Warum meinst du macht es Sinn ihn erst zu bestimmen? Vitamin D3 wird vom Körper bei voller Sonneneinstrahlung in ziemliche hoher Dosis produziert (etwa 10.000 - 20.000 IE pro 30 Minuten). Was spricht also dagegen die empfohlenen Dosis (800 IE) jeden Tag zu nehmen, an dem in unseren Breitengraden nicht genug Sonne scheint um selber diese Menge zu produzieren (also etwa Sep/Okt bis Mrz/Apr)? Das
Robert Koch Institut hat ermittelt, dass etwa 60% der Deutsch unterversorgt sind (nicht nur im Winter!). Und die Grenzwerte die dabei angesetzt werden sind auch eher grenzwertig gering...
Blindlings massig einwerfen ist aber sicher keine gute Idee, wobei massig dann ja schon bei über 20.000 IE liegen müßte...
Das ist natürlich eine Frage der grundsätzlichen Einstellung, ob man einen Mangel erstmal diagnostiziert haben will oder prophylaktisch schonmal alles mögliche einwirft.
Ich stehe da eher auf dem Standpunkt, daß eine Nahrungsmittelergänzung nur dann sinnvoll ist, wenn auch ein dezidierter Mangel besteht.
Du kannst ja im Nachbarfred über "Gesunde Ernährung" nachschauen, zu welchen Höhenflügen sich manche Leute ohne sinnvolle Indikation verleiten lassen.
Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, daß Ärzte nach dem Motto "wer nicht krank ist, ist nur nicht ausdiagnostiziert" handeln, und daß deshalb auch sowas vergleichsweise schmerzloses wie eine Vitamin D-Spiegelbestimmung doof ist.
Ob es schlauer ist, deswegen ahnungslos evtl. unnötiges in sich reinzustopfen? Da hört es ja auch mit Vitamin D nicht auf, sondern geht von Vitamin C bis hin zu Aspirin zur Herzinfarktprophylaxe (bis die Nase nur noch rot läuft). Als alternative Informationsquelle zur Schulmedizin hast Du ja quasi ausschliesslich Fachleute, deren Hauptgeschäft der Verkauf dieser NMEs ist. Ob sie nun so "seriös" daherkommen wie Dr. Feil oder so dummdreist wie Bayer (Aspirin gegen Muskelkater). Wohlgemerkt, als "Quelle" meine ich wirklich ursprüngliche Quellen, weder Leute, die ihren Lebensunterhalt mit dem Kopieren von Pressemitteilungen in "Ratgeber" (egal ob Apothekenumschau oder I-Netgesundheitsportale) verdienen, noch Adepten die all das nachbeten.
Die 60% sind per se auch kein Argument, egal, wie erschreckend die Zahl ist. Ich finde, Gesundheit ist immer eine individuelle Angelegenheit und gehört auch so betrachtet.
Klar, wer sich überwiegend im Sommer in der Morgen- und Abendsonne aufhält, über Mittag aber nur in geschlossenen Räumen, und dann am Wochenende für längere Aufenthalte erstmal eine LSF50 Panzer aufträgt wird Probleme mit dem Vitamin D haben (das genau ist auch mein Problem, aber ich möchte Radtouren am WE nicht danach planen oder durchführen, daß ich mit der Dauer genau bei den angeblich 30% bis zum Sonnenbrand lande, die für die Vitamin D Synthese das Maximum darstellen).
Offensichtlich gibt es aber auch 40% in Deutschland, deren Lebensumstände eben mehr Mittagssonne im Sommer, und damit ein ordentliche natürliche Versorgung gewährleisten. Das werden nicht alles Gartenarchitekten sein.
P.S.: noch was zum Thema Quelle:
Und selbst die 20.000 IE/Tag Tag wären auf Dauer harmlos und hätten keine negativen Folgen.
die würde mich an dieser Stelle durchaus interessieren.
Ohne die folgende Zusammenfassung aus
https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_D#.C3.9Cberdosierung_und_Toxizit.C3.A4t
tatsächlich bis zu den Primärquellen zurückverfolgt zu haben:
Von den meisten Autoren wird für Erwachsene eine tägliche Zufuhr bis zu 100 µg (4000 IE) Vitamin D3 über sechs Monate als sicher angesehen, das heißt ohne nachprüfbare Nebenwirkungen wie eine erhöhte Calciumausscheidung im Urin. Die Packungsbeilagen von apothekenpflichtigen Vitamin-D-Präparaten geben dagegen für Erwachsene mit normaler Funktion der Nebenschilddrüsen eine Überdosierungschwelle zwischen 40.000 und 100.000 IE pro Tag über 1 bis 2 Monate an. Säuglinge und Kleinkinder können schon auf weitaus geringere Dosen empfindlich reagieren. Die Packungsbeilage eines Medikaments gilt normalerweise sowohl medizinisch als auch juristisch als ausschlaggebend.