Update: jetzt mit neuen Videos
Was für Rennen, was für Comebacks: Nach den ewigen Regenfällen beim ersten Worldcup für die Downhiller im slowenischen Maribor haben die Fahrerinnen und Fahrer beim Finale des ersten Laufs Racing vom Feinsten gezeigt. Dabei haben ausgerechnet die triumphiert, die zuletzt verletzt gewesen sind.
| Worldcup Maribor Tag 4 – Downhill Rennen: im IBC TV ansehen | |
Nach der Qualifikation haben einige von einer Wiederauflage des Geschwister-Trippels aus Andorra geträumt aber nachdem Dan Atherton im 4x verfrüht ausgeschieden war, lag die volle Aufmerksamkeit auf Rachel und Gee Atherton.
Damen
Nach dem Crash in der Damenqualifikation startet Rachel Atherton schon früh im Finale und fräst eine Zeit in den Berg, die lange Bestand haben wird. Im Grunde bis jetzt: Rachel Atherton gewinnt den ersten World Cup 2010 und feiert damit ein schier unglaubliches Comeback; zumal vor dem Hintergrund, dass es einerseits ihr erstes Rennen nach der Verletzungspause ist, andererseits fuhr sie mit gebrochenem Finger und wer jetzt allein an das Steinfeld denkt, der wird mit ihr um die Wette schreien. Respekt Rachel – ich will nicht wissen, wie groß die Abstände werden, wenn sie fit ist und es auf Strecken wie Champéry zu fahren gilt
Von den Damen hätte eigentlich nur eine Rachel wirklich gefährlich werden können und zwar Myriam Nicole aus Frankreich. Sie muss sich im ganz oberen Teil der Strecke das Schaltwerk abgerissen haben und rollt von oben bis unten durch – mit nicht mehr als 15 Sekunden Rückstand. Ganz ehrlich: Das wäre der Sieg gewesen, Glück für Rachel, die natürlich trotzdem gut Lachen hat.
| Worldcup Maribor – Statement von Rachel Atherton: im IBC TV ansehen | |
Das Rennergebnis:
Der Zwischenstand im World Cup:
Herren
Eins vorneweg: Im Finale hat es nicht mehr geregnet. Hingegen der allgemeinen ersten Meinung, dass das gut sein müsste, werden die Stars des World Cups sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn es noch weiter geregnet hätte. So aber ist der Matsch im Verlauf des Rennens schwerer und schwerer geworden, was wiederum für einige interessante Positionen gesorgt hat. Markus Klausmann und Benny Strasser als verbliebene deutsche Starter hat das sicherlich weniger berührt aber Benny erreicht mit einem guten, wenn auch nicht fehlerfreien Lauf den 56. Platz. Schlechter sieht es da schon für die deutsche Legende Markus Klausmann aus, der seinen Run nicht sauber durchbringen kann. Am Ende muss er sich mit Platz 74 geschlagen gegen – auch ihn hat wohl der slowenische Matsch ereilt.
Aber anderen geht es nicht besser, während vergleichsweise unbekannte Fahrer wie Joseph Smith (8.) und Metthew Simmonds (14.) die Rennen ihres Lebens fahren und so gut abschneiden, wie noch nie. Ohne Crash schafft es auch Aaron Gwin aber der schnellste des gezeiteten Trainings muss sich mit Platz 7 zufrieden geben – dennoch ein guter Auftakt in die neue Saison. Viel Pech hat Joris Bigoni. Der Gates Nicolai Fahrer startet sehr gut mit der 15. schnellsten Zeit, crasht dann aber und zerstört sich und sein Fahrrad, so dass ihm nur noch der 80. Platz bleibt. Schade – beim nächsten Mal wieder.
Einer, der mit Maribor auch nicht so recht warm werden will, ist Steve Peat. Nach Fehler in der Qualifikation muss er im Finale im Steinfeld anhalten und verliert über die gesamte Strecke Zeit trotz Carbonbike und Weltmeisterstreifen. Am Ende ein enttäuschender 45. Platz und damit nur knappt vor Jungstar Troy Brosnan von Specialized, der sich souverän den ersten Sieg im ersten Rennen bei den Junioren schnappt.
Das Rennen seines Lebens fährt aber Fabien Pedemanaud. Nachdem sein Teamkollege Nick Beer in Abwesenheit von Rob Warner nur auf den 27. Platz kommt, legt der Scott 11 Fahrer eine Zeit hin, die lange Zeit Bestand hat – am Ende wird er hervorragender vierter.
Nicht so gut läuft es für den Lapierre Neuzugang Sam Blenkinsop. Er fährt sauber und nofoot durch die Steine, rettet die verkorkste Aktion irgendwie und tritt sich zu einem 12. Platz. Wie zu erwarten wäre er auf dieser Strecke einer der Siegaspiranten gewesen. Immerhin sichert er sich mit 55,8km/h den Highscore in der Highspeedwertung.
Gut läuft es für die MS Evil Fahrer Luke Strobel und Steve Smith, die richtig schnell unterwegs sind und am Ende auf den Plätzen 22. und 6. ins Ziel kommen. Steve Smith scheint damit in der Top 10 angekommen zu sein.
Und dann kommen sie, die Fahrer, die um den Sieg streiten werden. Als erster legt Gee Atherton los, fährt eine brilliante Line (fast Sam Hill Style) durch’s Steinfeld und pulverisiert die Zeit von Pedemanaud, nur um direkt danach von Greg Minnaar vom Hotseat vertrieben zu werden, da sich dieser auf den letzten Metern vorm Ziel noch um 0,25 Sekunden vorbeitritt. Beide scheinen ohne gröbere Schnitzer durchgekommen zu sein und genau das ist auch der Grund, warum Greg’s Zeit bis zum Ende die schnellste bleiben wird: Er gewinnt den ersten World Cup in Maribor!
| Worldcup Maribor – Statement von Sieger Greg Minnaar: im IBC TV ansehen | |
Dabei helfen ihm die beiden Monster Energy Specialized Fahrer Sam Hill und Brendan Fairclough. Beide zerschellen um ein Haar am Baum am Ende des Steinfelds und beide kommen nicht ohne Fehler den Berg hinunter. Brendan Fairclough muss fast anhalten und scheint etwas zu viel zu wollen, tritt dann aber am Ende sogar fleißig in die Pedale und sprintet zu Platz 3 mit 1,82 Sekunden Rückstand. Den Sieg hat er sich selbst verbaut, ebenso wie Sam Hill. Im Steinfeld souverän in Führung crasht er im weitern Streckenverlauf und wird mit 4,68 Sekunden Rückstand fünfter.
Mit Crash auf dem Podium aber doch nicht ganz da, wo er sein wollte. Andererseits sollte man berücksichtigen, dass er von einer schweren Verletzung mit Knieoperation zurück kommt und die Saison gerade erst begonnen hat.
Das Rennergebnis:
Der Zwischenstand im World Cup:
Am Ende gibt Greg Minnaar dem Himmel zurück, was der das ganze Wochenende über über den Fahrern ausgeschüttet hat. Der World Cup ist zurück und die Aktion so gut wie eh und je, wenn nicht sogar besser. Einige neue Gesichter mischen ganz vorne mit, gewinnen tun aber nach wie vor die bekannten Größen. Mal sehen, wie lange das noch so sein wird. Es warten noch einige schwere Strecken im Verlauf der Saison…
Breaking-News: Der Österreicher Markus Pekoll crasht im Steinfeld. Danny Hart schafft den Wechsel von den Junioren zu den Herren und wird 20. CG ist verheiratet. Anneke Beerten kennt sich perfekt auf dem Single Markt aus. Rob Warner ist in Ägypten. Hoshi Yoshida sei vielmals gedankt für die perfekten Bilder. Christoph Laue hat ebenfalls ein paar feine Shots hinzugefügt. Das klasse Video kommt von Vittorio Platania.
Berichte und Videos:
Die vollständigen Ergebnisse und Zwischenstände im World Cup findet ihr im Anhang.
34 Kommentare