Transalp Etappe 5 Sieg für Lukas Buchli und Thomas Stoll – Karl Platt ausgeschieden

Zwei Transalp Teilnehmer vor prächtiger Kulisse

Dank einer absoluten Top-Leistung haben die beiden Schweizer Lukas Buchli und Thomas Stoll nicht nur die fünfte Etappe der JEANTEX BIKE TRANSALP powered by NISSAN von St. Christina nach Sarnthein für sich entschieden (3:46:49.2). Das BiXS iXS Pro Team übernahm nach den heute absolvierten 82.27 Kilometern und 3.305 Höhenmetern zudem die Führung in der Gesamtwertung vom heute zweitplatzierten Multivan Merida Biking Team mit Hannes Genze und Andreas Kugler (3:52:39.4). Dritter wurde das Team Bulls 2. Thomas Dietsch (FRA) und Tim Böhme überquerten die Ziellinie nach 3:54:00.3 Stunden, nur 1,9 Sekunden vor ihren Kollegen Karl Platt und Stefan Sahm, die aufgrund eines Defektes in der Abfahrt alle bis dato noch vorhandenen Siegträume begraben mussten.

Wie bereits angekündigt, wollte die Paarung Buchli/Stoll den heutigen Transalp-Abschnitt, der aufgrund der beiden Etappenort-Neulinge noch nie Teil einer Transalp-Route war, überlegter angehen, um nicht wie gestern, zu früh das Pulver zu verschießen. Es war, wie sich später herausstellen sollte, die richtige Taktik.

Längste Anstieg der Transalp-Geschichte bringt Vorentscheidung

„Im ersten Anstieg zur Seiseralm haben wir uns noch zurückgehalten und andere die Führungsarbeit machen lassen. Dasselbe haben wir dann hinauf zum Gasteigersattel gemacht“. Auf dem mit 1.679 Höhenmetern längsten zusammenhängenden Anstieg der Transalp-Geschichte „haben wir dann mit Team Bulls zusammen das Tempo erhöht“, fasste Lukas Buchli die erste Rennhälfte zusammen. „Wir haben bemerkt, dass Hannes Genze Mühe hatte und sind weiter mit Druck gefahren“, so der Schweizer Meister von 2008.

„In der letzten Rampe, kurz nach dem Gipfel, haben wir dann Karl (Platt) und Stefan (Sahm) abhängen können. Wir sind dann in der Abfahrt voll auf Sieg gefahren. Wir haben gar nicht an Gelb gedacht. Dass wir jetzt auch noch führen, ist geil. Vor allem weil wir gestern so viel Pech hatten.“

Plattfuß versagt Team Bulls besseres Resultat

Bei ihrer rasanten Fahrt ins Gelbe Trikot profitierten die beiden Schweizer allerdings auch vom Pech ihrer Konkurrenten. Denn auf Höhe Reinswald lag das Team Bulls in der Abfahrt nur zehn Sekunden zurück. Doch dann machte ein Plattfuß am Hinterrad von Karl Platt alle Siegträume zunichte.

„Der Defekt hat uns viel zu viel Zeit gekostet. Wir haben alles gegeben und uns trotz Karl’s Schulterproblemen gut in der Abfahrt gehalten. Letztlich ist das unser Problem. Wir verlieren dort Zeit, wo wir unsere Stärke hatten, nämlich in der Abfahrt“, erklärte Stefan Sahm.

Noch niedergeschlagener als Sahm war dessen Teamkollege Karl Platt, dessen Schulterprobleme einmal mehr, ein besseres Ergebnis verhindert hatten. „Das ist eigentlich die richtige Enttäuschung. Ich kann nicht mehr bergab fahren. Jedes Mal wenn es rutschig wird, bei jedem Stein habe ich Angst“, gab der Deutsche Meister von 2008, der in den letzten fünf Jahren immer zuoberst auf dem Transalp-Podest gestanden hatte, Einblick in sein Seelenleben.

Multivan Merida Biking Team maßlos enttäuscht

Für Hannes Genze und Andreas Kugler (SUI) war es ebenfalls ein Tag zum Vergessen. Denn das Pech ereilte auch die beiden Transalp-Neulinge, die drei Tage lang das Gelbe Trikot über die Alpen getragen hatten. „Ich bin schon auf den ersten fünf Kilometern gestürzt, nachdem ich mich im Hinterrad des Vordermannes verhakt hatte. Ich denke, dass hat mir die Power für den langen Anstieg zum Gasteiger Sattel gekostet. Da bin ich tierisch blau gegangen. Es hat alles weh getan“, erklärte der Europameister von 2005, Hannes Genze, der von einigen Schürfwunden auf der linken Seite sichtlich gezeichnet war.

Team KTM zementiert Führung in Master-Kategorie

Die beiden Österreicher Ekkehard Dörschlag und Heinz Zörweg haben ihre Führung in der Masterwertung nach den beiden letzten engen Tagesergebnissen deutlich ausbauen können. Das Team KTM erreichte Sarnthein nach 4:10:06.1 Stunden und verwies damit Silvano Janes und Stephan Unterthurner von Petrovilla Bergner Bau RTTR mit 3:47 Minuten Vorsprung auf den zweiten Platz (4:13:53.2). Dritter wurden Hansjürg Gerber und Kurt Baggenstoss von Zellweger Architekten Thun (4:22:34.2). Die beiden Schweizer sicherten sich dank nur 20 Sekunden Vorsprung auf das in der Master-Kategorie weiterhin auf Rang zwei liegende Adidas-Scott- Duo Walter Platzgummer (ITA) und Johan Grasegger ihr erstes Podiumsresultat 2009.

Rocky Mountain erfüllt Mission in der Mixed-Wertung

Sie wollten das Orangene Trikot der in der Mixed-Wertung führenden Paarung verteidigen, sie haben es mehr als erwartungsgemäß geschafft. Das kanadisch-deutsche Rocky Mountain-Duo Alison Sydor und Daniel Gathof sicherten sich nach 4:41:03.2 Stunden den vierten Sieg in Folge und bauten damit ihren Vorsprung im Ranking weiter aus. Zweiter wurden einmal mehr Anita Steiner und Sepp Fischli von Stöckli Craft/Fischli Bikes aus der Schweiz (4:52:43.9). Das Sebamed-Team Steffi Hadraschek und Martin Jochem rundeten das Podium als Dritte ab (4:55:45.3).

Damen-Leader ebenfalls mit viertem Sieg in Folge

Wie bei den Mixed-Teams dominiert auch bei den Damen ein Duo die Konkurrenz. Die Rothaus-Cube-Paarung Milena Landtwing (SUI) und Kristine Noorgard (DAN) fuhr ihren vierten Etappenerfolg auf der noch nie bei einer Transalp befahrenen Route in 4:54:55.5 Stunden ein. Peggy Klose und Claudia Till von Zwillingscraft 1 kamen als Zweite ins Ziel (5:06:59.8), rund vier Minuten vor den Fiat-Rotwild-Bikerinnen Kerstin Brachtendorf und Danièle Troesch (5:11:13.4).

Ganser/Niggl das Maß aller Dinge bei den Ältesten

In Kategorie der Teams, deren Gesamtalter 100 Jahre überschritten hat, feierten Ferdinand Ganser und Georg Niggl von Jeantex RSC Logwin Kempten den vierten Triumph in Folge. Nach 4:49:40.4 Stunden stand wieder einmal der Tagessieg für die Träger des Grünen Trikots zu Buche. Mit fast 16 Minuten Rückstand folgten die beiden Australier Craig Peacock und Hans Dielacher vom Merida Flight Centre (5:05:33.0). Als drittes Team sicherten sich Ueli Schürmann und Hanspeter Hunziker von Long Time Bikers V-Sport.ch einen Platz auf dem Podium (5:21:15.7).

Soviel von gestern.

Die Titelverteidiger sind raus!

Was sich gestern nach der 4. Etappe schon ein wenig abzeichnete ist nunmehr Gewissheit. Karl Platt hat die Konsequenzen aus den fortwährenden Schulterproblemen, mit denen er sich seit Beginn der Saison herumquält, gezogen.

Gegen 22 Uhr am Vorabend fiel die endgültige Entscheidung, dass es keinen Sinn mehr macht, die Gesundheit weiter zu riskieren. „Ich kann einfach nicht mehr bergab fahren. Ich muss jetzt schauen, dass ich das in den Griff bekomme und möglichst in den nächsten zwei bis drei Wochen operiert werde“, so der Seriensieger der letzten Jahre.

Mit Karl Platt steigt damit der Biker aus, der die letzten fünf Jahre immer zuoberst auf dem Podest der Transalp gestanden hatte. Die Entscheidung hat zudem Auswirkungen auf den Rest der Saison, wie Team-Manager Friedemann Schmude bestätigt: „Wir haben so entschieden, da es immer schwerer für ihn wurde, im Kopf das Risiko auszuschalten. Das kostet wahnsinnig viel Kraft. Gestern hat ihm einfach den Rest gegeben. Der Plattfuß wäre bestimmt nicht passiert, hätte Karl voll fahren können. Das heißt jetzt aber auch, dass die Saison für ihn vorbei ist. Wir spielen hier keine Spielchen und steigen aus, fahren aber in zwei Wochen wieder Rennen.“

Text: Transalp Presseservice

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