Verschleißbeurteilung Kassette

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Moin Zusammen,

wer hier noch weiterlesen möchte darf es gerne, die Frage habe ich aber unten markiert. Ich wollte mich einfach noch eben vorstellen. :)

ich bin neu hier, bin 21 Jahre alt, begeisterter Radfahrer (habe mir jetzt ein Grand Canyon AL 6.9 zugelegt um den Teutoburger Wald zu rocken) und bin es leid von Händlern über den Tisch gezogen zu werden.

Ich traue mir grundsätzlich einiges handwerklich zu, bin bis jetzt immer ans Ziel gekommen und möchte einfach lernen, meine Räder so weit es geht komplett alleine zu warten. Erstens kommt es mich günstiger (als Student) und zweitens macht es mir Spaß auch mal neue Herausforderungen zu bewältigen.

Und als ziemlich große Community habe ich euch auserwählt, um euch mit Fragen und vielleicht bald auch Anregungen oder Hilfestellungen belästigen bzw. zu unterstützen.


Jetzt zu meiner ersten Frage:
Vor einigen Tagen habe ich mir beim Händler eben ein neue Endkappe für den Schaltzug abgeholt und er sagte mit einem Blick auf die Kassette:
"Die Schaltung dürfte mal komplett neu."

Zum Rad:
5 Jahre altes Trekkingrad von Kalthoff, ziemlicher ZEG Standart allerdings mit kompletter Deore Ausstattung.
- hat ca. 40 000 km gelaufen und mittlerweile den 3. Satz Kettenblätter und Kassette drauf.

Laufleistung des aktuellen Satzes kann ich noch nicht einmal genau sagen, aber ich fahre halt ziemlich viel ;).

Ich habe jetzt heute mal das Ritzelpaket abgebaut und gesäubert. Eine neue Kette habe ich schon liegen.
Das Rad muss eigentlich nur noch fahren. Dementsprechend wollte ich eigentlich alle Teile durchfahren und dann eine günstigere Gruppe für die Stadt einbauen. Deore lohnt hier eigentlich nicht. Ich habe ja bald ein gutes MTB.

Jetzt kam der Händler mit "Gefährlich", "Unfallgefahr" und solchen Begriffen und meinte ich solle auf jeden Fall die Kassette tauschen. Will er verdienen?
Deshalb frage ich jetzt euch:

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Muss die Kassette wie unten abgebildet schon getauscht werden? Klar ist Verschleiß da und man sieht ja auch, wo ich mal etwas mehr getreten habe. Aber die Kette springt noch nicht, also würde ich sagen laufen lassen und so schlecht sieht die Kassette noch nicht aus meiner Meinung nach.
Spricht zudem etwas dagegen die Kassette mit WD40/Spüliwasser zu reinigen und hinterher die frisch geölte Kette drüber laufen zu lassen oder muss ich da noch mehr machen? Den Freilauf fette ich natürlich nochmals leicht ein vorm Einbau.
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Danke im Voraus und jetzt kommt nicht ein "schon wieder diese Frage". Habe einiges gefunden, aber Verschleiß ist ja meist eine individuelle Bewertungsfrage.

P.S. Verdammt, ich hab mich vernavigiert. Das sollte eigentlich unter Schaltung/Antrieb. Gibt's hier nen netten Mod, der verschiebt, ohne böse zu werden? :D
 

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leider kann man den Zustand der Kassette nicht immer zuverlässig optisch beurteilen. manchmal ist es offensichtlich wenn Zähne abgenutzt sind, manchmal springt die Kette und Kassette sieht noch gut aus...ich würde mich eher an Kilometerzahl halten, und bei der nächsten neuen Kette die Kassette mitwechseln...kostet ja auch nicht mehr die Welt...ansonsten wenns nicht springt und die Kette noch nicht lang ist und gut wirkt -weiter fahren!
 
Das reicht mir schon aus Aussage. Dann fahre ich weiter. Es läuft auch alles wieder relativ gut. Die nächste Kette braucht aber bestimmt nicht so lange bei den Kilometern, die ich in so kurzer Zeit weg fahre. Dann schau ich mal, ob ich schon kleine Haifischzähne habe.
 
Die Kassette sieht optisch einwandfrei aus. Gefahr kann von dieser definitiv nicht ausgehen. Du merkst schon, wenn die Kette springt und ein Tausch fällig wird.

Solange Du die Kette auch immer rechtzeitig wechselst (mit Kettenlehre regelmäßig vermessen), kannst Du Haltbarkeit der Kassette deutlich verlängern. Das ist eine Investition, die sich auszahlt.
 
Gut, danke, dann habe ich mich da also schon einmal richtig entschieden. Die Kassette ist ebenso wie die neue Kette sauber wieder eingebaut und läuft auch soweit gut. Die Kette kontrolliere ich regelmäßig und dann soll das wohl klappen.
Spricht was dagegen die Kassette hin und wieder (abhängig von der Laufleistung) auszubauen und von tief sitzendem Dreck zu reinigen? Ich fahre öfter mal Sand und Schotterwege und kriege dementsprechend selbst mit einem Wasserschlauch manchmal den Dreck so nicht wieder raus. Man sieht ja auch, ob da schon Sand oder Ähnliches zwischen sitzt.
 
Ich reinige meine Kassette nach jeder Fahrt (MTB) und benutze ein wachsbasiertes Schmiermittel, um diese immer schön sauber zu halten. Sand ist natürlich nicht gut für die Kette, da Sand Abrieb fördert. Daher ist eine gelegentliche Tiefenreinigung schon sinnvoll.

Mit dem Saum eines alten Handtuchs kommt man auch bei eingespanntem Hinterrad ganz gut zwischen die Ritzel, um diese von Dreck zu befreien. Für die "Tiefenreinigung" kannst Du Waschbenzin oder Bremsenreiniger verwenden.
 
Bin eher ein Putzmuffel und putze die Kassette praktisch nie. Die Kette wischen ich öfters mit einem Tuch mit einem Reinigungsmittel aus der Arbeit ab und öle sie dann leicht ein.

Mein älteste Kassette hat jetzt 23 000 km auf der Uhr. Ich glaube in meinem Radlerleben habe ich obwohl ich viel fahre noch nicht viel Kassetten wegen Verschleiß ausgemustert. Meist wird vorher das Rad verkauft oder der Antrieb umgestellt.

Damit kann ich gut leben und vergeude meine Zeit nicht mit übertriebenen Putzorgien. Meist putze ich das Rad nur wenn ich dran schrauben will.
 
Du hast natürlich recht, man kann das Putzen auch übertreiben. Allerdings ist mir die Leichtgängigkeit meiner Schaltung wichtig, daher nehmen ich mir nach dem MTB-Fahren immer die fünf Minuten. Notwendig ist das sicherlich nicht.
 
Ich würde sagen es liegt auch immer dran, was für ein Rad man fährt und wo man auch fährt.
Nach meinem letzten Umzug musste ich auf einmal nicht mehr alle 200 km die Kette ordentlich säubern, sondern nur noch alle 500, da einfach im normalen Stadtverkehr der Grad der Verschmutzung sich sehr in Grenzen hält.
Bei einem Mountainbike kann es sicherlich auch nicht schaden, nach jeder Fahrt einmal die Kette zu reinigen und Dämpfer, Federelemente etc. zu säubern.
Das Problem beim Verschleiß, wenn man die Teile nicht selber wartet, ist in erster Linie, dass die Händler möglichst viel tauschen. Zum einen, um Umsatz zu generieren, zum anderen, weil eine gewisse Gewährleistung vorhanden ist und ein Kunde, dessen Schaltung nach einem Kettentausch bescheiden läuft, natürlich wieder kommt und sich beschwert.

In ein/zwei Gängen habe ich bei der aktuellen Kassette auch das Gefühl die Kette läuft nach ein paar Umdrehungen nicht mehr sauber und sortiert sich hinten neu ein. Dem entsprechend fehlt dann auch mal kurz der Widerstand beim Treten. Mal schauen, ob sich das die kommenden Kilometer noch etwas gibt, ansonsten sind die knapp 30 Euro für eine neue Kassette ja auch kein Problem. Hoffentlich müssen die Kettenblätter nicht neu.

Das schlimmste finde ich immer noch, wenn jemand sein Rad entweder tot pflegt (Federgabel alle 10 Kilometer mit einer halben Dose WD40 einsprühen bzw. den Sand einspülen) oder aber gar nicht pflegt (und eine Spur aus Dreck/Öl/Sand-Gefriemel hinterlässt). Beides schon erlebt und beides ziemlich tödlich für das Rad.
 
Die Fahrweise und das Gelände sind sicherlich die wichtigsten Kriterien. In meiner Gegend gibt es zum Teil recht sandige Abschnitte, daher ist ein regelmäßiges Reinigen der Kette und der Ritzel schon angebracht. In der Stadt wohl eher nicht.

Die Kettenblätter sollten nicht so schnell den Geist aufgeben, meist verursachen die Ritzel in Kombination mit der Kette die Probleme. Der Austausch der Kettenblätter ist ansonsten nicht weiter aufwändig; allerdings sollte man die Drehmomentvorgaben der Schrauben einhalten, weil die Schrauben meistens aus Alu sind.

Wo wir schon über Pflege sprechen: Die Standrohre der Gabel kann man gut mit einem einfachen Putzlappen säubern. WD40, etc. benötigt man nicht, weil die Gabel ja über den O-Ring von innen heraus geschmiert wird. Für die Dichtung ist das Öl auch nicht zuträglich bzw. notwendig. Viel wichtiger ist die regelmäßige Wartung der Gabel, nicht aber ein Einfetten von außen. Die Gabel meines Stadtfahrrads habe ich allerdings noch nie gewartet, weil sich das einfach nicht lohnt. Wenn die nicht mehr federt, dann federt sie eben nicht mehr. :)
 
Das Problem beim Thema Pflege sind einfach die 100 verschiedenen Ansätze und Ratschläge, die mich persönlich zumindest teils schon verwirren.

Wie nötig ist es denn bei einer Solo Air Gabel (konkret Reba RL) regelmäßig auch mal Öl nachzufüllen? Säuberung ist klar und mit dem Standartöl die Standrohre mal säubern ist ja auch kein Akt, aber manche sagen das sollte regelmäßig geschehen, andere meinen zwischendurch sollte man das Bike mal auf den Kopf Stellen um die Ringe wieder zu Tränken.


Ich hab mir das Grand Canyon Al 6.9 bestellt und es sollte halt nicht nach einem Jahr schon ne neue Gabel fällig sein. Ich werde wohl trotz Rat in einem anderen Thema bei dem Modell bleiben und nicht zum besseren SLX Rahmen greifen. Ich bin gespannt, ob ich es bereue.


..via Tapatalk
 
Du hast ja selbst gesagt, dass das Thema Gabel sehr unterschiedlich bewertet wird und es dazu viele verschiedene Ansätze gibt. Diese werden zum Teil sehr emotional diskutiert.

Das Wichtigste ist: Ich habe noch nie gehört, dass jemandem eine Gabel kaputt gegangen ist. Bevor das passiert, ist meistens schon das Fahrrad mit einem neuen ersetzt.

Ich würde mich bei der Pflege an der Vorgabe des Herstellers orientieren; das mit einer Ausnahme: die Wartungsintervalle. Die sind sehr beherzt angesetzt, weil die damit ja Geld verdienen. Ich persönlich fahre im Jahr nicht mehr als 30.000 hm und warte meine Gabel alle zwei Jahre. Sollte Öl auf den Standrohren sichtbar sein, würde ich das schon vorher tun. Aber für mich reicht das vollkommen aus.

Ob man das Fahrrad öfters auf den Kopf stellen sollte, weil ich nicht. Aber das passiert bei mir schon deshalb des öfteren, weil ich Reparaturen durchführe. Mir leuchtet schon ein, dass dadurch der O-Ring gut durchtränkt wird und die Schmierung der Gabel gefördert wird.

Öl würde ich auf keinen Fall nachfüllen (zumindest bei Fox), sondern mich auf das Tauschen des Öls bei der Wartung beschränken. Die Wartungsintervalle muss man sich selbst definieren, denn dazu gibt es - wie gesagt - so viele Meinungen wie MTB-Fahrer.
 
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