Bikes sind die idealen Fortbewegungsmittel in der Stadt. Doch monoton im Sattel sitzen ist auf Dauer öde. Die urbane Architektur lädt zum Spielen ein und mit etwas Übung wird der Großstadtdschungel zum Spielplatz für jeden Biker!
Beim Krafttraining im McFit-Studio freue ich mich immer, wenn Bike-Videos über die Bildschirme flimmern. Da lag es nahe einen Fahrtechnik-Artikel für das McFit-Magazin zu verfassen. Im Juli 2009 war es soweit und nun, mitten im tiefen Winter, kann ich den Artikel auch online hier im IBC-Forum veröffentlichen.


Wichtig:Der Text richtet sich nicht an Street- oder Trial-Biker, sondern soll für jeden „normalen“ Mountainbiker eine Inspiration für mehr Spaß auf dem Bike sein.

Gleichgewichtsübungen: Keep the Balance!

Um das Gleichgewichtsgefühl auf dem Rad zu schulen, eignen sich schmale Verkehrsstreifen oder Bordsteinkanten bestens für kniffelige Balance-Fahrten. Auf den Pedalen stehend mit waagerechter Pedalstellung fixiert man einen Punkt einige Meter vor dem Rad und schaut auf keinen Fall nach direkt vor das Vorderrad. Die seitlichen Ausgleichbewegungen sollte man ruhig ausführen und nicht hektisch. Kippt das Bike nach rechts weg, bewegt sich das linke Knie nach außen oder man schiebt es aus den Armen heraus unter sich zur Seite. Geschwindigkeit stabilisiert, es gilt: Je langsamer, desto schwieriger!

Kurvenfahrt: Leg die Kiste schief!

„Lean it like you mean it“ – Um den bei optimaler Geschwindigkeit den maximalen Kurven-Grip zu erreichen, drückt man das Bike mit der kurveninneren Hand in eine leichte Schräglage. Wichtig: Das kurvenäußere Pedal zeigt dabei nach unten und trägt die Hauptlast. Der Blick geht in die Richtung, in welche man das Bike steuert. Um die Ideallinie zu treffen, fährt man die Kurve von außen an und zieht dann im Kurvenscheitel nach innen. No Go: Bremsen in der Kurve – man bremst vor der Kurve ab und lässt in der Kurve laufen!

Kantensprünge: Drop it like it’s hot

Kleine Mäuerchen oder Mini-Treppen bieten sich für kleine Drops an – eckige Bordsteinkanten sind dabei ideal zum üben. Mittig über dem Bike stehend rollt man auf die Kante zu und zieht das Vorderrad mit Schwung nach oben, sobald es die Kante passiert. Wichtig: Um ein plötzliches Absacken der Front zu verhindern, muss man während der kleinen “Airtime“ Körperspannung aufbauen und weiter den Lenker nach hinten oben ziehen. Nicht zu langsam anfahren, sonst landet man ebenfalls frontlastig. Die Landung auf beiden Rädern gleichzeitig aktiv aus den Beinen und Armen abfedern!

Wallride: Ran an die Wand!

Schräge Mauern und Betonrampen laden zu spaßigen Wallrides ein, bei denen man sich langsam herantasten kann. Kurbeln waagerecht, Geschwindigkeit aufnehmen und los geht’s: Bei der Auffahrt macht man sich auf dem Bike leicht, indem am Lenker zieht und das Vorderrad dadurch geschmeidig die Wandschräge hochfährt. Der Speed sorgt für den nötigen Anpressdruck und die Fahrlinie gleicht einer Parabel: In der Mitte ist man am höchsten und leitet von dort an die Abfahrt ein. Arme und Beine sind während der Wandfahrt zwecks niedrigen Schwerpunkts gebeugt. Geht es wieder ins Flache muss man leicht am Lenker ziehen und die Kompression aktiv abfedern.

Als Sequenz:

Wheelie: Eisdielen-Posen für Anfänger

Bevor man ihn an der Strandpromenade probiert, sollte man viel Übung in den Wheelie investieren, sonst wird es schnell peinlich. Im langsamen Tempo anfahren, sich kurz nach vorne unten beugen, um dann gleichzeitig kräftig in die Pedale zu treten und das Vorderrad durch Strecken der Arme nach oben zu ziehen. Nun Arme gestreckt lassen und Oberkörper nach hinten lehnen! Wichtig ist eine funktionierende Hinterradbremse, mit der man zusammen mit gleichmäßigem Pedalieren den Balancepunkt auf dem Hinterrad hält. Kippt das Bike nach rechts, bewegt man das linke Knie zum Ausgleich nach links außen. Tipp: Zum Üben eine Strecke auswählen, die leicht bergauf geht.

Zusatzinfos: Tipps für das Fahrtechniktraining in der Stadt

Wichtig: Immer mit Helm fahren, auch wenn es manchmal lästig erscheint. Im Ernstfall ist euch eure Schaltzentrale dankbar!

– Wenn man einen schlechten Tag hat und nichts klappt, geht man lieber ein Eis essen und verschiebt das Üben auf den nächsten Tag.

– Nehmt Rücksicht auf Passanten und den Verkehr. Am besten übt man nur dann in der City, wenn nicht gerade sehr viel los ist.

Bilder v. Bastian Dammers (www.bastian-dammers.de) / Text & Action v. Marc Brodesser (www.ridefirst.de)

Erschienen im McFit-Magazin Juli-Ausgabe 2009 www.mcfit.de

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Spielt ihr viel mit eurem Bike in der Stadt, zum Beispiel auf dem Arbeitsweg? An welchem Move übt ihr momentan?

  1. benutzerbild

    bastelfreak

    dabei seit 09/2004

    @kai du driftest in der luft weg nach dem absprung?

    da kann ich nur empfehlen den luftdruck etwas zu erhöhen, denn wenn du beim absprung viel druck aufs vorderrad bringst knickt die karkasse etwas weg und du fliegst unkontrolliert. echt ein richtig doofes gefühl. grad diese ganzen snakeskinreifen sind anfällig dafür.

  2. benutzerbild

    bernte_one

    dabei seit 11/2007

    jaja nobby nic und die supertolles leichtes karkasse

    da kommen wieder erinnerungen an den anlieger autsch

  3. benutzerbild

    LIDDL

    dabei seit 08/2006

    üben üben üben smilie

  4. benutzerbild

    macmaegges

    dabei seit 06/2009

    üben üben üben

    dann sieht´s zum schluss so aus....... smilie
    YouTube- Bike Wheelie MTB Manual Grenchen


    Richtig nice !!!

    Wenn ich einer der Fussgänger gewesen wäre hättest von mir Applaus bekommen.
  5. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    In der heute erschienenden McFit-Zeitschrift ist ein weiteren Bike-Artikel von mir zu finden, dieses mal geht es um Pumptracks.

    Ride on,
    Marc

    P.S.: Ich trage auf den Bildern einen Helm, dem Model wurde es verboten, da konnte man nichts machen. Aber im Text steht extra, dass man mit Helm fahren soll.

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