Aus der Schweiz dringt die kleine Marke mit innovativen Fahrwerkslösungen und interessanter Philosophie auf den deutschen Markt. In Willingen hatte Ridefirst-Coach Marc die Möglichkeit, die durchdachten Räder unter die Lupe zu nehmen und eine Runde damit zu fahren.
Stefan Gruber, der Kopf hinter Transalpes, bezeichnet seine Bikes als vornehmlich für Touren oder Alpenüberquerungen geeignete All-Mountain-Bikes, die konsequent den Gedanken eines vielseitigen Bikes ohne Defektanfälligkeit vewirklichen. Durch die Stahlfederelemente sprechen die 140mm Federweg enorm sensibel an und sollen die Transalpes Bikes bergab zu kleinen Freeridern machen (ausser die Marathon-Version mit 9,7 Kg). Bei den All-Mountain-Versionen beträgt das Gewicht je nach Aufbau und Austattung 11-12 kg.
Doch der eigentliche Clou an den Rädern ist der sogenannte „Mojo“. Durch das Drehen dieses handlichen Griffes zwischen Sitzdom und Oberrohr kann die Sitzposition perfekt an die Steigung angepasst werden, ohne das der Federweg oder die Fahrwerksgeometrie am Boden geändert wird. Im Vergleich zu der üblich eingesetzten Niveauregulierung durch das Absenken der Federgabel werden so in Extremposition ungeeignete Geometrien vermieden und der Fahrer kann entspannt steile Rampen erklimmen, ohne auf der Sattelspitze zu hängen. Dieses System deckt einen Steigungsbereich von 18-20 Prozent ab, während eine Gabelabsenkung lediglich auf 6-8 Prozent kommt. Der „Mojo“-Drehgriff läuft komplett mechanisch und lässt sich stufenlos drehen. Die Neutralstellung eignet sich am besten für normales Gelände, während für steile Ab- oder Auffahrten jeweils eine effektive Sitzposition durch ein paar Umdrehungen eingestellt werden kann. Während des Drehen sollte man die Gewichtslast kurz vom Sattel nehmen.
Probefahrt am Ettelsberg:
Um es direkt vorwegzunehmen: Das Transalpes-Rad hält seine Versprechungen: Der steile Wiesenanstieg neben der Downhill-Strecke diente als Test für den Mojo und seine Niveauregulierung – das Ergebnis ist mehr als überzeugend: Entspannt, aber dennoch effektiv sitzend, pedaliert man locker und mit viel Grip den Hang hinauf. Der Dämpfer spricht butterweich an und wippt nur wenn man es stark provoziert. Durch das Umlegen eines blauen Hebels am Dämpfer können Fans von Hardtail-Feeling ihn für lange Asphaltanstiege annähernd ganz blockieren. Oben angekommen dreht man den „Mojo“ ganz raus und schon kann man sich in die Abfahrt stürzen – wie ein kleiner Freerider schluckt das Transalpes Spurrillen und Steine weg und erfreut durch spielerisches Handling. Sogar in den Manual kann man es ohne Probleme ziehen. Fazit: Beim Transalpes handelt es sich um ein ideales Tourenbike , mit dem man bergab auch viel Spass haben kann. Marathonisti wählen die leichte Version und können somit auch die Vorteile des „Mojos“ für sich in Anspruch nehmen.
Text / Fotos von Marc Brodesser / www.Ridefirst.de
17 Kommentare