Ich vs. Durchschläge – gibt es andere Optionen ausser Druck ⇧ oder Procore?

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Hallo,

kurz zu den Eckdaten:

Bike: 650b AM HT mit 130 mm
Einsatz: Singletraillastige Touren
Reifen HR: Schwalbe Rock Razor 2.35" SnakeSkin mit Schlauch auf Ryde Edge 26 (26 mm Maulweite)
Druck HR: 1.7 Bar bei 95 kg

Mit dem Druck bin ich an sich zufrieden: Habe viel Komfort, guten Grip und kein Kurvenwalken. Theoretisch könnte ich noch etwas runter, ohne dass es sich in den Kurven wabbelig anfühlt (am VR fahre ich nur 1.4 Bar).

Allerdings gibt es bei den 1.7 Bar am HR vereinzelt Durchschläge, kann das ganz gut beim Treppen fahren reproduzieren (wenn gerade kein Steinfeld zur Hand ist :D): Wenn ich schnell genug und im richtigen Ballerrhythmus bin, gibt es im unteren Drittel hinten leichte Fuuuumps.

Ich wollte mal fragen, was meine Optionen sind, um die DS zu vermeiden/minimieren, vor allem vor dem Hintergrund, dass ich mit dem Druck eigentlich nicht oder nur sehr ungern hochwill.

Diese Maßnahmen werden wohl in jedem Fall helfen:

1. Procore hinten benutzen
2. mehr Druck
3. Körpergewicht runter, Druck lassen

Bei den folgenden Maßnahmen bin ich mir nicht sicher:

4. Reifen mit stabilerer Karkasse (Supergravity)?
5. breiterer Reifen?
6. breitere Felge (grundsätzliche Frage für nächsten LRS)?
7. auf tubeless umrüsten?

Vielen Dank & Gruss!
 

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Re: Ich vs. Durchschläge – gibt es andere Optionen ausser Druck ⇧ oder Procore?
Ok, danke schonmal.

Was bringt bei dem Problem der Umbau auf tubeless? Wenn ich tubeless mit dem gleichen Druck fahre, habe ich doch genauso Durchschläge, nur halt nicht die daraus resultierenden Snakebites bzw. einen Defekt des Schlauches? Oder habe ich bei gleichem Druck wie mit Schlauch erst später Durchschläge? Wenn ja: Wie ist das physikalisch zu erklären? Mehr Reifenvolumen durch fehlenden Schlauch?
 
4 verringert die Durchschläge bei gleichem Druck und macht Snakebites weniger wahrscheinlich, 7 verhindert Snakebites sicher, da kein Schlauch, 1 ist halt ne teure Sauereibastelei, OK für's Rennen, aber nix was man auf ner Tour fixen möchte, wenn da mal was schief geht.
 
Ein stabilerer Reifen hilft definitiv dabei, Durchschläge zu reduzieren. Ich verstehe allerdings nicht so ganz, wie man es am Hardtail mit einem so leichten Reifchen und deinem Gewicht schafft, mit 1.7 bar zu fahren - ich wiege 85 kg, fahre Downhillreifen hinten und unter 2.7 bar brauche ich gar nicht erst anzufangen...
 
4 verringert die Durchschläge bei gleichem Druck

Ahh, ok, in Verbindung mit der stabileren Karkasse bei gleichem Druck. Bin gerade selbst dabei, bzgl. tubeless die Vorteile und Nachteile nachzulesen und ohne stabilere Karkasse ist es wohl genauso anfällig für Durchschläge.

Ein stabilerer Reifen hilft definitiv dabei, Durchschläge zu reduzieren. Ich verstehe allerdings nicht so ganz, wie man es am Hardtail mit einem so leichten Reifchen und deinem Gewicht schafft, mit 1.7 bar zu fahren - ich wiege 85 kg, fahre Downhillreifen hinten und unter 2.7 bar brauche ich gar nicht erst anzufangen...

Das ist für mich genauso krass, 2.7 Bar? Redest Du vom Park oder ruppigen Downhills durch steinlastiges Gelände?

Zum Vergleich: An meinem 29" XC Hardtail (100 mm, 10 kg) fahre ich auf 25 mm Maulweite 2.25" an VR/HR mit 1.4/1.8 Bar. Damit bin ich im Juli im Urlaub problemlos und pannenfrei 2 Wochen und mehrere Tausend HM durch das Allgäu gekommen. Da war natürlich viel Waldautobahn dabei, aber auch fiese Wurzetrails und S2 Segmente in Abfahrten.

Nachtrag:
Holger Senior ist sicher eher langsam unterwegs.

Senior? Habe ich was verpasst? Rechtschreibkorrektur beim Tippen? Das mit dem langsam kann natürlich sein :D
 
Zuletzt bearbeitet:
günstigste Lösung wird sein, den Druck am HR auf ca. 2 bar anzuheben. Kostet ein paar Hübe mit der Pumpe.

Alternativ SG Reifen. Tubeless würde ich eh machen.
 
Mir ist es ein Rätsel, wie man mit so geringen Drücken schnell durchs Gelände kommt. Wiege 80kg und mit digitalen Reifendruckmesser bin ich final dann mal bei 2,1 bar angekommen. Darunter hätte ich auf den Abfahrten ständig Durchschläge, unabhängig ob mit dem Racefully oder Enduro unterwegs.
 
zu wenig, da habe ich bei 75kg schon Durchschläge
Zu wenig, mit 1,8 Bar hatte ich mit dem Rock Razor SnakeSkin schon mit 60kg einen veritablen Snakebite auf der Wild Hog Linie des Flowtrail Stromberg. Mit Fully. Ich bin keinen Schlauch mehr gewohnt. o_O

Allgemein kannst du mit Tubeless die Snakebite-Gefahr natürlich auf beinahe Null senken. Da bei Tubeless aufgrund dessen dann natürlich die Tendenz entsteht, weniger Druck zu verwenden, erhöhst du jedoch gleichzeitig die Gefahr für Beulen in der Felge. Klar, bei zu wenig Druck gibt mit Schlauch zuerst eben dieser auf, sodass du meistens gar nicht erst in die Verlegenheit kommst, so richtig auf die Felge zu knallen.
Bei Tubeless sieht das eben anders aus, bist du da mal zu weit runter mit dem Druck, machts ein paarmal Klong, du kannst aber normal weiterfahren. Irgendwann merkst du dann halt, dass da auf einmal ne Delle in der Felge ist. ;)

Stabilere Karkasse mit Tubeless ist schonmal ein guter Ansatz. Aber gerade am Hardtail macht Procore unglaublich viel Sinn, da du durch den dadurch niedrigeren möglichen Druck auch gleich noch etwas Komfort bekommst. Wenn das normale System zu teuer ist (und man es momentan sowieso nur sehr schwer auftreiben kann), bleibt als Möglichkeit noch eine DIY-Variante mit einen Conti Sprinter als Innenreifen und 4 Kabelbindern als Luftumlenkung. Dafür muss man allerdings ein Löchlein in die Felge bohren.
 
Also ich fahre auf meinem Hardtail und Fully jeweils die ZTR Flow, tubeless, mit Maxxis Ardent hinten und HR2 vorne (26"). Bewege mich bei meiner Pumpe (jedoch mit anderen überprüft) bei 2bar hinten und 1,8bar vorne. Mein Gewicht liegt bei ca. 80-85kg (je nach Jahreszeit und Esslaune ;) ). Das hat sich für mich als, bis dato, bester Kompromiss rausgestellt.

Bei weniger Luftdruck fängt es an zu walken, bzw Durchschläge hinten werden häufiger. Wobei die meisten Probleme meist hinten auftreten. Vorne habe ich noch nie wirklich Probleme gehabt (ausser man trifft mal einen Minibaumstamm unter Laub versteckt mit dem Vorderrad und schert sich den Reifen ab). Mehr würde ich aus Traktionsgründen und Komfort nicht fahren wollen. Auch das Fahrgefühl verändert sich durch tubeless. Ich finde man hat ein schöneres, direkteres Gefühl für den Untergrund. Platten gehören, bei regelmässigem Überprüfen und Nachfüllen der Dichtmilch, der Vergangenheit an. Sollte auf ner Tour dochmal was schiefgehen ist ein Schlauch ruckzuck eingesetzt und es kann weiter gehen. Man sollte sich halt sicher mit seiner Reifenwahl sein und nicht der Typus sein der ständig wechselt.

Procore finde ich schon ne interessante Sache. Würde vom Druck aber Maximal 0,2bar runter gehen um die Traktion ein wenig zu erhöhen und das auch nur in langsamen technischen Gelände. Dann hätte ich die Sicherheit das es mir den Reifen nicht von der Felge runterzieht. Jedoch schrecken mich Preis und Gewicht von diesem ab.
 
Reifen und Druck ist ein so individuelles Thema, dass es schwer diskutierbar ist. Keiner kennt deinen Fahrstil und Vorlieben. Aggressive Pusher fahren lieber 2ply mit mehr Druck, Stolperbiker eher weniger Druck, Komfortbiker eher weniger stabile Karkassen, usw... .

Wenns knallt, mehr Druck, oder mehr mit dem Körper arbeiten. Wenns eher darum geht, das kleine Aufrüstteufelchen auf der Schulter zu befriedigen: Throw some Money at your Bike!
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Super, die Tendenz ist ja relativ klar. Habe auf meiner Hausrunde schon mit dem Druck rumexperimentiert und die 1.7 Bar (mit digitalem SKS Messgerät gemessen) fahren sich echt gut, da von den Wurzelschlägen und anderem Mikrogerumpel viel geschluckt wird. Dieser "Komfort" ist auch der Grund, warum ich so ungern mit dem Druck hoch will.

Auf die Idee, überhaupt mehr als 2 Bar zu probieren, bin ich gar nicht gekommen. An meinen 29" Hardtails fahre ich seit letztem Jahr nur an einem Bike hinten ~2.2 Bar und das ist das Starrbike für die Strasse mit den 2.1" Halbglatzen von Schwalbe (die Donnerberts). An allen anderen Bikes ~1.8 Bar hinten und jeweils vorne 0.4 Bar weniger. Bei weniger (1.3 Bar) vorne fängt es beim Bremsen unangenehm zu walken an.

Habe da auch viel rumprobiert und dieses Jahr auch einiges an Km bzw. HM auf der Uhr. Deswegen habe ich ja auch nur LRS mit viel Maulweite für die jeweils gefahrenen Reifen. Aber wie schon geschrieben, bin ich eher der Tourer als der Bergabmosher, wobei ich mit meinem Meta hier aus dem Thread auch mal den Holzhackerstil raushole…

Bringt denn sonst noch mehr Maulweite etwas bei gleichbleibender Reifenbreite? Plus will ich nicht fahren, ~2.4" ist vorerst mein Maximum. Wenn ich auf ~30 mm Maulweite gehe (von den 26 mm), hätte das noch einen Einfluss, der merkbar wäre? Ich würde ja mal fast vermuten, dass da nix mehr kommt, erst mit ~40 mm Maulweite und mindestens 2.8"?
 
Einfach noch ein bischen nach dem optimalen Kompromiß suchen. Ich würde als Erstes den Druck in Zehntelschritten erhöhen, fahren, Durchschlag, noch ein Zehntel mehr, fahren usw. Kannst du mit dem härteren Fahrgefühl dann leben, ok.

Wenn nicht, dann Schlauchlos und dann evtl. anderen, etwas stabileren Reifen.

Ich weiß auch nicht, was ihr alle auf dem Rad so treibt. Fahre mit 3-stelligem Systemgewicht am 26" Hardtail vorne (Conti Trail King 2,4") 1,4 und hinten (Conti X-King 2,4") 1,6 Bar auf ner 30 mm Maulweite Felge. Alles, was an 2 Bar rankommt, fühlt sich für mich wie Beton an.

Bin mal gespannt, wie sich B+ entwickelt. Vielleicht isses das, müßte mal so ein B+ Hardtail probefahren über einen rumpeligen Trail...
 
Zuletzt bearbeitet:
Fährst du mit Latex- oder Butylschlauch?
Dachte ich auch.
Umrüsten auf Latex löst das.
Bin mal zum testen mit Latex und 0,8 Bar einen Wurzeltrail gefahren.
Zuhause konnte ich die Durchschläge anhand der "Quetschmarken" am Schlauch zählen.
Der Schlauch lief dann noch ca. 1 Jahr sogenfrei, allerdings dann wieder mit normalem Druck.
 
Danke für Eure Antworten!

Ich fahre Butylschläuche. Allerdings habe ich kein Pannenproblem bzw. keine Snakebites.

roudy_da_tree schrieb:
Umrüsten auf Latex löst das.

Was löst das Umrüsten auf Latexschläuche?

Nicht, dass das falsch rüberkommt: Ich suche Maßnahmen, mit denen ich den Druck aus Komfortgründen ohne Durchschläge soweit unten lassen kann, nicht um Probleme zu lösen, die ich (im Moment) nicht habe (Snakebites).

Schlauchlos mit gleichem Reifen, aber mit Durchschlägen zu fahren (weil man es dann ohne Pannenangst kann), ist keine Option für mich, da ich mir die HR Felge nicht zerdengeln will.
 
Danke für Eure Antworten!

Ich fahre Butylschläuche. Allerdings habe ich kein Pannenproblem bzw. keine Snakebites.
Was löst das Umrüsten auf Latexschläuche?
Nicht, dass das falsch rüberkommt: Ich suche Maßnahmen, mit denen ich den Druck aus Komfortgründen ohne Durchschläge soweit unten lassen kann, nicht um Probleme zu lösen, die ich (im Moment) nicht habe (Snakebites).
Schlauchlos mit gleichem Reifen, aber mit Durchschlägen zu fahren (weil man es dann ohne Pannenangst kann), ist keine Option für mich, da ich mir die HR Felge nicht zerdengeln will.

Ich hatte Durchschläge mit Snakebit und co gleichgesetzt.
Dann geht es eher um das Gefühl und die Felge.

Jede Veränderung verändert auch deinen lieb gewonnenen Eindruck vom Fahrverhalten deines Hinterrades.
Ich würde - glaube ich - Tempo rausnehmen und einsehen, dass das sonst optimal funktionierende System aus Reifen/Schlauch/Druck seine Komfortgrenze erreicht.
 
Ahh, alles klar, dachte ich mir ja schon.

Es läuft wohl darauf hinaus, dass ich mit dem Druck mal auf 1.8 Bar gehe bzw. mich auf meiner Hausrunde an einen durchschlagsfreien Druck ranfahren muss. Vorerst wollte ich keine Kohle ausgeben. Wenn ich irgendwo in unbekanntem Gelände unterwegs bin, macht es wohl grundsätzlich Sinn, erstmal mindestens 0.2 Bar als Sicherheitsreserve mehr zu fahren.

Dann werde ich mir die SG Karkasse mal zulegen und den Druck wieder auf 1.7 Bar absenken und damit probieren. Und letztendlich, wenn es irgendwann mal flächendeckend lieferbar ist und ich mein Problem nicht schon mit der SG Karkasse gelöst habe, ist wohl auch Procore einen Test wert, gerade, weil das quasi einer Felgenversicherung gleichkommt.

650b+ wäre wohl auch ein Weg mit 40 mm Felge und mindestens 3.0", aber da gibt es mir noch zu viele Kinderkrankheiten bzw. zu wenig Reifenauswahl. Ausserdem muss dann mal eben alles neu…:wut:
 
4 verringert die Durchschläge bei gleichem Druck und macht Snakebites weniger wahrscheinlich, 7 verhindert Snakebites sicher, da kein Schlauch, 1 ist halt ne teure Sauereibastelei, OK für's Rennen, aber nix was man auf ner Tour fixen möchte, wenn da mal was schief geht.
7 löst das Problem nur bedingt. Es verlagert den Durchschlag vom Schlauch auf den Mantel und/oder Felge.Folgen sind teilweise unerfreulich.
 
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