Jürgen Schlender, Macher der bekannten Alutech Bikes, hat uns einen Vor-Ort Bericht samt Fotos aus der Fabrik mitgebracht, in der die Marzocchi Gabeln in Taiwan hergestellt werden – ich übergebe die Tastatur an Jürgen:
Inspiriert durch die Hausbesuche-Tour von IBC Boss Thomas habe ich mir überlegt, daß ich einen Bericht über die Herstellung einer Federgabel für das Forum schreiben möchte. Fehlen nur noch die passenden Bilder, nichts leichter als das dachte ich mir. Bin ich ja gerade in Taiwan auf der Taipei Bike Show und werde mal bei einen unser Zulieferfirmen freundlich nachfragen. Der European Sales Manager Wolfgang Beuer fand die Idee auch Klasse hatte aber leider persönlich keine Zeit nach der Messe für mich um mir die Produktionsstätte der Marzocchi Gabeln zu zeigen. Er wollte aber alles in die Wege leiten damit ich in das Werk kann.
So fuhr ich mit meiner taiwanesischen Agentin Joanne Chen einige Tage später in den südlicheren Teil der Insel Taiwan zum Werk von „Marzocchi“, na ja, eigentlich zum Werk von SUNTOUR. Hier in dieser Niederlassung von Suntour lassen so gut wie alle Gabelhersteller die Castings –also die Tauchrohre – herstellen, da Suntour darin Weltmarktführer ist und die nötigen sehr teuren Maschinen dafür besitzt. Einige Gabelhersteller lassen auch ihre Produkte komplett hier fertigen – so auch seit 2007 die Marke Marzocchi.
Wir wurden freundlich empfangen als wir am großen Werkstor ankamen, leider wusste keiner das wir kommen sollten. Also trug ich mein Anliegen vor und wurde nun von einem Büro ins nächste „getragen“ und die Blicke der Suntour Leute wurden immer länger und ungläubiger. Der grosse Suntour Boss war in einer wichtigen Sitzung und unabkömmlich, und nur der kann das entscheiden . So zeigte man uns mal schnell die neue Kollektion der Sutour Produkte und ich durfte mit der neuesten Generation der V-Boxx auf dem Firmengelände einige runden drehen.
Das verbaute Getriebe überzeugte mich durch seine sanften Gangwechsel und man versicherte mir auch das diese Versionen nun auch standfest seinen…schauen wir mal. Ich habe eine V-Boxx mitgenommen und werde sie persönlich in meinem Pudel FR als V-Boxx Version testen und euch gerne darüber wieder berichten.
Naja das war es erst mal mit dem Besuch hier, wir sollten am Nachmittag wieder kommen, also ab zum Mittagspause machen und lecker chinesisch Essen gehen ;-)
Stunden später nach unser Siesta wagte ich meinen zweiten Anlauf, so schnell gebe ich nicht auf! Leider spielten die wieder das gleiche Spiel mit mir wie am Vormittag und die wichtigen Leute haben immer noch keine Zeit. Ich wusste nun aber, daß der italienische Boss Fabio im Hause war und bestand darauf das der aus seinem Meeting geholt wird. Total überrascht von meinem Vorschlag gewährten sie mir den Zugang zu Fabio. Ich muss sagen Fabio und ich kannten uns noch nicht, Fabio ist auch ein ganz netter und wir verstanden uns sofort und dann war alles kein Problem mit der Besichtigung.
Wie gingen nun mit unseren 2 Bewachern in die dritten Etage des großen Werksgebäude um hier an der Produktions Line Nr. 3 die Fertigung der DJ 3 zu beobachten.
Der erste Eindruck ist schon sehr intensiv, alles ist super clean, extrem ordentlich aufgeräumt und alle Arbeiter tragen sehr saubere Kleidung, was in Taiwan nicht unbedingt selbstverständlich ist. Und das alles obwohl die nicht mal wussten das da Besuch kommt. Respekt – aber anscheinend auch zwingend notwendig in der Fertigung so hochwertiger Federelemente.
Die ersten Arbeitsschritte im neuem Leben einer Gabel bestehen darin, daß alles penibel nochmals kontrolliert wird, so auch der Rundlauf der Standrohre. Die Rohre welche innerhalb der Toleranzen liegen gehen weiter zur Montage mit der Gabelbrücke.
Arbeiterinnen verpressen die Brücke mit den Standrohren.
Im anschliessenden Arbeitsgang wird das Steuerrohr in die Gabelbrücke gepresst
Ein Arbeitsplatz weiter schraubt eine Maschine halbautomatisch die Führungen für die Federn und der Dämpfung in die Standrohre.
Flinke und geschickte Frauenhände bekleben nun die Castings der DJ3.
Plötzlich wurde es hektisch bei meinen Aufpassern und ich musste die Kamera ausschalten.
„No Pictures here“ heißt es plötzlich. Die nächsten Arbeitsschritte und Maschinen sind wohl gehütetes Firmengeheimnis. Diese geheimen Maschinen drücken die Führungselemente in die Tauchrohre, richten sie aus und vermessen diese genau nach ihrer richtigen Position in der Gabel. Zum Schluss noch etwas Fett hinein und weiter zum nächsten Arbeiter.
Diese Top Secret Line hinterlässt einen tollen Eindruck bei mir.
Nun beginnen die Hochzeitsglocken zu läuten und ich darf wieder fotografieren. Hochzeit heißt hier: der obere Gabelteil kommt in den unteren Teil.
Eine Vorrichtung hilft der Arbeiterin dabei, alles wird verschraubt und die DJ3 darf das erste Mal federn…
…auch wenn es nur auf dem Funktionsprüfstand ist. Hier wird der Federweg und die Dämpfung geprüft.
Anschliessend erfolgt eine letzte Sichtprüfung, alles wird gesäubert und die Gabel kann verpackt werden.
Wie Ihr auf den Bildern erkennen könnt, ist an jedem Arbeitsplatz/Maschine immer eine Arbeitsanweisung damit die Arbeiter auch jeden Produktionsschritt nachlesen können, so werden Fehler vermieden.
Hier auf dieser Line können am Tag ca. 1200 Gabeln Produziert werden .
Fertig: der stolze (und nette) Abteilungsleiter Eric Ou zeigt mir die fertige Marzocchi DJ3, die für einen großen Nordamerikanischen Bikehersteller bestimmt ist.
Ich hatte ja leider keine Stoppuhr dabei, aber in Summe brauchen die keine 3 Minuten für eine Montage der DJ3 Gabel! Kommen noch die Zeiten für die Herstellung der Castings, Dämpferpatronen, Gabelbrücken, Standrohre, Steuerrohr, Lackierung und Eloxalbeschichtung, Aufkleber, Verpackung und natürlich die aufwändige Entwicklung…
Ich möchte mich hier nun auch nochmals bei Suntour und Marzocchi Asia bedanken das sie mir in ihren heiligen Hallen einen kleinen Einblick gewährten, hatte ich doch aber auch gehofft, daß ich mir die Herstellung der Castings auch ansehen darf, aber das ist noch geheimer als geheim und da kommt nicht mal ein James Bond 007 rein und somit schon gar nicht mal derJÜ…in diesem Sinne RIDE ON
Jürgen Schlender, Cheff von Alutech
Soviel dazu von Jürgen – falls du auf der Suche nach einem neuen Freeride-Bike bist, sieh dir das Alutech Trail XA an – es wurde gerade super im Freeride-Magazin getestet. Wenn sich seine Bikes gut verkaufen reist Jürgen kommendes Jahr wieder nach Asien und bringt uns neue Berichte mit…. 
Berichte von weiteren Hausbesuchen findest du hier:
http://www.mtb-news.de/news/magazin/industrie/hausbesuche/
also meine tut ihren dienst noch ohne probleme, obwohl sie auch teilwesie zum freeirden genommen wird 
(aber ihr ende naht, wird durch ne totem ersetzt aber dann schön geputz und kommt neben meine psylo an die wand )
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