Wahl der passenden Kurventechnik

Registriert
13. August 2014
Reaktionspunkte
1.081
Ort
München
Hallo zusammen,
ich fahre häufig die Sportkurventechnik. Ich kann das Bike so gut in die Schräglage bringen, und durch das Einknicken der Hüfte und durch Druck auch den kurvenäußeren Fuß immer genug Grip generiere, gerade bei schnelleren und engen Kurven.

Kürzlich bin ich eine geführte Tour gefahren. Der Guide, der auf DIMB Coach ist, empfahl mir die Sportkurventechnik sein zu lassen, und mit parallel gestellten Kurbeln und zentraler Position die Kurven zu fahren. Er begründete diese damit, dass die Position (Sportkurve) instabiler sei, man leicht aus der zentralen Lage geraten kann und so in härterem Gelände schneller die Kontrolle verliert. Er verwies auch darauf, dass die Sportkurventechnik im Rennsport immer weniger gefahren werde.

Ich kann die Idee, die Kurve aus der zentralen Position heraus zu fahren nachvollziehen, habe aber das Problem, dass ich das Bike so überhaupt nicht weit genug gedrückt bekomme, da der abgesenkte Sattel am Oberschenkel nicht vorbei kommt. So wie ich ihn verstanden habe, soll ich auch die Hüfte nicht auf die kurvenäußere Seite verschieben und zentral bleiben. Es fühlt sich für mich an, dass ich so weniger Grip und Druck aufbauen kann. Ich stehe noch recht am Anfang, sodass ich mich noch gut umgewöhnen kann. Sollte ich versuchen mehr parallel fahren? Wie beurteilt Ihr die Vor- und Nachteile? Kennt ihr zufällig Lehrvideos für die Basiskurventechnik? Meistens wird ja die Sportkurve erklärt
 
Moment, verstehe ich das jetzt richtig?
Du hast es richtig gemacht, aber der Guide hat dir geraten, son Mutti-Firlefanz abzuziehen?
Ich kann das bestenfalls nachvollziehen, wenn enge, wechselnde Kurven unmittelbar aufeinander folgen und/oder sauschädelgrosse Felsen in der Kurve liegen...
 
Hi Max,

für mich selber ist die Sportkurventechnik (äußeres Pedal ganz runter auf 6 Uhr) sehr sinnvoll für schnelle und rutschige Kurven, je nach Situation entscheide ich, ob ich sie anwende. Als STANDARD nutze ich die "dynamische Fußarbeit" - sprich, ich fahre mit waagerechter Kurbelstellung an, je mehr sich mein Bike neigt und ich das INNERE BEIN ÖFFNE, desto mehr wird das innere Pedal leicht und ich habe mehr Druck auf dem äußeren Pedal.

Das siehst Du hier in meinem Video dazu, explizit ab Minute 2:04 erkläre ich das - dass meine Kurbeln in der Kurve komplett waagerecht stehen, ist vielleicht beim Versetzen der Fall. Ich habe immer mehr Druck auf dem äußeren Pedal ohne stets die Sporttechnik nutzen zu müssen:

 
Vielen Dank. das beruhigt mich jetzt.
@Marc B Bei der dynamischen Fußarbeit, knickst du da die Hüfte etwas ein d.h. verschiebst du sie nach außen, wie auch bei der Sportkurve?
 
Ja klaro :) Wenn ich "mit dem Körper schaue", also dorthin wo ich hinfahren möchte, dann drehen sich Kopf, Schulter, Hüfte und Knie ein :daumen:

Man bleibt dabei auch zentral, es sieht nur optisch so aus, als wenn die Hüfte sich nach außen gedreht hätte:

IMG_4390-1280x853.jpg
 
Wenn dann die Kurve einen Anlieger hat, kannst de gut darauf verzichten und vollgas durchrauschen.

Cheers
ron
 
Leider fühlt sich meistens die lange angewöhnte Technik am besten an, da andere Varianten erstmal ungewohnt und komisch daherkommen ;) Ich sehe viele Biker, welche die Sporttechnik mega automatisiert haben, also egal was für eine Kurve da kommt, das äußere Pedal geht zack immer runter (was teilweise Nachteile mit sich bringt). Dem Umlernen muss man dann eine Chance geben, damit sich andere Varianten auch gut anfühlen :)

Ride on,
Marc
 
Das macht die Sache natürlich schwieriger. Wenn das Fahrgefühl nicht zwingend in die richtige Richtung weist, woher weiß ich dann wann das Pedal runter muss, und wann nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Indem du einfach für eine Weile bewusst die für dich ungewohnte Technik benutzt.
Generell gilt, dass weder die eine noch die andere Technik falsch ist und sobald man eine Technik gut beherrscht, ist das schon einmal ne Menge wert.
 
@Marc B
bei der dynamischen Fußarbeit hast du immer dein starkes Bein vorne bzw. immer die gleiche Pedalstellung, senkst aber eben das kurveninnere Pedal? Was ich dabei schwierig finde, ist das Rad zB in einer Linkskurve zu drücken, wenn ich das rechte Bein vorne habe - das blockiert mir in dem Fall mehr oder weniger (am Rahmen) den Vorgang. Bei mir zB ist das ein Grund, wieso ich oft mit Linkskurven Probleme habe. Tipp?
 
Bist du eigentlich schon einmal einen Anlieger gefahren?
:) Fahr so einmal die Woche mit meinem DirtBike auf Pumptracks da hat es einiges an Anliegern.
Da sehe ich auch bei extrem schnellen Fahrern keine Pedalwechsel, nichtmal bei BMX Racern die hie und da auch auf Pumptracks unterwegs sind.

Und du auch schon mal ?

Cheers
 
@Marc B
bei der dynamischen Fußarbeit hast du immer dein starkes Bein vorne bzw. immer die gleiche Pedalstellung, senkst aber eben das kurveninnere Pedal? Was ich dabei schwierig finde, ist das Rad zB in einer Linkskurve zu drücken, wenn ich das rechte Bein vorne habe - das blockiert mir in dem Fall mehr oder weniger (am Rahmen) den Vorgang. Bei mir zB ist das ein Grund, wieso ich oft mit Linkskurven Probleme habe. Tipp?

Das innere Pedal wird dabei immer leichter (geht dadurch etwas hoch), den Schokofuß lasse ich dabei immer gleich. Das automatisiert sich easy so und erspart einem einen Pedalwechsel (vorne <> hinten).
Ride on,
Marc
 
:) Fahr so einmal die Woche mit meinem DirtBike auf Pumptracks da hat es einiges an Anliegern.
Da sehe ich auch bei extrem schnellen Fahrern keine Pedalwechsel, nichtmal bei BMX Racern die hie und da auch auf Pumptracks unterwegs sind.

Und du auch schon mal ?

Cheers
Pumptrack... extrem schnelle Fahrer... bmx racer.
Nicht schlecht!



Edit: ich unterstelle einfach mal, dass du keine Ahnung hast, was wirklich schnell ist.
 
Ich meinte bei Anliegern kann man sehr gut auf das schrägkippen des Bikes oder wie man das auch immer nennen wil verzichten, bingt nix.
Das kann ja jeder mal für sich ausprobieren, ebenfalls wie Marc schreibt bringt Fusstellung wechsel vorne hinten nicht wahnsinnig viel.
Dies nur meine Meinung, aber geht raus und Probiert es doch selber aus, wenns euch was bringt, dann do it.

d99ddo5w4p7qmp93h.jpg



@bastifunbiker
Jeder der nicht schneller als Aron Gwin ist, ist langsam.
Anlieger gibts halt nicht nur bei Downhill ;-)

Cheers
ron
 
Ich achte in letzter Zeit vermehrt darauf die Pedale auf einem Level zu halten.
Dies wird auch bei den Peakleaders so gelehrt (https://www.peakleaders.com/).
Komme mit der Technik deutlich besser zurecht. Vor allem in engeren Linkskurven (linker Fuss vorne) bringt es mir persönlich ein besseres Gefühl und eine höhere Geschwindigkeit sowie eine bessere Haltung im Kurvenausgang. Kurven lassen sich so viel besser pumpen und man kann sich direkt in die nächste reinschmeissen.
Auch achte ich in anderen Situation vermehrt darauf den hinteren Fuss nicht zu stark hängen zu lassen. Insgesamt fühle ich mich zentraler und sichere auf dem Bike. Aber das ist wie mit der Blickführung. Ich muss mich ständig dran erinneren es richtig zu machen.
Mit der Hüfte arbeite ich trotzdem noch nach Bedarf, bzw. drehe wie gewohnt den ganzen Körper ein. Mal mehr mal weniger.
 
Ich meinte bei Anliegern kann man sehr gut auf das schrägkippen des Bikes oder wie man das auch immer nennen wil verzichten, bingt nix.
Das kann ja jeder mal für sich ausprobieren, ebenfalls wie Marc schreibt bringt Fusstellung wechsel vorne hinten nicht wahnsinnig viel.
Dies nur meine Meinung, aber geht raus und Probiert es doch selber aus, wenns euch was bringt, dann do it.

d99ddo5w4p7qmp93h.jpg

Ich brauch es nicht ausprobieren, ich weiss es besser. :rolleyes:
Das Bild vom Hunter ist fernab der Realität. Oder meinst du, der fährt so regulär die Kurven? Bei euch auf dem Pumptrack vielleicht.

Natürlich ist es situationsabhängig, ob es sinnvoll ist, das äussere Pedal nach unten zu bringen etc.
Aber zu behaupten, dass es bei Steilkurven nicht notwendig ist und man auch die Hüfte nicht eindrehen muss ist einfach nur eins: falsch. Sicher ist es noch etwas anderes, aber das spare ich mir mal ;)
 
Hab ich das richtig verstanden? Ich fahre mit dem rechten Fuß vorne. Wenn ich das Rad nun in einer Linkskurve neige, stößt schnell der Sattel an den Oberschenkel und begrenzt dadurch die maximale Schräglage stark. Bei der Rechtskurve kann ich das Bike am Oberschenkel vorbei drücken.

Frage 1: Ist das normal / richtig so? Gibt es da eine Lösung?
Frage 2: Sportkurve sollte man daher fahren, wenn man durch den tieferen Schwerpunkt und durch die größere Schräglage mehr Grip oder höhere Geschwindigkeiten erreichen will / muss?
 
Hab ich das richtig verstanden? Ich fahre mit dem rechten Fuß vorne. Wenn ich das Rad nun in einer Linkskurve neige, stößt schnell der Sattel an den Oberschenkel und begrenzt dadurch die maximale Schräglage stark. Bei der Rechtskurve kann ich das Bike am Oberschenkel vorbei drücken.

Frage 1: Ist das normal / richtig so? Gibt es da eine Lösung?
Frage 2: Sportkurve sollte man daher fahren, wenn man durch den tieferen Schwerpunkt und durch die größere Schräglage mehr Grip oder höhere Geschwindigkeiten erreichen will / muss?
Prinzipiell schon, ja.
Du hast es schon mal besser verstanden als viele andere hier.
Hüfte eindrehen ist auch nicht zu vernachlässigen. Wenn du dann deinen Blick noch aus der Kurve raus setzt und nicht 50 cm vor dem VR auf den Boden starrst, bist du schon sehr gut dabei. Der Rest kommt von allein.


Schau doch mal ins Buch "mastering mountainbike skills". Da findest du zu den wichtigsten Themen sehr gute Erklärungen.
 
Zurück
Oben Unten