Suche ein verkehrssicheres, wartungsarmes Preis-Leistungs-Fatbike

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Liebe Fatbiker,

nachdem ich durch den Galleriethread und diverse Youtubevideos ziemlich angefixt worden bin, habe ich mich nun auch auf die Suche nach dem richtigen Fatbike für mich begeben. Es geht nicht anders, es muss her... ;-)

Meine Wünsche an das Rad wären
- wartungsarm (Nabenschaltung & Riemenantrieb?)
- mittel- bis langfristig gesicherte Ersatzteilversorgung
- muss verkehrssicher gemacht werden können/sein
- Schutzblech muss nachrüstbar sein, sowie irgend eine Art von Kettenschutz, damit man auch mal in Alltagskleidung mit fahren kann, ohne sich einzusauen
- möglichst niedrige cost-of-ownership bei 5-7 Jahren Haltedauer (ist mir wichtiger wie der Erstanschaffungspreis)
- ich kaufe lieber von vorneherein was ordentliches, als später nochmal Geld für eine Aufrüstung reinzustecken
- Einstiegspreis sollte zwischen 1000€ und 2000€ liegen, darf auch gebraucht sein

Kurz zu meinem Hintergrund
- hab seit 7 Jahren kein Fahrrad mehr, und hab vorher auch nur 0815-Alltagsräder ohne Geländeeignung besessen
- werde nur ein Rad für alle Zwecke anschaffen
- Das Rad ist für mich nur ein Männerspielzeug: Ich will hauptsächlich Spaß beim Fahren in der Landschaft (Feld-, Wald- und Wiesenwege oder mal querfeldein) damit haben sowie es ab und zu für Alltagserledigungen nutzen (z. B. mal zum Supermarkt)
- Nutzungsumfang wird, schätze ich, im langfristigen Mittel bei nicht mehr als 1 Std. pro Woche liegen, auch wenn es in den ersten Monaten sicher mehr wird
- kaum Schraubererfahrung (nur Reifenflicken o. ä.), aber Lernbereitschaft
- Größe 1,84m, Gewicht zw. 90-100kg, Innenbeinlänge 91,5

Würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Tipps für konkrete Räder und Ausstattungsvarianten geben könntet, die auf mich passen. Ich hab schon gesehen, dass z. B. das On-one Fatty P-L-mäßig ganz gut da steht und aktuell für knapp 1000€ weggeht in der Standardausführung. Wäre das wohl was ggf. mit den zubuchbaren Ausstattungsvarianten?

Gruß
Alex
 
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Am besten geeignet wäre für dich wohl ein Surly Pugsley/ein Surly Moonlander mit einer Shimano Alfine. Gates wäre realisierbar durch das Einsetzen eines Rahmenschlosses an der Sitzstrebe, preislich läge das - meinen Infos nach - bei etwa 150-200 € (ohne Nachlackieren).
Bei Rahmen haben eine 135mm Einbaubreite, d.h. du kannst sämtliche erhältlichen Naben nutzen. Anlötteile/Gewinde sind auch massig vorhanden. Als Schutzbleche entweder die Mud Shovels von Portland Design Works oder eine Custom-Anfertigung aus Amiland. Da ist halt auch wieder die Frage, wie sich das mit dem Budget verträgt.

Hier mal ein günstiges Pugsley: http://fatbikes.at/fatbikes/surly-pugsley/2291/surly-pugsley-2014-black
Größe Large sollte für dich passend sein.
Dann wäre noch Kohle vorhanden für den Alfine-Umbau, aber wohl nur ohne Gates.

Nabenschaltung am On One geht nicht bei dem angegebenen Budget, weil bislang nur Rohloff eine Getriebenabe mit 170er Einbaubreite anbietet bzw. auf den Markt bringen wird.
 
Wenn man auf eine Nabenschaltung verzichten kann wird es natürlich viel einfacher.
1x10 Antrieb würde bei den Anforderungen ja genügen, macht auch keine Probleme
und ist auch zuverlässig.
Dann gibt es jede Menge brauchbare Fatbikes von 1000-1500 €
Wie weit der Hosenkettenschutz gehen muss muss man selbst entscheiden.
Jedenfalls helfen Kettenführungen oder Bashguards + passender Kettenschmierstoff
schon zu 80 % - aber wenn es eben wirklich auf 100 % ankommt wäre ein Riemen
schon schick.

Wenn man es wirklich schafft sich auf ein Bike zu begrenzen und beim Budget mit
Hinblick auf den Langzeitnutzen etwas mehr zuschlagen könnte,
So was wie ein Nicolai mit Gates Riemen und Rohloff oder gar Pinion wäre natürlich
super.

Die Dave's Mud Shovels funktionieren erstaunlich gut da sie gross genug sind.
Wenn man öfters wert darauf legt wären angepasste feste Schutzbleche auch
toll. Aber untenrum wird man trotzdem vollgespritzt weil die fetten Reifen
wirklich bei jeder Pütze eine Tasse Schlamm über den Füssen ausgiessen.


Den Vorschlag mit Alfine und aussermittiger Nabe würde ich auch nicht ausser acht
lassen.
 
Danke, sind schon ein paar nützliche Hinweise dabei, sehe mir u. a. gerade das Moonlander an. Also "müssen" tun weder Nabenschaltung noch Riemenantrieb, ich hab nur laienmäßig auf Basis des Hörensagens vermutet, dass die eher wartungsarm sind. Aber wenn so ein 1x10 Antrieb auch wenig Probleme macht, kommt das durchaus infrage. Mein Einsatzprofil wird zudem sicherlich nicht übermäßig umfangreich oder materialbelastend sein, nur will ich mich auch nicht nach ner Weile über die Quali ärgern müssen.

EDIT: Was glaubt ihr, wie lange ich so ein Rad fahren könnte, bei der angegeben Nutzung, bis es "durch" ist?
 
Lieber ein anständiges Fatbike und eine Stadtschlampe für 100€ aus den Kleinanzeigen als Sidekick. Verstehe nicht warum es unbedingt alles in einem sein soll, wenn man doch für das gleiche Geld auch zwei Räder bekommt, die in ihrem jeweiligen Einsatzbereich alles besser machen.
 
Klar für 100€ ne Stadtschlampe dazukaufen ginge auch. Ich meinte das so, dass ich mir nicht mehrere teure Bikes anschaffen. Für das Einkaufenfahren würde ich da auch nicht übermäßig Kompromisse beim Fatbike eingehen wollte, wobei ich nicht weiß, welche das wären. Meinst du wegen Schutzblech & Lichtanlage? Von meinem Wohnort aus, muss ich jedenfalls erstmal ein paar km auf öffentlichen Straßen fahren, bis ich ins geeignete Gelände komme und die Polizei guckt sich schon mal die Räder an.
 
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Ich fahr auch lieber mit hochwertigeren Rädern zum Einkaufen :)

In der Regel gibt sich die Polizei inzwischen mit brauchbaren Stecklichtern zufrieden.
Dass man bisher zusätzlich noch einen Dynamo, genormte Pedal-, FrontWeiss-, RückRot- und
pro Rad 2 Speichenreflektoren nachweisen muss wissen die in der Regel auch nicht so genau.

Für die eigene Sicherheit und Sichtbarkeit mache ich im Herbst aber immer noch die
ScotchSpeichenReflektorRöhrchen rein, aber nicht die vorgeschriebenen 36 Stück
sondern nur 8 pro Rad.
Die helfen aber sehr um von der Seite wahrgenommen zu werden.

Ausserdem kann man viel passiv über Kleidung, Accessoirs oder aktiv über die vollkommene
Unreglementiertheit bei körpergetragener Beleuchtung machen.

Ansonsten fahre ich ganz gut in Volltarnung, aber mit dem Wissen wirklich komplett unsichtbar
zu sein. Damit bleiben Überraschungen aus.
 
... sehe mir u. a. gerade das Moonlander an. ...

Die 135er Nabe am HR macht den Einsatz der handelsüblichen Nabenschaltung möglich, durch die vorhandenen horizontalen Ausfallenden ist auch gleich das Problem Kettenspannung elegant vom Tisch. Was für mich damals auch einer der Kaufgründe für's Moonlander war.
 
Sehr detailierter Eingangspost mit klaren Aussagen, sodass man gut helfen kann. Das ist leider selten.
Daher gibt´s erstmal diesen: :daumen:

EDIT: Was glaubt ihr, wie lange ich so ein Rad fahren könnte, bei der angegeben Nutzung, bis es "durch" ist?

Ich fürchte allerdings, dass du das Bike nicht aufbrauchen können wirst, sondern dass man es dir vorher stiehlt, wenn du gerade beim Einkaufen bist.

Ich finde Jonas` Hinweis mit den zwei Bikes für die entsprechenden Einsatzzwecke sehr gut, auch wenn es nicht das ist, was du dir vorgestellt hast.

Fabeymer hat dir ja schon die Surlys genannt, in die man eine Getriebenabe einbauen könnte. Alternative würde für unverbissene Touren auch ein 1x10 Kettenschaltungsantrieb ausreichen, mit einem Narrow/Wide-Kettenblatt in 30 oder 32t und einer 11-36t Kassette un einem kurzen Shadow Plus Shimanoschaltwerk. Damit wärest du auch frei in der Rahmenwahl.

Bei deinen Maßen musst du darauf achten, dass das Sitzrohr lang genug ist, da du sehr lange Beine hast und selbst eine 40er Stütze nicht in jedem Fall ausreicht.
 
Hab jetzt nochmal ein bissel recherchiert zum Thema Nabenschaltung und Riemenantrieb: Die Räder, die eins oder beides davon mitbringen, wie das Nicolai Aragon Fat Mi Tech Tyke scheinen preislich jenseits meines Budgets zu liegen. Dh. - und in die Richtung gingen ja auch eure Aussagen - dass ich auf jeden Fall zunächst ein Fatbike mit Kettenschaltung kaufen müsste und dies dann ggf. umrüsten könnte. Wenn dem nämlich so ist, würde ich erstmal die mitgelieferte Kettenschaltung fahren, bis sie hinüber ist und dann erst Jahre später, wenn sie verschlissen ist, umrüsten. Damit könnte ich ja zunächst mal +400€ sparen, die für eine z. B. Alfine 11 mit Einbau fällig würden.

Gibt's außer den Surleys noch Räder, die ich in die engere Wahl nehmen sollte?
Wenn man mal von der Nabenuntauglichkeit (außer Rohloff) absieht Sind die On-One Fattys prinzipiell Räder, die ihr Geld wert sind? Gibts da Konfigurationsoptionen, die man mitnehmen sollte?
 
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Das On One Fatty ist grundsolide, damit solltest du nichts verkehrt machen. Ggf. kann man drüber nachdenken, die Laufräder nochmal richtig zentriern zu lassen, sonst wäre mir nichts Negatives bekannt. Gibt auf einen umfassenden Thread hier, da kannst du mal ein bisschen querlesen.

Das hier wäre evtl. auch noch etwas (falls die Verfügbarkeit tatsächlich gegeben sein sollte): http://bikemarkt.mtb-news.de/article/489964-silverback-double-scoop-m-u-l-preorder

Ansonsten ist ein Pugsley ein sehr universelles und wandelbares Rad, zudem mit einer 29plus-Option (Krampug).
Und: Verkehrssicher bekommt man es ebenfalls. ;)
SurBIG.jpg
 
Was mich etwas irritiert, sind die Aussagen zur Kettenschaltung. Die Teile gehen heutzutage so sahnig, dass du wahrscheinlich ein völlig falsches, da veraltetes Bild von der Technik hast. Bevor du, normale Pflege vorausgesetzt, die Schaltung in Grund und Boden reitest, wird es Jahre dauern bei 1h Betrieb pro Woche.
Du brauchst dich da also nicht zu sorgen und solch teure Premiumlösungen ins Auge zu fassen, bei dem, was du mit dem Fatbike vorhast!
 
Da könntest du Recht haben, mit dem veralteten Bild. Mein letztes Rad mit Kettenschaltung hatte ich vor 12 Jahren und das war auch nur Unterklasse für ich glaub 500DM damals für das Gesamtrad. Das Knarzen und Knacken beim Schalten ist mir bis heute noch in Erinnerung ;-)

EDIT: Könnt ihr mir was zum Canyon DF 8.0 sagen?
 
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Wenn´s nicht gleich ein Carbon-Fatbike sein muss, sieh dir mal noch das Rose The Tusker 1 an.
Für 1200€ bekommst du da richtig viel, vernünftige Felgen, einen 1x10 Antrieb mit einem großen 40er Ritzel und hübschen Details wie den Slidern oder innenverlegten Zügen.
Im Vergleich zum On One Fatty ist das sicher das unproblematischere Bike.

Da bliebe dann noch gut Geld für ein einfaches Stadtbike über!
 
Danke, ein super Tipp, das Rose-Bike hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Ich hab inzwischen mal verschiedene Varianten gedanklich und auch finanziell durchgespielt und denke inzwischen, dass es wohl doch besser ist, nicht auf Teufel komm raus ein Fatbike zu einem Alltagsrad aufzupimpen, sondern einfach ein zweites Rad als Straßenrad dazuzukaufen. Und wie du sagst, wenn ich beim Fatbike preiswert, aber nicht billig, wegkomme, bleibt noch Geld für ein halbwegs anständiges Alltagsrad über.

Gibt's im unteren Preissegment noch andere Kandidaten außer Fatty, Tusker I und vielleicht Pugsley, die man im Blick haben sollte? Ist das so konsensfähig, dass Pugsley >Tusker>Fatty ist?

Mir ist auch aufgefallen, dass ich wohl einiges an Nebenkosten übersehen hab. Ich brauch ja Minimum noch:
- Pedale und evtl. Schuhe
- Helm
- Schloss
- Fahrradkleidung?
- nochwas? Reparatur-/Pflegezeug vielleicht?

Sind vermutlich nochmal 200€ oder so zusätzlich oder? Könnt ihr mir da auch was empfehlen?
 
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Hätte ein Paar Ideen für das Zubehör.
VP-531 BMX-Plattformpedale ab ca. 25€, fahre selbst seit ein paar Jahren die VP-55 (altes Modell) am Stadtrad und die haben schon über 20000km gefressen.
Beim Helm solltest du einen nehmen der passt. Ob das ein Giro, MET oder sonstwas ist, ist ja geschmackssache. Ab 50€ sind die teilweise ganz hübsch, luftig und robust.
Schloss: ein Bügel- oder Panzerschloss mit Pitlockerhemmung. Stichworte Büroklammer und Schlagschlüssel. An meinen Trelock BS280 z. B. hat sich in 15 Jahren irgendwie noch keiner zu schaffen gemacht. Wüsste gern warum. Aktuell wäre das kleinste Modell BS301 um die 40€ zu haben.
Plattformkompatible Schuhe von five ten gibt's ab 60€, Shimanoschuhe sind auch ohne Klick-platten tragbar und man kann mit laufen, im Angebot manchmal für unter 50€ zu bekommen. Hauptsache ist aber dass es gut passt.
Zur Pflege ist erstmal echtes Kettenöl wichtig, Tacx Dynamics, Finishline oder The Oil of Rohloff, evtl. Dry Lube für schönes Wetter und Wet Lube für schlechtes. Alte Socken zum abwischen der Kette. Dann halten die Antriebssachen möglicherweise doppelt so lang wie ohne Pflege. Sonst würde ich an deiner Stelle Werkzeuge, abgesehen von einem Satz Wiha-Inbusschlüssel, erst bei Bedarf kaufen oder ausborgen.
 
Danke neonel, das hilft mir weiter.
Wie fändet ihr eine Bluto-Federgabel für 250€ zum Tusker. Dazunehmen, verzichtbar oder sogar nachteilig in mancher Hinsicht? Kann man die wohl als Laie später selber nachrüsten oder muss das ein Fachmann machen?
 
Auf Nachfrage schon. Das Tusker wurde auf ner Messe mit Bluto gezeigt, stand aber ohne im Shop, deshalb habe ich da mal nachgehakt.
 
Wenn´s nicht gleich ein Carbon-Fatbike sein muss, sieh dir mal noch das Rose The Tusker 1 an.
Für 1200€ bekommst du da richtig viel, vernünftige Felgen, einen 1x10 Antrieb mit einem großen 40er Ritzel und hübschen Details wie den Slidern oder innenverlegten Zügen.
Im Vergleich zum On One Fatty ist das sicher das unproblematischere Bike.

Da bliebe dann noch gut Geld für ein einfaches Stadtbike über!

Welche Felgen sind denn das? Kann man die tubeless fahren, weiß das jemand?
 
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