Das Bike
- Aluminiumrahmen für 26 Zoll Laufräder optimiert
- 150 mm Federweg
- ca. 14 kg komplett
Was es können soll
Ein Trailbike mit Tourenbike-Genen. Dank robustem Alurahmen und ausgewogener Geometrie soll, laut Hersteller, ein vielseitiger und robuster Alleskönner entwickelt worden sein. Zum Einen verspielt genug für die schnelle Feierabendrunde, andererseits, dank effezienter Kinematik, auch für längere Samstagstouren geeignet. Sogar ganztägige Sonntagsfahrten sollen möglich sein.
Die Technik
Die Entwickler von SROM haben einige neue und zukunftsweisende Standards eingebaut. Im Einzelnen:
- Gabel mit 32mm Standrohren:
Der auf 32 mm reduzierte Standrohrdurchmesser vereinigt erstmals ein leichtgewichtiges XC-Casting mit Trailbike Performance. Für Steifigkeit soll eine 20 mm Steckachse sorgen. Bestehende 15mm Laufradsätze lassen sich leicht mit einer Bohrmaschine umrüsten. Der Hersteller empfiehlt aber ausdrücklich die speziellen Naben nach dem neuen PROST Standard zu benutzen um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Ein Nebeneffekt der dünnen Standrohre sind besseres Ansprechverhalten durch die reduzierte Dichtfläche gegenüber 36 mm Standrohren und die kleinere Luftkammer. Letztere soll es erstmals ermöglichen eine progressive Kennlinie für sportlich orientierte Fahrer zu liefern ohne erst aufwändig die Luftkammer mittels Tokens zu verkleinern.
- Dämpferkartusche mit stufenloser Druckstufenverstelung:
Die neue revolutionäre Dämpferkartusche besitzt an der Gabeloberseite einen blau eloxierten Drehregler mit welchem die Druckstufe von soft bis hart stufenlos eingestellt werden kann. Gegenüber den üblichen Modellen mit 3 fest vorgegeben Stellungen („nicht spürbar“, „fast nicht vorhanden“ und „blockiert“) stellt dies, unserer Meinung nach, eine erhebliche Verbesserung dar: Der Fahrer kann die Federcharakteristik selbst bestimmen und leicht auf verschiedene Anforderungen anpassen.
- 26 Zoll Laufräder:
Nach unseren Recherchen eine nicht ganz neue Größe. Es ist nicht etwas was von SROM neu entwicklelt, sondern eher wiederentdeckt hat. Bereits Ende des letzten Jahrtausends war diese Größe bei Fahrrädern weit verbreitet. Die Entwickler: „Die 26 Zoll Größe vereint ein steifes, robustes und dennoch leicht zu beschleunigendes Laufrad. Ohne große Gewichtsnachteile können selbst robuste
Reifen aufgezogen werden. Ergebnis ist ein bisher nicht gekanntes Fahrgefühl“.
SROM vereint den neuen Laufradstandart mit schmalen 142 mm Steckachsen an der Hinterachse. Somit sind kurze Kettenstreben mit ausreichend Fersenfreiheit auch bei großen Schuhgrößen möglich. Zusätzlich ist die Kettenlinie auf den neuen 2-fach Antrieb („2-by-ten“) optimiert.
Durch die geringere Massenträgheit des Laufradsystems können kleinere Bremsscheiben montiert werden, was der Dosierbarkeit zuträglich ist.
- „2-by-ten“ Antrieb:
„Nur noch 10 statt 11 Antriebsritzel?“ Fragen wir. Doch SROM stellt klar: „10 Ritzel erlaubt uns eine leichtgewichtige Kassette einzusetzen, welche die ungefederten Massen durch Wegfall des schweren 42er Ritzels deutlich reduziert. Wir kombinieren diese Kassette mit 2 Kettenblättern.“ Das bringt zwar Mehrgewicht, doch sind dadurch ein kleiner Berggang UND ein ausreichend lang übersetzter Gang für hohe Endgeschwindigkeiten gleichzeitig möglich!
Auf dem Trail:
Nach diesen vielen Technik Highlight waren wir natürlich neugierig wie sich so ein Bike auf dem Trail anfühlt. Und tatsächlich, die Agilität ist bereits auf den ersten Metern spürbar. Das Bike lässt sich spielend durch Wechselkurven führen und scheint förmlich zu spüren, wenn der Pilot bereits an Richtungswechsel denkt. Auch Wellen lassen sich spielend einfach Absurfen. Die kleinere Aufstandsflächen der
Reifen vermindern auch ein Aufschwimmen der
Reifen beim Durchfahren von Matschpfützen spürbar. Ein Verhalten, das vor allem Einsteigern viel Sicherheit und Vertrauen und somit Fahrspaß bringt. Das schlechtere Überrollverhalten wird durch längere Federwege (150mm statt 130 mm des Vorjahresmodells) und die nochmals optimierte Kinematik kompensiert. Dank der kleinen Bergübersetzung konnten wir steile Rampen fahrend bezwingen und so einige schiebende und erstaunte Besitzer teurer Carbonbikes, welche noch mit 1-fach Antrieben ausgerüstet waren, passieren.
(Wer hat getestet discbrake: 182, ca. 86kg. Fahrstil: zuerst bergauf, danach bergab, immer auf der Suche nach der Linie um den Baum)
Fazit:
Sicher kein Bike für Jedermann. Doch wer einfach nur biken will erhält ein robustes Rad für viele Einsatzzwecke, was sich günstig betreiben lässt und viel Fahrspaß bietet. Für viele Tester „das“ Mountainbike schlechthin. Wir sind gespannt wie sich die neuen Standards in der Industrie verbreiten, sind aber sicher, dass die alten B+ Größen oder 1-fach Antriebe für Spezialanwendungen und Nostalgiker noch eine Weile erhältlich sein werden.
Was meint Ihr? Wir sind auf Eure Kommentare im Forum gespannt...