besseres beispiel, eine klassische alpine sportklettertour, schwierigkeitsgrad 6+, ausstieg auf ~3'000m, mehrere 100m hoch, langer zustieg, ausgesetzt, muss teilweise selbst abgesichert werden (klemmkeile, friends). die bewertung der route von 6+ stammt noch aus der zeit, als die UIAA skala bei 6+ fertig und nach oben begrenzt war.
da kann vieles 6+ sein, wenn du verstehst, was ich meine.
jetzt denkst dir einfach einen typischen vertreter der neuen 'plaisir kletter' bewegung, der in mittelgebirgsklettergärten an routen, die mind. alle 2m einen glänzenden neuen bohrhaken aufweisen, auch eine 6+ im vorstieg klettert, von mir aus auch noch recht locker. und jetzt geht der in die ferien und denkt sich, ich will auch mal was anderes versuchen, was längeres in den bergen wär schön. und er steigt im vertrauen darauf, dass 6+ doch 6+ sein müsse, in die erwähnte route ein. was passiert?
nicht einfach, dass er mühe mit dem ungewohnten fels, der höhe, der ausgesetztheit, der dünneren luft und dem zustieg über den gletscher mühe hätte, nein, er hat dazu noch die hosen gestrichen voll wegen der erhöhten psychischen anforderungen aufgrund der spärlicheren und schlechteren absicherung und muss zu alledem auch noch frustriert feststellen, dass die tour auch physisch noch deutlich schwerer ist als seine 6+ schüsselstellen im klettergarten.