WARUM und WOZU eine MTB-Guide Ausbildung

ich präzisiere: social skills (schreckliches wort) kann man nicht im klassischen sinne erlernen. jeder mensch ist anders. der guide braucht ein gerüttelt maß an erfahrung und menschenkenntnis. das sind dinge, die sich über ein seminar nicht schulen lassen, kein handbuch der welt hilft da weiter. ich kann im verlauf eines seminars lernen, wie ich rasen mähe, aber macht mich das zu einem gärtner?
eben.
und wenn ich ne professionelle gärtnerei aufmache, stelle ich nen gärtner an.
wenn ich guides suche, käme ich nie auf die idee, jemanden ohne "social skills" einzustellen.

der rest ist dann feinschliff.
 
Hm, komische Diskussion.
Klar kann man infrage stellen, ob ein Seminar einen Menschen wirklich verändert. Aber dann sollte man Persönlichkeitsseminare wohl grundsätzlich infrage stellen.

richtig. solte man auch. unbedingt. warum? die begründung dazu lieferst du dankenswerterweise gleich selbst:

Dennoch glaube ich, dass eine gut gemachte Einheit "wertschätzendes Feedback" dem ein oder anderen ermöglicht, seinem Selbst- auch ein Fremdbild zur Seite zu stellen.

selten so gelacht.
 
wenn ich guides suche, käme ich nie auf die idee, jemanden ohne "social skills" einzustellen.

ich auch nicht. der punkt ist aber: social skills kann man nicht vermitteln. die hat man, oder die hat man eben nicht. oder anders gesagt: ein depp bleibt auch nach dem kurs ein depp und ein ********* bleibt auch nach dem kurs ein *********.

was da vermittelt wird (und auch ich spreche aus erfahrung) sind belanglosisigkeiten verpackt mit unzähligen neudeutsch-worten die dem meist mittleren angestellten das gefühl geben, gerade etwas ganz ganz tolles zu erleben, weil er nur die hälfte davon versteht, was gesagt wird. nach erfolgreichem abschluss des kurses kehren sie in den alltag zurück und bauen ab sofort ganz viele der neuen wprte in ihren wortschatz ein. raus kommt dann dabei meist etwas absolut sinnvolles in der art:

ulp schrieb:
Spaß haben - Mensch sein - Natur erleben
 
social skills kann man nicht vermitteln.
die hat man, oder die hat man eben nicht. oder anders gesagt: ein depp bleibt auch nach dem kurs ein depp und ein ********* bleibt auch nach dem kurs ein *********.
was da vermittelt wird (und auch ich spreche aus erfahrung) sind belanglosisigkeiten verpackt mit unzähligen neudeutsch-worten ...
genau das wollte ich auch sagen,
ich konnte es halt nicht so schön formulieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
..um mal wieder zum thema zu kommen: ein selbstgefälliges a....l... wird nicht auf die idee kommen, eine guide-ausbildung zu machen, warum auch es kann doch schon alles und ist sowieso das tollste. und wenn sich doch einer verirrt und mit seinen "social skills" zu protzen weiss, dann darf der auch wieder nach hause fahren und wird eben kein scout oder guide. und das habe ich schon erlebt.

ich finde eine ausbildung zum scout oder guide sinnvoll aus den von mir zu beginn des freds beschriebenen gründen. aber ich brauche dabei sicher kein persönlichkeitsseminar, das blieb mir beim scout-lehrgang auch zum glück erspart.
 
Hast Du schon mal solche Kurse mitgemacht oder diskutierst Du hier eher uninformiert mit?

Ich kenne solche Veranstaltungen seit dem vorigen Jahrhundert und war bislang nicht durchgängig begeistert - weder von der mageren und oft sehr uniformen Theorie, noch von den beteiligten "Fachkräften". In diesem Zusammenhang sei mir der Hinweis gestattet, dass "Coach" keine so bombenfest geschützte Berufsbezeichnung ist. ;)

Man könnte aber auch die potenziellen Kunden befragen:

Ihr bekommt für eine geführte Tour ausgebildete Guides mit. Wählen dürft Ihr zwischen zwei Ausrichtungen.

Guide 1 hat zusätzlich zu einer Basisausbildung ein Wochenendseminar über "social skills" besucht.

Guide 2 hat zusätzlich zu der Basisausbildung seine Kenntnisse über Gefahren, Wetter, Notfälle, Reparaturen etc. in einem Zusatzlehrgang vertieft.

Wer eignet sich besser?

Viele Grüße

Martin
 
ich werfe mal zur weiteren Info eine (etwas verknappte) darstellung der inhaltsschwerpunkte der Guide-Ausbildung unter dem Dach von DIMB und BDR in den Ring, damit ihr auch sehen könnt, wie sich die Kurse auf- und zusammenbauen.

Grüße, ab Wochenende kommen 2 Tage Sommer.

..m..
 

Anhänge

  • kurzinfo ausbildung.pdf
    755,6 KB · Aufrufe: 79
social skills kann man nicht vermitteln. die hat man, oder die hat man eben nicht.
Na, ganz so schwarz-weiß würde ich die Sache nicht sehen. Dass soziale Fertigkeiten überwiegend im Kindesalter erworben werden, heißt dennoch nicht, dass danach Hopfen und Malz verloren wären. Wer wirklich an sich arbeiten will, der kann von Kursen, in denen ihm ein Fremdbild vermittelt wird, sicher profitieren.

Die Voraussetzung, an sich arbeiten zu wollen, ist freilich essentiell. Hier teile ich durchaus die Kritik an dem verbreiteten Glauben, man müsse ja nur einen Kurs buchen, um besser zu werden. Es ist ja so viel leichter, für die eigene Ausbildung andere machen zu lassen, als sich selbst einem quälenden Prozess zu unterziehen, in dem man Schwächen erkennen, Abhilfen finden und viel üben muss. Mal ehrlich: Wer hat hier schon ein Fahrsicherheitstraining für Auto- oder Motorradfahrer besucht, und wer davon übt danach tatsächlich regelmäßig Notsituationen wie Vollbremsung oder Ausweichen?

Während die MTB-Ausbildung dem Lernwilligen also durchaus was bringen mag, zweifle ich vielmehr am Nutzen für alle anderen. Um hier nochmals den Vergleich zum (von Verkehrswacht, Automobilclubs oder zahllosen privaten Veranstaltern angebotenen) Fahrsicherheitstraining zu ziehen: Eine positive Wirkung dieser Trainings auf Unfallzahlen ist keineswegs nachgewiesen. Dabei ist das gängige Argument durchaus plausibel, dass mindestens ein Teil der Unfälle vermeidbar seien, wenn man sein Fahrzeug in Grenzsituationen besser beherrsche. Also müsse man die Fahrer behutsam und auf sicherem Gelände in diese Grenzsituationen bringen, auf dass sie dort Fertigkeiten erwerben, die nachher in realen Unfallsituationen vor Schlimmerem bewahren. Doch nicht nur, dass man diese Fertigkeiten ohne regelmäßige Übung wieder verlernt. Schwerer noch wiegt, dass man in dem Maße, wie man sich sicherer fühlt, riskanter fährt und entsprechend häufiger in (dann vielleicht nicht mehr beherrschbare) Grenzsituationen gerät.

Übertragen auf hier hieße das etwa: In dem Maße, wie man MTB-Übungsleiter ausbildet, bringt man Leute zum führen, die es besser gelassen hätten, verkauft man den Alpencross als Wellnessurlaub an "Kunden", die besser zuhause geblieben wären, führt man Bikermassen in Gebiete, die eher weniger Tourismus vertragen könnten, bringt man Leute in Gruppen zusammen, die einfach unverträglich sind. Kurzum: Der MTB-Guide löst ein Problem, das er selbst erst schafft. Ob also die Mountainbiker sowie soziale und natürliche Umwelt tatsächlich von der Kommerzialisierung des Tourenfahrens profitieren?

Für mich ist eine Tourengruppe nach wie vor ein Zusammenschluss von Individuen, von denen jedes grundsätzlich fit genug sein muss, um:
- den Weg zu finden
- sich um Kost und Logis zu kümmern
- die eigene körperliche Verfassung einzuschätzen
- die Wetterlage einzuschätzen
- sein Fahrrad in Schuss zu halten
- zu einem angenehmen Gruppenklima beizutragen
- sich bei Interesse mit Land und Leuten auseinanderzusetzen
- in Notfällen Erste Hilfe zu leisten und ggf. die Zweite Hilfe heranzuholen
und was auch immer man sonst dem Übungsleiter überantworten soll.

Wie eigentlich stellt man sich das vor, wenn in einer Gruppe mit Guide ausgerechnet der Guide ausfällt?
 
@dubbel: ich stell nur noch "Gärtner" an, auch ich habe meine "Lessons Learnt"....wir hatten ja diesbezüglich schon mal das Vergnügen...aber der Feinschliff macht den Unterschied...

@carmin: finde Deine Ansichten hinsichtlich der Tourengruppe richtig, nur hat uns da das Tourismus/Bikebranchen Marketing überholt und das lässt sich nicht mehr aufhalten...Biken und auch zunehmend auch Rennrad in den Alpen sind Trendsport geworden, Transalp/Alpencross ein Muss, das wirst du so schnell nicht ändern...und einige Leute schätzen Ihren Grenzbereich falsch ein...das wird für einen Guide schwierig, weil er im Zweifel dafür haften muss, wenn was schief geht...das geflügelte Wort "Social Skills" bedeutet für mich auch die Kunst jemanden einen schlechte Nachricht zu überbringen....

@MartinF: Ich lege großen Wert auf "Social Skills", mehr habe ich nie gesagt. In unserer Ausbildung gibt es folgende Prio: 1.) Notfallsituationen (40%) 2.) Führungsverhalten&Kommunikation (da ssind die social Skills mit drin) (30%) 3.) Recht und Haftung eines Guides, Betretungsrecht EU weit (10%) 4.) Reparaturen (10%) 5.) Ernährung/Trainingslehre (10%). Jeder Guide macht in unserer Ausbildung praktisch mindestens 3 Notfallsituationen und wird in einer Prüfung in 2 Notfallsituationen geprüft (samt Bewertung, die aber nicht von den Ausbildern vorgenommen wird, sondern von Dritten, die mit der Thematik vertraut sind, Third Party Prinzip )
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer wirklich an sich arbeiten will, der kann von Kursen, in denen ihm ein Fremdbild vermittelt wird, sicher profitieren.

Klar. Aber wer wirklich an sich arbeiten will, nutzt sowieso jeden auch informellen Anlass zur Selbstreflektion. Die Kurse arbeiten überwiegend mit normierten und z.T. fragwürdigen Minimalweisheiten, mit teilweise lustlosen Teilnehmern und unter der Führung selbsternannter Experten. Insbesondere wird dort die Selbstveränderung über alle Maße verherrlicht und systemskeptisches Nachdenken beinahe schon unterdrückt.


Ob also die Mountainbiker sowie soziale und natürliche Umwelt tatsächlich von der Kommerzialisierung des Tourenfahrens profitieren?

Deine Bedenken haben Hand und Fuß. Das Mountainbiken als Variante des Wellnessurlaubs lässt mich schaudern. Allerdings: Wer ist ein 'echter Biker' und wer nur ein 'Trendy'? Schnell wird's an dieser Stelle elitär - und zwar auf beiden Seiten. Teure Trends sprechen materielle Eliten an, doch liegt in der Abgrenzung vom Trend durchaus die Gefahr der Selbstbeweihräucherung. Wer ist echt und wer darf die Alpennatur ein bisschen belasten? Wer hat gefälligst zu den anderen Snobs an die Cote d'Azur zu fahren?

(Richtig ist, dass wir alle - Skifahrer, Biker etc. - der Natur ein bisschen abträglich sind. Gerne reden wir uns ein, dass wir Geld mitbringen, um Wirtschaft und Umwelterhaltung in der Region zu fördern. Das stimmt auch zum Teil. Allerdings haben wir keinerlei Gewissheit, dass auch nur ein Cent dieses Geldes in die gewünschte Richtung fließt. Möglicherweise werden damit auch Golfplätze gebaut. Kannst du's verhindern?)

Für mich ist eine Tourengruppe nach wie vor ein Zusammenschluss von Individuen, von denen jedes grundsätzlich fit genug sein muss, um: ...

Gleichwohl gibt es Leute, die eigentlich alle Voraussetzungen erfüllen, denen aber die Selbstsicherheit fehlt, es ohne 'Experten' zu versuchen.

Und außerdem: Eine Gruppe zusammen zu stellen, setzt ausreichend Kontakte zu anderen Fahrern voraus. Berufstätigen mit Familie fehlen solche Kontakte oft. Ich selber kenne z.B. nur eine Handvoll Biker in meiner Gegend. Ihre Zeit- und Lustvorstellungen für einen AX zu koordinieren, wäre illusorisch. Bliebe also das Internet als Kontaktbörse... oder die Solofahrt. Letztere sagt mir zu - aber nicht jedem.

Viele Grüße

Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
ich auch nicht. der punkt ist aber: social skills kann man nicht vermitteln. die hat man, oder die hat man eben nicht. oder anders gesagt: ein depp bleibt auch nach dem kurs ein depp und ein ********* bleibt auch nach dem kurs ein *********.

Hmmm, das würde dann ja heißen, daß der Mensch vollkommen lernresistent ist und aufgrund von Erfahrungen niemals seine Verhaltensweisen ändern würde? Jedenfalls denke ich, daß ich mich da jetzt gerade auf dem gleichen Schwarz-Weiß-Level wie Du bewege.

Ich frag mich, wieso wir dann eine Schulkdiskussion führen oder über Studium und Ausbildung diskutieren, wenn das sowieso alles nichts bringt, weil der Mensch eh von Geburt an darauf geprägt ist ein Vollpfosten zu sein oder ein toller Hecht. Also bei aller Mitleserei hier über die Vermittlung von Social Skills oder was weiß ich, wie Ihr es nennen mögt, ich glaube sehr wohl, daß man durch eine gute Ausbildung nicht nur Wissen über bestimmte Dinge erlangt sondern auch Erfahrungen macht und diese dann später anwenden oder unterlassen kann. Und Verhaltensweisen können sich sehr wohl ändern, wenn man mal darauf hingewiesen wird, wie wäre sonst ein Leben in einer Gesellschaft möglich?

Jetzt mal ne grundsätzliche Frage, wodurch unterscheidet sich für Dich der Mensch vom sagen wir mal Laubfrosch?
 
Ich kenne solche Veranstaltungen seit dem vorigen Jahrhundert und war bislang nicht durchgängig begeistert - weder von der mageren und oft sehr uniformen Theorie, noch von den beteiligten "Fachkräften". In diesem Zusammenhang sei mir der Hinweis gestattet, dass "Coach" keine so bombenfest geschützte Berufsbezeichnung ist. ;)

Man könnte aber auch die potenziellen Kunden befragen:

Ihr bekommt für eine geführte Tour ausgebildete Guides mit. Wählen dürft Ihr zwischen zwei Ausrichtungen.

Guide 1 hat zusätzlich zu einer Basisausbildung ein Wochenendseminar über "social skills" besucht.

Guide 2 hat zusätzlich zu der Basisausbildung seine Kenntnisse über Gefahren, Wetter, Notfälle, Reparaturen etc. in einem Zusatzlehrgang vertieft.

Wer eignet sich besser?

Viele Grüße

Martin

Wenn Guide 1 sich in der Gegend nicht auskennt, würd ich den nicht buchen und wenn Guide 2 ein menschliches A****loch ist, würd ich den auch nicht buchen. Von daher würd ich wohl doch lieber allein fahren.
 
@carmin: Es wäre ja grundsätzlich schön, wenn es nur solche Tourengruppen gäbe aber wahrscheinlich gäbe es dann auch nur gut ausgerüstete Bergwandergruppen im Hochgebirge und keine FlipFlop- oder Stilettobefußten Touris und dann gäbe es auch nur Menschen, die alle selbst ihre Steuererklärung machen könnten und dann gäbe es auch in keinerlei Hinsicht Anfänger in irgendeiner Sache sondern nur gut vorbereitete Profis.

Also sicherlich kann man sich viele Sachen selbst erarbeiten aber es ist doch oft viel einfacher, Sachen von Erfahreneren zu erlernen. Ich kann Mountainbiken und ich kann mir auch ne Unterkunft besorgen, ich bekomm das sogar hin, wenn ich noch 5 Leute im Schlepptau habe aber das Ganze bezieh ich jetzt mal aufs Mittelgebirge hier wo ich mich auskenne ( das hab ich mir auch lang erarbeitet bzw. erfreizeitet). Würde ich nen Alpencross machen wollen (und das will ich irgendwann), dann mach ich das aber ganz bestimmt nicht auf eigene Faust, wenn ich den Aufwand gegen die Kosten einer professionell geführten Tour aufwiege. Und das macht es doch immer aus. Wenn mir in irgendeiner Sache Dienstleistung die Kosten im Vergleich zu dem Aufwand, den ich selbst betreiben müßte gering und gerechtfertigt erscheinen, dann mach ichs nicht selbst.

Um grad nochmal aufs Fahrsicherheitstraining zurückzukommen. Fangen wir doch mal bei der Fahrschule an. Wer hat nicht vor der Fahrschule schon mal heimlich geübt. Und wieviele Fahrlehrer sind dann an den selbstbeigebrachten Macken fast verzweifelt, weil sie sie kaum noch umbiegen konnten. Mich hat das Fahrsicherheitstraining übrigens tatsächlich ruhiger werden lassen im Straßenverkehr, weil ich manche Situation kritischer sehe als vorher. Auch das Extrem gibt es, wie es immer in alle Richtungen Extreme gibt. Ist der Sicherheitsgurt nun Lebensretter, weil er bei einem Aufprall das Leben schützt oder ist er Lebensvernichter, weil er mehr Aufprälle provoziert, weil im Falle des Aufpralls ja eh nix passiert?

Um wieder auf den Guide zurückzukommen von wegen Probleme lösen, die man vorher selbst geschaffen hat. Im Zweifelsfall wäre ich auch ein Guide, der einem Teilnehmer (egal ob er was bezahlt hat oder nicht) sagt, daß er gern alles mögliche machen kann aber nicht in meiner Tourengruppe und das eventuell schon vor dem Start. Andersherum würde ich auch demjenigen helfen, der vorher glaubte, alles zu können, dann aber leider doch einsehen mußte, dass der Schuh, den er sich angezogen hat, eine Nummer zu groß für ihn war (sowas solls tatsächlich geben).

Irgendwann fängt ja nun doch jeder mal klein an und lernen kann man aus eigenen Erfahrungen oder auch aus Erfahrungen und Verhaltensweisen anderer. Das muß nicht immer kommerziell sein. Es kann auch einfach nur mal das Interesse daran sein, sich nicht an der Diskussion über Jugendliche vor Computern zu beteiligen sondern sie mal aktiv dazu aufzufordern, vielleicht ein neues Hobby draußen in der Natur zu finden ohne dabei gleich die Natur kaputt zu machen (in dem Fall kann man "Jugendliche" wahrscheinlich sogar durch "Menschen" ersetzen).

Soviel wollte ich gar nicht schreiben.
 
@ ulp: ich denke, das recht allgemeine thema "WARUM und WOZU eine MTB-Guide Ausbildung" ist nicht identisch mit der konkreten frage, wie der anbieter xy seine guides ausbildet.
insofern sind deine ausführungen erhellend bzw. interessant, aber nicht der springende punkt.
 
Hmmm, das würde dann ja heißen, daß der Mensch vollkommen lernresistent ist und aufgrund von Erfahrungen niemals seine Verhaltensweisen ändern würde? ...

natürlich können menschen ihre verhaltensweisen ändern. aber eben in aller regel nicht nach einen wochenendkurs in "social skills". denn bevor ich was an einem verhalten ändere, müsste ich ja erstmal erkennen, dass da was schief läuft.

würde also voraussetzen, dass der führungskräfte-trainer der führungskraft sagt: "du bist ein ********* und kommst auch rüber wie eins".
falls er es überhaupt erkennen würde, würde er sich damit aber gleichzeitg die geschäftsgrundlage entziehen, denn dummerweise ist die führungskraft auch oft derjenige, der ihn morgen buchen wird, weil er von genau diesem seminar "ach so begeistert" war.

folge: statt ehrlicher analyse wischi-waschi-tipps, viel fremdworte und ganz viel drum herum mit dem immergleichen ergebnis: es im prinzip alles ok, nur an den details muss man hier und da noch arbeiten.

das führt dann dazu, dass die führungskraft in zukunft bei meetings nicht mehr hinter seinem schreibtsich sitzt, sondern im kreis seiner leute bei meetings. toll.


on thread: ich gehe im zweifel lieber mit einem authentischen, ehrlichen ********* auf tour, als einem seminar-social-skills-geschulten unauthentischen typen, der offensichtlich nicht mehr er selbst ist ...
 
@powderJO
Ist Dir ggf. schon mal aufgefallen, dass es draußen in der Welt nicht nur schwarz und weiß gibt?
 
Da habe ich mich, trotz der vielen Worte, wohl doch wieder etwas missverständlich ausgedrückt :-/
Zu
Transalp/Alpencross ein Muss, das wirst du so schnell nicht ändern...
und
Wer ist echt und wer darf die Alpennatur ein bisschen belasten? Wer hat gefälligst zu den anderen Snobs an die Cote d'Azur zu fahren?
und
Eine Gruppe zusammen zu stellen, setzt ausreichend Kontakte zu anderen Fahrern voraus.
und
Würde ich nen Alpencross machen wollen (und das will ich irgendwann), dann mach ich das aber ganz bestimmt nicht auf eigene Faust, wenn ich den Aufwand gegen die Kosten einer professionell geführten Tour aufwiege.
möchte ich nur noch einmal klarstellen: Ich habe NICHTS gegen einen Trend zu mehr Alpencrossern. Ich sehe darin ein (im Vergleich zum Verhalten der Menschheit insgesamt) vernachlässigbares Umweltproblem und mache dafür die MTB-Guides sicher NICHT verantwortlich. Ich möchte NIEMANDEN, der mountainbiken möchte, davon abhalten. Ich möchte KEINESWEGS das Mountainbiken einer "elitären Gruppe" (zu der ich mich auch selbst nicht zählen kann) vorbehalten. Ich sehe durchaus Sinn darin, sich einer geführten Tour anzuschließen, wenn man bspw sonst alleine wäre oder einfach den organisatorischen Aufwand scheut (und das mache ich mitunter auch).

Mein Punkt oben war lediglich, hinter den von manchem Guide hier vorgetragenen Anspruch "to make the world a better place" (oder immerhin: wir machen Touren erlebnisreicher, sicherer, sozialverträglicher...) ein paar Fragezeichen zu setzen. Ein MTB-Übungsleiter hat sicherlich einen positiven Effekt in all diesen Punkten, aber er räumt damit mE dennoch vorwiegend die Probleme aus, die in dem Konstrukt "6-12 Biker plus Guide" überhaupt erst entstehen. Insbesondere in der Zentralisierung der Verantwortung seh ich ein Problem, nämlich dann, wenn der Guide (ausnahmsweise) sein Handwerk doch nicht beherrscht oder einfach nur während der Tour ausfällt.


Also sicherlich kann man sich viele Sachen selbst erarbeiten aber es ist doch oft viel einfacher, Sachen von Erfahreneren zu erlernen.
Aber selbstverständlich! Andererseits würde ich den Alpencross auch nicht zu einer Mission verklären, die man ohne professionelle Hilfe nicht stemmen könne.


Ist der Sicherheitsgurt nun Lebensretter, weil er bei einem Aufprall das Leben schützt oder ist er Lebensvernichter, weil er mehr Aufprälle provoziert, weil im Falle des Aufpralls ja eh nix passiert?
Nunja, diese Diskussion um Risikokompensation ist sicherlich mit Vorsicht zu führen. Entscheidend ist, was rauskommt. Im Falle handfester Sicherheitseinrichtungen am Fahrzeug sehen wir immerhin einen drastischen Rückgang der Verkehrstoten, trotz steigenden Verkehrsaufkommens. Im Falle von Trainings bin ich skeptischer, da zum einen die (sicherer machenden) Verhaltensmuster ohne regelmäßige Übung verloren gehen, zum andern der Mensch im allgemeinen und insbesondere bezüglich riskanter Fahrweise nicht unbedingt zur Selbstkritik neigt .-)
 
Mein Punkt oben war lediglich, hinter den von manchem Guide hier vorgetragenen Anspruch "to make the world a better place" (oder immerhin: wir machen Touren erlebnisreicher, sicherer, sozialverträglicher...) ein paar Fragezeichen zu setzen. Ein MTB-Übungsleiter hat sicherlich einen positiven Effekt in all diesen Punkten, aber er räumt damit mE dennoch vorwiegend die Probleme aus, die in dem Konstrukt "6-12 Biker plus Guide" überhaupt erst entstehen.

Kannst beruhigt sein. So kam es auch an. Dein Beitrag war gut und musste m.E. nur ein bisschen relativiert werden.

Ich persönlich gehe sogar ein Stück weiter: Ein Guide nach dem Muster eines bestimmten, kommerziell interessierten Mitposters beseitigt nach Bedarf wohl das letzte Stück echter Freiheit an einer geführten Tour: die Freiheit, mit den anderen Teilnehmern klar zu kommen - oder auch nicht. Anders ausgedrückt: Du machst mit fünf Fremden ein AX, und ein Abenteuer ist nicht einmal, dass du die anderen nicht kennst. Wäre es nämlich eines, könnte es auch scheitern. Und das darf ja nicht sein, weil dir der Veranstalter eine Superzeit versprochen hat (damit du nächstes Jahr wieder buchst). Also sorgt ein zum Animateur notfalls dafür, dass Ihr zum 'Team' verschmelzen dürft. Und dann sind alle super, und die Zeit zusammen ist super, und der Veranstalter ist super, und sogar richtig überrascht biste, wie super das alles war... derlei Illusion gibt's aber weit billiger zu rauchen.

Ich frage mich, was das überhaupt noch soll.

Jedenfalls nix für mich.

Martin
 
... würde er sich damit aber gleichzeitg die geschäftsgrundlage entziehen, denn dummerweise ist die führungskraft auch oft derjenige, der ihn morgen buchen wird, weil er von genau diesem seminar "ach so begeistert" war.

Die Wahrheit könnte sogar noch banaler sein. Diese Coaches lehren nämlich mehr oder weniger alles dasselbe, weil sie größtenteils Self-made-Gurus sind, die dieselben paar Bücher gelesen haben. Aber weil sie alle dasselbe erzählen, gilt es in weiten Teilen der Gesellschaft auch noch als wahr und erhöht ihren vermeintlichen Wert.

Viele Grüße

Martin
 
Da ich als Coach nun auch mehr Touren etc. anbiete habe ich nun zur Auffrischung die Mountainbike Guide Fortbildung vom ADFC mitgemacht und kann nur bestätigen: Man kann sich auch in Eigen-Recherche alles zum Guiden in der Theorie besorgen, es aber anzuwenden mit Feedback der Ausbilder, realen Situationen etc. ist ein Grund, so eine Ausbildung wahrzunehmen. Kann ich nur empfehlen, auch der Part mit spezieller Outdoor Erste Hilfe mit Trainingssituationen war enorm gut und sollte immer aufgefrischt werden!

Ride on,
Marc
 
Ich glaube viele sehen die ganze Sache zu streng oder sind schonmal enttäuscht worden bei einem Anbieter.
Egal in welcher Sparte, es gibt immer jemand der in einem Gebiert besser ist. Hier kann es in praktischer oder didaktischer oder sozialer Art und Weise sein. Um meinem Freunden oder einer Jugendgruppe etwas beizubringen muss ich keine rießen Ausbildung haben. Aber sie kann sehr hilfreich sein. Oft gibt es kleine Fehler die man beim fahren selbst mach, oder kann das ganze einfach nicht verstänflich rüberbringen.
Bei einem Kurs/Ausbildung bekommt man einfach auch mal Feedback von außen, man sieht sich selbst meist ganz anders als man rüberkommt.

Und was das Führungverhalten bei einem AX zum Beispiel angeht kann das auch sehr locker sein. Wenn ich merke die Gruppe kommt gut mit sich allein zurecht dann halte ich mich auch gerne mal zurück und lenke nur wenn es nötig ist. Das würde auch jeder andere Gruppenführer machen und den gibt es in jeder Gruppe (unter Freunden wie unter Unbekannten). Wenn derjenige sein Handwerk versteht wird er nur eingreifen wenn es nötig ist und damit auch versuchen Schaden durch Fehlentscheidungen etc. abzuwenden. Die meisten werden bei einer gefährlichen Situation im Gebirge ohne das nötige Fachwissen nicht optimal handeln. Es kann auch einfach entspannend sein wenn man sich nicht um alle Wege, Buchungen etc. kümmern muss sondern sich auf die Natur und das fahren konzentrieren kann.
 
Zurück
Oben Unten