Test: Intend SC166 Upside-Down-Federgabel

Test: Intend SC166 Upside-Down-Federgabel

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAxNi8wMS9JbnRlbmQtU0MxNjYtQXJ0aWtlbGJpbGQuanBn.jpg
Als die ersten Bilder der Intend SC166 Upside-Down-Federgabel im Fotoalbum des MTB-News.de Nutzers BommelMaster alias Cornelius aufgetaucht sind, staunten wir nicht schlecht: eine Federgabel im Eigenbau anzugehen ist etwas, das nur die allerwenigsten Mountainbiker wagen. Als Ingenieur der er ist, hat sich Cornelius von den Widrigkeiten jedoch nicht abhalten lassen und in den letzten Monaten einige Modelle der Intend SC in einer Kleinstserie an Forenmitglieder verkauft. Für unseren Test haben wir die private 166 mm Ausführung zur Verfügung gestellt bekommen. Wie sich die Federgabel in Eigenregie dabei geschlagen hat, berichten wir in diesem Test.

Den vollständigen Artikel ansehen:
Test: Intend SC166 Upside-Down-Federgabel
 
Ich hoffe, das hast du nicht Ernst gemeint. Denn falls wirklich jemandem mal was Ersthaftes passiert (und ich meine etwas wirklich Ernsthaftes) dann werden sich die Versicherung ganz schnell versuchen, sich das Geld wieder zu holen. Und wenn da dann eine Gabel drin ist, die einen EN-Test nicht besteht, dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh. Und bei solch einem kleinen Projekt kannst du ganz sicher davon ausgehen, dass Versicherungen im Fall der Fälle nachprüfen lassen.
Wenn die Gabel dann solch einen Test besteht, dann bist du aus der Kiste erstmal raus. Dann geht es aber weiter: Ist sichergestellt, dass die Produktionsfirmen gleichbleibende Qualität abliefert, usw...
Natürlich sollte der "Hersteller" der Gabel gewisse Tests absolvieren lassen um sich rechtlich abzusichern.
Mir ging es nur um den Punkt, ob ich persönlich eine Testfahrt mit einer solchen Gabel machen würde oder nicht. Und da hätte ich absolut keine Bedenken, da die Gabel sich in der Praxis ja bewährt hat.
 
davon mal ab das Bommelmaster sich recht gut und einfach absichern kann indem er der gebrauchsanweisung seiner gabel einfach eine einsatzbeschränkung beilegt bzw. kann er diese nachfügen wie er möchte.

es ist eigentlich lachhaft wie der deutsche bzw. die obrigkeit und die versicherungen immerwieder versuchen einen schuldigen zu finden.

es werden anhörungsbögen verschickt, zeugenaufrufe gestartet und was weiss ich. im endeffekt kommt raus: besoffen und zu schnell auf ner stahlplatte ausgerutscht.

wer ist schuld?


zum thema: ich find die gabel toll. werd sie mir nie leisten können aber grade als 176mm version wäre sie gut für mein Entourage projekt und mit meinen über 120kg würde ich die wohl auch mal testen und an die grenzen bringen.
 
Ihr müsst euch der scheinbaren Unlogik nicht anpassen. Trotzdem ist es so, wie es schon einige vor mir richtig erklärt haben. Standrohre sind relativ zum Rahmen sich nicht bewegende Teile. Tauchrohre sind diejenigen, die sich beim Einfedervorgang zum Rahmen hin bewegen. Unabhängig davon, was wohin "eintaucht" Punkt!
Nix anderes habe ich gemeint...
 
nein ist es nicht.
so viel ich weiß wurden die dinger so benannt bzw die standroher, das wenn man die Gabel bzw den gabelschaft als festes Bauteil vom rahmen ansieht der rest zu den standrohen gehört welches nicht entfernt werden kann und der rahmen sich dann eben auf den "standrohrern" abstützt.
da man die "tauchroher" (immer die unteren) ja entfernen kann, bleibt das bike auf den "standrohen" (immer die oberen) stehen.
Genau das habe ich gemeint. Die Bauteile die sonst das Standrohr sind (also in das Taurohr eintauchen) heißen bei einer verkehrten Gabel eben auch genau verkehrt.
 
Gerne - für dich immer:

Tauch- und Standrohr gibt´s nur bei Teleskopfedergabeln. Das was du hier zeigst ist doch was ganz anderes. Nur weil sich irgendetwas bewegt, "Federweg erzeugt", am Fahrrad vorne dranhängt und ein Rad aufnimmt ist es noch lange keine Teleskopfedergabel. Oder willst du jetz auch wissen, was bei ner Blattfederaufhängung wissen, was Stand- und Tauchrohr ist?
Lass es doch einfach gut sein! Es gibt eindeutige Festlegungen. Ob die für dich logisch sind, oder nicht, spielt keine Rolle. Ist nicht böse gemeint. Aber hier versuchen Leute aufzuklären und dann wird Richtiges wieder in Frage gestellt und nur Verwirrung gestiftet.

Standrohr immer am Steuerrohr!
Tauchrohr immer an der Radachse!

Du bist der Meinung, dass das Tauchrohr deshalb Tauchrohr heißt, weil es "in ein anderes Rohr eintaucht". Zumindest den Erklärungsversuch kann ich nachvollziehen, keine Frage. Trotzdem ist diese Bezeichnung falsch. Punkt!
Du gehst dabei im übrigen von der Bezeichnung "Tauchrohr" aus und versuchst über dieses Wort zu erklären, welches der beiden Rohre welches ist. Weil "Tauchrohr" dir also irgendetwas sagen könnte (nämlich dass es eintaucht), willst du es also so nennen. Mal anders gefragt: Warum heißt denn das Standrohr in deinem Falle so wei es heißt? Weil es steht und nicht liegt? Oder weil es näher am Boden steht? Darüber machst du dir ja erstmal keine Gedanken, denn Tauchrohr ist für dich logisch und deswegen muss das andere eben das Standrohr sein.
Du kannst nämlich auch anders an die Sache herangehen und vom Standrohr ausgehen: Diejenigen, denen es logisch erscheint, dass ein Standrohr "steht" - nämlich aus aufhängungstechnischer Sicht - machen sich vielleicht keine Gedanken darüber, warum das Tauchrohr Tauchrohr heißt. Sondern nehmen es eben so hin. Irgendeiner wird sich schon was dabei gedacht haben.

Übrigens: Schonmal darüber nachgedacht, dass das Tauchrohr deswegen Tauchrohr heißen könnte, weil etwas IN DIESES Rohr hineintaucht? Dann würden immer die dicken Rohre Tauchrohr heißen. :hüpf::aetsch:


Ich glaube, dir ist nicht entgangen, dass quasi jeder Hersteller über Jahrzehnte lang schon seinen Standrohrdurchmesser angibt. Und auf 99% dieser Gabeln trifft zu, dass sie keine USD Gabeln sind. Haben also alle Hersteller ihre Rohre falsch genannt, weil sie nur Flachpfeifen in ihren Reihen haben?
Oder könnte es vielleicht sein, dass du mit deiner Annahme falsch liegst? Denn wenn Tauchrohr so logisch scheint, dann würden die Hersteller das auch so bezeichnen, oder?
Ich meine damit: Wenn es so logisch erscheint, dass ein Tauchrohr immer das dünne ist, dann würden die Hersteller ja bei 99% der Gabeln mutmaßlich falsch bezeichnen.

Jetzt lies einfach meine Posts vorher und lies ganz besonders deinen nochmal. Eigentlich würde deinen nochmal lesen ausreichen.

G.:)
 
Fixed part und active part damit wäre zumindest klar was gemeint ist. Unsere englischsprachigen Kollegen machen das bisweilen so.
BTT. Die Gabel ist einfach geil. Leider für einen Teil meiner Zwecke, Bikestolpern, weniger geeignet. Zumindest wenn ich mir den aktiven Teil meiner Gabel anschaue, hat der einige Macken.
gibt's da bei den jetzigen Besitzern Erfahrungen?
ich hab auf jeden Fall mal ein Auge auf Kickstarter. Allerdings auch nur mit einem Prüfstand Test oder Zertifikat
 
also ich halte mich da jetzt wieder raus.

es gibt immer jemanden der das anders sieht und dagegen argumentieren wird. es gibt soviele argumentationsrichtungen wie forenmitglieder.

Kann ja jeder für sich entscheiden, ob er der Sache traut oder nicht.

Forenmitglieder?? Ich dachte hier im Forum gibts nur UCI Worldcup Piloten und Product Engineers?!
 
Falls es wen interessiert, ich fahre die Gabel seit ca. einem Monat und war damit bisher auf diversen Hochtouren im Allgäu, Touren in Treuchtlingen und Aalen sowie im Bikepark am Geißkopf unterwegs.

Als Vergleich bin ich in letzter Zeit folgende Gabeln gefahren: Pike, Vengeance hlr coil, Metric hlr coil, die alte Lyrik, Fox 32 und die Reba meiner Freundin.

Im Grunde genommen kann ich allen Punkten aus dem Testbericht zustimmen und sehe diese sehr ähnlich.
Hier nochmal meine Erfahrungen.

Steifigkeit:
Die Bremssteifgkeit ist brutal. Man merkt das besonders in Steilen Passagen, bei denen die meiste Last auf dem Vorderrad ist. Beeindruckend. Das Ganze vermittelt sehr viel Sicherheit. Gefühlt liegt die Bremssteifigkeit etwas über der Metric und höher, als die einer Pike.
Ich war sehr gespannt, wie sich die Gabel im Bezug auf Torsions-Steifigkeit verhält.
Klemmt man das Vorderrad zwischen den Beinen ein und verdreht den Lenker ist die Steifigkeit der Intend geringer als die von normalen Gabeln. Selbst die Reba fühlt sich im Stand steifer an.
Während der Fahrt fällt dies aber nicht auf. Hätte ich es nicht gewusst, dass ich eine USD Gabel fahre, so wäre es mir nicht aufgefallen. Sie lenkt sich sehr präzise und das Vorderrad geht auch da hin, wo man hinlenkt.
Auch in Bikepark Anliegern fühlt sie sich nicht wabbelig an.
In manchen Situationen kann man die geringere Torsions-Steifigkeit aber provozieren und spüren. Fährt man z.B. zwischen zwei Wurzeln/Steinen oä. und will wieder raus lenken, so merkt man es.
Insgesamt gefällt mir die Gabel in Bezug auf Steifigkeit sehr sehr gut. Lenkt präzise und steht wie eine Wand.

Feder:
Wenn es um Luftfedern geht bin ich sehr kritisch. Die meisten Luftgabeln haben mich im Bezug auf die Kennlinie enttäuscht: Zu groß der Bauch in der Mitte des Federwegs, zu weit hängt die Gabel durch beim Hinterradversetzen und steilem Gelände. Deshalb fahre ich seit einem Jahr vorne eine Stahlfeder.
Die Kennlinie der Intend gefällt mir erstaunlich gut. Besonder bei den Hochtouren hat sie mir viel Sicherheit gegeben, wenn man die meiste Last auf dem Vorderrad hat. Für eine Luftgabel ein sehr sehr gutes Verhalten! Die Pike, Lyrik, Reba und 32er haben mir da deutlich weniger gut gefallen. Die Kennlinie der Intend kommt für mein Gefühl relativ nah an eine Stahlfeder. Natürlich nicht zu 100%, aber für mich ausreichend nah um wieder auf Luft umzusteigen ;)
Ich fahre die Gabel mit 100psi bei 20% sag im stehen. Den Federweg nutze ich bei einem ca. 1,5m hohen "nose-heavy drop to flat" vollständig (so war es bei meiner Stahlfeder-Metric bisher auch)

Dämpfung:
Die Druckstufen Dämpfung gefällt mir sehr gut. Der Einstellbereich ist relativ klein, aber liegt in einem sinnvollen Bereich (Im Zweifel kann man den Shimstack anpassen und dadurch sein gewünschtes Grundsetup herstellen;
Ich habe in den Druckstufenshimstack einen Shim dazu gepackt und aus der Zugstufe einen entfernt. So gefällt es mir richtig gut.
Die Dämpfung fühlt sich angenehm satt an. Schnelle Schlagfolgen z.B. auf der Freeride am Geißkopf dämpft die Gabel optimal. Die Gabel fühlt sich wunderbar kontrolliert an, so soll es sein! Die HLR Dämpfung war im Vergleich minimal definierter und knackiger, die Pike empfand ich als harscher, hoppeliger.
Die Zugstufe arbeitet gut. Im Vergleich empfinde ich die Zugstufe der HLR etwas präziser/effizienter. Ein Verstellen des Einstellers hat spürbare Veränderung zur Folge. Der Umbau des Druckstufenstacks ist sau simpel und konstruktiv clever gelöst.
Mich haben die nicht indexierten Einsteller ehrlich gesagt noch nicht gestört. Ich merke mir einfach, wieviele Umdrehungen ich von der geöffneten Position aus schließe. Ob ich mir jetzt 1,5 Umdrehungen oder 10 clicks merken muss, ich sehe da absolut kein Problem ;)

Ansprechverhalten und Schluckfreudigkeit:
Das Ansprechverhalten ist gut, minimal höhere Reibung spürt man im Vergleich zu meiner Metric coil, aber das können andere Luftgabeln nicht besser. Auf dem Trail ist die Gabel ein richtiges Bügeleisen. Auf den ersten Zentimetern sehr plüschig ohne verschwenderisch mit dem Federweg zu sein, richtig gut.
Grobe schnelle Schläge mag die Gabel gern und dämpft diese auch sehr angenehm ab. Große Steine und stumpfe Landungen werden satt geschluckt. Auch hohe Geschwingkeiten machen Spass und werden nicht nervös oder holprig.

Fazit:
Meiner Meinung nach hätten die Gabelschoner etwas dicker sein können und die Bohrungen an der Brücke (wo das Ventil und der Zugstufeneinsteller sitzt) sind wirklich gute Dreckfänger :)
Insgesamt macht mir die Gabel sehr viel Spass. Optisch der Wahnsinn, Lenkt präzise, steif wie ein Baumstamm, sattes Fahrgefühl und versackt nicht im Federweg! Dazu hat sie mit 2kg ein gute Gewicht. Was will man mehr?

Hier noch ein paar Bilder:






Beste Grüße
Andi
 
@ATw
Klasse Bericht! Danke! Wegen der Schoner. Hast Du die im Einsatz schon zerstört oder hat die Lauffläche schon was abbekommen?

Tach!
Die Schoner haben diverse kleine Kratzer, von zerstört sind sie aber noch weit weg ;)
Die Tauchrohre sind noch 1a.
Die Schoner verrichten ihre Arbeit und schützen die Tauchrohre. Ich denke auch nicht, dass man sie schnell kaputt bekommt.
Das einzige was micht ein bisschen stört ist, dass sie relativ leicht verdrehbar sind, das ist alles. Ich weiß nicht, wie die Schoner anderer USD Gabeln (z.B. der Dorado) sind und kann daher leider keinen Vergleich zu bestehenden Produkten ziehen.

Die Schoner sind aber kein Grund zur Panik ;)
 
Ich will das Projekt nicht schlecht machen, ich hab ne Menge Respekt vor der Arbeit die dadrin steckt. Es wäre aber schade wenn es auf der "Zielgraden" dann irgendwann doch schiefgeht, oder wenn mittelfristig Fahrer zu Schaden kommen.

Die Bedenken sind auch keine "haterei", erfahrungsgemäß stellen sich viele Leute die sichere Auslegung von Bauteilen aber VIEL zu einfach vor.

Einsatzzweck/ Bedienungsanleitung

davon mal ab das Bommelmaster sich recht gut und einfach absichern kann indem er der gebrauchsanweisung seiner gabel einfach eine einsatzbeschränkung beilegt bzw. kann er diese nachfügen wie er möchte.

es ist eigentlich lachhaft wie der deutsche bzw. die obrigkeit und die versicherungen immerwieder versuchen einen schuldigen zu finden.
[...]

Nein, das kann er - so wie das Image der Gabel, auch in seinem Wissen- aufgebaut wird/ wurde nicht. Wenn in der Bedienungsanleitung steht, dass die Gabel nur auf der Straße genutzt werden darf hält das vor keinem Gericht stand. Bewirbt ein Hersteller ein Fahrrad z.B. offensiv mit Fotos/ Videos worin das Rad in DH-Rennen gezeigt wird und schreibt in die Bedienungsanleitung, dass es nur für Forstwegtouren geeignet ist kann der Hersteller ein Problem bekommen wenn sich jemand beim DH-Fahren mit dem Rad ernsthaft verletzt. Das ist ein Extrembeispiel, aber - zum Glück! - kann sich ein Hersteller mit einem Satz in der Anleitung nicht aus der Affäre ziehen.

Zur Haltbarkeit
Es gibt grob zusammengefasst 2 Gründe warum die Gabel versagen kann. 1. Durch eine einmalige Überlast (Plastische Verformung oder Bruch / Gewaltbruch), oder 2. durch viele kleinere Lasten die zu minimalen Schäden auf Gefügeebene führen ("Betriebsfestigkeit", "Wöhler-Versuch"). Diese summieren sich auf und führen irgendwann zu einem Riss und dann irgendwann zu einen Bruch führen. Früher oder später tritt einer der beiden Fälle IMMER ein, wenn nicht ist das Bauteil überdimensioniert. Der Trick bei der annähernd perfekten Auslegung wäre, dass das Versagen beim 1%-Fahrer (dieser Belastet das Material stärker als die anderen 99% der Fahrer, @Freesoul oder @Grinsekater wären da evtl. potentielle Kandidaten ;)) gerade nicht auftritt. Wenn der "durchschnittliche 1% Fahrer" sich also nach 3-4 Jahren denkt "Hey geil, ich kauf mir ne neue Gabel weil ich Bock drauf hab, meine alte häng ich als Deko an die Wand", dann hats der Konstrukteur geschafft.

Dann gibt es noch die Frage wie und wo die Gabel versagen kann. Worst-case ist wahrscheinlich ein plötzlicher Abriss des Schafts im Bereich der Krone. Im besten Fall erkennt man einen Schaden (Riss/ plastische Verformung), ohne dass es zu einem Sturz kommt.

Für den Stand des Projektes ist das was @BommelMaster gemacht hat richtig gut, ich habe ne Menge Respekt vor der Leistung. Seine Auslegungsmethode und die Art der Absicherung, die er hier im Thread ja auch nochmal beschrieben hat, ist für den jetzigen Stand gut & ausreichend. Versagen durch Überlast ist weitestgehend ausgeschlossen, die Funktion ist - wie der Test zeigt - auf einem verkaufsfähigen Niveau.

Was fehlt, und hier kommt auch die Auslegungs- und Absicherungsmethode von @BommelMaster an Ihre Grenzen, ist die Absicherung der Betriebsfestigkeit und eines sicheren Versagens. Will man das seriös machen kommt man um Prüfstandstests nicht drumrum.

Zu den Prüfstandstests

Hier liegt dann auch das nächste Problem, wie im Thread ja auch schon öfter erwähnt. Es gibt quasi-vorgeschriebene Tests (ISO 4210). Gerade bei den gröberen Spielarten des MTB (grobes Street/ Trial/ Trailbiken/ Enduro/ DH/ ...) sind diese Tests aber nicht ausreichend um Betriebssicherheit zu gewährleisten. Hier kommt dann das KnowHow von spezialisierten Prüfinstituten (z.B. EFBE, Zedler, Velotech, ...), oder hausinternes Prüf-KnowHow (primär bei den großen Herstellern) ins Spiel.
Die Tests sind nicht "perfekt", für sichere Produkte (Bommels Gabel ist im Moment noch kein Produkt, anscheind soll es aber in die Richtung gehen) aber unerlässlich.

Allgemein
Komplexe, sicherheitskritische Bauteile - wo eine Gabel zugehört - kann man nach einem Ingenieursstudium und 1-2 Jahren Berufserfahrung nicht in Eigenregie auslegen und markttauglich absichern.
Außerdem kann man die Thematik (Betriebsfestigkeit, funktionale Sicherheit) auch nicht mit Hilfe von Wikipedia, oder den Grundlagen die aus dem Maschbaustudium hängengeblieben sind abschließend beurteilen, einige in dem Forum scheinen dies zu versuchen.

Grüße,
Jan
 
Zuletzt bearbeitet:
@jan84 : Gut ausgeführt. Ich dachte mir acuh kurz, darauf zu antworten, aber da wäre ich wieder vom Hunderststen ins Tausendste gekommen, deswegen hab ich´sgelassen

Vielleicht ist es jetzt auch für @Enginejunk ein bisschen verständlicher.
davon mal ab das Bommelmaster sich recht gut und einfach absichern kann indem er der gebrauchsanweisung seiner gabel einfach eine einsatzbeschränkung beilegt bzw. kann er diese nachfügen wie er möchte.


Da könnte dann ja jeder dahergelaufene einen DH-Rahmen konstruieren und dann einfach in die Bedienungsanleitung schreiben, dass man das Ding nur auf dem Radweg fahren darf.
Wenn dem so wäre, dann gute Nacht. Du machst es dir schon ganz schön einfach...
 
@jan84 :

Da könnte dann ja jeder dahergelaufene einen DH-Rahmen konstruieren und dann einfach in die Bedienungsanleitung schreiben, dass man das Ding nur auf dem Radweg fahren darf.
Wenn dem so wäre, dann gute Nacht. Du machst es dir schon ganz schön einfach...


Wenn das wirklich so ein großes Problem wäre, würde es schon lange keine Baumarkt und Supermarkt Fullys für 199€ mehr geben und die Anbieter bis über beide Ohren verklagt.
 
Wenn das wirklich so ein großes Problem wäre, würde es schon lange keine Baumarkt und Supermarkt Fullys für 199€ mehr geben und die Anbieter bis über beide Ohren verklagt.

Wo kein Kläger ist ist auch kein Richter. Außerdem bekommt man idR auch nicht mit was hinter den Kulissen passiert. Das Produktischerheitsgesetz ist da erfreulich eindeutig. Ein Produkt, welches auf den Markt soll darf

"[...] die Sicherheit und Gesundheit von Personen oder sonstige in den Rechtsverordnungen nach § 8 Absatz 1 aufgeführte Rechtsgüter bei bestimmungsgemäßer oder vorhersehbarer Verwendung nicht gefährde[n].[...]"

Die "bestimmungsgemäße und vorhersehbare Verwendung" wird eben auch von dem Eindruck/ Image des Produktes, welches der Käufer durch den Hersteller bekommt bestimmt. Und sofern der Hersteller in irgendeiner Art und Weise Werbung macht bestimmt diese die "vorhersehbare Verwendung" genauso mit wie die Bedienungsanleitung die "bestimmungsgemäße Verwendung".

Vom Hersteller veröffentliche Fotos und Videos können auch darunter Fallen. Im Einzelfall hat das der Richter zu beurteilen, man ist als Hersteller/ Vertrieb hier aber SEHR schnell auf SEHR dünnem Eis.

Grüße,
Jan
 
Wo kein Kläger ist ist auch kein Richter. Außerdem bekommt man idR auch nicht mit was hinter den Kulissen passiert. Das Produktischerheitsgesetz ist da erfreulich eindeutig. Ein Produkt, welches auf den Markt soll darf

"[...] die Sicherheit und Gesundheit von Personen oder sonstige in den Rechtsverordnungen nach § 8 Absatz 1 aufgeführte Rechtsgüter bei bestimmungsgemäßer oder vorhersehbarer Verwendung nicht gefährde[n].[...]"

Die "bestimmungsgemäße und vorhersehbare Verwendung" wird eben auch von dem Eindruck/ Image des Produktes, welches der Käufer durch den Hersteller bekommt bestimmt. Und sofern der Hersteller in irgendeiner Art und Weise Werbung macht bestimmt diese die "vorhersehbare Verwendung" genauso mit wie die Bedienungsanleitung die "bestimmungsgemäße".

Grüße,
Jan


Rein rechtlich glaube ich das der "Bestimmungsgemäße" Gebrauch in Deutschland mit der eigenen Verantwortung für Leib und Leben kollidiert.

Wenn beim 15 Meter Roadgap die Gabel wegbricht beim aufkommen, wird man sehr schlechte karten haben den hersteller zu verklagen weil jeder richter wahrscheinlich fragt ob man noch bei Trost wäre!.

Die bestimmungsgemäße Verwendung lässt sich vl prima auf ne Mikrowelle anwenden, aber bei einer extremsportart wird das ganze sicherlich sehr schwammig.
 
Für alle stillen Mitleser möchte ich jetzt kurz nochmal darstellen, dass die hier diskutierten Fälle lediglich hypothetische Situationen darstellen FALLS irgendwann mal etwas passieren "sollte". Ich als Entwickler habe die Sorge, dass durch die Diskussion ein etwas verzerrtes Bild über die realen Tatsachen entsteht. Es ist keinesfalls so, dass die hier dargestellte Federgabel "einfach mal so" abbricht, nur weil sie "noch" keinen EN-Test durchlaufen hat. Vor einer möglichen Crowdfunding-Aktion wird dieser absichernde EN-Dauertest natürlich durchgeführt um die letzten Unklarheiten zu beseitigen.

Ich habe nur etwas Sorge, dass hier ein falsches Bild entsteht, dass die Federgabel grundsätzlich unsicher sein muss, nur weil noch kein Prüfergebnis vorliegt. Dieses wird kommen!
 
[...]

Wenn beim 15 Meter Roadgap die Gabel wegbricht beim aufkommen, wird man sehr schlechte karten haben den hersteller zu verklagen weil jeder richter wahrscheinlich fragt ob man noch bei Trost wäre!.

Die bestimmungsgemäße Verwendung lässt sich vl prima auf ne Mikrowelle anwenden, aber bei einer extremsportart wird das ganze sicherlich sehr schwammig.

Zweiteres ist das Problem. Wenn - fiktives Beispiel - beim 15 Meter langen Roadgap mit ordentlicher (was man auf einer DH-Strecke erwarten kann) Landezone eine korrekt eingebaute und neue Boxxer oder Fox40 bei einer sauberen Landung wegbricht ist RockShox bzw. Fox in einem Bereich wo es Haftungstechnisch eng werden kann, das ist vom Richter zu prüfen.

Wenn die entsprechende Gabel beim Einschlag in den Gegenhang beim 15m Double wegbricht sollte RockShox/Fox da kein Problem haben.

Dazwischen gibt es eine Million mögliche Fälle. Man kommt als Hersteller/ Vertrieb um die Definition des besitmmungsgemäßen Gebrauchs und eine Prüfung der Bauteile vor Inverkehrbringen definitiv nicht drumrum. Außerdem muss man mit der Werbung vorsichtig sein.

Grüße,
Jan
 
Für alle stillen Mitleser möchte ich jetzt kurz nochmal darstellen, dass die hier diskutierten Fälle lediglich hypothetische Situationen darstellen FALLS irgendwann mal etwas passieren "sollte". Ich als Entwickler habe die Sorge, dass durch die Diskussion ein etwas verzerrtes Bild über die realen Tatsachen entsteht. Es ist keinesfalls so, dass die hier dargestellte Federgabel "einfach mal so" abbricht, nur weil sie "noch" keinen EN-Test durchlaufen hat. Vor einer möglichen Crowdfunding-Aktion wird dieser absichernde EN-Dauertest natürlich durchgeführt um die letzten Unklarheiten zu beseitigen.

Ich habe nur etwas Sorge, dass hier ein falsches Bild entsteht, dass die Federgabel grundsätzlich unsicher sein muss, nur weil noch kein Prüfergebnis vorliegt. Dieses wird kommen!
Ich glaube nicht, das diese Grundsatzdiskusion von den Lesern nur auf deine Gabel gelegt wird.
Ich mache mir da auch immer mal Gedanken drüber, wenn ich ein neuen Rahmen auspacke, ob der auch hält und vertraue auf den Entwickler, das er alles unternimmt um das Teil für uns so sicher wie möglich zu machen.

Bei deiner Gabel hätte ich bei den Rohren kein schlechtes Gefühl, wenn würde mich die Haltbarkeit der Krone interessieren. Bei welcher Last sie wegknickt.
Ich denke die Rohre kommen da später an ihre Grenze.

Allgemein sollte man sein Rad immer sehr gewissenhaft pflegen und kontrollieren, ob sich Risse oder andere unnatürliche Zustände gebildet haben.
Eine gerissene Kette im Antritt ist auch nicht ohne...und die Ursache könnte ein Verschalter im Vorfeld gewesen sein.
 
Zurück
Oben Unten