In Europa ist es um die US-Komponentenschmiede Kore (www.kore-usa.com) wieder etwas ruhiger geworden – zu Unrecht, wie sie an der Interbike zeigte. Denn das Entwicklerteam um den Mitinhaber Lance Bohlen (einst Rahmenschweisser bei Rocky Mountain und Bikeentwickler bei Specialized) weiss durchaus noch mit neuen Ideen zu gefallen.

Der neuste Streich von Kore nennt sich T-Rail. Damit will Kore nichts weniger, als den Fahrradsattel neu konstruieren. Am Sitzkomfort ändert Kore nicht, dafür an der Befestigung. Anstelle von zwei dicken Drähten ist T-Rail eine einzige Schiene aus Aluminium. Die Vorteile: einfacher zu montieren, da der Sattel einfach von hinten in die dazu passende Stütze geschoben werden kann, ein grosser Verstellbereich von bis zu 55 Millimeter, robuster und leichter.

T-Rail ist eine von Kore patentierte Weiterentwicklung des I-Beams von SDG. Anders als der I-Beam aus Kunststoff, der fest mit der Sattelschale verbunden ist, bleibt die Satteldecke bei der T-Rail Konstruktion flexibel, was den Komfort nicht beeinträchtigt. Zudem hält das Alu-Profil grösseren Belastungen und Klemmkräften Stand und kann einzeln ausgetauscht werden. Tourenfahrer werden es zu schätzen wissen, dass sich das T-Rail Gestell auch mit einigen Satteltaschen kombinieren lässt – eine Möglichkeit, die der I-Beam nicht bot. Gleich geblieben ist aber die Sattelstütze: Wer bereits eine I-Beam Post hat, kann problemlos auf einen T-Rail Sattel von Kore wechseln.

Für das nächste Modelljahr startet Kore mit vier T-Rail Sätteln in je zwei Farbvarianten. Gegenüber den gleichen Modellen mit zwei Satteldrähten sind diese rund 30 bis 50 Gramm leichter. Das Top-Rennmodell «T-Rail Performance» wiegt trotz Polsterung gerade mal 204 Gramm. Der komfortable «T-Rail Big Nose» für All-Mountain und Freeride mit Gel-Polsterung als schwerstes Modell bringt es auf 252 Gramm. Das ganze Tuningpotenzial hat Kore damit noch bei weitem nicht ausgereizt – Ein künftiger Sattel mit Carbon-Schale oder einer Schiene aus Kohlefasermaterial dürfte nochmals deutlich leichter sein. Als US-Preise gibt Kore etwa 70 Dollar pro Sattel an.

Dazu passend gibt es mehrere Sattelstützen aus Aluminium und Carbon mit 0 oder 20 Millimetern Kröpfung. Je nach Modell (und Preis) wiegen diese zwischen 180 und 235 Gramm bei einem Durchmesser von 27.2 Millimetern und einer Länge von 350 Millimetern. Auch ohne spezielles Gewichtstuning sind die Stützen damit schon beachtlich leicht. Andere Längen und Durchmesser bietet Kore übrigens auch an. Da diese schon länger erhältlich sind, gibt auch bereits Euro-Preise. Das Einsteiger-Modell aus 2014-Alu ist bereits ab 30 Euro erhältlich, die Carbonversion kostet rund 75 Euro.

Neben dem T-Rail geht fast unter, dass Kore unterdessen auch eine breite Palette von andern Teilen anbietet – von Lenkern und Vorbauten bis zur Kurbeln und Pedalen. Als Neuheiten zeigte Kore an der diesjährigen Interbike auch Sättel in klassischer Form und sechs fiesen Farben sowie dazu passende Kabelhüllen. Zielgruppe dafür, wer hätte es gedacht, ist der Fixie-Fahrer. Unter dem Neon-Licht kamen die Farben nicht richtig zur Geltung – schade, denn gerade das Giftgrün und das metallische Bronze sind ziemlich ähm.. auffällig – Eine Ahnung, wie die Sättel in echt aussehen, gibt’s auf der Website von Kore: http://www.kore-usa.com/products/saddle_retrobu.html

Neu zeigte Kore auch den Torsion Direct Mount Stem für die Doppelbrückengabeln von Rockshox oder Marzocchi. Bei einer Länge von 50 Millimetern wiegt der hardcore-taugliche Stummel gerade mal 166 Gramm.

Hier findest du alle Berichte zur Interbike 2009

  1. benutzerbild

    nuts

    dabei seit 11/2004

    wir haben mit Thomson auf der Eurobike (Bericht) im Rahmen der Vorstellung des neuen direct mount Vorbaus über die Möglichkeit einer I-Beam Stütze gesprochen und nunja... sie meinten sie hätten schon die CAD-Modelle fertig, allerdings seien sie noch am Rechnen, wie es sich lohnen könnte. Das wäre in jedem Fall genial.

    An meinen Rädern ist jedenfalls überall I-Beam verbaut und ich bin wirklich zufrieden, auch mit dem Komfort.

  2. benutzerbild

    MetalWarrior

    dabei seit 08/2003

    ich weiß nicht was ihr auf euren cc-touren mit den sätteln macht.

    Och du, das geht ruck zuck! Ich setze mich drauf, fahre ein paar Touren und schon sind manche Sättel schief (Specialized Avatar z.B.). Bei zwei Sätteln von terry sind sogar die Streben richtig heftig verbogen. Und die Belastung war auf den Touren nicht wirklich dolle. Damals habe ich noch über 90 Kilogramm gewogen. Jetzt sind es nur noch 80. Trotzdem sollten die Sättel halten. Aber terry hat klaglos ausgetauscht und bisher hält der neue von denen auch. Immerhin etwas...


    Gruß,

    MW
  3. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

    Mal ernsthaft,
    die Stützen haben auf jeden Fall noch Verbesserungspotential (Beschichtung!!!) und die Sattelauswahl ist ziemlich arg eingeschränkt.

    Erst wenns I-Beam Stützen in der Qualität einer Thomson gibt und noch 2-3 Hersteller mehr Sättel dafür anbieten - dann sage auch ich - ich will nix anderes mehr.

    MfG
    Stefan

    P.S.: fürs Big Bike will ich aber schon jetzt nix anderes mehr.

    achso!
    jo, klar muss es kein plastik sein, aber das prinzip/system find ich so extrem komfortabel in der handhabung und so unauffällig funktionell - sowas ist selten am bike.

    sorry, ich denk irgendwie sowieso immer nur an's big bike smilie

    edit: thomson smilie hab mir letztens extra einen 2. 4x vorbau auf reserve (smilie smilie) gekauft. weil er im angebot war.
  4. benutzerbild

    Wonko

    dabei seit 10/2003

    an die Sattelcrasher:

    himmelt Ihr Eure Sättel beim "normalen fahren" (also: Popo auf dem Sattel; Ooops, Schlagloch übersehen)

    Ja, ganz genau so (wenn auch bislang erst einmal).
  5. benutzerbild

    Lukas92

    dabei seit 11/2007

    weiß zufällig jemand woher ich KORE produkte online bekomme...aus der EUsmilie

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular:

Verpasse keine Neuheit – trag dich für den MTB-News-Newsletter ein!