Steppenwolf - Würdet ihr noch kaufen oder Finger von lassen?

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Hallo liebe MTB-Gemeinde. Mein Händler bietet mir saugünstig ein Steppenwolfbike an. Das Teil nennt sich Tyler und ist ein Fully. Steppenwolf gehört ja seit 2 Jahren zur MIFA, die sonst eigentlich nur Billigmarken führen. Steppenwolf wurde vor 2 Jahren wegen Insolvenz von der MIFA aufgekauft. Der Rahmen sieht aber erstklassig verarbeitet aus und soll angeblich weiterhin aus dem ehemaligen Steppenwolfwerk kommen. Ich fühle mich gut auf dem Bike. Schrecke aber vor der Mifa ab und habe Sorge, dass die Qualität nachgelassen hat. Wie seht Ihr das?

Beste Grüße Martin
 

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Re: Steppenwolf - Würdet ihr noch kaufen oder Finger von lassen?
..Mein Händler bietet mir saugünstig ein Steppenwolfbike an.

Der Rahmen sieht aber erstklassig verarbeitet aus und soll angeblich weiterhin aus dem ehemaligen Steppenwolfwerk kommen.

Ich fühle mich gut auf dem Bike.

Also wo ist das Problem ?

Bzgl. Sorge wg. Qualität; Die verbauten Komponenten sind vermutlich genauso von Shimano/SRAM/etc. wie bei jedem anderen Mittelklasse-Rad..

Wenn alles passt, dann hol' Dir das Rad und fertig.

:bier:
 
Wegen der Qualität habe ich jetzt weniger Sorge, abgesehen vom nahezu legendär hohen Rahmengewicht bei Steppenwolf - ist eh alles Taiwanware. Und wenn dein Händler dir den Service bereitstellt, musst du in der Richtung auch keine Sorgen haben. Nur der Wiederverkaufspreis dürfte entsprechend niedrig liegen, aber das wird dir bei einem Radon oder Bulls auch passieren.

Welches Modell ist das denn und was soll es kosten.
 
Ist sein Geld wert... :rolleyes:

Beim Klamottenkauf diese Woche live mitbekommen: Die verkauft boc jetzt am Jahresanfang gerade wie bekloppt an all die dicken Männer mit guten Vorsätzen... (Rahmen-Größe ist da offenbar wohl völlig wurscht -was da ist, passt...). Werden wohl wenig benutzt werden. Und daher wenig Anlass zur Kritik bieten.
 
Ich lache mich gerade tot über deinen Comment. Aber mal ehrlich: Die Ausstattung zu dem Kurs ist doch super. Ich bin schlank und würde es äußerst strapazieren :)
 
Ausstattung ist halt gegenüber dem Rahmen immer sekundär. Das Rad wirkt auf den ersten Blick sehr robust. Die Federelemente sind halt RL: R eduzierte L eistung. Und von Avid-Bremsen hab ich für mein Lebtag genug..
Aber zu dem Preis macht man wahrscheinlich nix falsch
 
Wenn es dir nur um den Preis bei den gebotenen Anbauteilen geht, dann ist das Radl gut. Ansonsten hilft nur der ausführliche Selbsttest im Gelände, obs wirklich "dein" Bike ist.
 
Also rein von der Ausstattung entspricht das wirklich einem sonst 2000€ Fully...
Von daher sind 1199€ selbst bei mäßigem Rahmen sicher nicht am schlechtesten investiert.

Zum Rahmen selbst kann man natürlich so erstmal nicht viel sagen.
Das musst du dann als Risiko schon in Kauf nehmen. Wenn du etwas dermaßen günstig bekommst musst du dass Risiko einfach in Kauf nehmen..
oder du legst eben Geld drauf und kaufst für 1500€+ Sachen von denen man weiß dass sie funktionieren (Trance 2LTd,Nerve etc...)

RL im Sinne von reduzierte Leistung :) = (Rebound und Lockout Einstellung an der Gabel vorhanden) wobei ein Lockout an sich echt unnötig ist
 
Meine Angst liegt bezüglich der Qualität/ Haltbarkeit. Die produzieren die nicht mehr in Bayern, sondern im Mifawerk in Sachsen habe ich gerade erfahren. [...]
Ich glaub, du hast es noch nicht verstanden. Taiwan liegt weder in Bayern noch in Sachsen.
Wenn du das Bike beim Händler kaufst, wird der ja wohl Endmontage und Inspektion machen. Da ist es egal, wo die Teile an den Rahmen geschraubt wurden. Es sei denn, der Arbeiter hat zu fest zugepackt und ein Alugewinde zerstört. Aber das wird ein halbwegs kompetenter Händler merken.
 
Ich habe mir die selbe Frage gestellt. Bin aufgrund des Angebots (Joos Radolfzell, Tyler LTD Pro für 1488,-) zum Händler und hab´s gefahren. Die verbauten Komponenten sind, denke ich, über jeden Zweifel erhaben. Der Rahmen ist wertig, die Verarbeitung passt und bei der Probefahrt habe ich mich sehr wohl gefühlt auf dem Bike.
Kurzum... gekauft!
 
Meine Angst liegt bezüglich der Qualität/ Haltbarkeit. Die produzieren die nicht mehr in Bayern, sondern im Mifawerk in Sachsen habe ich gerade erfahren. Von außen sieht alles super aus. Das Ding heisst Tyler Comp. Kostet im Moment bei boc24 1299. Ich würde es noch nen hunderter günstiger bekommen.
https://m.boc24.de/shop/fahrraeder/mountainbike/mtb-29er-fullsuspension/steppenwolf-tyler-comp
Die Ausstattung zu dem Preis ist hammer. Was sagst du?
Sachsen?!?!? Never! Lass bloß die Finger davon!

edit: sieht doch gut aus!
edit2: was passiert da mit der sitzstrebe und dem umlenkhebel? was ist das? wer macht sowas? warum?
 
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Sieht so aus als ob man keinen Flaschnehalter montieren könnte, wenn dem so ist wäre es für mich raus...
Das stimmt zum Teil. In Größe M passt eine 0.5l Flasche gerade so unter den Dämpfer. Wobei ich nicht davon ausgehe, daß jede Kombination von Flasche und Halter funktionieren wird. Der Käfig sollte schon relativ bündig am Rahmen anliegen.
Davon ausgehend wird in Größe L eine Flasche wohl ohne Weiteres passen, in Größe S aber nicht.
 
edit2: was passiert da mit der sitzstrebe und dem umlenkhebel? was ist das? wer macht sowas? warum?
Versuch einer Erklärung: Das Dreieck des Hinterbaus ist einigermaßen spitzwinklig und lenkt Wippe/Dämpfer mit langen Streben tief an. Die Umlenkung ist an zwei Aufnahmen mit dem Rahmen verbunden (Oberrohr und Sitzrohr). Möglicherweise soll diese Konstruktion Stabilität bringen, den Hinterbau möglichst steif halten und die Einleitung seitlich wirkender Kräfte in den Dämpfer verhindern.
Aber ich bin kein Maschinenbauer, vielleicht ist dieser Aufbau auch nur günstiger zu produzieren als eine einteilige Wippe ;).
 
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Versuch einer Erklärung: Das Dreieck des Hinterbaus ist einigermaßen spitzwinklig und lenkt Wippe/Dämpfer mit langen Streben tief an. Die Umlenkung ist an zwei Aufnahmen mit dem Rahmen verbunden (Oberrohr und Sitzrohr). Möglicherweise soll diese Konstruktion Stabilität bringen, den Hinterbau möglichst steif halten und die Einleitung seitlich wirkender Kräfte in den Dämpfer verhindern.
Aber ich bin kein Maschinenbauer, vielleicht ist dieser Aufbau auch nur günstiger zu produzieren als eine einteilige Wippe ;).
Die Wippe ist ja ok. Ich finde nur die Verbindung Sitzstrebe-Wippe sieht ziemlich rustikal gelöst aus. :)
Ich glaube, ich dachte gestern, das Ganze wäre steif verschweißt, was natürlich Quatsch ist. Funktioniert schon.
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Rosenmontag, Nordbaden, alle Umzüge abgesagt, die Leber in Rekonvaleszenz. Draußen, eine Herausforderung für Drei-Wetter-Taft – also ab in die Werkstatt und ein paar Eindrücke des Steppenwolf LTD Pro gesammelt.
Vorab: Ich war ja eigentlich auf der Suche nach einem Touren-Fully in 27,5“. Ich sah vor mir endlose Weiten, aber durch intensives Nicht-Training drang ich mittlerweile gewichtsmäßig in Galaxien vor, die ich als Mensch nie zuvor gesehen hatte. Also sollte das Bike zu guten Vorsätzen Anreiz bieten, tourenorientiert und stabil sein. Da ich aus dem Motorradsport komme, ist Schrauberei nicht das Problem und somit der Versender per se kein abschreckendes Argument bei einer Kaufentscheidung. Nach Sichtung des Angebots im direkten Vertriebsweg kam mir aus grauer Erinnerung die Marke Steppenwolf in den Sinn, die doch eigentlich die von mir gesetzten Vorgaben von je her bestens erfüllt hatte. Ohne Wissen über Insolvenz-MiFa-Insolvenz-… fragte ich bei Google nach und fand besagtes Tyler LTD Pro, über das ich kurz das berichten möchte, was nicht in der offiziellen Spezifikation steht:

Optik: Bisher vertrat ich den subjektiven Standpunkt, daß es zwei Sorten 29er gibt: die hässlichen und die besonders hässlichen. Da das Fahrrad jedoch für Feierabendrunden taugen soll, große Räder gut rollen und der oberrheinische Grabenbruch jetzt nicht unbedingt aufgrund seiner alpinen Erhebungen Furore macht, finde ich das Tyler nun subjektiv doch ganz gelungen. Die Formensprache ist stimmig, das heruntergezogene Oberrohr fließt mit Versatz in die Kettenstreben des Hinterbaus. Farben sind Geschmackssache, aber der Lack ist sauber und gleichmäßig aufgetragen. Einzig die Umlenkung kann man auch bei größtem Wohlwollen nicht als filigran bezeichnen – dafür ist sie hoffentlich verwindungssteif. Dennoch habe ich insgesamt schon weit weniger Ansprechendes gesehen. Ich hab´s gekauft, was soll ich auch anderes schreiben. :D

Rahmen: Dieser besteht, abgesehen von Steuer- und Sattelrohr, aus mehrfach geformten Kastenprofilen mit soliden Querschnitten und wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von einem Schüler Kalle Nicolais verschweißt. Die Schweißraupen sind teils ungleichmäßig in Führung und Materialauftrag. Sie schwanken zwischen Lehrmeister und erstem Lehrjahr. Aber das ist kein Custombike - für den Einsatzbereich ist das unkritisch und in Anbetracht von wahrscheinlicher Herkunft und Preis des Bikes zu verschmerzen und einigermaßen normal, aber halt nicht hübsch. Die verbauten Gelenklager sind, soweit ersichtlich, allesamt gedichtete Industrielager mit ordentlicher Dimensionierung. Über die Dauerhaltbarkeit gibt’s hier noch keine Aussage. Steuerlager und PressFit-Innnenlager kommen von FSA. Abgesehen von Reverb- und Dämpferfernbedienung sind alle Züge im Rahmen verlegt. Die Außenzüge sind mit Scheuerschutz versehen und ein Kettenstrebenschutz ist serienmäßig.
Zur Steuerzentrale: Schaltung und Bremsen sind mit i-Spec-Schellen verschraubt, und das ist gut so. Erstens sind die Hebel so griffgünstig positionierbar und zweitens bleiben die Remoteschalter für Dämpfer und Sattelstütze gut erreichbar. Die verbauten Schraubgriffe bieten guten Halt, sind für große Hände aber etwas dünn. Der Easton-Lenker ist reichlich breit, ohne Erhöhung, aber mit Backsweep und bietet eine gute Kontrolle über das Tyler. Der Vorbau ist typischerweise kurz und setzt den Fahrer kompakt ins Bike. Zusammen mit den langen Kettenstreben erwarte man nicht unbedingt einen Ausbund an Agilität. Der Sattel ist von SDG-U.S.A. - diese Firma sagte mir bisher überhaupt nichts. Aber das große Netz sagte mir, daß die halbe Gravity-Weltelite ihre Hintern darauf bettet (so sie denn jemals sitzt). Wir werden sehen… ähm fühlen was die ersten Ausfahrten an eindrücklichem hinterlassen.
Üppigeres als die verbauten 2,25“ Nobby-Nic´s ist wohl nicht zu verbauen. Die Hinterbauschwinge bietet kaum mehr Freiheit für breitete Reifen.

Anbauteile: Da eine komplette XT-Gruppe verbaut ist, muß man sich a.) keine Sorgen über Haltbarkeit und Qualität machen, b.) ist das ein Kaufargument in Anbetracht des aufgerufenen Preises und c.) braucht man eigentlich keine weiteren Worte verlieren - oder finden - oder was? Nur ganz kurz: es sind normale Sinterbeläge, keine IceTech verbaut.
Bezüglich des Fox-Fahrwerks bedarf es wohl auch keiner Erläuterung. Man sollte jedoch erwähnen, daß die Talas mehr Aufwand in Service und Pflege bedeutet. Bisher habe ich Gabeln selbst gewartet, aber hier lasse ich wohl die Finger davon. Der Dämpfer verlangt (je nach Körpergewicht) hohen Druck.
Die Runden, Gespeichten liefert DT Swiss. Sie haben 6-Loch Bremsaufnahmen, sind geöst und Schraubachsen vorn wie hinten. Und das Beste: deren Freilauf klingt einfach wunderbar, wie ein Gruppe-A-Sportauspuff unter den Laufradsätzen. Für einen ähnlichen schönen, aber weit dezenteren Sound brauchte mein 26“-Fulcrum-LRS mehr als 600km. Für Haftung sorgen zwei Schwalbe Nobby Nic in EVO-Ausführung.

Alles in allem ist das Tyler ein stabiles, sehr gut ausgestattetes Touren-Fully für einen günstigen Preis, das m. M. n. eine Probefahrt verdient. Ich denke genau das soll es auch sein - und das war auch genau das was ich wollte. Nur das angegebene Gewicht glaube ich denen von Steppenwolf nicht, aber geringes Gewicht und Leichtbau hat ja, soweit ich erinnere, auch keinerlei Tradition bei Steppenwolf. Und schon passt´s wieder zu mir. :)
 
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