Whistler vs. Deutsche Bikeparks – als Anfängerin im Bike-Mekka in Kanada

Zum ersten Mal in Kanada, zum ersten Mal in Whistler: Bärbel, die Freundin von MTB-News-Fotograf Jens Staudt, die eigentlich primär auf vierbeinigen Offroad-Gefährten und sekundär auf dem Mountainbike unterwegs ist, war zum ersten Mal in Whistler zum Biken unterwegs und erzählt nun von ihren Erfahrungen im bekanntesten Bikepark der Welt.


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"Da sich diese flowige Strecke so gut fährt, dass sie nicht nur von Novizen wie mir, sondern auch von Downhillfahrern gerne (zum Ausruhen?) zwischen den krassen Abfahrten genutzt wird. Hier kommt es dann schnell zu Konflikten, weil denen steh ich mit meinem Geschleiche halt im Weg rum." Das geht gar nicht. Ja, die Strecke ist super sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene, die da schneller fahren wollen. Wer eine gute Kinderstube hat fährt langsam vorbei und ohne zu drängeln. Wenn es wirklich zu "Konflikten" kommt (hab ich persönlich dort nie erlebt, auch nicht als meine junge Tochter dabei war), dann sind die erfahrenen Biker daran schuld. Für sie gibt es eh ein viel größeres Angebot am Geißkopf.
 
Ganz ganz toller Artikel, großes Kompliment!

Habe in Whistler auch die Zurückhaltung der anderen positiv erlebt. Da wird nicht gedrängelt und genörgelt, da wird eben auch einfach WIRKLICH mal gewartet, wenn man um 2min Vorsprung bittet. Zurück in Deutschland (mein erster Tag auf dem Bike war dann Leogang) war ich schockiert vom Benehmen der anderen Fahrer... Drängeln, überholen, rumbrüllen. Alles Dinge, die man als langsamerer Fahrer (sei es Mann oder Frau) echt nicht brauchen kann. Man muss mir mal bitte erklären, was daran so toll ist, direkt hinter jemand OFFENSICHTLICH langsamerem Loszufahren nur um sich zu beweisen, dass man schneller ist? Seltsam.

Mein Tipp an dich meine Liebe: Scheiß drauf, lass sie sich doch aufführen. Mach einfach dein Ding und genieß deine Abfahrt!
 
Das kann ich nur so unterschreiben. Die Parkbauer in Kanada haben einfach mehr Talent in der Streckenführung. Allein die Tatsache, dass es wenige Gaps gibt und auch die fetten Sprünge der A-Line zumeist Table sind zeigt, dass es auch anders geht. Hier heulen die Pseudopros rum, dass der 10er in Willingen zugeschüttet wurde um prahlen zu können über ein Loch geflogen zu sein. In Whistler stylen die 15 jährigen Mädels über Table, die würden sich vermutlich über eben solche Maulhelden hier kaputt lachen.

Auch allein die Tatasche, dass das Personal der Parks einfach mal NETT ist, unterscheidet sich irgendwie von der hier befindlichen Lage. Das Liftpersonal in den Parks sagt (nicht oberflächlich) "Have a good ride" oder Where did you ride" und solche Sachen. Als Beispiel: Wir waren im Silverstar Park bei schlechtem Wetter am Eröffnungstag dieses Jahr. Der nette Typ vom Lift fragte, wo wir zuletzt fuhren und wir kamen völlig ungezwungen ins Gespräch. In Willingen bekam ich schonmal zu hören, dass Biker auf lange Sicht doch bitte vom Ettelsberg verschwinden sollten und wir eh nicht erwünscht sind. Das lag nicht an meinem Auftreten, sondern war dann mein letzer Besuch seit 1.5 Jahren dort.

Was ich gut finde ist, dass Winterberg was tut, jedoch: Die sog. Freeridestrecke ist..., ja was soll das für eine Strecke sein? 2 Table (vielleicht habe ich mich verzählt und es waren drei-vier), keine Stepups, zwei dicke, flowige Anlieger..., klar, die ist schon irgendwie nett zu fahren, aber warum nimmt man nicht diese bescheidenen Giro Freecross und baut den mal vernünftig? Lochsteine in den Kurven gegen Bremswellen statt mal den Bagger zu bemühen...
Mir wurde im Lift mal gesagt, dass es ach so ein Problem wäre in Deutschland in den Bikeparks vernünftig zu bauen..., ja warum denn? Als wir in Whistler waren, wurde unter dem Lift die Crankworx Strecke gebaut. Da waren Baggerfahrer, die konnten mit der Schaufel umgehen wie mit Messer und Gabel. Daran liegts mitunter, dass hier die Sachen einfach schlecht gebaut sind. Die beiden Table der Freeridestrecke Winterberg sind in einem schlechten Zustand, WARUM? Kann der Betreiber (dessen Job das irgendwie ist) nicht abends nach Liftende mal eben die Schüppe schwingen? Wird in Whistler tagsüber gemacht. Da treffen sich mal eben fünf Jungs und Mädels und bauen einen dicken Table hin, während für drei Stunden ein Abschnitt gesperrt ist.
Ich weiss, dass das schwer ist und Leute organisiert werden müssen..., ich war gerade im Deister und Ladies only und Ü 30 haben mehr geile Sprünge in einer Line als Winterberg in allen Strecken zusammen..., wie kann das sein, dass es auch ohne Geld geht sowas gutes zu bauen?

Was man aber auch sagen muss: Deutschland und Umgebung sind nicht wirklich schlecht! Lac Blanc ist sehr geil, auch für Anfänger! Warstein hat ne supernette Atmosphäre und Betreiber. Winterberg ist recht groß und hat Potential. Willingen..., ne geile DH Strecke, jedoch leider kein Konzept und die Zielgruppe des Ettelsbergs ist nicht unbedingt der Biker ;) Bischofsmais ist super, für mich der rundest Park in Deutschland, den ich kennengelernt habe.

Ach ja: Was mir aufgefallen ist, sitzt du in Kanada im Lift kommste mit Hinz und Kunz ganz ungezwungen ins Gespräch. Hier..., STILLE! Auch sehr gut: Die Leute, die irgendwo auf Strecken anhalten und da rumstehen. Spricht man das kurz an (in entsprechendem Ton, weils einfach sau gefährlich ist, weil jemand in der Landung eines Sprungs auftaucht) wirste beschimpft und sollst dich verpissen?! WATT? Gehts noch?


Naja..., alles in allem können wir uns hier in den Breitengraden nicht unbedingt beschweren, es gibt viele Parks und auch gute Strecken. Aber die Lässigkeit und die einfach tolle Atmosphäre mit den sauguten Strecken wie in Kanada..., tja..., gibt hier leider (noch) nicht.

Diesen Unterschied zwischen den Ländern erlebt man aber nicht nur im Bikepark^^
 
Ganz ganz toller Artikel, großes Kompliment!

Habe in Whistler auch die Zurückhaltung der anderen positiv erlebt. Da wird nicht gedrängelt und genörgelt, da wird eben auch einfach WIRKLICH mal gewartet, wenn man um 2min Vorsprung bittet. Zurück in Deutschland (mein erster Tag auf dem Bike war dann Leogang) war ich schockiert vom Benehmen der anderen Fahrer... Drängeln, überholen, rumbrüllen. Alles Dinge, die man als langsamerer Fahrer (sei es Mann oder Frau) echt nicht brauchen kann. Man muss mir mal bitte erklären, was daran so toll ist, direkt hinter jemand OFFENSICHTLICH langsamerem Loszufahren nur um sich zu beweisen, dass man schneller ist? Seltsam.

Mein Tipp an dich meine Liebe: Scheiß drauf, lass sie sich doch aufführen. Mach einfach dein Ding und genieß deine Abfahrt!

Genau. Gleicher Ansatz beim Autofahren: fahr noch langsamer und lass sie warten :)
 
Die "Cracks" können ja auch am Start mal warten bis eine langsame Gruppe ein gutes Stück Vorsprung hat. Man sieht in der Regel auf den ersten paar Meter ob es sich um schnelle Fahrer oder ungeübte Fahrer handelt.
Das funktioniert nicht wirklich. Wie lange willst du da warten? In der Zeit fahren dann andere an dir vorbei in den Trail. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen geübtem Parkfahrer und Anfänger ist einfach zu groß. Ist wie beim Skifahren, nur sind da die Pisten breit genug und selbst auf Ziehwegen kommt man meist vorbei. Ein Trail ist zu schmal, da müssten Überholmöglichkeiten eingebaut werden. Mal ein, zwei Kurven hinter einem langsamen Fahrer zu bleiben ist ja kein Problem, aber auf der halben Abfahrt ist schon lästig - für beide Seiten!
Ideal wären natürlich reine Anfängertrails, wenn man sich den Luxus erlauben kann. Das Problem z.B. am Geißkopf ist halt, dass der Flowcountry-Trail so geil gebaut ist, dass er auch einem schnellen Fahrer Spaß macht. Leider gibt es halt nur diesen einen und so fahren alle da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und Ausweichmöglichkeiten gibts da kaum, Teil 1 und 2 sind recht kurz, da kann man mal hinter jemandem bleiben, der 3. Teil zieht sich ewig mit nur 1-2 Möglichkeiten mal kurz rauszufahren und jemanden vorbei zu lassen...
 
Das ist hier aber nicht nur ein "Frauenproblem". Ich kenne genug Leute die schon seit zehn, zwanzig Jahren auf dem Bike sitzen und fahrtechnisch nicht schlecht dabei sind, für die die Aussage "ich fahr in den Bikepark" gleichbedeutend mit "selbsmordgefährdeter Organspender" ist.
Hier hat vor nem Jahr der X-Trail in Andreasberg aufgemacht. Strecke 1-3 sind echt easy zufahren, es gibt eigentlich nix was einen böse überraschen kann. Mit Sicherheit alles Trails wo auch die oben genannten Jungs mal nen Tag reichlich Spaß haben, und die nicht so versierten sich weiter entwickeln könnten.
Ich hab dann im Frühjahr mal angefragt (wir haben nen Mail Verteiler mit deutlich mehr als 50 Personen) ob denn jemand Interesse hätte mal mit zu kommen, egal ob Andreasberg, Winterberg oder was auch immer. Ich habe ganze DREI Rückmeldungen bekommen. Der Rest scheint die Mail beim Wort Bikepark direkt wieder geschlossen zu haben.

Ich denke die deutschen Parks haben sich über die Jahre, auch wenn sie anscheinend langsam in die richtige Richtung gehen, ein gewaltiges Imageproblem aufgebaut. Und dieses Image wird dann auch hier im IBC gerne von den Hardcorefahrern gerne weiter getragen, die dann rumjammern dass da ja schon wieder so'ne Flowstrecke gebaut wird und für sie keine 10m-Doubles drin sind, und dann ja noch mehr langsame im Park rumeiern. :rolleyes:

Übrigens interessantes Beispiel für die Entwicklung in Winterberg: ein Kumpel (mittlerweile gut über 50) hat schon vor ein paar Jahren die Jungs angemailt warum überall Doubles sind und nicht mal Tables gebaut werden könnten, was die Sache für Neulinge sicher angenehmer und leichter machen würde. Antwort, sinngemäß: wer die nicht fahren kann soll's halt lassen, irgendwo muss ja wohl mal ein wenig Skill drin sein, sind ja nen Bikepark und kein Kaffeekränzchen.
Und mit den Jahren wurde ein Double nach dem nächsten mit Holz überbrückt bis jetzt der Totalumbau kam (den ich mir immernoch nicht angucken konnte :().


Toller Artikel und für mich ist diese Antwort jetzt die Essenz aus allem... und ganz ehrlich, es gibt genug Männer wie mich die auch damit Probleme haben... für mich war auch das Wort Bikepark mit Materialvernichtung und Organspende verbunden und man tut sich schwer da was passendes zu finden.

Ob es sich für einen Mann nicht geziemt auch so zu denken hmm keine Ahnung und wieso es Ladys Bereiche gibt und keine Männer Bereiche auch eine Frage die ich mir öfters stelle, aber solche Diskussionen kann man ja woanders führen.

Wenn man aber wirtschaftlich denkt würde ich einen Park aber sowieso für ALLE auslegen, denn so wird mehr Geld verdient...wenige Freaks oder die breite Masse... und mehr Geld bedeutet mehr Investitionen in die Strecke, macht Sinn.

Mfg Dirk
 
Ich war dieses Jahr auch den Sommer über in Whistler und kann das voll und ganz bestätigen.
Im Gegensatz zu den deutschen Parks kann man dort einfach in den Trail vertrauen. Jeder Sprung ist vom Typ her gleich, nur auf den schwarzen strecken etc. natürlich größer als auf den blauen. Dadurch gewöhnt man sich sehr schnell an die neuen Dimensionen von den Sprüngen :) Einfach nicht bremsen und du fliegst perfekt in die Landung. In den ersten Tagen noch auf den blauen Strecken (die haben übrigens schon teilweise größere Sprünge als auf den deutschen schwarzen Strecken :) ) und dann eben auf Dirt Merchant, A-Line und dann auch Crabapple :) Die Airtime und der Flow auf den Strecken ist einfach so unglaublich gut!

Und vor allem gibt es neben den bekannten Flow-Strecken auch mehr als genügend technische Trails. Und zwar von einfach bis seeehr anspruchsvoll. Aber auch hier wars bei uns so: Du weißt überall dass der Trail funktioniert und fährst das Ding dann auch :D

Der einzige Nachteil an Whistler: Du willst nie wieder in deutschen Parks fahren :)
 
Das Problem z.B. am Geißkopf ist halt, dass der Flowcountry-Trail so geil gebaut ist, dass er auch einem schnellen Fahrer Spaß macht. Leider gibt es halt nur diesen einen und so fahren alle da.

Genau das ist glaube ich das Problem. Aus dem Lift lässt sich schön beobachten wie wenige sich auf den Evil-Eye begeben. Oben angekommen muss man nur mal ein paar Minuten beobachten in welche Strecken abgebogen wird. Ich würde die Verteilung der Parkbesucher auf den Hauptstrecken grob so einschätzen:

5% Evil Eye
10% Freeride
5% Downhill
80% Flowcountry

Flowcountry ist relativ schmal (somit ist gefahrloses überholen nicht drin) und selbst wenn ein schnellerer Fahrer auf einen langsameren auffährt ohne zu rufen oder dergleichen. Wenn es hinter Anfängern beginnt wüst zu sheppern oder die Bremsen quietschen dann kommt der direkt schon in Stress obwohl er sich schon ziemlich auf die Strecke konzentrieren muss.
 
[...] der 3. Teil zieht sich ewig mit nur 1-2 Möglichkeiten mal kurz rauszufahren und jemanden vorbei zu lassen...
Wobei das Rausfahren für denjenigen auch nervig ist. Es müsste so gemacht sein, dass man auf der Hauptlinie ungestört fahren kann und es für schnellere Fahrer regelmäßig eine Überhollinie gibt. Als Idee z.B. eine Doppelkurve wo der schnellere Fahrer innen Überholen kann. Da müsste nur eine ausreichend lange parallele Anfahrt sein weil der schnellere Fahrer später bremsen kann und zum Überholen auch muss.
 
Die auf den Kopf gestellt Chickenway Strategie auf vielen Trails in Whistler ist meiner Freundin und mir in Whistler sehr positiv aufgefallen.

Der Hauptverlauf des Trails ist flüssig und "einfach" zu fahren. Die Herausforderungen für Fortgeschrittene, Gefahrensucher, waren abseits der Hauptlinie.

Das führte dazu, dass sich weniger versierte Biker nicht aus versehen in zu schwere Bereiche gelangten und auch die Rookies mit dem Trail zufrieden waren " Ich bin alles gefahren ;-) "
Oft sind mir die wirklich schweren Varianten auch erst bei mehrfacher Befahrung des Trails aufgefallen oder einige sicher auch gar nicht.
Hab das vorallem imoberen Teil des Parks (GArbazzo) soempfunden.

Finde das Konzept viel besser als das Chickenway Konzept bei uns. So kannman sich von der einfachen Seite rantasten und der Flow ist auch für die Traileinsteiger gewahrt. Die Pros freuen sich, wenn sie wieder eine spannende Variante entdeckt haben.

Genau so sehe ich das auch! Das Chickenway Konzept ist so tausendmal besser. Gerade am Lac Blanc finde ich die Chickenways echt doof. Die schweren Sachen sind zwar markiert, aber die Chickenway daneben sieht man nicht! Und ich fahre eine Strecke gern erst 1,2 mal ohne die schweren Sachen, um einfach mal die Strecke kennen zu lernen. Finde es auch besser wenn man zu den schweren Sachen "abbiegen" muss - es werden gerne Staus verursacht wenn Einsteiger die Chickenway nicht finden und dann versehentlich auf schweren Elementen landen. Gekonnte Fahrer biegen einfach leichter ab und bekommen schneller eine Übersicht über die Strecke. :)
 
Wirklich schöner Bericht :) und gibt eine sehr objektive Sichtweise wieder :daumen:
Aber auch hier wird sich immer mehr bewegen. Wir stecken eigentlich immer noch in den Kinderschuhen und es sind doch schon einige Fortschritte erkennbar. Wenn ich jetzt überlege, dass in meiner unmittelbarer Umgebung demnächst 2 Trailcenter (Winterberg & Brilon) eröffnen, dann finde ich das schon den richtigen Weg :)
Und ganz so schlecht geht es uns hier auch nicht. Wenn ich überlege, was sich in den letzten 10 Jahren alles getan hat, dann ist das schon ordentlich und mittlerweile wird auch verstanden, dass man Parks für die ganze Familie bauen muss und nicht nur für eine kleine Gruppe von Spezialisten.
Dieses Jahr in Portes du Soleil war auch wieder so ein Aha-Erlebniss. Wenn man am Lift steht und eine ganze Familie mit Mountainbikes verbringt den Sommerurlaub zusammen auf den Strecken, dann sieht man, dass die Entwicklung weitergegangen ist und auch die Streckenbauer in Frankreich haben ordentlich was auf die Beine gestellt :love: Da findet jeder seine richtige Strecke :daumen:
Und wenn man dann nach 7 Jahren Pause wieder zu einem Ort zurückkehrt und auch noch die Anfänge der Region kennt, dann kann schon die enormen Anstrengungen sehen, die dort unternommen werden :)
Ich blicke auf jeden Fall sehr positiv in die Zukunft in Sachen "MTB"
Gruß aus dem Pott!
 
ich denke es liegt auch an der mentalen Einstellung in BC. Ich habe die Erfahrung gemacht, das die alle etwas gechillter sind und man NICHT weggenörgelt, rüde überholt oder "vom Trail gefahren" wird. Das wird halt akzeptiert. Es kommt kein Stress auf - sehr wichtig!
Ganz davon abgesehen, wird auch nicht so auf Material geschaut/gelästert.
 
Wow....

was ich hier so lese... genau das was ich als Problem ebenfalls empfinde. Ich fahre ja wirklich alles, aber Bikeparks habe ich so noch nie wirklich besucht. Coole Freeride Strecken immer mal öfter, aber nur weil sie auf der Tour lagen und nicht weil ich in den Park wollte - spezifisch ein Wochenende im park habe ich noch nie verbracht. Weil ich dort einfach Angst vorm überfahren habe bzw. das ich einfach als "Anfänger" für solche Pisten mich erst einmal herantasten muss und das schwer möglich ist.

Aber es ist sehr angenehm davon zu lesen, dass auch andere das Problem genauso sehen.
 
Ich kann ja verstehen, wenn man Respekt vor einem Bikeparkbesuch hat, aber Angst? Die Strecken in Winterberg (Freeride, Conti) beispielsweise sind doch gut gekennzeichnet und absolut anfängertauglich. Oder unterschätze ich da jetzt das Gefälle und die Kurven usw?!
Willingen Freeride sollte doch auch für jeden halbwegs geübetne MTBer fahrbar sein, oder nicht?
 
Es geht garnicht drum, ob die Strecken rein vom Fahrkönnen her machbar sind, sondern dass man sich gerade am Anfang von sämtlichen äußerlichen Faktoren leicht stressen lässt.
Was wirklich hilft, ist wenn man jemand dabei hat, der schon erfahrener ist und der hinter einem fährt. So hat man den Rücken frei und kann sich auf vorne konzentrieren.

Genau so habe ich das Training meines ersten Downhillrennens überlebt, was wär ich da ohne den werten Herrn Waldenmaier gewesen :D

Das gibt sich alles mit der Zeit, einfach die Ruhe bewahren ;)
 
Ich kann ja verstehen, wenn man Respekt vor einem Bikeparkbesuch hat, aber Angst? Die Strecken in Winterberg (Freeride, Conti) beispielsweise sind doch gut gekennzeichnet und absolut anfängertauglich. Oder unterschätze ich da jetzt das Gefälle und die Kurven usw?!
Willingen Freeride sollte doch auch für jeden halbwegs geübetne MTBer fahrbar sein, oder nicht?
Jopp, eigentlich schon. Hab in Willingen auf der FR schon Leute mit alten Hardtails mit Cantis gesehen. Und die sagten Abends dass es echt Spaß gemacht hat, obwohls ie sowas noch noch nie gemacht hatten.

Und wie Marina sagt, einfach mal mit wem verabreden der im Zweifel hinten den "Puffer" macht, und vielleicht auch mal ne Sektion zeigen kann bei der man nicht so klar kommt. Hat mich auch der Materie schneller näher gebracht.

Ich hab übrigens mit nem 150mm Curare in Thale auf der IXS-Cup Strecke angefangen. War aber auch mehr lernen auf die harte Tour.
 
Der Artikel ist vor allem auch deswegen so interessant und schön zu lesen, weil einem toll vor Augen geführt wird, dass die Sichtweisen von geübten Fahrern und ängstlichen Anfängern viel weiter auseinander liegen, als es sich der geübte Fahrer (und Bikeparkbetreiber?) eingestehen möchte. Ich habe das oft genug am eigenen Leib erfahren dürfen...bin mal mit meiner Frau auf einer Radtour eine Abkürzung über eine Wiese gefahren, runter vom befestigten Radweg und anschließend ging es auf dem Trampelpfad für circa 50m leicht bergab. Auf der Straße für sie kein Thema, aber auf "unbefestigtem" Untergrund anscheinend schon. Als ich, unten angekommen, mich umgesehen hab, stand meine Frau noch oben am Hügel, ist dann abgestiegen und hat ihr MTB die 50m runtergeschoben. Unten gab es dann ein grummeliges "Spinnst du???". Auch auf Schotter / Forstautobahn wird automatisch langsamer gefahren, weil man ja beim Lenken ausrutscht. Hä? Man mag ja anfangs glauben, dass hier Hopfen und Malz verloren ist, aber ich bin fest davon überzeugt, dass eine gut angelegte Strecke und ein Familien- und Anfängerfreundliches Bikeparkkonzept auch solchen Menschen die anfängliche Angst nehmen und in "Spaß am Abenteuer" wandeln kann.
 
Kann mich den VorrednerInnen hier nur anschließen, egal ob auf der Autobahn oder auf der Waldautobahn (lies: Bikepark), in D gibts einfach nen Haufen Rüpel, die die langsameren Fahrer unnötig stressen und damit dann eigentlich die Unfallgefahr heraufbeschwören. Fahre seit 10+ Jahren kein Auto mehr (ÖPNV und Rad reichen mir, dort wo ich wohne), wenn ich dann mal bei meinen Eltern bin und die Flowtrails in der Gegend mit dem Auto anfahre (Bad Ems, Bad Endbach), krieg ich auf der Landstraße teilweise schon das K*tzen, wie sich einige Verkehrsteilnehmer dort benehmen. Sicher, für jemanden, der jeden Tag Auto fährt und mehrmals täglich auf der gleichen Straße unterwegs ist, kann es sein, dass ich für seine Maßstäbe "krieche", obwohl ich mich eigentlich nur an die Verkehrsregeln halte und die Linienführung nicht im Schlaf kenne. Im Bikepark kann man durchaus ähnliche Tendenzen feststellen, aber um Winterberg zu retten: Ich war zweimal mit meiner kleinen Schwester dort, die noch nie vorher auf nem full-susser saß und auch nicht wirklich gut Rad fahren kann, aber siehe da: Übungshügel und Conti haben ihr so Spaß gemacht, dass sie da noch ein zweites Mal hinwollte. :) Obwohl ich selber in Winterberg öfter an die Seite gefahren bin, um die überzuckerten und überkoffeinierten Halbstarken auf ihren DH-Böcken vorbeizulassen. Stresst mich einfach nur, wenn ich nicht weiß, was die hinter mir machen. In Bad Ems und Bad Endbach ist es meiner Ansicht nach ganz anders: Die Hälfte der Zeit ist man allein, ab und zu trifft man ein paar Jungs, es gibt einen netten Austausch und gegenseitige Rücksichtnahme. Vielleicht weil nach dem Uphill am Flowtrail alle zu erschöpft sind, um noch rumzuprollen....? ;) Fahre eigentlich alles außer Sprüngen/Doubles mit +150cm Absprung und Roadgaps und solche Sachen. Wenn ich allein bin, kann ich mich da in Ruhe rantasten und muss mich nicht durch Drängler und "peer-pressure" verrückt machen lassen...
 
Kann mich den VorrednerInnen hier nur anschließen, egal ob auf der Autobahn oder auf der Waldautobahn (lies: Bikepark), in D gibts einfach nen Haufen Rüpel, die die langsameren Fahrer unnötig stressen und damit dann eigentlich die Unfallgefahr heraufbeschwören. Fahre seit 10+ Jahren kein Auto mehr (ÖPNV und Rad reichen mir, dort wo ich wohne), wenn ich dann mal bei meinen Eltern bin und die Flowtrails in der Gegend mit dem Auto anfahre (Bad Ems, Bad Endbach), krieg ich auf der Landstraße teilweise schon das K*tzen, wie sich einige Verkehrsteilnehmer dort benehmen. Sicher, für jemanden, der jeden Tag Auto fährt und mehrmals täglich auf der gleichen Straße unterwegs ist, kann es sein, dass ich für seine Maßstäbe "krieche", obwohl ich mich eigentlich nur an die Verkehrsregeln halte und die Linienführung nicht im Schlaf kenne. Im Bikepark kann man durchaus ähnliche Tendenzen feststellen, aber um Winterberg zu retten: Ich war zweimal mit meiner kleinen Schwester dort, die noch nie vorher auf nem full-susser saß und auch nicht wirklich gut Rad fahren kann, aber siehe da: Übungshügel und Conti haben ihr so Spaß gemacht, dass sie da noch ein zweites Mal hinwollte. :) Obwohl ich selber in Winterberg öfter an die Seite gefahren bin, um die überzuckerten und überkoffeinierten Halbstarken auf ihren DH-Böcken vorbeizulassen. Stresst mich einfach nur, wenn ich nicht weiß, was die hinter mir machen. In Bad Ems und Bad Endbach ist es meiner Ansicht nach ganz anders: Die Hälfte der Zeit ist man allein, ab und zu trifft man ein paar Jungs, es gibt einen netten Austausch und gegenseitige Rücksichtnahme. Vielleicht weil nach dem Uphill am Flowtrail alle zu erschöpft sind, um noch rumzuprollen....? ;) Fahre eigentlich alles außer Sprüngen/Doubles mit +150cm Absprung und Roadgaps und solche Sachen. Wenn ich allein bin, kann ich mich da in Ruhe rantasten und muss mich nicht durch Drängler und "peer-pressure" verrückt machen lassen...
Sehr vernünftige Worte! Wer langsamere Fahrer drängelt und sich dabei hochbegabt fühlt will bestimmt etwas ausgleichen...
 
..., ich war gerade im Deister und Ladies only und Ü 30 haben mehr geile Sprünge in einer Line als Winterberg in allen Strecken zusammen...

Ich sag mal stellvertretend danke für die Blumen! Muss aber sagen, dass das ganz ohne Geld nun auch nicht geht und Spenden an die Deisterfreun.de gern gesehen sind ;)

wie kann das sein, dass es auch ohne Geld geht sowas gutes zu bauen?

Weil wir das machen, wofür sich 99% der Beiker hierzulande zu Schade sind: eine Schaufel in die Hand zu nehmen.

no dig, no ride!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht garnicht drum, ob die Strecken rein vom Fahrkönnen her machbar sind, sondern dass man sich gerade am Anfang von sämtlichen äußerlichen Faktoren leicht stressen lässt.
Was wirklich hilft, ist wenn man jemand dabei hat, der schon erfahrener ist und der hinter einem fährt. So hat man den Rücken frei und kann sich auf vorne konzentrieren.

Jau! Da hast du Recht! Ich habe meine Freundin auch so an viele Sachen heranführen können und man nimmt sich gegenseitig die Stresssituation. Für den einen, weil er weiss, dass er nicht der erste ist, der von hintne umgenietet wird, für den anderen, weil er weiss, was der Partner kann und was nicht, weil er es sieht.
Das klappt auf jeden Fall schonmal sehr gut und vielleicht die Tatsache, nicht an einem Samstag Mittag bei gutem Wetter unbedingt in den Bikepark zu müssen.

Sehr vernünftige Worte! Wer langsamere Fahrer drängelt und sich dabei hochbegabt fühlt will bestimmt etwas ausgleichen...
Najaaaa, ganz soooo schlimm isset jetzt auch nicht im Bikepark. Klar, da laufen immer wieder mal bekloppte rum aber man muss auch mal die schnellen Leute verstehen, die es hin und wieder nerven kann, wenn die x-te Gruppe Schleicher auf der Strecke ist. Klar, drängeln, blöde Sürüche usw geht garnicht aber man ist auch im Bikepark auf der DH Strecke unterwegs und nicht aufm Radweg. Ich bin öfters im Bikepark und mal abgesehen von der obligatorischen Deppenaktion einmal täglich, hält es sich doch echt in grenzen, wie ich finde. Kann aber auch durchaus sein, dass ich das nicht mitbekomme, weil ich nicht unbedingt zu den Anfängern gehöre und die Wahrscheinlichkeit nicht so oft habe, dass jemand von hinten aufläuft.


Ich sag mal stellvertretend danke für die Blumen! Muss aber sagen, dass das ganz ohne Geld nun auch nicht geht und Spenden an die Deisterfreun.de gern gesehen sind ;)



Weil wir das machen, wofür sich 99% der Beiker hierzulande zu Schade sind: eine Schaufel in die Hand zu nehmen.

no dig, no ride!!!
Hey, also das mit der Spendenkasse hatte ich die Tage schonmal gelesen, bzw. von Evil Knievel gehört ;) Den hatten wir letzten Sonntag auch getroffen. Ich weiss jedenfalls wovon du sprichst, da ich einer der "Mitbetreiber" der DH Strecke in Wuppertal bin. Von allein gibts da keine Anlieger, Sprünge usw.
Und das Lob gib auf jeden Fall mal weiter, denn der Shape eurer Sprünge ist echt der Knaller. Da bauen Leute, die selber einen Plan haben, wie es sich gut anfühlt und man keine Geschwindigkeit verliert usw. Da können wir uns bei unserer Strecke noch ne Scheibe von abschneiden!


Nochmal zurück zu Whistler: Der Park hat enorme Vorteile, nämlich die Lage, die Akzeptanz und das Know How der Trailbauer. da ist echt jede Strecke von oben bis unten durchdacht. Da gibts sauschwere Strecken aber vorher hast du die sog. Squirrel catcher. Ein Hindernis, was den Schwierigkeitsgrad des Trails in etwa wiedergibt. Am Dirt Merchant ist das ein zwei-drei Meter Stepdown, und der sortiert schonmal ganz ordentlich aus. Das gibts hier meines Wissens auch nirgends. Macht aber Sinn!
Dann auch die Fähnchen an den Absprüngen finde ich sinnvoll, gerade in Parks mit vielen Strecken. Wer kann sich schließlich alle Obstacles eines Parks im Laufe eines Tages merken.

Wie schon gesagt, es gibt sehr viel Licht in unseren Parks aber auch noch echt viel Schatten. Und JEDER Bikeparkbesucher kann mit seinem Verhalten dazu beitragen, dass der Tag für ALLE Besucher positiv verläuft.

Ach ja: In Whistler gibts einen Übungsparcour am Übergang zum Garbanzo Lift. Der hat den Shape und die Art der Sprunge wie sie im Park zu finden sind eingebaut. Heisst: Table, höhere etwas steilere Table und diese Table, wo der Absprung etwas höher gezogen ist. PERFEKT! Der Übungsparcour ist da mit mehr Wissen und Liebe zum Detail gebaut als beispielsweise die Freeridestrecke in Winterberg (klingt gehässig aber ist leider ansatzweise so)...
 
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Also da empfehle ich mal im wunderschönen Erzgebirge das Trailcenter Rabenberg. Da war ich schon sehr entspannt mit meinen Wänstern unterwegs. Es ist mir dort noch nie passiert das auf eine aggressive Art gedrängelt wurde, geschweige denn, das man angepöpelt wurde.
 
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