschlag...
 
Ah ok, ich verstehe, dank dir.

Aber gut, das ist ja jetzt die Frage, inwiefern die Art der Behandlung bzw. die Sachen um den Unfall herum ausfallen. Aber wenn ich bspw. zum Dritten mal von einem MTB-Unfall eingeliefert werde, würde ich doch annehmen, dass die Krankenkasse irgendwann mal sagt, dass das kein normaler Unfall mehr war sondern eher Fahrlässigkeit o.Ä.
 
Das ist beim Kicken ja auch nicht so. Irgendwann stellt sich bei dir dann wahrscheinlich aber auch die Frage, ob Risikoneigung und Skills in einem "gesunden" Verhältnis zueinander stehen, oder?
 
Nun hat es mich auch erwischt. Zufuß auf einem Fahrweg unterwegs und auf einer Eisplatte ausgerutscht (ich war auf dem Weg zu einer Skitour und hatte die Ski geschultert, weil noch kein Schnee in Sicht) und da hat es mir den linken Arm nach oben gerissen. Arm war ausgekugelt, hat natürlich sofort fürchertlich weh getan. Ich konnte den Arm selber wieder einrenken (kräftig angezogen und unter die Achsel gegriffen und reingedrückt), dann war der Schmerz sofort weg. Vorher hatte ich noch nie Schulterprobleme.

Ich bin im Augenblick weitgehend schmerzfrei, solange ich keine falschen Bewegungen mache und nichts hebe. Es ist auch nichts ist taub, weil ich den Arm sofort wieder einrenken konnte, denke ich.

Sofort in die Notaufnahme gefahren (ja, da ist was kaputt gegangen - soll MRT machen lassen) und gestern einen Termin bei Spezialisten bekommen - da hatte jemand abgesagt und daher gings so schnell. MRT gemacht. Ich kenn mich mit der Schulter nicht so sehr aus - ich versuche mal zu beschreiben, was Sache ist.

1. Rabenschlabelfortsatz ohne Verschiebung gebrochen -> unkritisch, heilt von selbst.

2. Hill-Sachs-Läsion, aber nach Aussage der Ärzte nicht so schlimm, daß man da was machen müßte.

3. Gelenklippe auf einer Seite abgerissen und ein Knochenstück ist auch mit abplatzt.

Der Arzt meinte, bei Patienten meines Alters (50), die keinen schulterbelastenden Sport machen, muß man nicht operieren. Allerdings ist das abgeplatzte Knochenstück eventuell ein Problem, könnte Kollateralschaden anrichten. Bei konservativer Behandlung besteht zudem die erhöhte Gefahr, daß die Schulter wieder ausspringt. Da ich u.a. Bergsteiger und viel in extremen Gelände unterwegs bin (MTB fahre ich nur harmloses Zeugs), wäre das sehr uncool.

Bei sportlich aktiven Patienten würde er zur sofortigen OP raten - Labrum wird mit Ankern wieder befestigt. Die Prognose bei der Art von Verletzungen sei gut. Die OP habe keine besonderen Risiken, es ist halt 3 Wochen eine Armschiene angesagt, insgesamt dauert die Rehabilitation auch nicht länger als ohne OP. Ich denke mal, die ersten Wochen nach der OP sind halt viel schlimmer als wenn man nicht operiert.

Da die Ärzte als eine der besten Adressen in Deutschland gelten (Prof. Habermeyers Team, u.a. hier im Forum empfohlen), vertraue ich auf deren Aussage.

Ich habe mich daher zur OP entschieden. Ich komme schon morgen unters Messer, da ich den freien Slot des Patienten bekomme, der abgesagt hat. Normalerweise haben die ordentliche Wartezeit, obwohl Privatklinik.

Mir ist schon klar, daß ich mich da auf was Langwieriges einstellen muß und froh sein darf, wenn die Schulter bis zum Herbst wieder einigermaßen fit ist. Ich hoffe, daß ich in ein paar Wochen wenigstens wieder einfache Bergwanderungen unternehmen kann und mit dem MTB auf der Straße fahren kann (Rennrad geht vermutlich mehr auf die Schulter). Naja, das älter werden hat einen Vorteil: der Sportentzug hätte mich vor 10 oder 20 Jahren wahnsinnig gemacht, schlimm finde ich es immer noch, aber ich werde es überleben.

Ich werde hier im Forum nach der OP sicher wieder nach Tipps fragen. Dückt mir die Daumen!
 
Und noch einer im Club..
Mich ( gleiche Altersklasse wie XC Fahrer ) hat es Anfang des Monats erwischt. Unter Zuhilfenahme bikesportferner nicht sicher beherrschter Sportgeräte eine ordentliche Pirouette gedreht und mit der Schulter auf eine Kante geknallt, beim Aufprall hat es fies geknirscht und mir war sofort klar was passiert war.
Insgesamt war das das 4. Mal, in den 90ern ist mir das 2 mal passiert, damals konservativ ohne OP behandelt. Dann hatte ich viele Jahre Ruhe, hatte aber immer das Gefühl dass die Schulter in einer bestimmten Position, leicht verdreht und aufwärts gerichtet, nicht so richtig stabil ist. Z.B. Hocksprünge, Kopfsprung beim Schwimmen, da hatte ich immer ein ungutes Gefühl. Vor 2-3 Jahren hatte ich sie noch mal leicht verrenkt, da war sie nicht komplett draussen und da ist sie von selber wieder reingeflutscht. Dummerweise habe ich das ignoriert.
Diesmal dafür das volle Programm, der Arm war nach vorne unten komplett raus, Krankenwagen und Notarzt weil mir dann auch der Kreislauf weggesackt ist, eine tolle Holperfahrt ins Krankenhaus, 1. Versuch unter Schlafmittel erfolglos, dann mit Vollnarkose vom Chefarzt eingerenkt.
Im Röntgen unauffällig. Nichts gebrochen und Spalte stimmten soweit wieder. MRT konnte nicht sinnvoll gemacht werden, ich habe da so eingeklemmt und abgeschnürt nicht genügend still halten können.

Nach 2 Nächten durfte ich heim, nach 10 Tagen den Gilchrist weglassen, dann Pendelübungen und vorsichtige Physio. Diese Woche habe ich einen weiteren MRT Termin in einem moderneren Gerät und danach sehen wir weiter.
Momentan sind Kraft und Beweglichkeit eingeschränkt, ich nehme aber keine Schmerzmittel mehr. Doof ist nur liegen / schlafen.
Der Physio und der Orthopäde meinen beide, dass alleine von der jetzigen Beweglichkeit und Kraft her wahrscheinlich keine Bänder oder Sehnen ernsthaft beschädigt sind. Allerdings ist der Bizeps bzw. Muskelstränge im Oberarm sehr gereizt, daran arbeiten wir jetzt mit gutem Fortschritt.
Über-Kopf-Bewegungen lasse ich bis zum Ergebnis des MRT weg. Von der Beweglichkeit her geht es aber schon jeden Tag besser. Radfahren ist natürlich noch kein Thema, am Spinningrad habe ich allerdings mit hochgestelltem Lenker schon wieder eine Stunde geschafft.

Mein Orthopäde ist in einer Gemeinschaftspraxis mit einem sehr guten Operateur, der vor 2 Jahren auch mein Knie gemacht hat. Da die Knie OP fast schmerzfrei abgelaufen ist vertraue ich ihm auch diesmal, ich befürchte diesmal komme ich um eine OP nicht herum.
 
Ich will dir jetzt keine Angst machen aber vergleiche eine Schulter OP von den Schmerzen her nicht mit einer Knie OP. Aber wenn du einen Guten Schulterchirurgen, viel Geduld und einen eisernen Willen hast dann wird das wieder. Bei mir war so ziemlich alles kaputt, Knochen abgesplittert (geschraubt) Labrum und Bänder derfekt (durch 3 Anker stabilisiert) und die Bizepssehne war so zerftzt das sie sie abschneiden mussten. hat sehr lange gedauert und nach 5 Monaten hat mir meine Physiotherapheutin gesagt das heilt die Zeit und so war es dann auch. Jetzt funktioniert meine Schulter zu 99% wieder und das hätte keiner geglaubt. Dafür habe ich seit einen Abflug im Oktober schmerzen auf der anderen Schulter. Röntgenbefund war OK bis auf eine Quetschung des Bindegewebes war nicht zu sehen und da die Schmerzen erträglich und nicht ständig sind hoffe ich auch das das die Zeit heilt. (dauert aber doch schon fast 5 Monate). Wünsche euch so gute Ärzte und Physiotherapheutenh was ich hatte dann wird das schon wieder.
 
Alles Gute auch von mir - sucht euch euren Physio gut aus, dann wirds auch schnell wieder einigermaßen. Für richtig gut dauert es halt ein bissl länger...
 
Alles Gute auch von mir - sucht euch euren Physio gut aus, dann wirds auch schnell wieder einigermaßen. Für richtig gut dauert es halt ein bissl länger...

Yep, der Physio ist mindestens so wichtig wie der Chirurg (wenn man OP machen läßt). Notfalls auch mal wechseln und einen anderen probieren! Gute Besserung euch!
 
OP ist durch, lief laut Operateur gut. OP war absolut nötig, weil ein größeres Knochenstück abgeplatzt war als laut NMR zu vermuten. War aber wohl ein Stück, das konnten sie aber wieder fixieren. Konservativ wäre das Gelenk nicht mehr stabil zu bekommen gewesen. Jetzt ist er ganz zuversichtlich, daß es wieder wird.

Physio: die erste Zeit darf nur minimal passiv bewegt werden. Der Operateur meinte, kommende oder die Woche drauf soll ich mit Physio loslegen. -- aufpassen, viele Therapeuten wollen am Anfang zu viel und machen es damit schlechter. Ich hab den Eindruck, daß am Anfang bei meiner Verletzung weniger besser ist.
 
Eine Frage: habt Ihr beim Duschen die Wunde irgendwie geschützt? In meinen schriftlichen Anweisungen steht Duschpflaster, aber wenn ich mir die kleinen Schnitte so anschaue, denke ich mir, daß es reichen müßte, nicht an der Wunde zu scheuern und hinterher neue Pflaster aufzukleben.
 
Ich hab mir bei DM Pflaster geholt. Aber insgesamt kann ich mir nich vorstellen, dass ich ohne Pflaster explodiert wäre...
 
Bei mir siehts eigentlich gerade gut aus. In der Physio wird die Muskulatur um den Bizeps, am Nacken, an der Halswirbelsäule und am Rücken behandelt. Zusätzlich mache ich Zugübungen mit dem Theraband. Die Beweglichkeit nimmt zu und die Schmerzen nehmen ab. Alltagsbewegungen wie Autofahren, Autotür zuziehen, Jacke anziehen gehen wieder. Ab und zu ein leichtes Kribbeln in der Hand, das kommt laut Physio von den Nerven und verschwindet bei Bewegung schnell wieder. Ich vermeide allerdings noch Über Kopf- Bewegungen bzw. traue mich nicht.. soll ja auch noch nicht.
Am wichtigsten, ich kann wieder durchschlafen - selbst wenn ich nachts auf die verletzte Schulter rolle, werde ich davon nicht mehr wach.

Trotzdem ist natürlich noch offen, wie es im Gelenk genau ausschaut, das MRT Ergebnis ist noch nicht da und eine OP somit noch nicht ausgeschlossen. Mein Physio ist dagegen, er meint das hilft auch nicht gegen erneutes Auskugeln bei Unfällen und von habitueller Luxation wäre bei mir nicht zu reden - das wäre es nicht, da die bisherigen Luxationen 1. alle bei Stürzen mit Rotation und viel Schwung stattgefunden haben und 2. über 25 Jahre her sind.
Also, MRT Bericht abwarten..
 
Laß so schnell wie möglich ein MRT machen und ggf. zusätzlich ein CT. Knochen sieht man im MRT nur schlecht bzw. indirekt über die Weichteile. Bei mir meinte der Radiologe, daß ein CT zu empfehlen sei. Aufgrund des MRT-Befunds hätte man nicht zwingend operieren müssen. Da ich aber unters Messer wollte, haben wir auf ein CT verzichtet. Bei der OP zeigte sich dann, daß viel mehr Knochen abgeplatzt war, also eine OP absolut angeraten war.
 
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