Jetzt bin ich doch schon 4 Wochen im Rückstand, aber tun wir einfach mal so als wäre der 18.01. erst vor wenigen Tagen gewesen. Ein paar Zeilen zu dem Wochenende sollten dabei helfen uns an den Tiefen Winter zurück zu erinnern.
Denn so sah er aus, der Tiefe Winter:
Auf der Suche nach Mitfahrern hat sich rasch Andre zu Wort gemeldet und sich eine Tour an den Freitaler Hängen gewünscht.
Am Treffpunkt waren wir nicht die einzigen, wir trafen auch noch 3 weitere Biker. Leider passten wir nicht so recht zusammen, zumindest wurde das anhand meiner
Knieschützer geschlussfolgert. Nachdem ich die Biomechanischen Vorteile warmer Knie erläuterte wurde noch mal neu verhandelt. Es wurde die Nachfahrung eines Asphaltrennens angeboten, natürlich mit MTB weil das so schöne Geräuche macht auf Asphalt
Dagegen stand Andres Erstbefahrung der Hänge entlang der Wilden Weißeritz.
Am Ende hatten wir uns für die Wilde Weißeritz entschieden, sonst könntet ihr davon nichts hier lesen.
Wir sind wie üblich Richtung Coselweg gefahren um uns schon mal mit den Wegen Anzufreunden welche auf den nächsten 40km folgen sollten.
Auf solchen Wegen hatten wir bis zum Windberg bereits die ersten 250hm überwunden. Und um diesen Schnitt zu halten ging es gleich im Anschluss zum Papierfabrik Trail.
Um dort weitere Höhemeter zu sammeln und uns weiter mit den schmalen Pfaden am Hang vertraut zu machen.
Das Wetter war sehr typisch für mitte Januar, total Winterlich:
Auf dem Leitenweg wurde es dann wieder spannend, denn es folgte eine meiner Lieblingsauffahrten. Der Weg zum Sonnentempel.
Wir genossen es wie uns der Berg die Kraft aus den Beinen zog, der Kreislauf auf Hochtouren lief und sich langsam das Sichtfeld verengte. Doch der Gipfel war noch fern und es machte sich die Furcht des Versagens breit, nur mit letzter Kraft erreichten wir den Gipfel als Radfahrer.
Um die grade erst begonnen Tour überhaupt zu Ende bringen zu können entschlossen wir uns für eine Essenspause um den Kreislauf wieder auf Normalbetrieb zu bringen.
Frisch gestärkt konnte es weiter gehen.
dem Abgrund gefährlich nahe über den Oberleitenweg
Bei dem Wetter konnten wir ausnahmsweise Mal über den fehlenden Schnee hinweg sehen.
Andre schien von dem anhaltenden Nervenkitzel am Felsigen Abgrund schon langsam gelangweilt
Der Flow hatte kurz danach ein abruptes Ende, es galt in der Nähe der Stillen Liebe eine Treppe zu überwinden auf welcher etwa 1m Stufen fehlten. Mit einer Treppe hat das dann nicht mehr viel zu tun
Nachdem wir da irgendwie herunter gekommen sind, konnte es weiter gehen. Da wir grade beim Schieben waren viel es nicht schwer auch noch die nachfolgende Treppe etwas ruhiger anzugehen auch wenn diese vollständig war, waren die Stufenhöhen noch weit von einer Treppe nach DIN entfernt.
Als wir den Harthenbach passierten konnten wir wieder als Radfahrer tätig werden. Ein paar Steine machten es auch gleich wieder spannender
Und so ist uns dort sicher nicht langweilig geworden. Es war einfach nur Toll.
Mittlerweile waren wir schon gut warm gefahren und der Kehrpunkt der Tour wurde erreicht. Ab Edle Krone ging es wieder zurück Richtung Freital. Der nächste Höhepunkt sollte Bellmans Los sein.
Am Anfang war alles noch recht entspannt
Doch der Weg wurde schnell sehr schmal.
Aber Andre hat es gefallen und so ist er für die Kamera direkt noch mal zurück gefahren
Im Anschluss wurde es ernst, keine Spielereien mehr, denn es folgte nun der Weg direkt an der über 50m hohen Klippe.
Eigentlich trifft man dort keine Wanderer, trotzdem habe ich mir die Mühe gemacht voraus zu gehen um den Weg zu sichern damit sich keiner erschreckt, denn da oben wäre das sehr unpassend.
Und die Mühe war nicht umsonst, wir haben tatsächlich Wanderer zu Gesicht bekommen. Diese waren dann doch etwas entsetzt als ich angekündigt habe das Andre da gleich lang fährt nachdem der Weg wieder frei ist
Aber Andre war tiefenentspannt
Das sollte dann erstmal genug Nervenkitzel gewesen sein. Nur an den Höhenmetern könnte man noch etwas schrauben.
Gesagt getan, so sind wir zum Abschluss den Brüderweg hinauf.
Nicht ganz so dramatisch, aber trotzdem Lebensgefährlich ging es auch hier an der Felsklippe entlang.
Die Sonne nährte sich langsam dem Horizont, sofern man das bei der Wintersonne überhaupt feststellen kann.
Die letzte Pause gab es auf dem Förster Claus Weg am Backofenfelsen.
Da waren wir nun wieder in Freital. Wie üblich fehlten nur noch die 25km bis Nachhause, doch das ist Heimweg und zählt daher nicht mehr zu Tour
Dem Andre hat die Tour ganz schön zu schaffen gemacht, nur mit viel Mühe konnte er sich in meinem Windschatten halten.
Die Kondition sollte aber nicht die Ursache dafür gewesen sein, die Bremse hat etwas geschleift, etwas sehr um genau zu sein. Feststellbremse war angesagt, das Rad rollte kaum ein paar Meter bis zum Stillstand. Sicher alles nur ausreden, immer soll das Material schuld sein wenn die Kondition nicht reicht
Also war Bastelstunde angesagt, der Fehler war schnell gefunden, der Bremssattel war nicht fest genug. So schnell kann es gehen wenn man vor der Tour noch kurz die Bremse vom Zweitrad mopst.
Mit stärker angezogenen Bremssattelschrauben ging es dann wieder weiter mit voller Fahrt ohne Zwischenfälle bis nachhause.