Vom Möchtegern-MTB zum Reiserad

schraubenkopf

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vor fast 2 Jahren habe ich ein abgefucktes Möchtegern-MTB gekauft. Ein Custom-Hardtail mit einer miesen RST-Federgabel aber dafür eine weitgehend anständige übrige Ausstattung (LX). Der Zustand war eher schlecht. Der LRS war runter, die Kette futsch, die Kassette abgefahren und die Griffe waren zersetzt.
Ich habe es dann als Stadtrad neu aufgebaut und bis vor einem Jahr genutzt, ehe es dann verwaiste und vor 3 Monaten geschlachtet wurde.
Gleichzeitig wuchs in mir der Wunsch, ein alltagstaugliches Reiserad mit Alurahmen zu besitzen, das ich auch mal in die volle Bahn stellen kann ohne wegen Angst vor Kratzern dauernd ein Auge drauf zu werfen.
Zu dieser Zeit sah ich den Rahmen als ungeeignet an und wollte ihn verkaufen. Schließlich hat der Rahmen Federgabelgeometrie, die Ösen für Gepäckträger sowie eine Ständeraufnahme fehlen und für eine Nabenschaltung fehlen Exzenter oder horizontale Ausfallenden.
Vor einem Monat habe ich die Surly Troll Gabel entdeckt. Federgabelgeometrie und haufenweise Ösen für alle Zwecke, die man sich ausdenken kann. Somit war die Entscheidung gefallen, der Rahmen wird die Basis für ein Reiserad. Ständeraufnahme ist nicht notwendig seit es Hinterbauständer gibt. Gepräckträgerösen lassen sich nachrüsten. Und eine Nabenschaltung ist keine Pflicht auf Reisen. Es gibt wohl genug, die mit Kettenschaltung unterwegs sind. Nun auch ich!

Geplante Ausstattung (Stand Juni 2015):
Rahmen: Kraftstoff H3
Gabel: Surly Troll
Steuersatz: Ritchey Comp
Vorbau: xtreme adjustable pro
Lenker: Ergotec Rizer Ergo XXL
Sattelstütze: TAQ33 400mm
Schmutzfänger: SKS, vorne 28", hinten 26"
Sattel: Brooks Flyer Special
Lenkergriffe: Ergonomische Korkgriffe mit Schraubsicherung
Gepäckträger: Tubus Logo Evo
Licht vorne: Herrmans H One S
Licht hinten: bumm Toplight XS plus
Kurbel: FC-M583 26-36-48
Umwerfer: FD-M751
Schaltwerk: RD-M750
Kassette: Sram PG-970
Kette: HG93
Schaltgriffe: SL-M780
Bremsanlage: Tektro Draco II
VR-Nabe: DH-S501 Alfine
VR-Felge: Mavic XM 321
VR-Speichen: DT Alpine
HR-Nabe: DT Onyx
HR-Felge: Mavic EN 321
HR-Speichen: DT Comp
Bereifung: Marathon Mondial 55-559
Schläuche: Conti AV
Ständer: Pletscher Comp
Pedale: PD-M350
Flaschenhalter: SKS Topcage an Topeak QR Cage Mount


Das Rad soll kein Leichtbauwunder werden sondern vor allem sehr zuverlässig und langlebig sein sowie in allen Alltagssituationen als Pendler genau so wie auf Reisen allen Komfort und hohe Praktikabilität aufweisen. Neben der Komponentenwahl soll das auch durch den durchgehenden Schaltzug für hinten, eine robuste zweiadrige Kabelführung mit verlöteten Anschlüssen und eine kleinen Schaltzentrale (USB Laden, Fernlicht, Blinker und Pufferakku) im Zwischenraum der Gabel ermöglicht werden.

Vorher:
DSC05088.jpg


Aktueller Zwischenstand:
WP_20150215_15_25_02_Pro.jpg

Die Wahl des Hinterrades ist noch nicht ganz geklärt. Eine EN321 und eine DT 340 werden es wohl werden. Für die Bremsanlage brauche ich noch neue Leitungen und Adapter von PM auf IS. Schaltgriffe fehlen auch noch, XT wären mir sehr recht, aber SLX tun es auch. Beim Cockpit ist noch alles offen, erst ausgiebige Probefahrten werden noch klären, ob ich damit zurecht komme. Der Spacerturm wird aber wohl bleiben.
Am Lenker sollen später Schalter und Taster angebracht werden, mit denen ich die Lichtanlage sowie die USB-Stromversorgung regeln kann. Als Lader kommt der alte 12 Forumslader mit 10x AA Eneloop zum Einsatz. Das Fernlicht lasse ich entweder über die Eneloop laufen oder mittels einer starken Taschenlampe.

Demnächst bestelle ich wieder ein paar Teile, dann geht es in großen Schritten zur Probefahrt.

Bis dahin.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Sieht trotz der schaebigen Tiefgarage schon besser aus als vorher :D

Wie machst Du das mit der HR-Bremse? Vorher war es ja eine V-Brake.

Jetzt wird es Scheibenbremse - Prinzipiell unbedingt vernuenftig.
Was aber ein Problem werden kann, ist die Situation am Hinterbau links, dort duerften sich Gepaecktraeger und Bremse ins Gehege kommen.
Hast Du dafuer schon eine Loesung?
Notfalls musst Du den Tubus Disco verbauen, der ist genau dafuer gedacht, und kommt auch direkt mit einem Spezialschnellspanner fuer Rahmen ohne Oesen.

Kettenschaltung fahre ich selber auf Reisen auch (noch), es ist natuerlich die einfachste und variabelste Loesung.
Und wenn man, so wie ich, einen Rennlenker haben will am Reiserad, dann bekommt man mit den Nabenschaltungen noch ein Problem zusaetzlich ... :rolleyes:

Wie willst Du das halten mit den Getraenken? Du hast offensichtlich nur einen Sockel fuer Flaschenhalter.

LG ... Wolfi :)
 
Die Schose wird enorm hecklastig. Erstmal die Gabel, dann dein Türmchen und zu guter letzt der nach hinten gesetzte Träger.
 
Sieht trotz der schaebigen Tiefgarage schon besser aus als vorher :D

Wie machst Du das mit der HR-Bremse? Vorher war es ja eine V-Brake.

Jetzt wird es Scheibenbremse - Prinzipiell unbedingt vernuenftig.
Was aber ein Problem werden kann, ist die Situation am Hinterbau links, dort duerften sich Gepaecktraeger und Bremse ins Gehege kommen.
Hast Du dafuer schon eine Loesung?
Notfalls musst Du den Tubus Disco verbauen, der ist genau dafuer gedacht, und kommt auch direkt mit einem Spezialschnellspanner fuer Rahmen ohne Oesen.

Kettenschaltung fahre ich selber auf Reisen auch (noch), es ist natuerlich die einfachste und variabelste Loesung.
Und wenn man, so wie ich, einen Rennlenker haben will am Reiserad, dann bekommt man mit den Nabenschaltungen noch ein Problem zusaetzlich ... :rolleyes:

Wie willst Du das halten mit den Getraenken? Du hast offensichtlich nur einen Sockel fuer Flaschenhalter.

LG ... Wolfi :)
Hallo Wolfi,

Die Befestigung vom Träger habe ich mit einem Spacer so weit von der Aufnahme weg montiert, dass (eigentlich) kein Konflikt entstehen sollte. Die Rahmenaufnahme ist IS, die Bremse PM, dadurch sollte es klappen. Bin selbst sehr gespannt, denn der Adapter von IS auf PM fehlt mir auch hinten und kommt erst im Laufe der Woche.

Die Kettenschaltung ist womöglich auch nur eine Übergangslösung. Meine Reisen sollten auch mal über sandige Wege führen können. Nur hier sammelt sich ja dann der ganze Mock in Kette, Kassette, Schaltwerk,.... - und putzen auf einer Reise? Optimal wäre eine Rohloff mit Riemenantrieb. Bei letzterem stört mich aber die Anfälligkeit gegen seitliche Belastung. Ich werde also erstmal (weiterhin) mit Kettenschaltung fahren und zu einem späteren Zeitpunkt nochmal überlegen, welche Antriebsart für meine Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Die Surly Troll Gabel hat haufenweise Ösen, u.a. auch für zwei Getränkehalter. Weil ich auf dem Weg zur Arbeit keine brauche, jedoch selbst für kleine Touren mindestens eine stellte sich für mich die Frage, ob ich lieber die Getränke in den Rahmen mache und statt dessen das Schloss an die Gabel, damit ich mir das ständige dran- und abmontieren sparen kann. Dann aber bin ich über das hier gestoßen: https://www.bike-components.de/de/Topeak/QR-Cage-Mount-Schnellverschluss-p27694/ Wie für mich gemacht! :D Und dadurch bekomme ich auch etwas mehr Last nach vorne, auch wenn es nur höchstens 3 kg sind.

Die Schose wird enorm hecklastig. Erstmal die Gabel, dann dein Türmchen und zu guter letzt der nach hinten gesetzte Träger.

Leider richtig. Meine Körpermaße "zwingen" mich, diese Konfiguration zu wählen, sodass ich nur zusehen kann, möglichst viel Gepäck nach vorne zu bekommen, die Befestigung der Flaschen an der Gabel ist eine der Maßnahmen. Der Gedanke rund um einen Lowrider besteht, ist aber noch nicht final ausgegoren, weil ich noch erste Testfahrten abwarten möchte.
Auch in der Überlegung ist ein variabler Vorbau. Aber hier wäre mir einer mit Parallelogramm sehr recht, um nicht dauernd den Lenker drehen zu müssen. Bislang habe ich das aber noch nicht gesehen.
 
Ich habe vor 25 (!!! wie die Zeit vergeht ... :rolleyes:) Jahren mal den groesseren Teil des Gepaecks vorn transportiert ...

Ich war jung und experimentierfreudig :lol:
Meines ist im Bild rechts, und nein, ich hab nicht meinen Mitfahrer das ganze Zeug transportieren lassen, ich wusste nur besser Bescheid was man alles daheimlassen kann :p



Kodachrome 64 - Der Epson Scanner rettet diese Fotos ins digitale Zeitalter :lol:

Das koennte bei Dir gegen die Hecklastigkeit 'ankaempfen'. Jedenfalls brauchst Du eine solide VR-Nabe, meine hat sich damals gefressen :eek:

Ansonsten: Nabenschaltung und damit ein symmetrisches HR, dann ist das HR belastbarer.
Falls es bei Kettenschaltung bleibt, waeren hinten rechts DT Alpine III Speichen (oder eine andere 2.34 - 1.8 - 2.0 Speiche) eine Idee, hinten links dann ggf. 2.0 - 1.5 DD Speichen (also z. B. DT Revolution), das ist ein guter Ausgleich gegen die Asymmetrie.

LG ... Wolfi :)
 
Leider richtig. Meine Körpermaße "zwingen" mich, diese Konfiguration zu wählen, sodass ich nur zusehen kann, möglichst viel Gepäck nach vorne zu bekommen, die Befestigung der Flaschen an der Gabel ist eine der Maßnahmen. Der Gedanke rund um einen Lowrider besteht, ist aber noch nicht final ausgegoren, weil ich noch erste Testfahrten abwarten möchte.
Es scheint daß der Sitzwinkel bei dem Rahmen recht flach ausfällt, dadurch wird das Oberrohr länger. Das kompensierst du mit dem Spacertürmchen. Du kannst ja mal mit Gepäck ne Probetour machen und schauen ob das für dich fahrbar ist.
 
Ein Hinweis:
Falls das Rad wegen des flachen geometrischen Sitzwinkels zu Heck-lastig sein sollte, kann @schraubenkopf doch eine Sattelstütze mit Vorsetzung verwenden. Evtl. braucht er die vorhandene nur um 180 [Grd] umdrehen, falls er den Winkel für den Sattel im hinreichenden Umfang einstellen kann.
Zu beachten ist, daß der Gesamtschwerpunkt (Rad plus Radler) sich i.A. für beste Tretökonomie vertikal über dem Tretlager befinden sollte, von kleinen Korrekturen vor und zurück (= Einstellung auf individuelle Körpermaße) mal abgesehen.
Interessantes Projekt; viel Spaß und bei den Bestellungen einen hohen Wirkungsgrad.
Mögen die Grattler (Anbieter) die nötigen Maße und Gewichte nicht verschweigen, wie das ein weit verbreiteter Unfug ist ! Stattdessen werden aber vollmundige Werbesprüche rausgelassen, daß man vor dem Bildschirm in Deckung gehen muß.

MfG EmilEmil
 
Ein Hinweis:
Falls das Rad wegen des flachen geometrischen Sitzwinkels zu Heck-lastig sein sollte, kann @schraubenkopf doch eine Sattelstütze mit Vorsetzung verwenden. Evtl. braucht er die vorhandene nur um 180 [Grd] umdrehen, falls er den Winkel für den Sattel im hinreichenden Umfang einstellen kann.
Zu beachten ist, daß der Gesamtschwerpunkt (Rad plus Radler) sich i.A. für beste Tretökonomie vertikal über dem Tretlager befinden sollte, von kleinen Korrekturen vor und zurück (= Einstellung auf individuelle Körpermaße) mal abgesehen.
Interessantes Projekt; viel Spaß und bei den Bestellungen einen hohen Wirkungsgrad.
Mögen die Grattler (Anbieter) die nötigen Maße und Gewichte nicht verschweigen, wie das ein weit verbreiteter Unfug ist ! Stattdessen werden aber vollmundige Werbesprüche rausgelassen, daß man vor dem Bildschirm in Deckung gehen muß.

MfG EmilEmil
Das wäre fatal. Abgesehen von der bescheidenen Optik wäre ein Knielot dann nicht mehr möglich.
 
Wolfi, ich denke ein Alfine-Nabendynamo sollte ausreichend stabil sein. Das Systemgewicht wird zwischen 105 und 150 kg liegen. Nicht wenig aber für 95% Straße oder Splittweg sicher keine Herausforderung.

Den Sitzwinkel habe ich mal nachgemessen: Der Sattelrohrwinkel beträgt 72° und ist damit nahezu gleich mit meinem "Herrenrad" (ehemaliges Reiserad mit Stahlgeröhr). Daher ist die Geometrie zumindest normal. Sollte das Rad zu sehr hecklastig sein um damit anständig zu fahren, werde ich einen Lowrider montieren und besonders die schweren Sachen vorne in Taschen unterbringen.

Bei der Ausstattung habe ich etwas umdisponiert. Das Rad wird wohl mit einer mechanischen Scheibenbremse ausgestattet werden. Gründe hierfür:
a) Ich müsste beide Leitungen der Draco austauschen da zu kurz, das kostet 30 Euro.
b) Zum Entlüften benötige ich ein weiteres Service-Kit (ich habe eines für Avid). Das kostet 10 Euro.
c) Ich kann zumindest vorübergehend meine vorhandenen Deore STI nutzen. Das spart mir, da keine Schalthebel bisher vorhanden sind, immerhin 25 bis 50 Euro.
d) Der Service ist schneller, einfacher und ggf. kostengünstiger.
e) Eine eventuelle Umrüstung auf Rennrad-STI ist ohne großen Aufwand möglich.

Angeblich sind gute mechanische Scheibenbremsen subjektiv auf gleichem Niveau wie normale hydraulische Bremsanlagen. Die BB7 von Avid ist jedenfalls sehr interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
IMHO hat BigJohn Recht. 'Sattel zu weit vorn' hatte ich mal bei einem geliehenen Rad. Ging ueberhaupt nicht :(
Ich dachte mir, fuer eine kurze Ausfahrt ist das egal ... Aber nein.
Das war voellig unmoeglich. Und ich bin eher nicht empfindlich ;)
e) Eine eventuelle Umrüstung auf Rennrad-STI ist ohne großen Aufwand möglich.
Jein. Das setzt voraus, dass Du Rennrad-Scheibenbremsen (BB7 Road) benutzt und dazu passend dann Canti-Bremshebel.
Wenn Du MTB-mechanik-Discs mit (den dazu passenden) V-Brake-Bremshebeln verbaust, dann passen STIs nicht! (ziehen zu wenig Seil ein, Du ziehst bis an den Lenker und nix passiert). Es gibt spezielle Rennbremshebel, die zu V-Brakes und somit auch zu MTB-Mech-Discs passen, aber das sind dann wieder 'nur'-Bremshebel ohne integrierten Schalthebel ...

Hier noch ein anderer Tipp: Shimano 8x kann man mit Campa Ergopower 10x schalten. Das passt zufaellig.
Ergos sind preisguenstiger als Shimano STIs und ich mag sie auch lieber (fuehlen sich einfach besser an). Ich hab das auf allen Kettenschaltungsraedern.
Aber auch die passen natuerlich nur zu Road Discs!

Was die VR-Nabe anbetrifft: Meine, 'damals' war eine primitive VR-Nabe, Standard Alu. Ob die jetzt besser oder schlechter ist als ein heutiger Shitmano Standard Nabendynamo kann ich nicht einschaetzen ;)
 
Also @nigthwolf, ich zitiere mich selber :
"Falls das Rad wegen des flachen geometrischen Sitzwinkels zu Heck-lastig sein sollte, kann @schraubenkopf doch eine Sattelstütze mit Vorsetzung verwenden......"
Aber bitte schön, ich meine nicht, daß ich mich unklar ausgedrückt hätte.
Für @BigJohn ein Literaturhinweis:
Michael Gressmann "Fahrradphysik und Biomechanik". Da steht in der Ausgabe 2009, 10. Auflage, auf Seite 217, Bild 219, etwas über den Schwerpunkt.
Falls er aber neuere (bessere ?) Meßergebnisse hat, möge er sie berichten. Ich bin immer bereit, eigene Ansichten zu korrigieren und Ergebnisse, die in der Literaur publiziert sind, zu hinterfragen und mich neu auszurichten.
Ich verrate aber kein Geheimnis, daß das nicht besonders häufig vorkommt.

MfG EmilEmil
 
Also @nigthwolf, ich zitiere mich selber :
"Falls das Rad wegen des flachen geometrischen Sitzwinkels zu Heck-lastig sein sollte, kann @schraubenkopf doch eine Sattelstütze mit Vorsetzung verwenden......"
Aber bitte schön, ich meine nicht, daß ich mich unklar ausgedrückt hätte.
Für @BigJohn ein Literaturhinweis:
Michael Gressmann "Fahrradphysik und Biomechanik". Da steht in der Ausgabe 2009, 10. Auflage, auf Seite 217, Bild 219, etwas über den Schwerpunkt.
Falls er aber neuere (bessere ?) Meßergebnisse hat, möge er sie berichten. Ich bin immer bereit, eigene Ansichten zu korrigieren und Ergebnisse, die in der Literaur publiziert sind, zu hinterfragen und mich neu auszurichten.
Ich verrate aber kein Geheimnis, daß das nicht besonders häufig vorkommt.

MfG EmilEmil
Der Schwerpunkt hat doch aber nichts oder nur indirekt mit dem Knielot zu tun. Wenn man den Sattel ungeachtet seiner Position zum Tretlager nach vorne schiebt, nur um einen ungünstigen Schwerpunkt zu beseitigen, kann das nur auf Kosten der Ergonomie gehen. Von der Optik wollen wir da gar nicht erst anfangen. Zumal diese Lösung nur Symptome aber nicht deren Ursache bekämpft. Wenn man an einen verzogenen Rahmen Stützräder baut, kippt man nicht mehr um. Es bleibt aber ein verzogener Rahmen.
 
Das hier ist der springende Punkt:
(...) Wenn man den Sattel ungeachtet seiner Position zum Tretlager nach vorne schiebt, nur um einen ungünstigen Schwerpunkt zu beseitigen, kann das nur auf Kosten der Ergonomie gehen. (...)
Damit ist eigentlich alles gesagt.

Ich verstehe nicht, wie es moeglich sein soll, weiter vorne zu sitzen (als da wo es passt), um den Schwerpunkt nach vorne zu bekommen, ohne gleichzeitig zu weit vorne zu sitzen.

Moeglicherweise kennst Du, EmilEmilEmilEmil, aber auch eine Singularitaet in der Allgemeinen Relativitaetstheorie, die das erlaubt :lol:
Ich rechne Fahrraeder immer noch nach der Newton'schen Mechanik, vll ist das der Fehler :lol:
 
Wenn der Sitzwinkel zu flach ist, dann sitzt man, auch für das Knielot, zu weit hinten. Man muss also für ein vernünftiges Knielot den Sattel weiter nach vorn schieben, als es bei einem Rahmen mit steilerem Sitzwinkel nötig wäre. Ergo ist eine Sattelstütze mit "negativem Setback" garnicht mal so abwegig. Die Optik mal außenvor gelassen
 
Ja, @Stubenrocker hat's verstanden. Ein anderer nicht :).
Für den gibt es auch die Volksausgabe (die "Berliner") der Allgemeinen Relativitätstheorie:
"Alles ist verhältnismäßig relativ" oder so ähnlich...

MfG EmilEmil
 
Ja, @Stubenrocker hat's verstanden. Ein anderer nicht :). (...)
Das finde ich jedes mal wieder geil, wenn irgendwelche Sonderfaelle, wie hier:
Wenn der Sitzwinkel zu flach ist
an den Haaren herbeigezogen werden, um irgendetwas allgemein zu 'beweisen'.

Und dann natuerlich den Anderen fuer bloed hinstellen, eh klar ...

Woher weisst Du, dass der Sitzwinkel zu flach ist? Deutet irgendetwas auf den Fotos darauf hin?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man eine Stütze mit negativem Setback braucht, dann passt der Rahmen aber mal gar nicht oder man ist beim Triathlon.
Bei passender Rahmengröße sollte auch bei flachem Lenkwinkel die Gewichtsverteilung stimmen.
 
Verehrte Kollegen,

der Sitzwinkel ist einwandfrei, der Rahmen passt auch. Der Sattel ist zwar recht weit vorne zu montieren, damit das Knielot passt, dennoch wird kein negatives Setback benötigt. Das möchte ich aber damit relativieren, dass ich den Rahmen bisher nur auf Kurzstrecken bewegt habe.
Damit möchte ich auch die Diskussion rund um den Sitzwinkel, Setback und Schwerpunkt beenden.

...und damit ich den Themenbezug wieder herstelle ein kurzes Update von der Front:
- Entscheidung Bremse ist zugunsten der Tektro gefallen. Ich habe mir eine BR-R515 gekauft, sie passt weder vorne noch hinten, da auch diese Bremsanlage zu breit auf der äußeren Seite ist. Um die hintere Bremse zu montieren fehlt mir nur noch die Leitung. Vorne ist schon mit neuer Leitung montiert. Bremsleistung... naja, wohl muss es noch eingefahren und erneut entlüftet werden. Von der Juicy Ultimate bin ich anderes gewohnt.
- Bislang habe ich noch keine Schaltgriffe. Es werden aber wohl die SL-M660 (SLX). Die bieten Instant Release und haben 9-fach.
- Der Ritchey-Vorbau ist mir zu niedrig gewesen. Ich habe daher einen deutlich steileren eingebaut. Optisch für die Katz aber ergonomisch angenehmer. Bitte keine Diskussion über Schwerpunkt!!! Es wird vmtl. ein verstellbarer Vorbau montiert werden. Vor jedem heftigen Anstieg wird der Lenker dann eben abgesenkt und danach wieder hoch genommen. Ich fahre damit überwiedend in der Ebene!
- Die "Notbremse" (sofern eine der beiden Bremsanlagen auf einer Reise versagt) wird über die vorhandenen Canti-Sockel vorbehalten. So kann ich unterwegs eine billige V-Brake kaufen und montieren. Die Felgen sind dafür nicht gemacht, aber die nachgerüstete V-Brake soll ja nur für Gefahrenbremsungen herhalten.
- Pedale sind bisher keine ausgesucht. Ich will was langlebiges, was mich keine 100 Euro kostet und mir nicht die Schuhe ruiniert. Meine bisherige Recherche ergab bisher nichts, was in meinen Augen ideal ist.
- Der Ständer ist ein ESGE Multi. Der ist zu kurz, aber ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Werde den mittels einer kleinen Bastelei wohl verlängern.
- Als Fernlicht werde ich vmtl. eine alte LED-Lampe verwenden, die eigentlich eine GU10-Deckenlicht-Lampe ist. Der Treiber ist futsch, aber Reflektor und Leuchtmittel sind noch gut. Hat 300 Lumen und läuft mit 12V. Der geplante Akku-Pack soll mit gleicher Spannung laufen.

Neue Bilder frühestens am Wochenende. Aber da geh ich lieber Radeln als im kalten Kellerloch zu hocken. Teile habe ich z.Zt. eh keine. Und solange mir die Schalthebel fehlen kann ich auch nicht vor die Tür mir dem Rad. Nervig
 
Es gibt Neuigkeiten:
- Statt der SLX sind es nun doch SL-M770-Schaltgriffe geworden. Die sind montiert und machen richtig Spaß beim Schalten weil es im Vergleich zu meinen M570 erheblich leichter geht.
- Die Bremsleistung ist nach der ersten Ausfahrt immer noch nicht berauschend. Selbst wenn ich ziehe wie ein Irrer besteht nicht einmal die geringste Chance über den Lenker zu gehen. Dabei ist die Bremse neu...
- Ich fasse gerade einen Speedlifter ins Auge. Dadurch kann ich in der Ebene ohne Sattelüberhöhung fahren und am Berg kräftig absenken. Nur die 100 Euro schmerzen etwas.
- Die GU10-Lampe ist mir zu schwach. Ich werde mir lieber etwas aus 2-3 Cree-Modulen bauen. Angedacht sind 500-1000 Lumen.
- Es gibt Fotos:


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Nun geht es nur noch darum, Adapter und Leitung zu kaufen, dann kann ich Hinterradbremse montiert werden. Parallel dazu sollte ich mir Gedanken machen bzgl. der Hinterradnabe, eine Shimano wird es nicht werden, daher tendiere ich zu DT, z.b. die 370.

Bei der ersten Ausfahrt hat sich leider gezeigt, dass Griffe und Sattel nicht optimal (eingestellt) sind. Da muss ich noch etwas rumprobieren...
 

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Hey.

Mittlerweile ist das Rad schon etwas reifer ;-):
Das neue Hinterrad ist drin, dadurch endlich auch eine Bremse hinten. Auch ein Satz neuer Schlappen (Mondial 55er Breite) wurde gleich mit aufgezogen. Mit dem SQLab Sattel bin ich gar nicht klar gekommen. Er weichte einem Flyer Special. Der Lenker war auch nicht gut für mich und wurde gegen einen mit stärkerer Kröpfung (16° statt 9°) ersetzt. Jetzt sind die Handgelenke endlich korrekt eingedreht. Hörnchen soll das Rad auch haben, aber die XLC vom Fully sind nix für mich, also kommen noch welche mit Gummiüberzug und Ergoform dran. Der verstellbare Vorbau muss jetzt erstmal eine Zeit lang am Rad bleiben. Noch kann ich nicht bindend sagen, dass die Lenkerhöhe optimal ist. Oben drauf ist die Halterung für die Sony Actioncam.
Demnächst kommt noch ein Tubus Duo an die Gabel. Wird nur etwas schwierig, die mit den Flaschenhaltern in Einklang zu bringen. Es wird wohl darauf hinaus laufen, dass ich den Lowrider etwas einkürzen muss.
In die Gabelbrücke werde ich den Forumslader mit Akku integrieren. Der ist schon auf der neuen Platine und braucht noch Gehäuse und spritzwassergeschützte Schalter.

Die Komponentenliste aus dem ersten Beitrag habe ich mal aktualisiert ;-)

WP_20150606_20_09_35_Rich.jpg


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Bis dann.
 

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