das neu Anfahren und DIE Schisserstelle

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Ich fahr noch nicht so lange und kann noch richtig zusehen wie es besser wird von mal zu Mal. Eine Sache jedoch lässt mich immer wieder mit Flüchen auf den Lippen scheitern. Situation: ich komm an eine schwere Stelle, hab sie entweder noch nie gesehen und bremse vorsichtshalber vorher zum stehen ab (man kann dem aus Angstbremsen sagen, jaja). Oder ich bin sie schon gefahren, aber trau mich dann doch nicht gleich. Egal, auf jeden Fall steh ich dann da und würde die Stelle doch gern versuchen. Nun fehlt einfach oft ein bequemer Anfahrtsweg. Ist der da, hole ich Anlauf und probiers. Ist der nicht da, oh oh. Einerseits hab ich das Problem, dass ich nicht so schnell eine gute, sichere Position auf dem Bike hab und mich dann nicht traue direkt in die Schlüsselstelle reinzufahren. Andererseits finde ich es auch mental ganz übel quasi aus dem Stand sehr steil runter zu "stechen" oder direkt in was haariges zu fahren.

Gerade beim anfahren muss ich oft noch Füsse korrigieren (Flats) und mich "einfühlen" in die balancierte Position. Schlecht, in der freien Wildbahn. Irgendwelche Ideen, wie ich das gezielt verbessere? Wie werde ich schneller ready? Tricks? Wie löst ihr das?
Gar nicht erst anhalten, jaja. :lol: Ist halt unrealistisch.
ist das ein Balanceproblem?
 
Also von wegen kurz vor der Schlüsselstelle anhalten und dann einfach losfahren kannst du dir mal für die nächsten Jahre aus dem Kopf schlagen. Überhaupt kenne ich nur wenige Leute, die das machen.
Schieb doch einfach wieder 10 m hoch und probier es von dort? :ka:
 
Vorderbremse ziehen, Pedale in die richtige Position bringen, Aktivposition einnehmen, Bremse auf und losfahren. Das ganze sollte natürlich möglichst eine Bewegung sein, damit du nicht zu lange balancieren musst.

Hab ich so im Fahrtechniktraining gelernt, und klappt in den meisten Fällen auch ganz gut. :)
 
Klar, Balance ist dafür ein fundamentaler Baustein und es macht einen viel sicherer, wenn man gut "stehen" kann, also ohne losrollen auf dem Rad balanciert. Generell ist die ganze Sache eine Frage der Routine und Erfahrung - je mehr man fährt (und natürlich Balance trainiert), desto sicherer wird man da. Wichtig: Bergab erst hinsetzen beim Aufstieg, dann Füße auf pedale losrollen und DANN in die Grund-/Aktivposition wechseln. Häufig beobachte ich Leute, die direkt im Stand losfahren wollen und dann den Fehler begehen mit der Hüfte zwischen Vorbau und Sattel positioniert starten zu wollen (TABUZONE)!

Also step by step vorgehen, Balance IMMER üben, Bewegungsabläufe wie das Füße auf die Pedale sauber positionieren zur Routine machen und vorrausschauen (und nicht vor das VR direkt auf die Stufe).

Ride on,
Marc
 
Klar, Balance ist dafür ein fundamentaler Baustein und es macht einen viel sicherer, wenn man gut "stehen" kann, also ohne losrollen auf dem Rad balanciert. Generell ist die ganze Sache eine Frage der Routine und Erfahrung - je mehr man fährt (und natürlich Balance trainiert), desto sicherer wird man da. Wichtig: Bergab erst hinsetzen beim Aufstieg, dann Füße auf pedale losrollen und DANN in die Grund-/Aktivposition wechseln. Häufig beobachte ich Leute, die direkt im Stand losfahren wollen und dann den Fehler begehen mit der Hüfte zwischen Vorbau und Sattel positioniert starten zu wollen (TABUZONE)!

Also step by step vorgehen, Balance IMMER üben, Bewegungsabläufe wie das Füße auf die Pedale sauber positionieren zur Routine machen und vorrausschauen (und nicht vor das VR direkt auf die Stufe).

Ride on,
Marc
Ich empfehle ein Wochenende Gate-Training :D
 
Manchmal hilfts auch einfach, nen Kumpel zu haben, der die Stelle problemlos meistert und hinter dem man einfach "dranbleibt".
Oder - wenns richtig haarig ist - als Sicherung an der Schlüsselstelle parat steht.
Die meisten Stellen, die mir Probleme machen, sind Stellen, wo der Kopf weiß, daß er sie eigentlich relativ problemlos meistern kann. Und trotzdem blockiert irgendwas im Hirn und ich bleib vor der Stelle stehen. Allein unterwegs sich zum Fahren der Stelle zwingen erfordert bei mir viel mehr "Anlauf" als die Stelle "einfach" (Hirn ausgeschaltet) nachzufahren.
 
Die meisten Stellen, die mir Probleme machen, sind Stellen, wo der Kopf weiß, daß er sie eigentlich relativ problemlos meistern kann. Und trotzdem blockiert irgendwas im Hirn und ich bleib vor der Stelle stehen. Allein unterwegs sich zum Fahren der Stelle zwingen erfordert bei mir viel mehr "Anlauf" als die Stelle "einfach" (Hirn ausgeschaltet) nachzufahren.
Amen. :D

Leider hab ich den Knopf im Hirn noch nicht gefunden, den manche andere zu haben scheinen. Da hilfts dann, wenn man auch kurz vor der Schlüsselstelle wieder ordentlich aufs Rad kommt. ;)
 
Da hilfts dann, wenn man auch kurz vor der Schlüsselstelle wieder ordentlich aufs Rad kommt.
Wenn Du damit meinst, VOR der Schlüsselstelle sauber aufs Bike zu kommen und die Schlüsselstelle dann "flüssig" angehen können, bin ich voll bei Dir.
Hab auch ne andere gute Erfahrung gemacht: Gezielt und mehrfach Trails/schwierigere Stellen langsamer fahren mit dem Ziel, JEDERZEIT die volle Kontrolle zu haben und exakt die Linie fahren, die man sich ausgeguckt hat (und nicht mit vollem Gabeleinsatz einfach irgendwo rüberbrettern, weil man genug Federweg zur Verfügung hat). Gibt enorme Sicherheit und hilft (mir) sehr, neue Schwierigkeiten mit nem gewissen Grundvertrauen in die eigene Technik anzugehen.
 
Hm...entweder absoluter Voll-Profi oder du fährst an zu einfachen Stellen :D

:bier:
beides. :lol:
DAS (!) ist immer noch der beste Weg
Sehe ich auch so. Ich bin am WE nem Local im Park nachgefahren und konnte ungesehen eine mir unbekannte Line springen, die nicht gerade die einfachste ist. Er hat mir halt am Anfang gesagt "beim Ersten ists fast egal, beim Zweiten Geschwindigkeit etwas rausnehmen und beim Dritten einfach wieder Feuer... die danach sind wurscht."
Hat auf Anhieb sehr präzise und sicher geklappt :)
 
Jep..genauso muss das laufen. Das Beste was man machen kann immer in der Praxis mit einem ders kann. Das ist einfach durch nichts zu ersetzen.
 
dass das funktioniert, ist ein ziemlicher Trugschluss
Kommt vielleicht auch darauf an, was und wo man so fährt. Kenne in meiner Ecke jedenfalls einige Trails, die ich mit 140/150 mm Federweg und flacherem Lenkwinkel anders und sicher deutlch schneller "runterbrettern" würde, als mit meinen 120 mm.
Von Bikepark und Downhill rede ich nicht.
 
dass das funktioniert, ist ein ziemlicher Trugschluss
Dito.
Das funktioniert in der Regel nur bei kurzen und geraden Schlüsselstellen. Ein langes Stein- und/oder Wurzelfeld im Steilen, am besten noch mit hängender Kurve, wird allein mit dem Glauben an die Federtechnik und offenen Bremsen mit hoher Wahrscheinlichkeit schiefgehen.


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Naja eigentlich funktioniert es da nicht mehr, wo das Überrollen vom Rad nicht mehr sicher gegeben ist, sprich wo man hängenbleiben kann.
In der Regel alles ab ca. 1/4 ... 1/3 des Laufraddurchmessers...
 
Danke euch

Mh. Eigentlich hab ich kein mieses Gleichgewicht – aber gerade unter Stress oder mitten im Steilhang zwischen Wurzeln und Steinen ist es dann doch noch nicht so gut. Vielleicht sollte ich noch öfters Stellen die ich schneller kann auch mal so langsam wie möglich fahren. Und auch anfahren üben an Stellen wo ich nicht müsste.

Anfahren auf schmalen Wegen downhill am Hang – ich hab das so gelernt, dass ich quasi von hinten aufsteigen soll. Sprich hinter dem Rad stehen, Pedale besteigen und dann quasi hinter dem Sattel stehend anfahren und vorsichtig in die richtige Position kommen. Nicht gut? Aber wenn man von hinten kommt, wie denn dann? Ich glaub, sauber und schnell aufsteigen und in Balance zu kommen irgendwo im steilen, schmalen, wurzlig oder steilen ist meine absolute Hassübung. Muss echt oft runter laufen weils nicht geht.

Wir sind meistens zu zweit unterwegs - beide auf einem ähnlichen Niveau. Manchmal kann eine was "ziehen" weil grad der Knopf im Kopf offen ist, aber so ein perfekter Vorfahrer fehlt uns etwas, leider. Aber stimmt schon. Das wäre super. Ich halt vorne gern mal an, schau das Ding an im Wissen, dass ich jetzt mit anhalten hier verkackt habe und melde gegen hinten, dass sie nicht anhalten soll und sie das kann. Stimmt fast immer.
 
Danke euch

Mh. Eigentlich hab ich kein mieses Gleichgewicht – aber gerade unter Stress oder mitten im Steilhang zwischen Wurzeln und Steinen ist es dann doch noch nicht so gut. Vielleicht sollte ich noch öfters Stellen die ich schneller kann auch mal so langsam wie möglich fahren. Und auch anfahren üben an Stellen wo ich nicht müsste.

Anfahren auf schmalen Wegen downhill am Hang – ich hab das so gelernt, dass ich quasi von hinten aufsteigen soll. Sprich hinter dem Rad stehen, Pedale besteigen und dann quasi hinter dem Sattel stehend anfahren und vorsichtig in die richtige Position kommen. Nicht gut? Aber wenn man von hinten kommt, wie denn dann? Ich glaub, sauber und schnell aufsteigen und in Balance zu kommen irgendwo im steilen, schmalen, wurzlig oder steilen ist meine absolute Hassübung. Muss echt oft runter laufen weils nicht geht.

Wir sind meistens zu zweit unterwegs - beide auf einem ähnlichen Niveau. Manchmal kann eine was "ziehen" weil grad der Knopf im Kopf offen ist, aber so ein perfekter Vorfahrer fehlt uns etwas, leider. Aber stimmt schon. Das wäre super. Ich halt vorne gern mal an, schau das Ding an im Wissen, dass ich jetzt mit anhalten hier verkackt habe und melde gegen hinten, dass sie nicht anhalten soll und sie das kann. Stimmt fast immer.

Gleichgewicht hat viel mit Erfahrungswerten zu tun. Probier mal, von der rechten Seite auf´s Bike zu steigen, und Du wirst merken, was ich meine. Die Parameter, was geht, und was nicht, und wie man sich bewegt, sind im Gehirn noch nicht so verankert. Daher würde ich Dir als Gleichgewichtsübung empfehlen, erstmal auf der Straße bei ganz geringen Geschwindigkeiten, später im Stillstand, gaaanz langsam auf´s Bike zu steigen. Von beiden Seiten. Danach dann mal einige Kurven/Slaloms "noch nicht aufgestiegen", also nur mit einem Fuß seitlich im Pedal stehend, immer langsamer werdend, rollen und schauen, wie lange man das Gleichgewicht halten kann. Der nächste Schritt ist, das im leichten Gelände zu üben usw., dann bei Gefälle mit vorsichtigem Einsatz der Bremse, bis es auch an schwierigeren Stellen klappt.
 
Übe die Balance erst an einem nicht zu steilen Weg (muss kein Trail sein, Forstautobahn geht auch ;) ). Fahre möglichst langsam und beliebe auch mal kurz stehen.
Wenn du es schaffst min. 2Sek. 21...22 zählen, stehen zu bleiben hast schon was gewonnen.
Als nächstes dann einen etwas steileren. Usw.
 
Tombrider, danke, schöne Ideen. Hätte ich selber darauf kommen sollen – beim reiten macht man das auch so, aufsteigen von allen Seiten üben, in einem Steigbügel stehen, vorwärts, rückwärts. Gut, rückwärts aufs Bike wird vielleicht amüsant für die Zuschauer.

Ich geh dann mal üben. :daumen:
 
Und jetzt auch noch ein psychischer Trick: Einmal tief durchatmen, den Blick weg von der Schlüsselstelle nehmen und die Umgebung betrachten und somit vor der Anfahrt beruhigen/den Puls runternehmen. Hecktisch irgendwo runterfahren geht meist schief. Und das wichtigste: immer Spaß bei der Sache! *esoterikmodusoff
 
Andererseits finde ich es auch mental ganz übel quasi aus dem Stand sehr steil runter zu "stechen" oder direkt in was haariges zu fahren.
Du meinst aus der Ebene in einen Hang rein zu fahren? Da ist es wirklich schwierig aus dem Stand anzufahren weil man dabei noch antreten muss was wieder Unruhe rein bringt. Da ist es besser zurück zu schieben und Anlauf zu holen. Andererseits halte ich es für sinnvoll wenn möglich (ist es in den meisten Fällen) auch mal im Hang anzuhalten und wieder anzufahren, oder Passagen generell langsam abzufahren. Das gibt sehr viel Sicherheit in unbekanntem Gelände. Bei sehr technischen Trails kommt es öfter vor, dass ich mitten in einer Passage wieder anfahre, z.B. weil ich einen Fuß absetzen musste.
 
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