Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls

und wer von euch wendet die dynamische Technik in unbekanntem und zugleich gefährlichem Terrain an?
Vielleicht der @KäptnFR - sonst fällt mir da keiner einer, der das schon mal an einer wirklich engen Stelle gezeigt hat. Und der fährt mit Klickies.
...sehr wenig Platz, extrem eng, steil, blättriger/rutschiger Untergrund, Steilabhang...
Darin sehe ich auch den größten Nachteil der Nosewheelie-Variante: Beim Nosewheelie mit VR-Bremse braucht man entsprechend viel Grip am Vorderrad (auch mit "nach-oben-Impuls"), da das Vorderrad bei schleifender Bremse auch Bremskräfte auf den Boden übertragen können muss. Das geht nur an Stellen mit viel Grip, ansonsten bleibt das VR einfach stehen... oder man rutscht im schlimmsten Fall einfach geradeaus weiter!
 

Anzeige

Re: Sequenz & Diskussion Hinterrad versetzen ohne Hüftimpuls
und wer von euch wendet die dynamische Technik in unbekanntem und zugleich gefährlichem Terrain an?

Ich bin bei weitem nicht so gut unterwegs wie einige hier, aber für mich sind die dynamischen Hüpferl hauptsächlich Style. Wenn ich die Kurve noch nicht kenne, es zugleich schwierig und beengt aussieht, dann fahre ich lieber in die Kurve vorsichtig rein, ziehe die Bremse und hüpfe statisch rum.

Die hier (Video) ist beengt und schwierig, liegen noch Hindernisse drin! Das Missverständnis besteht, wenn man denkt "dynamische Technik" bedeutet auf dem VR lässig durch Kehren rollen. Nein, der Unterschied liegt darin, dass dabei das VR nicht komplett steht, oder wenn dann nur kurz. Das HR folgt dem VR und schwenkt rum, wenn das Bike weiter nach vorne rollt bei schleifender VR-Bremse - dafür reichen auch wenige Zentimeter aus! Dadurch steht das VR besser zum Trail und Du musst das Gleichgewicht nicht zusätzlich korrigieren (um nicht nach außen abzukippen).

https://www.pinkbike.com/video/467887/
 
In diesem Video zeigt der Fahrer häufig die Variante, in der das HR dem VR folgt - und das bei nur wenigen Zentimetern weiterrollen bei schleifender VR-Bremse - minimaler Weg reicht dabei aus! Dass das VR ganz steht und auch beim Schwenken des HR nach außen stehen bleibt sieht man nur extrem selten in dem Clip!


Ride on,
Marc
 
In diesem Video zeigt der Fahrer häufig die Variante, in der das HR dem VR folgt - und das bei nur wenigen Zentimetern weiterrollen bei schleifender VR-Bremse - minimaler Weg reicht dabei aus! Dass das VR ganz steht und auch beim Schwenken des HR nach außen stehen bleibt sieht man nur extrem selten in dem Clip!


Ride on,
Marc

Eigentlich macht er nichts anderes als statische Versetzer, bei denen er zum Schluss sehr dosiert die Vorderradbremse öffnet und auf dem Vorderrad ein Stück aus der Kurve rausrollt vor das Hinterrad unten ist. Wenn man genau hinschaut, steht das Vorderrad am Eingang zum Lupfer meistens eh einen minimalen Augenblick. Es schaut nicht so aus, als würde die Vorderradbremse dabei zu irgendwas anderem benutzt, als das Tempo zu dosieren. Die Lupfer macht er mit dem Körperschwerpunkt, was hier scheinbar als "Hüftimpuls" betitelt wird.
Was anderes wäre in dem Gelände auch irgendwie komplett Harakiri, meiner bescheidenen Meinung nach.


und wer von euch wendet die dynamische Technik in unbekanntem und zugleich gefährlichem Terrain an?

Ich bin bei weitem nicht so gut unterwegs wie einige hier, aber für mich sind die dynamischen Hüpferl hauptsächlich Style. Wenn ich die Kurve noch nicht kenne, es zugleich schwierig und beengt aussieht, dann fahre ich lieber in die Kurve vorsichtig rein, ziehe die Bremse und hüpfe statisch rum.

So geht es mir auch. Komplett statisch fühlt sich einfach in jeder Situation am ungefährlichsten an. Man tastet sich vor, testet das Gelände und den Grip, bleibt stehen, hat alle Zeit der Welt, hüpft, hat alle Zeit der Welt, rollt weiter wenn man sich danach fühlt. Davor, dazwischen, danach, kann man immer sicher absteigen, wenn's einem zu blöd wird. Daher ist das in den wirklich haarigen Passagen, die mich eh schon Überwindung kosten, immer das, was ich als aller erstes versuchen würde.
Aus einem statischen Umsetzer rauszurollen, bevor das Hinterrad unten ist, macht auch durchaus manchmal Sinn. Es gibt sogar Kurven, in denen es scheinbar (für mich) nicht anders geht. Schon das Rausrollen mit Hinterrad noch oben, kostet mich einiges an Überwindung in entsprechendem Gelände, weil die Dosierung der Vorderradbremse da auch nicht einfach ist. Macht man zu viel auf oder rutscht nach vorne, geht das Hinterrad zu früh runter, läuft man irgendwo gegen ein Hindernis, besteht die Gefahr übern Lenker zu gehen. Aber das ist noch irgendwo in dem Rahmen, was ich mich noch traue (manchmal :o).
Hingegen das Vorderradbremse-Stoppie-Radneigung-und das ganze bitte mit Schwung-Gedöns in Haralds Video schaut zwar sehr nett aus, und vielleicht hilft es ja auch beim Lernen, das kann ich nicht beurteilen. Aber in Situationen, wo ich wirklich versetzen will, also nicht nur zur Show, sondern weil es überhaupt nicht oder nur mit zu viel Risiko abrollbar wäre, würde ich persönlich mich niemals trauen, das auch nur zu versuchen. Ich würde schon an dem Gedanken scheitern, in rutschigen und/oder verblocktem, engem Gelände mit Schwung auf irgendeinen unbekannten Abgrund zuzufahren und dann auf die Vorderradbremse zu vertrauen. Mir wird schon bei der Vorstellung schlecht :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann das ganze ja nun nennen wie man möchte - was die Message der Geschichte war und ist, dass ein Üben in der Ebene mit Stoppie (VR kommt zum Stand und bleibt beim Versetzer so) und Hüftimpuls für ein Schwenken des HR nach außen um das stehende VR ein suboptimaler Weg ist, um ein sauberes Versetzen zu erlernen. Wie viel man nun neigt, wie viel man über Einlenken macht, wie lange das VR weiter rollt bei schleifender Bremse - das sind alles Faktoren, die variieren! Nochmal zur Veranschaulichung hier mein Weg des Lernens - 2013 hatte ich noch im Gelände die alte Version automatisiert gehabt! Und das sehe ich bei vielen TN in Kursen, die auf eigene Faust in der Ebene geübt haben und nun Umlernen müssen (weil sonst Ihr VR immer doof zur Trail-Richtung steht und sie nach dem Versetzer ein Abkippen zu äußeren Seite immer aktiv ausgleichen müssen).

https://www.pinkbike.com/video/467573/
https://www.pinkbike.com/video/467573/
Schämen tue ich mich nicht für diese Aufnahmen, es war halt damals so, dass wir immer in der Ebene "Kurve-Bremse-Hüfte" geübt hatten und das kam dabei raus.

Ride on,
Marc
 
Und das sehe ich bei vielen TN in Kursen, die auf eigene Faust in der Ebene geübt haben und nun Umlernen müssen (weil sonst Ihr VR immer doof zur Trail-Richtung steht und sie nach dem Versetzer ein Abkippen zu äußeren Seite immer aktiv ausgleichen müssen).

Du zeigst in deinem Video eigentlich zwei unterschiedliche Arten des Versetzen: Statisch und Dynamisch.

Bei Dynamisch rollt das Vorderrad natürlich in Richtung Kurvenausgang, man hat weniger Probleme mit Balance auf der Stelle, ist aber halt für viele Fahrer nicht praktikabel wenn die Kehre zu riskant erscheint. Warum? - weil Dynamik bedeutet Geschwindigkeit, einen Fahrfehler in solch einer gefährlichen Situation abzufangen kann ziemlich tricky werden und wenn es schief geht.. naja.

Bei Statisch gibt es die Möglichkeit sich bei einem Fehler kontrollierter in das Kurveninnere fallen zu lassen. Der Balance-Akt ist aber definitiv anspruchsvoller und oft passiert das von dir beschriebene Problem dass das Vorderrad in Richtung Abhang zeigt. An was könnte das liegen?
Ich denke entweder an einem zu großen Impuls, z.B. Hüfte oder Lenkerende, so dass das Hinterrad zu weit ausschwenkt und man in der Balance das ganze mit dem Vorderrad ausgleichen möchte, und/oder zusätzlich ein Problem der falschen Radneigung. Mir hilft es bei schwierigen Situationen NICHT zu versuchen mit einem Hinterradversetzer die Kurve zu kriegen, sondern ich mach dann halt 2-3 kleinere..
Ich gewinne damit sicher keinen Ästhetik-Preis und mein Style geht auch gegen 0, aber letztendlich ist mein Ziel einfach nicht absteigen zu müssen und sicher zum Ziel zu kommen.
 
Bei Statisch gibt es die Möglichkeit sich bei einem Fehler kontrollierter in das Kurveninnere fallen zu lassen. Der Balance-Akt ist aber definitiv anspruchsvoller und oft passiert das von dir beschriebene Problem dass das Vorderrad in Richtung Abhang zeigt. An was könnte das liegen?
Ich denke entweder an einem zu großen Impuls, z.B. Hüfte oder Lenkerende, so dass das Hinterrad zu weit ausschwenkt und man in der Balance das ganze mit dem Vorderrad ausgleichen möchte, und/oder zusätzlich ein Problem der falschen Radneigung.
Meine vermutung:
Bei der statischen version muss das gesamte drehmoment duch den körpereinsatz (torsion in der transversalebene ;) -> drehimpuls) erzeugt werden, solange das hinterrad noch am boden ist. Das erfordert die drehimpulserhaltung. Beim abheben dreht der körper weiter und überträgt das auf das bike. Dessen drehbewegung nimmt zu, die des körpers ab (wieder drehimpulserhaltung). Der körper dreht sich also nicht mehr mit dem rad sondern gegen das rad. Und da man den lenker fest hält, macht er diese bewegung mit. Das kann man in den ersten 10 sekunden von Marcs video hervorragend sehen. Das einzige, was dagegen hilft, ist den oberkörper also bewusst in die neue richtung einzudrehen und dabei die vordere bremse zu lösen. das kann man nach 17s und nach 27s gut erkennen. Das geht hier deswegen leichter, weil das bike von selber rollte und damit ein dynamischer anteil (fliehkraft) zu hilfe kommt. Und natürlich muss man wegen der kurve das bike etwas nach innen neigen.
 
dass ein Üben in der Ebene mit Stoppie (VR kommt zum Stand und bleibt beim Versetzer so) und Hüftimpuls für ein Schwenken des HR nach außen um das stehende VR ein suboptimaler Weg ist
Ist ja auch okay. Nur warum muss diese Story immer wieder als Negativbeispiel heran gezogen werden?
Viel besser wäre es einfach nur die positiven Neuerungen zu zeigen. Z.B. dass man fürs Spitzkehrentraining besser einen Übungsplatz mit entsprechendem Gefälle wählt.
Aber ständig der "böse Hüftschwung" als Aufmacher für die "dynamische Variante mit Nosewheelie-Impuls" - das kaufe ich einfach keinem ab.

Zumal: Wenn es bei der ganzen Sache wirklich nur um die reine Lehre geht, dann solltet ihr "Fahrtechniktrainer" zur Erabreitung eines Lehrplans auch mal das große Ganze betrachten. Und dann bleibe ich dabei, dass für einen Anfänger, der an das Hinterradversetzen herangeführt werden soll, ein guter Ansatz mit der statischen Variante zielführender und vor allem sicherer für den Übenden ist!
 
...Zumal: Wenn es bei der ganzen Sache wirklich nur um die reine Lehre geht, dann solltet ihr "Fahrtechniktrainer" zur Erabreitung eines Lehrplans auch mal das große Ganze betrachten. Und dann bleibe ich dabei, dass für einen Anfänger, der an das Hinterradversetzen herangeführt werden soll, ein guter Ansatz mit der statischen Variante zielführender und vor allem sicherer für den Übenden ist!
Auf dem trail hat mir am meisten geholfen, dass mir jemand folgendes sagte: "Wenn du den ersten versetzer gemacht hast und kommst noch nicht rum, unbedingt das vorderrad weiter in die kehre lenken und dann den nächsten versetzer ausführen."
Diese version hilft auch bei ausgesetzteren kehren.
 
Zuletzt bearbeitet:
..."Wenn du den ersten versetzer gemacht hast und kommst noch nicht rum, unbedingt das vorderrad weiter in die [Kehre] lenken und dann den nächsten versetzer ausführen."...
Das ist ein sehr gutes Beispiel!
Bei der statischen Variante muss man einfach darauf achten, dass man das Vorderrad mitdreht und in die neue Richtung lenkt. Und man kann auch mit der statischen Variante mehrere kleine Versetzer nacheinander machen, wie auch von @scylla schön beschrieben. Dazu braucht man eine gute Grundbalance, aber diese Grundlagen sollte einem ja bereits im Anfängerkurs beigebracht werden. Eine schöne Übungserweiterung wäre z.B. so etwas ähnliches wie den Trackstand dann nicht nur in der Ebene, sondern auch mit dem Vorderrad bergab zu üben.
 
...oder "einfach" rückwärts um die Kehre rumversetzen.


...wenn ich es richtig verstehe ist das aber das dynamische Versetzen in Perfektion.
 
Ist ja auch okay. Nur warum muss diese Story immer wieder als Negativbeispiel heran gezogen werden? Viel besser wäre es einfach nur die positiven Neuerungen zu zeigen. Z.B. dass man fürs Spitzkehrentraining besser einen Übungsplatz mit entsprechendem Gefälle wählt. Aber ständig der "böse Hüftschwung" als Aufmacher für die "dynamische Variante mit Nosewheelie-Impuls" - das kaufe ich einfach keinem ab.

Zumal: Wenn es bei der ganzen Sache wirklich nur um die reine Lehre geht, dann solltet ihr "Fahrtechniktrainer" zur Erabreitung eines Lehrplans auch mal das große Ganze betrachten. Und dann bleibe ich dabei, dass für einen Anfänger, der an das Hinterradversetzen herangeführt werden soll, ein guter Ansatz mit der statischen Variante zielführender und vor allem sicherer für den Übenden ist!

Da mein aktuelles Video dazu ein How-To Video ist, sind die konstruktiven Tipps, wie man es lernt der Hauptbestandteil des Clips :) Wahl des Übungsplatz mit Gefälle inklusive. Der Aufmacher des Threads war vor ein paar Jahren, jetzt habe ich es im Video noch mal betont, weil ich a) immer wieder viele "Lehrlinge" sehe, die beim Üben voll auf die "alte Variante" in der Ebene fokussiert sind (Ergebnisse sehen dann aus wie in dem Video-Clip mit meiner Versetz-Historie) und b) auch immer noch Videos und Artikel zu dem Thema es nach der m.E. suboptimalen Methodik vorgeben. Also geht es da nicht darum "die dynamische Variante zu verkaufen", sondern einfach die Tipps, welche mich selber weitergebracht haben zu verbreiten.

Wir beide haben da eine Meinungsdifferenz was die Methodik angeht, ich finde die statische Variante nicht zielführend und auch nicht sicherer. Man prägt damit die TN auf eine Technik, die einschränkt und dann einen Umlernprozess verursacht, wenn man Lernen will mit weiter rollendem VR zu Versetzen (Achtung, damit kein Missverständnis entsteht: Nicht komplette Kehren auf dem VR rollen, es reichen wenie Zentimeter weiterrollen, damit das HR dem VR folgen kann). Das statische als Kurve, Bremse, Hüfte zu lehren ist vergleichbar wie wenn man TN erst den Schweinehop und dann den Bunny Hop beibringt - erste Version ist schneller zu erlernen, prägt die Leute jedoch einseitig und zwingt sie dann zu einem Umlernprozess (was immer sehr aufwändig ist, wenn man sich schon eine Bewegung angewöhnt hat). Ich gebe seit 2008 FT-Kurse, seit 2013 hauptberuflich und habe alle Varianten beim Versetzen gelehrt und ausprobiert und kann deswegen gut vergleichen, was wie wirkt.

@Oldie-Paul Das ist halt einer der Nachteile der Prägung auf die Variante mit nach außen schwenkendem HR bei komplett stehen bleibendem VR - man muss dann direkt eine Ausgleichbewegung danach vollziehen, um wieder eine gute Fahrlinie nach vorne einzunehmen - diesen Nachteil hat man bei der Variante mit weiter rollendem VR gar nicht. Simpel und effizient sowie praktisch :)

Ride on,
Marc
 
...Das statische als Kurve, Bremse, Hüfte...
Darin liegt bei dir der große Denkfehler: "Statisch" definiert sich nicht über das immer wieder von dir zitierte Kurve-Bremse-Hüfte wie z.B. aus dem Video hier.
Lies dir nochmal genau durch, was @scylla geschrieben hat. Ihre genannten Punkte sind viel praxisrelevanter als das nun von dir geforderte Schleifenlassen der VR-Bremse.
 
Darin liegt bei dir der große Denkfehler: "Statisch" definiert sich nicht über das immer wieder von dir zitierte Kurve-Bremse-Hüfte wie z.B. aus dem Video hier.
Lies dir nochmal genau durch, was @scylla geschrieben hat. Ihre genannten Punkte sind viel praxisrelevanter als das nun von dir geforderte Schleifenlassen der VR-Bremse.

Denkfehler nein, Missverständnis ja - da geht es sehr um Worte jetzt hier. Für den Begriff "Hüftimpuls" gibt es ja mehrere Definitionen, da ist schon Raum für Missverständnisse und auch bei der Formulierung "weiter rollendes VR":

Wie Du im Wilder-Kaiser Video oder auch in meinem Clip siehst ( https://www.pinkbike.com/video/467887/ ) steht das VR häufig am Anfang und rollt dann weiter. Das ist für mich schon nicht mehr statisch - darunter verstehe ich, dass das VR länger steht und es erst weiter rollt wenn der Versetzer vorbei ist. Für Lehrlinge hat das eine große Relevanz, denn das "weiter rollen" des VR braucht viel Fingerspitzengefühl beim Bremsen, das man idealerweise von Anfang an übt. Egal, ob je nach Situation das VR erst ganz steht und dann weiterrollt oder man direkt einen Mini-Nosewheelie macht.

Zum Thema eine Linie in der Lehre innerhalb der FT-Trainer-Branche: Wir hatten 2015 eine FT-tagung verbandsunabhängig, da sind wir über Basics nicht hinausgekommen. Am 15. Mai treffen wir uns in Winterberg wieder. Aber sind nur wenige Coaches da dann und soweit ich weiß auch keine aus den führenden Lehrteams 8DIMB, DAV). Da wird es so schnell keine Einigungen geben, sehr zersplittert diese "Szene" und jeder kocht sein eigenes Süppchen.
 
@Oldie-Paul Das ist halt einer der Nachteile der Prägung auf die Variante mit nach außen schwenkendem HR bei komplett stehen bleibendem VR - man muss dann direkt eine Ausgleichbewegung danach vollziehen, um wieder eine gute Fahrlinie nach vorne einzunehmen - diesen Nachteil hat man bei der Variante mit weiter rollendem VR gar nicht. Simpel und effizient sowie praktisch :)

Ich würde mal schätzen, dass ich in mindestens 90% der Fälle komplett statisch umsetze, sprich Vorderrad ist bereits vor dem Versetzer geparkt und danach immer noch an derselben Stelle. Rausrollen mit Hinterrad noch oben nur, wenn es wirklich erforderlich ist weil kein Platz oder der Grip nicht reicht. Dass mir dabei das Vorderrad umschlägt und ich danach eine Ausgleichsbewegung machen muss, um nicht aus der Kurve raus zu fahren, passiert mir dabei vielleicht in 1-2% der Fälle, und das dann genau deswegen, weil ich es Scheiße ausgeführt habe: zu viel Schwung genommen und das Fahrrad nicht ausreichend mitgenommen, sprich Hinterrad schon runtergeplumpst während der Mensch eigentlich noch gar nicht vor hatte es abzusetzen und daher noch außen neben dem Fahrrad hängt. Wenn ich es sauber und gut ausführe, fühlt es sich für mich weder gefährlich an, noch habe ich danach eine falsche Position zur Kurve.
:ka:
 
Korrekt, mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Nachfolgend einige Ausschnitte aus dem Video, welches mMn das eigentliche Problem zeigt. Besonders das 3./4. Bild machen dies deutlich.

upload_2017-3-24_15-5-20.png


upload_2017-3-24_15-5-41.png


upload_2017-3-24_15-6-9.png


upload_2017-3-24_15-8-28.png


Wenn das VR zu Beginn des Versetzers nicht bzw. nicht ausreichend eingeschlagen ist und zusätzlich nicht an den weiteren Kurvenverlauf ausgerichtet ist, sind Probleme vorprogrammiert.

Kurz gesagt, nicht der »Hüftschwung« ist das Problem, sondern das falsch positionierte VR zum Beginn des Versetzens.

Besser:
  • in die Kurve fahren und VR so wie weit möglich am weiteren Kurvenverlauf ausrichten
  • HR maximal soweit versetzen, dass es in einer Linie zum VR steht
  • VR neu ausrichten/positionieren und Kurve durchfahren oder
  • eventuell weitere HR-Versetzer ausführen
 

Anhänge

  • upload_2017-3-24_15-5-20.png
    upload_2017-3-24_15-5-20.png
    506,7 KB · Aufrufe: 45
  • upload_2017-3-24_15-5-41.png
    upload_2017-3-24_15-5-41.png
    467,2 KB · Aufrufe: 35
  • upload_2017-3-24_15-6-9.png
    upload_2017-3-24_15-6-9.png
    679,2 KB · Aufrufe: 42
  • upload_2017-3-24_15-8-28.png
    upload_2017-3-24_15-8-28.png
    667,4 KB · Aufrufe: 42
Je mehr man drüber nachdenkt und versucht eine Wissenschaft draus zu machen umso schwieriger wird es. Jeder kennt das Problem des Tausenfüßlers.
Nicht soviel diskutieren, mehr üben. Und auf das Bauchgefühl hören!!
 
Ich würde mal schätzen, dass ich in mindestens 90% der Fälle komplett statisch umsetze, sprich Vorderrad ist bereits vor dem Versetzer geparkt und danach immer noch an derselben Stelle.

Es führen mehrere Wege nach Rom, bei mir ist es komplett anders - quasi nur noch mit weiter rollendem VR (auch wenn das VR kurz stand, siehe hier in dieser engen Kehre mit Hindernissen drin https://www.pinkbike.com/video/467887/ ). Als Könner kannst Du ja situativ entscheiden, was Du wann machen möchtest.

Jemand, der das Versetzen neu lernt, schränkt sich m.E. durch eine anfängliche Fokussieren auf das statische Versetzen sehr ein, da das Bremsdosieren ein anderes ist. Deshalb halte ich eine Prägung auf ein weiter rollendes VR für enorm sinnvoll, wenn man das beherrscht, wird ein statisches Versetzen auch easy klappen - andersrum geht das nicht.

@S-H-A Als Coach muss man sich schon gut mit Details beschäftigen, um den "Schüler/innen" dann effizient Tipps geben zu können. Denn häufig führt das Üben "aus dem Bauch" zu dann immer mehr gefestigten Fehlerbildern, besonders sieht man das bein Bunny Hop, Wheelie und Manual, wo die Leute aus dem Bauch heraus sehr zum Reißen neigen.
 
Zurück
Oben Unten