Wie werden Carbon-Laufräder getestet? Zu Besuch bei DT Swiss

Wie läuft also das Testprozedere von Laufrädern eigentlich ab? Um das herauszufinden, waren wir zu Besuch bei DT Swiss im schweizerischen Biel. Wir haben mit den Entwicklern über aktuelle Entwicklungen im Bereich des Laufrads gesprochen und uns angeschaut, wie viel Aufwand in die Tests der Produkte fließt, um Stabilität und Sicherheit für den Kunden garantieren zu können.


→ Den vollständigen Artikel "Wie werden Carbon-Laufräder getestet? Zu Besuch bei DT Swiss" im Newsbereich lesen


 
Ich habe zweimal aus nächster Nähe erlebt, wie sich eine Carbonfelge zerlegt hat. War eine gute Entscheidungshilfe selbst nur Alu am Laufrad fahren zu wollen. Das ist auch nicht immer 100%ig sicher wie ich selbst erleben durfte, aber die Felge "knickt" hier nur weg. Während bei Carbon sich die Felge gerne komplett zerlegt. Ist aber sicher auch ein Sache des Fahrergewichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja klar. DT trifft keine Schuld, wenn die Hersteller an ihre Endurobikes einen Trail LRS montieren und der dann versagt. Da muss die Konstruktion vielleicht mal der Realität angepasst werden. Das wäre aber wahrscheinlich der Marketing-Supergau, wenn der doppelt so teuere Carbon LRS nur 50 g zum Alu LRS sparte.
Nur zur Info für DT. Ich kenne genügend Trails, auf denen man auch mal einen 60 cm Drop oder etwas mehr fahren kann. Witzigerweise sind die meisten s.g. Trailbikes mit den Leichtbau LRS nicht für solche Trails zugelassen. Für mich ist das dann auch nur noch ein Tourenbike und kein Trailbike mehr. Aber der Begriff Tourenbike wurde ja vor 2 Jahrn abgeschafft.
 
Natürlich sollten die bikehersteller überlegen ob der lrs dafür geeignet ist (vor allem ob es sinnvoll ist bei l/xl Rahmen einen rls für max 110 kg zu verbauen), aber ich denke auch dass Dt etwas zu knapp kalkuliert hat. Der lrs wiegt mit 1410g weniger als viele xc carbon lrs.

insgesammt würde ich gerne mehr räder wie das maiden sehen mit ansatzweise dimensionierten lagern
 
Meine XMC 350 hat es im Allmountaineinsatz zerbröselt. Aussage von Dt Swiss, die Felge ist für diesen Einsatzzweck nicht geeignet.
Möchte nicht wissen, wie es im freigegebenen Enduro Einsatz ausgesehen hätte.
 
Diese ganze Kategorisierung von Laufrädern, wann für welchen Einsatzzweck zugelassen etc.... Das ist doch nur was für Leute die sich absolut strikt daran halten. Ich kenne Leute, die auf CC-Bikes unterwegs sind und trotzdem mal auf nen Trail fahren und nen kleinen Sprung oder so mitnehmen. Wenn ich da dann Angst haben muss, dass mir das super-teure Carbon-Laufrad wegbricht, stimmt doch was nicht oder? Für mich sind Carbon-Felgen was für Leute mit dem nötigen Kleingeld, die das dann vor die Eisdiele fahren oder die Felgen einfach alle 8-10 Wochen austauschen. Alle anderen haben doch auf Dauer keinen Spaß mit sowas oder? Klar, Alu geht auch mal kaputt oder zerdellt. Aber das kostet dann wenigstens nicht soviel und mit ein paar Dellen kann man ja im Zweifelsfall noch fahren, wenn auch nicht tubeless.
 
Mein Senf zu Carbonfelgen - da, wo Felgen ein Verschleißgegenstand sind, hat Carbon den großen Nachteil, dass man als Nutzer eben nicht sieht wann es soweit ist sie auszutauschen. Jeder Downhiller, der eine Felge wie die Flow fährt, weiß, dass die nicht ewig halten wird. Und wenn man die Felge so dimensionieren würde, dass sie quasi ewig hält würde sie keiner mehr kaufen weil sie zu schwer ist. Bleibt noch der Einsatz im Bereich, in dem die Felge normalerweise nicht kaputtgeht. Und da fahre ich beispielsweise die XMC 1200 auf dem Hardtail seit ungefähr einem Jahr regelmäßig auch auf gröberen Trails ohne Probleme. Kleines Schreckszenario hatte ich, als sich auf einem gröberen Trail bei 30km/h+ der Vorderreifen aufgeschlitzt hat und ich bis ich zum Stehen kam noch ca. 50m Trail auf der Felge fahren musste. Aber auch hier hat die Felge nichts abbekommen.

Also: Gut überlegen was man braucht und dann entscheiden ob es wirklich CFK sein soll (muss).
Dass manche Hersteller ihre Top Modelle mit teurem CFK LRS anpreisen, der evtl. nicht geeignet ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
 
Mein Senf zu Carbonfelgen - da, wo Felgen ein Verschleißgegenstand sind, hat Carbon den großen Nachteil, dass man als Nutzer eben nicht sieht wann es soweit ist sie auszutauschen. Jeder Downhiller, der eine Felge wie die Flow fährt, weiß, dass die nicht ewig halten wird. Und wenn man die Felge so dimensionieren würde, dass sie quasi ewig hält würde sie keiner mehr kaufen weil sie zu schwer ist. Bleibt noch der Einsatz im Bereich, in dem die Felge normalerweise nicht kaputtgeht. Und da fahre ich beispielsweise die XMC 1200 auf dem Hardtail seit ungefähr einem Jahr regelmäßig auch auf gröberen Trails ohne Probleme. Kleines Schreckszenario hatte ich, als sich auf einem gröberen Trail bei 30km/h+ der Vorderreifen aufgeschlitzt hat und ich bis ich zum Stehen kam noch ca. 50m Trail auf der Felge fahren musste. Aber auch hier hat die Felge nichts abbekommen.

Also: Gut überlegen was man braucht und dann entscheiden ob es wirklich CFK sein soll (muss).
Dass manche Hersteller ihre Top Modelle mit teurem CFK LRS anpreisen, der evtl. nicht geeignet ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Carbon verschleisst aber nicht, wenn man die Lastgrenzen nicht überschreitet. Das Alu wird "alt", Carbon nicht. Ich weiß was Du meinst, aber solange du keine Durchschläge fährst, hält ne Carbonfelge theoretisch ewig. An ner Alufelge kommen irgendwann die Nippel oben raus, selbst wenn sie nicht überlastet, sondern nur im Betrieb nachgespannt wird. Dauert auch einige Jahre...

Ist nur ne Frage der Zeit, wenn aus China Carbonfelgen wie die von MCFK kommen... und dann argumentierst du nochmal gegen Alu, wenn doppelt so steif und um die Hälfte leichter kein Argument ist ;)
 
Diese ganze Kategorisierung von Laufrädern, wann für welchen Einsatzzweck zugelassen etc.... Das ist doch nur was für Leute die sich absolut strikt daran halten. Ich kenne Leute, die auf CC-Bikes unterwegs sind und trotzdem mal auf nen Trail fahren und nen kleinen Sprung oder so mitnehmen. Wenn ich da dann Angst haben muss, dass mir das super-teure Carbon-Laufrad wegbricht, stimmt doch was nicht oder? Für mich sind Carbon-Felgen was für Leute mit dem nötigen Kleingeld, die das dann vor die Eisdiele fahren oder die Felgen einfach alle 8-10 Wochen austauschen. Alle anderen haben doch auf Dauer keinen Spaß mit sowas oder? Klar, Alu geht auch mal kaputt oder zerdellt. Aber das kostet dann wenigstens nicht soviel und mit ein paar Dellen kann man ja im Zweifelsfall noch fahren, wenn auch nicht tubeless.

Hast Du Dich mit den Kategorien mal auseinandergesetzt? Ein CC-Rad sollte - wenn der Hersteller keinen Unfug treibt - da in die Kategorie 3 fallen. Da sind Sprünge bis 60cm drin, Kategorie 4 - wo viele Enduros drinstecken - beschreibt hier Sprünge bis 1,22 m . Außerdem werden Angaben zu Geschwindigkeiten und der Geländecharakteristik gemacht. Es gibt keine Vorschrift wie diese Klassifizierungen anzuwenden sind, naheliegender Missbrauch ist aber immer einzuschließen.

Wenn ich mein Produkt für Kategorie 4 und ein Fahrer-/Systemgewicht von 120kg freigebe muss der Scheiss mehrfach halten und bestenfalls immer Sicher sein wenn der Typ mit 120 kg (105kg bei Systemgewicht + 15 kg Bike) im Gelände aus 1,22 m mit beschissener Fahrtechnik ins Flat dropt...

Eine heutige CC-Strecke (Rennen) ist auch meilenweit von Forstweggeballer entfernt, da werden passagenweise viele Leute auf modernen Enduros ins Schwitzen kommen... Alles was seriös getestet ist und für CrossCountry beworben bzw. verkauft wird sollte schon einiges wegstecken. Wenn allerdings keine systematisch Entwicklung dahinter steckt, oder ein Hersteller nur nach Norm (ISO 4210 oder DIN EN 14766) steigt die Chance halt, dass die Komponenten irgendwann kaputt gehen*.

Der Hersteller/ Händer** ist VERPFLICHTET dem Kunden verständlich klarzumachen was er mit dem Bike/ der Komponenten machen darf und was nicht (bestimmungsgemäßer Gebrauch). Hier zählt auch nicht nur was in der Anleitung steht, sondern eben welcher Eindruck beim Kunde entsteht. In erster Linie sind die Kategorien also was für den Hersteller, dem Kunden bieten Sie eine Orientierung. Mit den Kategorien haben die Hersteller ein gutes, relativ einfaches, Werkzeug mit dem Sie dem Kunden kommunizieren können was mit den Bikes machbar ist und was nicht. Das ist aus meiner Sicht auch wesentlich klarer als Worthülsen wie "CrossCountry", "AllMountain", "Enduro" oder "Downhill".

Grüße,
Jan

* Bei vielen Tests hat sich solangsam die Erkenntnis durchgesetzt, dass die reinen Normprüfungen kein garant dafür sind, dass die Teile auf dem Trail halten.
** Genaugenommen der Händler, der wälzt es in der Regel aber auf den Hersteller ab, was rechtlich auch nicht immer wasserdicht ist.*
 
Zurück
Oben Unten