Ich find es sehr schön udn es freut mich, dass sich jemand die Zeit genommen hat einen Artikel zu diesem Thema zu verfassen.
Ich hab für mich selbst diese Vartiante des Bikens auch gerade erst entdeckt und schon beim ersten Mal richtig lieben gelernt. Ich kann jedem, den dieser Gedanke juckt nur empfehlen es einmal auszuprobieren. Ich muss Barney Recht geben, dass diese Liste hier etwas oberflächlich ist und im konkreten Fall nicht wirklich zu 100% weiterhilft - da ich ein Freund des do-it-yourself Prinzips bin macht das aber auch in meinen Augen nicht wirklich etwas.
Ich muss zugeben, dass meien Tour (zusammen mit sik.at) leider nur 2 Tage gedauert hat, da wir darauf verzichten wollten einen Kaltfront auf 2800m zu erleben. Die Erfahrungen, die wir in den beiden Tagen gesammelt haben möchte ich aber trotzdem teilen, weil es vielleicht dem ein oder anderen hilft - gerade weil ich quasi als Laie an das Thema Camping/Backpacking herangegangen bin.
Unsere Route wurde vorab ziemlich intensiv geplant, mit zahlreichen Alternativen und Möglichkeiten um auf Alles möglichst gut vorbereitet zu sein. Das ist für Anfänger besonders wichtig. Wir waren im Bereich Ischgl/Silvretta unterwegs und haben das Biwakieren mit Hochtouren/Bikebergsteigen kombiniert. Das ganze bringt ein weiteres Problem mit sich: Man hat beim Uphill neben dem Rucksack unter Umständen noch sein Bike auf dem Rücken, d.h. man ist relativ schnell bei 25kg. Desweiteren sollte der Rucksack so gepackt sein, dass man nicht mit den Pedalen oder irgendwelchen Biketeilen seine - teils verwundbare - Ausrüstung bearbeitet (z.B. Schlafsack). Ich habe meinen Deuter Transalpin verwendet und muss sagen, dass ich mit den 30L wirklich an der Grenze war, vor allem weil ich kaum Sachen auÃen befestigt habe.
Das hatte folgende Vorteile: Zentraler, stabiler Schwerpunkt, d.h. es baumelt keine Tasche hinten und das hohe Gewicht des Rucksacks lässt sich noch halbwegs gut kontrollieren.
Das Gesamtgewicht meines Rucksacks lag bei 8,3kg + Essen und Trinken, also wird er wohl bei so ca 11kg gelandet sein. Das ist ein Gewicht das noch akzeptabel ist, mehr sollte es aber meiner Ansicht nach nicht sein, zumindest wenn man wirklich auf anspruchsvollen Trails unterwegs ist. Ich werd jetzt hier nicht meine komplette Packliste posten, aber zumindest auf zwei Teilbereiche möchte ich eingehen:
1. Schlafen:
Bei mir waren mit an Bord:
- Tarptent Contrail
- Cumulus Xlite 300
- Exped Downmat 7 UL
Diese Sachen wiegen zusammen ca 2kg und ich muss sagen, dass ich unglaublich begeistert bin von diesem Set. Ich denke, dass jedes der 3 Produkte auf seinem Gebiet so ziemlich das beste ist, was es in Punkto Funktion/Gewicht gibt.
Das Tarptent:
Es wird sicher Leute geben, die ein Tarp für überflüssig halten und noch puristischer unterwegs sein wollen. Ich gebe zu, dass im Sommer (stabile Wetterlage vorausgesetzt) dies vielleicht ein Teil ist, das man zu Hause lassen kann. Bei unserer Tour (Nacht <0°, Reif und hohe Luftfeuchtigkeit) hat es sich schlussendlich als wichtiges Element (und sogar als Not-Zweimann-Zelt herausgestellt). Für mich erfüllt es neben relativem Regenschutz die Funktion eines trockenen Bereiches, welcher letzendlich in trockenerer Ausrüstung resultiert. Es schützt vor Ungeziefer und bietet den Pussies unter den Abendteurern (also z.B. mir) ein ziemlich gemütliches Heim. Das Ganze wiegt 870g. Der Aufbau ist simpelst und in max 2 min erledigt (linke und rechte Hand, sowie Kopf vorausgesetzt).
Der Schlafsack:
Cumulus ist eine polnische Firma, die im Outdoorbereich bereits einen ganz ansehnlichen Namen hat, ohne dabei in die horrenden Preisbereiche der Platzhirsche vorzustoÃen. Ein Daunenschlafsack wird nie ein Schnäppchen sein. Ich habe für meinen X-Lite 300 ziemlich genau 160⬠bezahlt und finde das einen sehr vernünftigen Preis. Von der Wärmeisolierung ist er für mich in Kombination mit der Downmat und dem Tarp bis -5° locker nutzbar (ohne Skiutnerwäsche im Schlafsack - damti wohl sogar noch bisserl drunter). Die Verarbeitung ist super, das Material ist sehr angenehm auf der Haut, allerdings auch entsprechend der Gewichtsklasse sehr dünn und es fühlt sich dementsprechend etwas verletztlich an. Ich würde genaus diesen Schlafsack immer wieder nehmen.
Die Downmat:
Sie ist wohl genau der Grund, warum ich mit meiner Ausrüstung nicht nur in lauen Sommernächten unterwegs sein kann. Die Isolierung gegenüber dem Boden ist für mich gerade bei kühleren Temperaturen das A und O. Das ist der Bereich in dem man am meisten Wärme abgibt und wo auch der beste Daumenschlafsack aufgeben muss, einfach weil man die Daumen in dem Bereich zusammendrückt. Die Downmat ist eine mit Daunen gefüllte Luftmatratze. Die Isolationswirkung ist gigantisch, der Aufbau einfach, allerdings kleinwenig zeitintensiv. Ein Pumpsack (der beim Transport als Kompressionssack benutzt wird) hilft beim Aufblasen mit trockener Luft. Das kostet etwas Kraft und dauert gesamt ca 5min. Egal ob man Rücken-, Seiten- oder Bauchschläfer ist: Der Schlafkomfort ist gigantisch, man liegt nie auf dem Boden auf und auch in kalten Nächten verliert man seine Körperwärme nicht nach unten.
Es gäbe natürlich beim Schlafsack und der Isomatte noch etwas Einsparpotential. Bei ersterem kann man mit dem Xlite 200 noch 200g sparen, mit den Synmat UL noch 100g. Das muss aber jeder für sich selber abwägen. Für mich ist es gerade bei körperlich anstrengenden Tour absolut wichtig am Abend gut zu schlafen und keine Sekunde an kalte FüÃe, dunkle Wolken oder Ameisen im Schlafsack zu denken
2. Bereich Ernährung:
Die Puristen werden Wohl oder Ãbel eine Kochgelegenheit, Geschirr und Inhalt mitschleppen müssen. Das ganze wird dann sicher mehr als 1kg wiegen und noch schlimmer einiges an Platz wegnehmen.
Wir haben uns entschieden das Zeug nicht mitzunehmen. Stattdessen haben wir uns an der letzten Hütte des Tages eine Suppe oder Tee in eine Thermoskanne füllen lassen. Für uns war das eine praktische und faule Möglichkeit, die sich als ziemlich sinnvoll herausgestellt hat.
Für den kleinen Hunger zwischendurch hatten wir Brot/Käse mit dabei und beim Frühstück ovomaltine Aufstrich und Schneekoppe-Riegel. Das hat sich als ziemlich gut erwiesen.
Ich stell grad fest, dass die Kritik am zu oberflächlichen Artikel etwas zu oberflächlich ist, denn man kann Romane darüber schreiben - und das schon nach 2 Tagen
Somit mach ich hier einen Punkt und beende die Allgemeine Tipps-Sesseion. Wer etwas detaillierter wissen will kann mir gerne eine PN schreiben.
Ich denke man merkt, wieviel Freude mir die tour bereitet hat, hier noch ein paar Fotos unserer Tour: