Rennbericht aus Mont-Saint-Anne!

Der Weltcup ist zurück – endlich, muss man sagen, ein Monat Pause kam vermutlich nicht nur mir ewig vor… Doch die vier Wochen waren nicht ungenutzt, fast alle Nationen haben es geschafft, ihre Landesmeisterschaften in der Zwischenzeit auszutragen – mit Ausnahme von Deutschland, weswegen der einzige Downhill-Starter Altmeister Beneke ist. Die Strecke im kanadischen Mont Saint Anne präsentierte sich mit allem, was zu einem echten Weltcup Kurs gehört: Hohe Geschwindigkeiten im oberen Bereich von bis zu 62 km/h, aber auch sehr technische Passagen, deren Steinplatten besonders durch den immer wieder einsetzenden Regen alles vom Fahrer verlangten.

Die Qualifikation hatte Sam Hill mit über 7 Sekunden Vorsprung gewonnen, ihm folgten Steve Peat und erwähnenswert: Sam Blenkinsop auf der 4, gar nicht zufrieden mit seinem Lauf, der Sieger der letzten Runde: Fabien Barel und Brendan Fairclough auf der 8, der ebenfalls noch Potential nach oben zu haben schien. Greg Minaar konnte nur dank seiner guten Weltcupposition im Finale mitfahren, sein Qualifing war durch einen platten Vorderreifen wenig erfolgreich. Shaun Palmer enttäuschte mit Rang 73 wohl den ein oder anderen, Deutschland wurde durch den 60. Platz von Jürgen Beneke repräsentiert.

Im Rennen dann für alle die gleichen, schwierigen Bedingungen, die Top 20 werden durch Andrew Neethling auf dem hotseat eingeleitet, gefolgt von Chris Kovarik und erst Starter Nummer 14, Aaron Gwin, kann ihn aus der Reserve locken – und der frischgebackene US-Nationalchampion macht es sich erstmal richtig bequem. Ein Favorit nach dem anderen beist sich an den 4:42 des Yeti-Fox Fahrers die Zähne aus, Minaar ist überhaupt nicht gut unterwegs, Blenkinsop wirkt sichtlich frustriert und auch der mit Heimvorteil fahrende Steve Smith schafft es nicht, ihn zu toppen. Wie gut die Zeit des Amis ist, beweisen Barel und Gee Atherton, die beide ebenfalls hinter ihm zurück bleiben. Nick Beer beweist einmal öfter seine gute Form und fährt erneut in die Top10.

Top5

An dieser Stelle noch erwähnenswert: Der größte Huck, den ich je in einem Downhill-Racerun gesehen habe: Sam Blenkinsop dropte an dem vielfotographierten Hip etwa doppelt so weit, wie üblich, unglaublich! Hoffentlich kommt hierzu das Freecaster-Video online!

Der erste, dem es gelingt, eine neue Bestzeit zu fahren, ist der lange Mann aus Sheffield, Steve Peat – er unterbietet Gwin um 1,5 Sekunden, doch nach der Qualifikationszeit von Hill schien die einzige Frage zu sein, ob dieser einen fehlerfreien Lauf ins Ziel bringen würde, denn er ist nicht gerade dafür bekannt, im Finale einen Gang zurück zu schalten. Schon bei der ersten Zwischenzeit liegt er 3 Sekunden vorne und vollbringt das Meisterstück: Er hält den Vorsprung bis ins Ziel, gewinnt vor Peat, Gwin, Gee und Barel.

Insgesamt erneut ein spannender Weltcup, der auch für die Gesamtwertung Unterhaltung bis zum Schluss garantiert: Dank seinem Doppelsieg führt Sam Hill die Tabelle nun mit 2 Pünktchen Vorsprung vor Steve Peat an, Greg Minaar und Gee Atherton haben ebenfalls noch aussichten auf das beliebte Trikot und den Glaspokal… weiter geht es nächste Woche in Bromont, ebenfalls Kanada.

4X

Die 4X Strecke war von Kursdesigner Phil Saxena als sehr spannend angekündigt worden, und sie wurde den Erwartungen von Anfang an gerecht. Mit einem BMX-Race- Parcour hat sie wenig zu tun, Holzbalken und viele viele Steine dominieren das Bild, was den ganzen Mountainbiker fordert.

Bei den Frauen können sich im ersten Halbfinale Beerten und die Südafrikanerin Pettersen durchsetzen, nachdem Vanessa Buhl, amtierende Downhill-US Meisterin, spektakulär im Steinfeld gestürzt war. Anita Molcik war bereits in der ersten Kurve ins Straucheln geraten und außer Schlagweite gekommen. Das zweite Halbfinale geht an Kintner und Griffiths.

Kleines Finale: Anita Molcik reiht sich hinter Melissa Buhl ein, die Damen fahren die Strecke als sich auseinander ziehender Train ab und kommen in der Startreihenfolge ins Ziel: Buhl wird 5., Molcik 6. Huntington 7. und die Japanerin Muesana 8.

Finale: Die üblichen Verdächtigen machen den Sieg unter sich aus: Anneke Beerten führt zunächst vor Kintner, diese stürzt jedoch zwei Kurven vor Schluss. Im darauf folgenden Gerangel sichert sich Fionn Griffiths den zweiten Platz, für Kintner bleibt nur der vierte Platz.

Im ersten übertragenen Rennen der Männer trafen bereits drei Favoriten aufeinander, Graves und Alvarez kommen durch, Prokop muss nach Hause. Im nächsten Heat kamen mehr Topguns auf den Plan, Saladini musste nach Hause, Slavik und Wichman kamen weiter. Dann, im nächsten Heat, der als dritter qualifizierte Guido Tschugg kommt gut aus dem Heat, stürzt aber in der ersten Kurve zusammen mit einem Australier aus dem Team ChainReactionCycles.

Im ersten Halbfinale der Männer kann Graves Alvarez und Atherton auf die Plätze verweisen, während Wichman nur für das kleine Finale qualifiziert ist. Die zweite Runde ist nicht minder spannend, Rinderknecht gelingt es jedoch, Slavik erfolgreich in Schach zu halten. Filip Polc schafft es auf den dritten Platz – allgemein sind die Rennen aber eng beieinander, kein Fahrer distanziert die Konkurrenz übermäßig weit.

Ebenfalls auffällig, aber weniger erfreulich: Wenig Zuschauer entlang der Strecke, an der Uhrzeit kann es nicht gelegen haben .

Das kleine Finale erweist sich trotz nur drei Startern als sehenswert: Dan Atherton gelingt es, durch einen großen Sprung und saubere Kurventechnik den zunächst führenden Holländer Joost Wichman zu überholen, Filip Polc nimmt sich leider gleich am ersten Steinfeld aus dem Rennen, indem er seitlich wegrutscht.

Im Finale schließlich die großen Namen: Graves gewinnt den Start, Rinderknecht stürtzt nach Kurve eins, Slavic attackiert zu hart am Steinfeld und rutscht weg, Graves pedaliert wie ein Tier und lässt nichts mehr anbrennen, obwohl er alles riskiert und souverän gewinnt. Alvarez sichert sich den zweiten Platz, sein bestes Ergebnis dieses Jahr.

  1. benutzerbild

    iRide-FXfrosch

    dabei seit 07/2009

    hm,

    ich fand ihn früher wesentlich lustiger.

    vor allem zusammen mit cedric gracia.

    aber irgendwann is halt die luft raus.

    finde der sollte teilweise aweng sachlicher bleiben

  2. benutzerbild

    Facom

    dabei seit 11/2007

    Gibts eigentlich noch keinen Thread zum WC aus Bromont der heute stattfindet? oder bin ich einfach nur blind ^^

  3. benutzerbild

    Volc0m

    dabei seit 04/2005

    Gibts eigentlich noch keinen Thread zum WC aus Bromont der heute stattfindet? oder bin ich einfach nur blind ^^

    genau deshalb wollte ich hier gerade posten smilie

    Wir fordern: Einen offiziellen Bromont Thread! (oder eine Sehhilfe für uns Blinden)

    smilie
  4. benutzerbild

    iRide-FXfrosch

    dabei seit 07/2009

    macht halt einen auf?

  5. benutzerbild

    Volc0m

    dabei seit 04/2005

    Hab schon, bei den News muss der Beitrag aber erst durchgecheckt werden. smilie

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