Einsteiger-Fully für Bandscheibengeplagten

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27. März 2017
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Guten Abend,

ich benötige mal Fachkompetenz. Ich habe versucht mich zu belesen und habe so manchen Händler vor Ort aufgesucht. Es sind alles böhmische Dörfer für mich. Ich muss mir eingestehen echt gar keine Ahnung zu haben und entsprechend auch die Beratungsqualität gar nicht einschätzen zu können.

Ich suche eigentlich nur ein Einsteiger Mountainbike.
Die einzige Besonderheit: Ich hatte massive Rückenprobleme und eine Bandscheibenoperation im Jahr 2016. Seither ist alles schmerzfrei, der Rücken wird aber immer Baustelle bleiben. Früher bin ich viel gelaufen, geht nicht mehr. Es muss also etwas anderes her um aktiv zu bleiben.

Meine Daten:

1,86 Meter groß
92 kg (geht noch auf 86 kg runter :D , konnte leider lange nix machen)
Schritthöhe gemessen 84-85 cm (sollte Rahmenhöhe 54-55 sein)

Anwendung: Simple Touren, sicherlich mal ein einfacher Waldweg, aber mit Sicherheit keinerlei Downhillpisten oder sonstig anspruchsvolle Touren über Stock und Stein.

Ich habe bisher nach Fullys geschaut, da auch von ärztlicher Seite die Federung hinten befürwortet wurde. Preislich hatte ich mir dabei eigentlich einen 1.000er als Limit gesetzt. Wie gesagt, absoluter Einsteiger halt mit dem Fokus auf Bewegung. Mir werden jedoch nur Bikes ab 1.600 Euro aufwärts angeboten.

Online hab via Recherche nur das Univega Renegade 7.0 Fully 30G gefunden. Allerdings auch nur bis Rahmenhöhe 53 und ohne dem Wissen, ob es für meine Ansprüche überhaupt etwas taugt.

Gibt es hier ggf. Gleichgesinnte mit ähnlichen Anforderungen die mir einen nützlichen Tipp geben können? Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.

Grüße und einen schönen Abend!
 
1,86 Meter groß
92 kg (geht noch auf 86 kg runter :D , konnte leider lange nix machen)
Schritthöhe gemessen 84-85 cm (sollte Rahmenhöhe 54-55 sein)
Schritthöhe kann zwar realistisch sein ich würde aber ggf. nochmal mit etwas mehr Druck im Schritt messen. Hinsichtlich der Rahmengröße: 55cm ist für ein MTB bei deiner Größe eher zu groß. Bei einem modernen Rad wirst du wahrscheinlich bei 50-52cm landen.

Ich habe bisher nach Fullys geschaut, da auch von ärztlicher Seite die Federung hinten befürwortet wurde. Preislich hatte ich mir dabei eigentlich einen 1.000er als Limit gesetzt. Wie gesagt, absoluter Einsteiger halt mit dem Fokus auf Bewegung. Mir werden jedoch nur Bikes ab 1.600 Euro aufwärts angeboten.
Ja, die 1600 sind nunmal realitisch als unterste Grenze für ein "richtiges" Einsteigerfully. Günstiger wird es in der Regel nur im Abverkauf.
 
Ich wundere mich immer wieder, wie Menschen auf die Idee kommen, Mountainbiken sei eine rückenschonende Sportart: Ich mache 2x die Woche Deadlifts und so'n Scheiß, um mich von den Rückenbelastungen beim Mountainbiken zu erholen :ka:
 
Ich habe bisher nach Fullys geschaut, da auch von ärztlicher Seite die Federung hinten befürwortet wurde.

Interessant, dass neuerdings MTB Kaufberatungen von Ärzten gemacht werden :rolleyes:
Am besten für den Rücken ist eine gut trainierte Haltemuskulatur und eine aktive Fahrweise, bei der man nicht wie ein Stück Totholz auf dem Sattel sitzen bleibt. Das wissen aber weder Ärzte noch MTB Verkäufer - sehr wohl aber ein guter Fahrtechniktrainer. Mal in diese Richtung ausschau halten. (natürlich ist es bequemer, das pseudoergonomische MTB XYZ zu kaufen als mal ein, zwei Fahrtechnikkurse zu machen. Aber wers bequem haben will, sollte sich sowieso ein anderes Hobby zulegen. Schach ist doch auch ganz schön...)
 
Ich wundere mich immer wieder, wie Menschen auf die Idee kommen, Mountainbiken sei eine rückenschonende Sportart: Ich mache 2x die Woche Deadlifts und so'n Scheiß, um mich von den Rückenbelastungen beim Mountainbiken zu erholen :ka:
Der TE sucht ein rückenschonendes Fahrrad. Da ist nunmal ein Produkt aus dem MTB-Bereich prädestiniert. Solange es ein Fully ist!!

Besonders "schlimm" dabei, der TE wird um eine Vorbauerhöhung womöglich nicht umhin kommen
Tja, dann steht noch ein Nabendynamo an und Schutzbleche.
Auf das Gejammer, das darauf folgen wird, hier bin ich gespannt ....
 
Eine Federung erzeugt keine Schwerelosigkeit sondern eine zeitliche Streckung von Lastspitzen. Das Gleiche geht auch mit aktiverer und/oder langsamerer Fahrweise. Also wenn die Beine noch ok sind, kann man die als Stoßdämpfer benutzen.

[...]
Wahrscheinlich möchtest du wegen deines rücken auch sehr aufrecht sitzen,
[...]
Wird durch eine aufrechte Sitzhaltung nicht die Wirbelsäule erst recht gestaucht? (Ist keine Fangfrage, ich weiß es einfach nicht.)
Bei mir ist eine gestreckte Sitzhaltung (in Kombination mit regelmäßigem Fahren) besser für den Rücken.
 
Vielen Dank schon mal für die ersten Rückmeldungen. Nun, wer so eine OP schon hinter sich hat und weiß was für Schmerzen kommen können, der wird es vielleicht verstehen.

Ich bin mit meinen 1,86 Metern bei bestenfalls 85kg generell er schwer vom Körperbau. Die 85 kg hatte ich in Wochen mit bis zu 140 km reiner Laufleistung. Ich war also sehr wohl sehr gut im Ausdauerbereich, sicherlich kein Kenianer... aber 41 Minuten für 10 km brauchen sich für Mitte 30 nicht verstecken. Nur ist das Laufen eben gar nichts mehr für den Rücken.

Ich mache diverse Sportübungen täglich und suche etwas alternatives für den Ausdauerbereich. Grundsätzlich wäre es Schwimmen. Jedoch bietet sich mir regional nicht die Möglichkeit, 3-4 Mal die Woche Rückenschwimmen je 60-90 Minuten zu absolvieren.

Das Radfahren schont dabei schon mehr als das Laufen, sofern man mit Bedacht fährt und sich entsprechende Strecken sucht. Auch hat mein Arzt keinerlei Fahrrad empfohlen, sondern viel mehr auf die zusätzlich sinnvolle Federung hinten plädiert.

Das aktive Fahren raus aus dem Sattel ist natürlich sehr wohl im Hinterkopf. Es darf sehr gern mal bergauf ;)
Ich brauche einfach erstmal wieder Kondition und weniger Gewicht auf den Rippen. Aktuell nutzte ich bereits den Heimtrainer, doch frische Luft ist eben doch etwas anderes.

Von daher bin ich schon mal dankbar, wenn man Empfehlungen für Bikes mit aufrechtem Sitzen etc. gibt.

Zumindest habe ich verstanden, dass das oben erwähnte Univega Renegade Fully tatsächlich unbrauchbar scheint.
 
Wird durch eine aufrechte Sitzhaltung nicht die Wirbelsäule erst recht gestaucht? (Ist keine Fangfrage, ich weiß es einfach nicht.)
Bei mir ist eine gestreckte Sitzhaltung (in Kombination mit regelmäßigem Fahren) besser für den Rücken.

Also mein vater mit Rückenproblemen wollte keine 5 meter mit meinen xc hardtail fahren :confused:
Und kenn auch leute die haben mit Rennmotorrad fahren aufgehört wegen dem rücken und fahren jz supermoto also auf Motocross maschinen:ka:
 
Fahrrad fahren gilt als low impact Sportart, daher die Empfehlung bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparats, zB auch neue Hüften.
 
@hnx Ja, stimmt - aber damit sind eher E-Bikes mit tiefem Einstieg gemeint und nicht Mountainbikes. Wobei dieses Exemplar hier eh nie Gelände sehen wird, daher ist's egal.

@HebeEF Ich an deiner Stelle würde mal mit einem Cube Stereo 120 anfangen: https://www.cube.eu/2017/fullsuspension/stereo/cube-stereo-120-hpa-pro-blacknflashorange-2017/
Das Ding ist zwar nicht eben leicht, aber die Händler sind meistens ganz gut und das Bike recht komfortabel.

Zusätzlich solltest du in jedem Fall einen guten, rückenschonenden Sattel kaufen, zB von SQLab: http://shop.sq-lab.com/Saettel/
 
Also, wenn ich solch erhebliche Rückenprobleme hätte und ein Fully THEORETISCH ne Lösung wäre (was ich durchaus für sinnvoll halte - auch auf "normalen" Straßen und nicht nur als "Sportgerät für den ambitionierten Mountainbiker"), dann würde ich mich erstmal schlau machen, obs auch so funktioniert. Dazu gibts doch ne Reihe Möglichkeiten, mal Bikes zu leihen (in Testcentern, im Urlaub oder langes Wochenende in den Bergen und Mittelgebirgen bei Bikevermietern, etc.) Dann wüßtest Du, was Du brauchst - und ich würde erstmal nicht auf den Preis schauen. Manche Händler bieten ja auch Finanzierung an. Ich vermute, daß Du mit nem Allround-Tourenbike mit 120-130 mm Federweg, Lenkwinkel so zw. 67° und 69°, Laufradgröße egal, wertiger, weich ansprechender Federung (gut einstellbare Luftfederung, also nicht die Billigversionen und keine Stahlfedergabel) ganz gut klar kommen solltest. Bei Deinem Anspruchsniveau und dem Ziel, weiter Gewicht zu reduzieren, wär mir ein leichtes Gewicht des Bikes auch eher nicht so wichtig.
Sowas findest Du mit gezielter Suche so zwischen 1700 und 2500 € UVP und im Ausverkauf im Frühherbst dann auch schon mal 20-40% € billiger.
Das gezielte Probieren durch Mieten hilft aber ungemein, das "passende" Bike zu finden (aber unbedingt darauf achten, daß das Bike und die Federung an Deine Proportionen und Gewicht vom Verleiher eingestellt werden) Und mit ein bisschen Glück auch als Gebrauchtbike mit frischem Service günstig vom Vermieter zu kaufen.
 
Generell würde ich auch bei Rückenproblemen keineswegs ein Hardtail ausschließen, vorallem wenn es mit entsprechenden Dämpfungssystem bzw. flexenden Hinterbau daherkommt.
Preislich bist Du bei einem halbwegs anständigen Fully schnell bei 2000€, während hervorragende HTs schon deutlich günstiger zu bekommen sind.
Wenn Du tatsächlich ausschließlich (zumindest zunächst) nur auf glattgebügelten Strecken unterwegs bist und primär Kondition aufbauen möchtest, kann ein billiges Fully schon ein Klotz am Bein sein.

Ich hatte zwar bisher keinen Bandscheibenvorfall, doch dafür vor vielen Jahren einen Wirbelbruch und würde davon ausgehend auch die gewünschte aufrechte Sitzposition (die IMHO keineswegs den Rücken entlastet) überdenken, bzw. wie rhordpool schreibt intensiv austesten.
 
Wobei, ich möchte mal so sagen, ich nutze wegen einer versteiften Wirbelsäule (Rheuma) ein 150/150 Fully.
Kann man prima auch auf Asphalt ;) nutzen. Dazu kommen noch auf nicht wenigen Km Wirtschaftswege mit Betonplatten. *bummbumm bummbumm* Da hält die Federung eines so artfremd genutzten Fahrrades wie eines MTB-Fully schon den allergrößten Teil der harten Schläge von den Körperteilen fern die damit nicht "genervt" werden sollen, weil die dann fürchterlich "zurück schlagen" würden.
Jetzt kommt das große Aber:

ABER, mit richtig breiten Felgen (hinten 40mm) und Reifen (53mm) die dafür schon fast zu breit sind, schlauchlos, mit reichlich niedrigem Innendruck, möchte ich zukünftig schon fast wieder auf die Federung verzichten wollen.

Denn das Fully nützt dann auch nichts, wenn nicht schon die ungefederte Masse den teil der Schläge aufnimmt die die Federung eh nicht wegstecken kann.

@HebeEF die beiden letzten Buchstaben Deines Nick's, "EF", lassen darauf schließen daß woir mal an einander geraten könnten ...
 
Und kenn auch leute die haben mit Rennmotorrad fahren aufgehört wegen dem rücken und fahren jz supermoto also auf Motocross maschinen:ka:

Das verstehe ich jetzt genau gar nicht.
Beim Moppedfahren hast du höchstens im Stadtverkehr (und wer macht das schon freiwillig) eine unangenehme Sitzposition auf dem Supersportler (Rennmotorräder sind was anderes :D).

Spätestens wenn du das Ding laufen lässt sorgen die wirkenden Kräfte/Fahrtwind dafür das du deinen Körper nicht auf den Lenkerenden abstüzt.
Die vorwärtsorientierte Haltung ist dann sogar komfortabler.
Halte mal einen voll zuschlagenden V2 aus Italien im Zaum wenn du aufrecht auf dem Ding sitzt. :p
Aber alles OT.
 
Also, ich verstehe den TE in der Richtung, als das er ein Fully haben möchte, obwohl er eher gemäßigte Touren fährt. Weil das Fahrwerk dann eben doch einiges an Schlägen weg bügelt.
Da sind AM-Fullys in der Einsteigerklasse um die 1500+/- bestimmt interessant, weil es nicht hightend sein muss. Wichtig ist eigentlich der Support vor Ort, denn eine aufrechte Sitzhaltung muss evtl. durch einen kürzeren Vorbau oder einen höheren Lenker (oder beides) hergestellt werden. Ein Händler vor Ort macht das eher noch aus Kundenservice oder eben beim Kauf des Bikes ohne Arbeitskosten.
Wenn das online Bike fertig von der Stange gekauft wird, kann der Preisvorteil durch solche Umbauten im nächsten Werkstattbetrieb locker wieder wett gemacht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe da sehr viel mehr ein Marathon-Fully als geeignet an.
Mehr als 100mm werden definitiv nicht gebraucht bzw. reichen für den Komfort völlig und eine aufrechte Sitzposition bekommt man auch da hin.

Dafür sind sie leichter und man hats bergauf wesentlich einfacher als mit einem AM.
 
Auf Asphalt oder Schotter ist ein 150 mm Fahrwerk tatsächlich nicht komfortabler als ein 100 mm Fahrwerk. Das 100 mm FW wird da vielleicht zu 50% ausgenutzt und das 150 mm FW zu 33 %. Kommt aufs gleiche raus.
 
@Heiko_Herbsleb: Du vermutest wohl richtig :) Ggf. hast Du ja direkt mal einen Tipp für einen seriösen Händler vor Ort?!?

Vielen Dank erstmal an alle. Ich bin mir bewusst das es die eierlegende Wollmilchsau nicht gibt.
Rein vom rationalen Denken her hatte ich letztlich gehofft mit einem günstigen Fully dem Rücken auf meinem Anforderungsprofil etwas zu bieten, für das im Normalfall eben ein HT reicht.

Die Tipps sind jedenfalls angekommen und ich werde bei nächster Gelegenheit mal schauen. Auch die Möglichkeit eines Tests kam mir
tatsächlich noch gar nicht in den Sinn (wo das beim Pkw doch auch gang und gäbe ist).
 
Auch die Möglichkeit eines Tests kam mir
tatsächlich noch gar nicht in den Sinn
Kann ich Dir definitiv nur warm ans Herz legen. Zum Einen gibts heute so viele Bikekategorien bei Fullies mit unterschiedlichsten Angeboten und Geometrien, daß ich mir - obwohl ich einige Jahre fahre und weiß, welche Art Bike mir taugt - ohne Probefahren und nur auf Basis theoretischer Angaben nicht (mehr) zutrauen würde, das "richtige" Bike für mich zu finden.
Und die Beratung hier muß man auch schon manchmal etwas hinterfragen, da man oft nicht so richtig einschätzen kann, aufgrund welcher eigenen Erfahrungen hier Ratschläge abgegeben werden (so nach dem Motto: Was nutzt mir der Tipp von nem CC-Biker, wenn ich Downhill fahren will?). Ich schätze, das gerade unerfahrene Biker/Anfänger sich mit der richtigen Einordnung der Tips ziemlich schwer tun können.
Und da jetzt erst so die neuen Bikes zu mehr oder weniger normalen Preisen verkauft werden, kannst Du ruhig mal einige Monate mit Probieren, was zu Probieren geht verbringen. Die eventuellen Kosten holst Du mit nem guten Schnäppchen locker raus. Und wenn Du´s mit (Kurz-)Urlaub in ner gescheiten Region verbinden kannst, hats auch noch Spaß gemacht.
 
Wenn die rückenprobleme eher im oberen Bereich/Halswirbelsäule sind definitiv was suchen auf dem man eher gerade sitzt.
Durch eine gestreckte Sitzposition muss man den Kopf sehr weit anheben,was garnicht gut kommt.
 
Wenn die rückenprobleme eher im oberen Bereich/Halswirbelsäule sind definitiv was suchen auf dem man eher gerade sitzt.
Durch eine gestreckte Sitzposition muss man den Kopf sehr weit anheben,was garnicht gut kommt.

Die Halswirbel sind in Ordnung. Ich bin ein Ledenwirbelsäulengeschädigter ;) Scheuermann lässt grüßen
 
ich weiß was du meinst. zwei Wochen lang keinen Schritt. 2,5 Stunden OP und zwar WACH und anschließend sechs Wochen mit Opiaten nur liegen. Nie wieder möchte ich das haben. Lieber ändere ich mein komplettes Leben :D
 
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