Grabenkämpfe im Radsport sind nichts Neues und teilweise auch amüsant. Doch nicht wenige Biker meinen es ernst, wenn sie andere Radfahrer als Lycra-Würstchen oder Zirkusspringer beschimpfen. Die Vielseitigkeit im MTB-Sport ist ein Trumpf und jeder soll fahren, was ihm Spaß macht.

Der ehemalige BMX-Weltmeister Timo Pritzel rotiert sein Big-Bike beim Adidas Slopestyle in Saalbach-Hinterglemm im Jahr 2008:

(Foto von Markus Greber)

„Die Kids mit ihren engen Jeans und Kinderfahrrädern sollen mit ihren Kunststückchen doch im Zirkus auftreten!“ „Die XC-Schwuchteln mit den rasierten Beinen sollen erstmal richtig bergab fahren lernen!“

Solche Sprüche fallen nicht nur in den Tiefen des anonymen Internets, auch im „real life“ trifft man immer wieder Biker, die derartige Aussagen nicht mit einem Augenzwinkern meinen. Ihnen es mit der Absteckung ihres Revieres innerhalb der verschiedenen Bike-Disziplinen ernst.

Ein aktuelles Beispiel: Seitdem die Slopestyle-Wettkämpfe in den Medien die alten Big-Mountain-Formate größtenteils verdrängt haben, rumort es in der Freeride-Szene. Die Jungs mit den dicken Freeridern sind im Klinch mit den Dirtjumpern, denen ein Anbiedern an die BMX-Szene vorgeworfen wird.

Doch mal ehrlich: Wem bringen diese Grabenkämpfe etwas? Dem Bike-Sport sicherlich nicht, im Gegenteil: Wenn wir nicht an einem Strang ziehen und miteinander für eigene Bike-Strecken und gegen Trail-Schließungen kämpfen, wird unser Sport weiterhin mit solchen Problemen zu tun haben.

Manche Fahrer wie der XC-Weltmeister Nino Schurter oder der Downhill-Chef Greg Minnaar fahren in allen Disziplinen mit und haben ihren Spaß dabei. Auch vermeintliche Trick-Maschinen wie Amir Kabbani sind in Wirklichkeit bei den verschiedenen Spielarten des MTB-Sports mit Spaß unterwegs.

Bergauf, bergab – hauptsache Spaß, egal mit welchem Bike:

Und für alle, die einfach nur ihren Fahrstil frönen und keine Lust auf die anderen Disziplinen haben (was ja auch okay ist), wäre folgendes Motto passend:

„Leben und leben lassen“

Wie seht ihr die Grabenkämpfe innerhalb des Bike-Sports und wie sind eure Erfahrungen mit den Bikern aus den anderen Disziplinen?

P.S.: Ich war auch lange ein „Dirtbiker“ und fahre jetzt wieder mehr Touren und XC, wie hier beim Eifel-Mosel-Cup 2009 mit dem Enduro-Bike:

  1. benutzerbild

    fone

    dabei seit 09/2003

    @fone: Vanderham, Hunter, Romaniuk etc. haben ihre Nische mittlerweile gefunden, auch ohne Tricks und Flipssmilie Ich finde es klasse, dass es so verschiedene Richtungen gibt, das macht den Sport vielseitig und für jeden ist etwas dabei.
    ja auf jeden fall! freut mich ja auch total, dass die jungs auch ohne wettkämpfe so populär sind. die bringen das gefühl rüber, das mir gefällt. sind genau meine 3 lieblingsfahrer, neben dem pflichtprogramm berrecloth, peaty und hill.
  2. benutzerbild

    Black_Label

    dabei seit 11/2009

    als ich damals mit dem skaten angefangen hab waren alle unterschiedlich unterwegs die einen mit dem Brett, die anderen mit den Inlinern mal n Snakeboard und die BMXer..
    Dazu muss ich sagen das gerade jemand aus der anderen fraktion ( Alex Reinke ) http://www.google.de/url?sa=t&sourc...v_3CBw&usg=AFQjCNG8deAFJPCVVOdHtmcjNZ5e60FlGQ
    es uns ermöglicht hat einen kleinen Park zu verfügung zu stellen.. Ich denk das jeder sein Sport so nachgehen sollte wie er will sofern er bereit ist alle anderen zu akzeptieren... Wie es in den Wald reinschallt so schallt es wieder heraus!

    Ich denke auch das FR/DH einen gewissen Technischen anspruch hat genau so wie Slopestyle oder aber auch Dirt.

    (Na Ja die Mode der Slopys un co is scho bissle Mädel-Like)

  3. benutzerbild

    525Rainer

    dabei seit 09/2004

    wie die dirtjungs (sam pilgrim und konsorten) auf ihren hardtails den oberen singletrail (hangman?), inkl. matsch, rutschiger wurzeln etc., runtergeballert sind, hat mich direkt schockiert. "alter, die können richtig geil mountainbike fahren!" smilie

    das denk ich mir auch jedesmal. da haben ein paar von denen so ein unglaubliches feeling fürs bike. braucht man nur ab und zu mal in den videos drauf achten wie die zwischen den jumps kleine hügel einfach wegschlucken und sogar speed draus machen.
    oder wie der söderström auf der eurobike im 4x abging. oder wie chris akrigg auf dem freerider abgeht: (golden nugget) http://chrisakrigg.com/?page_id=3

    ich glaub einfach das liegt daran weil die so motiviert sind zu fahren und 8 stunden täglich auf einem hardtail sind. da muss man zwangsläufig ein feeling fürs rad bekommen auch in anderen disziplinen.
    ist auch immer wieder gigantisch wie motorradrennfahrer oder skirennfahrer ihre skills auf autorennen übertragen können obwohls wirklich was ganz an anderes ist.
    wenn jemand eine race oder skill sau ist dann ists praktisch wurscht was er macht. bestes beispiel palmer.
  4. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    ja auf jeden fall! freut mich ja auch total, dass die jungs auch ohne wettkämpfe so populär sind. die bringen das gefühl rüber, das mir gefällt. sind genau meine 3 lieblingsfahrer, neben dem pflichtprogramm berrecloth, peaty und hill.

    Die Frage ist, ob sie nur deshalb so populär sind, weil sie vor dem Slopestyle-Hype ihren Ruhm erlangt haben. Oder meinst du, dass auch heute Nachwuchs-Talente mit dem gleichen Fahrstil es nach oben schaffen können?

    Bei Newcomern wie Graham Agassiz trifft ja beides zu, der geht sowohl im Big-Mountain-Gelände ab wie auch auf Dirtjumps. Das Gleiche gilt für Brendon Semenuk, der ja immerhin die Rampage gewonnen hat, jedoch auch Slopestyles mit seinen Flip-Whips rockt. Müssen die jungen Freerider heutzutage alles können?
  5. benutzerbild

    Deleted 8566

    dabei seit 12/2015

    Ist das nicht recht egal, was einer fährt, so lange es zwei Räder hat und ein Mindestmaß an Fahrtechnik und Körperbeherrschung verlangt.

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