"Downhill für Olympia" - Der richtige Weg? Eine Meinung von Uwe Buchholz

Keine Frage: Mediale Aufmerksamkeit hilft einer Sportart dabei, populär und einer breiten Masse zugänglich zu werden. Im Umkehrschluss hilft aber auch Popularität dabei, mediale Aufmerksamkeit zu erlangen. Wie das in Perfektion funktioniert, sehen wir in der allumfassenden Mediendominanz des Fußballs. Hier sprudelt das Geld, denn mit der Medienpräsenz kommen auch die Sponsoren zum Sport. Im Downhill liegen die fetten Jahre des großen Interesses mit Sponsoren wie Grundig und Reebok jedoch schon Jahrzehnte zurück und auch das Engagement von Nissan ist verjährt. Eine verblichene goldene Ära?


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Nein, nein, nein. Hört sich im ersten Moment toll an aber das IOC steht bei mir auf einer Stufe mit der FIFA. Korrupte alte Leute die nur ihre eigenen Interessen vertreten und sich ihre Taschen vollstopfen. Nein, da soll sich der DH Sport mal schön raushalten sonst geht es los mit der ausschlachterei.
 
Unabhängig von der Frage nach dem Sinn einer solchen Entwicklung, wäre das wahrscheinlich aufgrund der Topographie für eine DH-Strecke eh nicht realistisch. Sogar für die XC-Rennen ist es immer schwierig ein passendes Gelände nahe der Olympia-Städte zu finden...
 
Ich bin dagegen und kann den FB-Hype nicht ganz nachvollziehen. Ein ganz klein bisschen Nachdenken reicht da ja eigentlich schon, wenn man sich mal von der "Wow, im Fernsehen läuft DH!"-Euphorie etwas losreißt...
 
Danke Uwe!
Super Beitrag, auch über den so weit verbreiteten, blinden Aktionismus.
Im Wahljahr scheinen plakative Werbeslogans ja richtig zu boomen. doch ein bis zwei Fragen dahinter sieht man die meist recht dünnen Konzepte dahinter. Wähler/Likes-Fang mit den neuen Medien :)
 
Ich bin da komplett anderer Ansicht als Uwe muss ich sagen, auch wenn ich seine Kritik vollkommen nachvollziehen kann. Ich würde von Olympia weder bessere Strecken, noch spannendere Rennen erwarten. Und das manche Austragungsorte die geografischen Voraussetzungen nicht haben lasse ich mal aussen vor.

Mir geht es um mehr Akzeptanz in der Bevölkerung, sowie bessere Chancen für Nachwuchsfahrer. Uwe bittet immer die Industrie um Hilfe, die Fahrer zu unterstützen und "heran zu züchten", was aber leider in den seltensten Fällen funktioniert. In der Realität sieht es doch so aus, das man als Nachwuchsfahrer keine finanzstarken Sponsoren findet, die einem die Teilnahme an einer WC-Saison finanzieren können. Geht man auf die Vertriebe zu, verweisen die einen an den Hersteller, da der Vertrieb nur für das Nationale Marketing zuständig ist, und ihm der WC am Ar*** vorbei geht. Bei den Herstellern fällt man aber als Nachwuchsler sofort durchs Raster, da man sich gegen bekannte WC-Gesichter schlagen muss, und ein 70ter Platz beim WC nicht sonderlich prestige-trächtig ist.

Worauf ich hinaus will:
In der heutigen (engstirnigen) deutschen Gesellschaft, kann kaum ein Jugendlicher den Schritt gehen Downhill Profi zu werden, da es einfach an Akzeptanz mangelt. Seine Ausbildung hat erst mal Vorrang, und bis die Abgeschlossen ist, ist er im Schnitt 19-20 und hat kaum noch eine Möglichkeit im WC Anschluss zu finden. Durch einen "DHo" Status besteht die Möglichkeit finanzielle Förderungen durch den Verband zu erhalten und evtl. bei der Bundeswehr als Sportsoldat in Verbindung mit den Olympiastützpunkten gezielt trainieren zu können, so wie es bei anderen Olympischen Sportrten(auch BMX) bereits der Fall ist. Durch die Sportförderung und das Soldatengehalt hätte der Sportler schon eine Lebensgrundlage, wodurch die Industrie "nur" noch die Material/Reisekosten tragen müsste. Es ist auch möglich parallel dazu bei der Bundeswehr eine Lehre zu absolvieren, um nach dem Rennen fahren noch eine Perspektive zu haben. Desweiteren wären Sie auch über den Verband/die Bundeswehr bei Ausübung ihrer Sportarten versichert(Extremportarten werden bei den meisten Versicherungen ausgeschlossen, und eine passende kostet um die 1200€ pro Jahr)

Zur Zeit hat die Bundeswehr über 800 Sportsoldaten, Bei der Polizei und Feuerwehr sind es dann noch einmal 1000 Sportler, die vom Staat finanziell unterstützt werden und somit bis zu 70% ihrer Dienstzeit mit Training verbringen können. Nicht umsonst sind diese Sportler bei Wettkämpfen in nahezu allen Sportarten Weltklasse! Ein 40 Stunden Job und dann mal noch eben in seiner Urlaubszeit und am Wochenende auf Weltklase Niveau Downhill fahren funktioniert einfch nicht!!!


Wie es in anderen(erfolgreicheren) Ländern wie GBR, FRA, USA, AUS und NZL mit Förderung aussieht weiß ich aber ehrlich gesagt nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist mir alles zu plump und zu kurz gedacht und im Beitrag fehlt mir doch einiges an Verständnis der aktuellen Zusammenhänge, warum MTB DH weder olympisch noch eine medienpräsente Sportart ist.
Das Problem des DH ist es, im falschen Weltverband gelandet zu sein. Dieser nutzt seine Lobby beim IOC und den Medien nun mal für Straßenradsport und Bahnrennsport. Das war es. Wie sollen DH, 4X etc jemals "berühmt" werden, wenn die Borniertheit im eigenen Weltverband das blockiert?

Mit der olympischen Involvierung ist es zweischneidig. Einerseits eine Schande, das ein eher unkomplizierter und von einer recht breiten Masse betriebener Freizeitsport wie MTB DH ignoriert wird, zumal Olympische Spiele definitiv eine Werbeplattform sind. Andererseits natürlich die Angst, das der IOC mit seiner korrupten Macht Änderungen in Vereinen und Sportarten durchzudrücken versucht, wie gerade beim Ringen geschehen.
Aber ehrlich - wie akzeptiert und in der Breite ausgeübt ist Synchronschwimmen - im Vergleich zum DH? Nur zeigt gerade dieses Beispiel, das der internationale Schwimmverband etwas macht, was der UCI völlig abgeht: sich um seine Neben (nicht Rand!) sportarten zu kümmern.

Übrigens fände ich es besser, wenn überghaupt von einem olympischen DH berichtet wird, egal wie kurz zusammengefasst oder aus welcher Motivation heraus, als gar nicht. Im chauvinistischen Deutschland ist ein positiver Bericht bei den ÖR nun mal leider der Unterschied zwischen "den lebensmüden Jugendlichen" und "ernsthaften Sportlern".
Willkommen in der realen Welt.
 
Ist mir alles zu plump und zu kurz gedacht und im Beitrag fehlt mir doch einiges an Verständnis der aktuellen Zusammenhänge, warum MTB DH weder olympisch noch eine medienpräsente Sportart ist.
Das Problem des DH ist es, im falschen Weltverband gelandet zu sein. Dieser nutzt seine Lobby beim IOC und den Medien nun mal für Straßenradsport und Bahnrennsport. Das war es. Wie sollen DH, 4X etc jemals "berühmt" werden, wenn die Borniertheit im eigenen Weltverband das blockiert?

Und wieso ist dann (Race-) BMX olympisch geworden, die sind auch bei der UCI? Und (Race-) BMX ist nun wirklich eine noch viel kleinere Randsportart als DH.
 
Und wieso ist dann (Race-) BMX olympisch geworden, die sind auch bei der UCI? Und (Race-) BMX ist nun wirklich eine noch viel kleinere Randsportart als DH.

@R.C.: BMX ist meines Wissens nach nur in Deutschland so klein... im anderen Punkt stimme ich dir zu, keine Frage.

Und immerhin seit ca. 1970 präsent.
Und: wenn es BMX geschafft hat, heißt das nur, das es bei der UCI höher bewertet wird als DH.
 
R.C.: BMX ist meines Wissens nach nur in Deutschland so klein... im anderen Punkt stimme ich dir zu, keine Frage.

In den USA gibt's zwar noch immer viele, aber auch dort wuerde ich Race-BMX (inzwischen, die 80er sind vorbei) als unbedeutend beschreiben, im Gegensatz zu den Freestyle-BMXern (von Flatland abgesehen). Ist dort eher ein Kindersport, wie Fussball.
 
Wieso sollte DH olympisch werden? Wozu gibts denn die X-Games? Sind das nicht die olypischen Spiele der Extremsportarten? Da fände ich es besser aufgehoben...
 
@Mirko29: Nunja - die X-Games an sich haben doch nix mit Olympia zu tun. Allein schon, dass sie mehrmals im Jahr veranstaltet werden und von einem Fernsehsender vermarktet werden spricht da dagegen. Der Stellenwert ist da ein ganz anderer.
 
Das Problem des DH ist es, im falschen Weltverband gelandet zu sein. Dieser nutzt seine Lobby beim IOC und den Medien nun mal für Straßenradsport und Bahnrennsport. Das war es. Wie sollen DH, 4X etc jemals "berühmt" werden, wenn die Borniertheit im eigenen Weltverband das blockiert?

Das trifft den Nagel weitgehend auf den Kopf. Die UCI ist der Verband des Kraftausdauer-Radsports. Die Frage ist, ob ein eigener Verband einen WC und eine WM ohne Koppelung an den XC-Weltcup etc. finanzieren könnte. Oder ob die Finanzierung sowie das Marketing durch einen eigenen Verband noch besser laufen könnte.

Aus meiner Sicht haben die DH, 4X und Enduro-Disziplinen eine viel zu geringe Resonanz in der Öffentlichkeit. Mir fallen wenige Sportarten ein, in denen solch umfassende physische und psychische Leistungen abgerufen werden. Ob die UCI dieses Bild vermitteln kann oder ob es in den Augen der Funktionäre doch nur ein Paar Typen sind, die den Berg runterrollen ist von außen nicht zu erkennen. Bei 4X hat die IOC zumindest die Hosen runtergelassen und mit Cross Country Eliminator gezeigt, wo das Herz schlägt...

bei der Olympiateilnahme muss man ggf. differenzieren: Als Werbung für den Sport kann es ein Gewinn sein, auch wenn es vom Anspruch und der Aussagekraft nicht mit einem DH-WC zu vergleichen ist. Ob man mit der IOC-Klüngelei zu tun haben möchte setht nochmals auf einem anderen Blatt. Dann startet man schnell auch zur Imagepolitur irgendeines Regimes in einem Land ohne Menschenrechte, so wie die F1...
 
Ich glaube nicht, dass eine Olympiadisierung dem DH Sport gut tun würde. Der einziehende Grad der Kommerzialisierung und Professionalisierung würde dem Sport nicht nutzen. Gerade die Nähe der "Stars" zum Fußvolk zeichnet doch noch den abwärtsorientierten MTB Sport aus. Ich fürchte, dass dies komplett verloren gehen würde. Ein Olympiatitel weckt Begehrlichkeiten und dies wiederum bedeutet Fokussierung und Professionalisierung, da die Sportförderung nach Medallienspiegel ihre Brieftasche öffnet. Für was?

Sportförderung der Bundeswehr? Klingt toll, aber ist es das auch? SAZ 12. In diesen 12 Jahren für den Sport gelebt und auf vielen Veranstalltungen Werbeclown der Bundeswehr. Nach den 12 Jahren??? Keine Ausbildung und keine Berufserfahrung??? Sponsorenverträge von denem man auch nach dem Sport leben kann? Glaubt da wirklich jemand dran? Im Downhillsport??? Das ist ja bei den Straßenradlern nur ganz wenigen vorbehalten. Im Schwimmsport entscheidet sich der derzeitige Weltrekordhalter über 50m Delfin gegen die Bundeswehr, weil er dort keine Zukunft sieht, Topleute der Triathlon Szene, wie der zweimalige HawaiiSieger Normann Stadler werden nicht mal für einen Kader in ihrer Jugend nominiert. Da läuft vieles falsch und von echter Förderung sind wir sehr weit weg.

Klick mich: Jonas Reckerman zur Sportförderung


Klick mich: Steffen Deibler über seine Zukunft ohne Bundeswehrförderung


Und glaubt wirklich wer daran (wenn denn entsprechendes Territorium vorhanden wäre), dass unsre öffentlich rechtlichen in einer Olympiaübertragung ein 2 bis 3h DH Rennen übertragen würden, ohne deutsche Medallienhoffnung, wenn noch 3275687 andere Sportarten parallel laufen?


Ach kann ich mir nicht vorstellen, dass die Akzeptanz des Sports in Deutschland durch Olympia zunimmt. Wie lange ist denn Surfen schon olympisch? Was passiert? Immer mehr Surf- und Kitespots werden geschlossen.




Der Downhillsport in Deutschland kann nur wachsen, wenn die Szene wächst, sich organisiert und engagiert. Zur Zeit hat man zum großen Teil Eigenbrödler, die für sich oder mit Freunden in den Bikepark fahren oder den Hometrail unsischer machen und nur wenige im Verein organisierte Jungs und Mädels die unter Anleitung ernsthaft trainieren. Und hier sind wir beim größten Problem meines erachtens. Der gemeine Deutsche ist nicht bereit seine Vollkaskomentalität hinter sich zu lassen und was zu riskieren. Schaut euch doch mal die Funsportarten an: Kiten, DH, Snowboard, was weiß ich. Es gibt in der Weltspitze wirklich nur ganz vereinzelnd mal einen Deutschen, der es wirklich bis ganz oben schafft. Und da sind wir wieder bei der Vollkaskomentalität. Man muss bereit sein alles aufzugeben, ein Leben aus der Tasche im Kofferraum seines Bullies zu führen in der Hoffnung den Durchbruch zu schaffen, davon leben zu können. Vielen gerade Deutschen fehlt dieser absolute Wille seinen Weg zu gehen und dafür alles aufs Spiel zu setzen, da wir dazu erzogen wurden einen konventionellen Weg zu gehn und uns lieber für die sichere Bank entscheiden.
 
Aus meiner Sicht haben die DH, 4X und Enduro-Disziplinen eine viel zu geringe Resonanz in der Öffentlichkeit. Mir fallen wenige Sportarten ein, in denen solch umfassende physische und psychische Leistungen abgerufen werden.

Und seit wann ist das ein Grund, der jeweiligen Sportart zuzusehen?
 
Und seit wann ist das ein Grund, der jeweiligen Sportart zuzusehen?

Ich behaupte mal dass es da noch ganz andere Sportarten auf diesem Erdball gibt, die weitaus "schwerer" sind als alles was derzeit bei Olympia zu sehen ist.

Dazu finde ich dieses Olympiaformat nicht gut. Gerade bei Outdoorsportarten passen manche Sportarten einfach nicht zum Wettkampfort. Da werden zB für viele Milliarden Euro Wettkampfstätten errichtet, die direkt danach bestensfalls Umgebaut werden (Olympiaschwimmhalle in Peking) oder einfach verfallen, wie viele Stadien oder künstliche Seen für die Ruderwettkämpfe.

Ich denke man sollte mit Olympia einen neuen Weg einschlagen und ein paar Kerndisziplinen aus dem historischen Kontext festlegen und diese dann alle 4 Jahre um ebensoviele Randsportarten, die perfekt zum Austragungsort passen, erweitern. Was soll ein olympischer Segelwettbewerb, wenn das nächste schiffbare Gewässer hunderte km weit entfernt ist?
 
DH ist kein Breitensport, deshalb ist es eben auch schwer das Interesse der großen Öffentlichkeit zu wecken. Da kann auch Olympia nichts dran ändern. Weiterhin ist die Hinführung der Jugend zu Sport wohl das größte Problem, dass fängt ja schon bei den teuren Fahrrädern an. Aber die Idee mit den Wordcups besser verteilen, fände ich einen wichtigen Schritt, da die ja zu 90% in Europa sind.
 
Das ganze Konzept Olympia gehört imho in die Tonne. Olympia
als Leichtahtlettik WM: Gerne. Noch die alten Kerndisziplinen
dazu, fertig.
 
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