Ich glaube nicht, dass eine Olympiadisierung dem DH Sport gut tun würde. Der einziehende Grad der Kommerzialisierung und Professionalisierung würde dem Sport nicht nutzen. Gerade die Nähe der "Stars" zum Fußvolk zeichnet doch noch den abwärtsorientierten MTB Sport aus. Ich fürchte, dass dies komplett verloren gehen würde. Ein Olympiatitel weckt Begehrlichkeiten und dies wiederum bedeutet Fokussierung und Professionalisierung, da die Sportförderung nach Medallienspiegel ihre Brieftasche öffnet. Für was?
Sportförderung der Bundeswehr? Klingt toll, aber ist es das auch? SAZ 12. In diesen 12 Jahren für den Sport gelebt und auf vielen Veranstalltungen Werbeclown der Bundeswehr. Nach den 12 Jahren??? Keine Ausbildung und keine Berufserfahrung??? Sponsorenverträge von denem man auch nach dem Sport leben kann? Glaubt da wirklich jemand dran? Im Downhillsport??? Das ist ja bei den Straßenradlern nur ganz wenigen vorbehalten. Im Schwimmsport entscheidet sich der derzeitige Weltrekordhalter über 50m Delfin gegen die Bundeswehr, weil er dort keine Zukunft sieht, Topleute der Triathlon Szene, wie der zweimalige HawaiiSieger Normann Stadler werden nicht mal für einen Kader in ihrer Jugend nominiert. Da läuft vieles falsch und von echter Förderung sind wir sehr weit weg.
Klick mich: Jonas Reckerman zur Sportförderung
Klick mich: Steffen Deibler über seine Zukunft ohne Bundeswehrförderung
Und glaubt wirklich wer daran (wenn denn entsprechendes Territorium vorhanden wäre), dass unsre öffentlich rechtlichen in einer Olympiaübertragung ein 2 bis 3h DH Rennen übertragen würden, ohne deutsche Medallienhoffnung, wenn noch 3275687 andere Sportarten parallel laufen?
Ach kann ich mir nicht vorstellen, dass die Akzeptanz des Sports in Deutschland durch Olympia zunimmt. Wie lange ist denn Surfen schon olympisch? Was passiert? Immer mehr Surf- und Kitespots werden geschlossen.
Der Downhillsport in Deutschland kann nur wachsen, wenn die Szene wächst, sich organisiert und engagiert. Zur Zeit hat man zum großen Teil Eigenbrödler, die für sich oder mit Freunden in den Bikepark fahren oder den Hometrail unsischer machen und nur wenige im Verein organisierte Jungs und Mädels die unter Anleitung ernsthaft trainieren. Und hier sind wir beim größten Problem meines erachtens. Der gemeine Deutsche ist nicht bereit seine Vollkaskomentalität hinter sich zu lassen und was zu riskieren. Schaut euch doch mal die Funsportarten an: Kiten, DH, Snowboard, was weiß ich. Es gibt in der Weltspitze wirklich nur ganz vereinzelnd mal einen Deutschen, der es wirklich bis ganz oben schafft. Und da sind wir wieder bei der Vollkaskomentalität. Man muss bereit sein alles aufzugeben, ein Leben aus der Tasche im Kofferraum seines Bullies zu führen in der Hoffnung den Durchbruch zu schaffen, davon leben zu können. Vielen gerade Deutschen fehlt dieser absolute Wille seinen Weg zu gehen und dafür alles aufs Spiel zu setzen, da wir dazu erzogen wurden einen konventionellen Weg zu gehn und uns lieber für die sichere Bank entscheiden.