Mit dem Sieg des Schweizers Ralph Näf endete am Samstagabend in Münsingen der Centurion Sprint-Cup. Vor über 500 Zuschauern fuhr überraschend der 19-Jährige Andy Eyring (Münnerstadt) vor Jochen Käß aus Weil im Schönbuch über die Ziellinie. Das Show-Rennen der Damen entschied Weltmeisterin Irina Kalentieva für sich. Teilnehmer wie Publikum waren vom ersten Bundesliga-Sprint begeistert.
Drei Alb-Gold-Biker im Finale waren nicht genug, um Vizeweltmeister Ralph Näf zu schlagen. Der Eidgenosse übernahm auf den knapp zwei Kilometern sofort das Kommando. Andy Eyring setzte sich in der ersten Kurve an die zweite Position vor dem Schweizer Nicola Rohrbach, dann folgten die drei Alb-Gold-Biker.
Während Peter Riis Andersen (Dänemark) müder wurde und auch Klaus Nielsen (Dänemark) nichts mehr hinzu setzen konnte, kam Jochen Käß noch einmal ganz stark auf. Er war in der Lage eine 40 Meter große Lücke zu Eyring zu schließen und sorgte in den letzten beiden Kurven noch einmal für Spannung.
Auf der Zielgerade verteidigte Ralph Näf seine Führung ganz knapp vor Eyring, der Käß gerade noch in Schach halten konnte.
In der Qualifikation war ich nur 15., doch dann bin ich mit jedem Lauf besser in Fahrt gekommen. Das ist schon ein spezieller Modus, da musst du deine Kräfte auch einteilen. Aber es ist eine sehr gute Sache. So muss Mountainbike sein, sagte Ralph Näf.
Der 27-Jährige verwies auch auf seine Konkurrenten. Die jungen Deutschen haben mich echt überrascht. Dieses Lob galt dem Überraschungszweiten Andy Eyring. Der Deutsche Juniorenmeister, der in ersten U23-Jahr steht, konnte auf diese kurze Distanz mit den ganz Großen des Metiers mithalten. Das war geil. Aber man musste auch taktisch fahren. Die ganze Zeit von vorne, das ist ganz schön hart. Das hat man auch bei Ralph im Finale gesehen, kommentierte Eyring.
Jochen Käß kam ein wenig zu spät in Fahrt, sonst hätte er im Finale sogar noch zum Erfolg kommen können. Mir ging es von Lauf zu Lauf besser. Nach dem Zeitlauf hatte ich nicht gedacht, dass es bis ins Finale reicht, sagte er und im Blick auf die neue Wettkampfform: Das ist eine gute Sache, das System ist fair. Auf jeden Fall weitermachen.
Nicola Rohrbach belegte Rang Vier vor Peter Riis Andersen und Klaus Nielsen. Auch im kleinen Finale trumpfte ein gerade dem Juniorenalter entwachsener Biker auf. Felix Euteneuer (Freiburg) vom Team Rothaus-Cube wurde Siebter und ließ damit auch Größen wie Weltcup-Sieger Fredrik Kessiakoff (Schweden) hinter sich.
Obwohl die Damen im Grunde nur ein Show-Rennen bestritten, war Weltmeisterin Irina Kalentieva völlig begeistert für die Wettkampf-Form. Ich hätte nie gedacht, dass das so viel Spaß macht. Das Gelände, die Kurven, die Zuschauer, das ist das beste was es gibt, äußerte sie sich ganz enthusiastisch, nachdem sie vor Heike Hundertmark (Tübingen) und Adelheid Morath (Freiburg) gewonnen hatte.
Organisationschef Hans Klug war wie alle Beteiligten mehr als zufrieden mit der Premiere des Centurion Sprint-Cups. Das war genial, das hat auf jeden Fall Zukunft, freute er sich über die gelungene Premiere, die beim nächsten Bundesliga-Lauf in Heubach ihre Fortsetzung findet.
Auch Bundestrainer Frank Brückner war angetan. Sehr gelungen, nannte er das Debut.
1. Ralf Näf (Schweiz/ Multivan-Merida)
2. Andy Eyring (Münnerstadt/ XLC Haibike)
3. Jochen Käß (Weil im Schönbuch/ Alb-Gold)
4. Nicola Rohrbach (Schweiz/ central-Ghost)
5. Peter Riis Andersen (Dänemark/ Alb-Gold)
6. Klaus Nielsen (Dänemark/ Alb-Gold)
7. Felix Euteneuer (Freiburg/ Rothaus-Cube)
8. Barry Hayes (Prasdorf/ Prisma-Ferring)
9. Heiko Gutmann (Münstertal/ Rothaus-Cube)
10. Jochen Coconcelli (Metzingen/ Zwillingscraft)
11. Sebastian Bergmann (Ergoldsbach/ Ghost Racing Team)
12. Wilko Rochow (Schömberg/ Mayer-Stevens)
13. Steffen Thum (Aalen/ Mayer-Stevens)
14. Michael Rieder (Moosburg/ Ghost Racing Team)
15. Calle Friberg (Schweden/ SRM-Stevens)
16. Matthias Pfrommer (Calw/ Radax-Aktin)
17. Fredrik Kessiakoff (Schweden/ Full Dynamix)
18. Pascal Ketterer (Titisee-Neustadt/ RSV Hochschwarzwald)
Mehr Informationen und Ergebnisse unter: www.mtb-cup.de
(Text von Erhard Goller)
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