Hallo,
ich möchte Euch heute meine Schutzblech-Modifikationen zeigen. Zunächst einmal, ja das ist ein Rad vom unteren Ende der Preisliste. Ich (53) fahre nur um fit zu bleiben bis 3.000 KM im Jahr, dafür ist es ausreichend. An jedem Tag der min. +5°C und kein Regen oder üblen Wind hat bin ich damit unterwegs. Damit ich nicht dolle schmutzig werde benutze ich Schutzbleche, im Folgenden auch Kotflügel genannt.
Die Steckschutzbleche von Viper gabs beim Fahrradhändler. Was ich nicht wusste war das Kotflügel die Optik total versauen, jede Menge Lärm machen, aufs Rad schlagen und damit voll abnerven.
Die Steckfähigkeit hat mich übrigens nie interessiert, da die Schutzbleche von Herbst bis Frühjahr dran bleiben und im Sommer auch die Halterungen dafür abgebaut werden. Hier im flachen Norddeutschland (Kreis Rotenburg/Wümme) sind Federgabeln unnötig und so besorgte ich mir eine gebrauchte Carbon-Starrgabel. Die ist toll und herrlich leicht bis ich an den Herbst dachte und keine Möglichkeit sah daran einen Kotflügel zu befestigen. Da ich in meinem kleinen Nebengewerbe Carbon verarbeite und mir klar ist was eine Kerbfurche (Bohrloch) bei dem Material ausmachen kann wollte ich keine Löcher bohren obwohl mir spezielle Bohrer zur Verfügung stehen die Löcher ohne Delamination erzeugen können. Um jetzt mal weiteres Gesülze zu vermeiden komme ich zum Gegenstand dieses Posts.
Es wurde eine weitere Kralle von unten in das Gabelschaftrohr eingeschlagen, ca. 3,5cm tief. Darin steckt ein 20mm durchmessendes Carbonrohr mit 1mm Wandung, von unten mit einer M6x110 Maschinenschraube aus Edelstahl, mit unterliegender Kotflügelscheibe und obenliegender Gummischeibe, das Schutzblech festgeschraubt. Fertig!
Fast.
Das Schutzblech folgte dem Radumfang nicht passend, es stand nach hinten viel weiter ab und beim Fahren wurde die Hose schmutzig. Also das Rohr schräg angeschliffen und einen schrägen Klotz (6mm CFK) für unter dem Kotflügel angefertigt und nun sieht es besser aus und schützt auch besser. Eine doppelte Lage CFK-Flachmaterial (25x120x2), die Obere passt genau in den Schlitz des Schutzbleches und unterdrückt zu
100% das Aufschlagen aufs Rad was mich vorher schwer genervt hat und außerdem unterdrückt die Konstruktion geräuschvolles Schwurgeln was die Originalbefestigung selbst hier im Flachland, immer verursacht hat. Auch eine seitliche Verdrehung findet nicht statt, dank der Gummischeibe. Die Endkappe hat mir mein Nachbar gedreht. Der rote Strich im zweiten Bild zeigt an wo das Schutzblech positioniert ist. Ausserdem muss es in Bild eins "Hardkunststoff" heissen. Ich finde es sieht auch klasse aus.
Hinten: Dieses Schutzblech schlug zwar nicht auf dem
Reifen auf aber es machte voll nervige Schwurgelgeräusche, also musste auch hier eine Verbesserung her. Die Originalhalterung ist geblieben und es wurde eine Verstärkung (3mm Al99) im oberen Bereich angebracht die weiter hinten mit dem Kotflügel und der Originalhalterung verschraubt ist. Eigentlich wollte ich auch noch ein 2mm CFK-Flachmaterial einziehen aber schon so ist es steif genug das es nur noch leicht vibriert und keine Schwurgelgeräusche mehr erzeugt. Wenn man hartes Gelände fährt würde ich den Einzug einer Lage 2mm Carbon schon empfehlen. Wenn ich jetzt auf Feld- und Waldwegen fahre hört man nur das Knirschen der Steinchen unter den
Reifen und den Wind in den Ohren.
Die Verlängerung nach unten schützt die Umwerfermechanik vor Dreck. Sie ist mit einem Kabelbinder fixiert damit der
Reifen von der Schraub-Befestigung der Verlängerung nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Diese Verlängerung hat schon 1.500 KM hinter sich und auch wenn der Abstand knapp ist, ist es bei den Strecken und den Dreck der hier anfällt unproblematisch, wie man an den intakten Stollen sehen kann. Erst wenn man bis zum Tretlager durch den Schlamm radelt wird es problematisch.
Ich bins zufrieden.