Nino Schurter am Wolfsdrop

Der Franzose Julien Absalon hat vor rund 20000 Zuschauern in Offenburg seinen 22. Weltcupsieg eingefahren. Nach 36,8 Kilometern erreichte er das Ziel mit 49 Sekunden Vorsprung auf Weltmeiser Nino Schurter aus der Schweiz. Wolfram Kurschat aus Neustadt war auf Rang neun der beste Deutsche.

Julien Absalon

Die deutschen Biker konnten beim Heim-Weltcup in Baden die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen. Der mit Siegambitionen angetretene Wolfram Kurschat versuchte zwar alles, um in den ersten drei von sieben Runden zur Spitze nach vorne zu fahren, doch die Kräfte reichten an diesem Tag nicht aus.

Kurschat fuhr nach dem Start zwar schnell von Rang 26 bis unter die besten zwölf, doch danach konnte er sein Tempo nicht mehr halten.

„Ich war nach der vierten Runde praktisch tot. Ich habe mit aller Macht versucht nach vorne zu kommen, aber die Form war heute nicht gut genug, irgendwann war die Energie weg. Ich bin aber nicht total enttäuscht“, sagte Kurschat, der das Ziel mit 3:38 Minuten Rückstand erreichte.

Enttäuscht war dagegen Manuel Fumic, der zuletzt in Houffalize noch Zweiter war. „Es sind diese Woche ein paar Dinge zusammen gekommen, die hätten nicht sein dürfen, um hier in Topform am Start zu stehen“, sagte der Kirchheimer, der nur 28. wurde (+7:08). Ein Trainingssturz aufs Knie und Heuschnupfen, der sich mit der Sonne einstellte, hätten negativen Einfluss genommen.

Der Freiburger Moritz Milatz kommt dagegen seiner Topform immer näher. Rang 14 war das beste Saisonresultat. „In den ersten beiden Runden habe ich mich schlecht gefühlt, aber dann ging es auf einmal“, erklärte Milatz, der 4:47 Minuten Rückstand aufwies.

Jochen Käß (Rangendingen) wurde mit 6:23 Minuten Differenz 23. Käß war mit seinem Ergebnis nicht unzufrieden. „Das war heute besser als die Beine. Ich habe mich die ganze Woche schlecht gefühlt und deshalb nicht gedacht, dass es so geht“, meinte Käß.

An der Spitze entschied sich der Kampf um den Sieg zwischen Julien Absalon und Nino Schurter in der dritten Runde. Absalon attackierte dreimal und brachte Schurter über sein Limit. Dadurch machte der Schweizer in einer der technisch schwierigen Abfahrten einen Fahrfehler, der dem Franzosen einen Vorsprung brachte.

Dritter wurde der Tscheche Jaroslav Kulhavy, der aus der fünfköpfigen Verfolgergruppe die Schweizer Christoph Sauser, Florian Vogel und Mathias Flückiger in Schach halten konnte.

Absalon hat nun auch die Führung in der Gesamtwertung vom Spanier José Hermida übernommen, der Siebter wurde. An zweiter Position liegt Schurter vor Hermida.

Bester Deutscher ist Manuel Fumic auf Rang fünf, Kurschat ist Neunter, Käß liegt auf 20.

Text von Erhard Goller

Fotos:

Am Wolfsdrop

In der Techzone

In der Techzone

Snakepit

Nach Snakepit

Nach Snakepit

Drop nach Snakepit

Drop nach Snakepit

Racing Ralph hat ausgeraced

Techzone

…mitgezogen

Im Dualspeed

Zuschauer am Dualspeed

Fotos von Jens Staudt

Insgesamt geht ein herausragendes Weltcup Wochenende mit erstklassigen, sportlichen Leistungen, sonnigem Wetter und einem neuen Zuschauerrekord zu Ende. Erstmals konnte die magische Marke von 20.000 Zuschauern gebrochen werden. Deutlich mehr Sportbegeisterte als die Jahre zuvor tummelten sich im Weltcupstadion und rund um die 5,1 Kilometer lange Strecke. Jörg Scheiderbauer zeigte sich sehr zufrieden: „Es war ein fantastisches Wochenende und Werbung für den Mountainbikesport“, so der glückliche Cheforganisator des besten Mountainbikeevents der Jahre 2008 und 2009.

Top 10:

1 4 ABSALON Julien 1:53:36

2 3 SCHURTER Nino +00:49

3 5 KULHAVY Jaroslav +01:08

4 13 SAUSER Christoph +01:24

5 28 VOGEL Florian +01:35

6 9 FLÜCKIGER Mathias +02:20

7 1 HERMIDA RAMOS José Antonio +02:25

8 10 RUZAFA CUETO Ruben +03:27

9 8 KURSCHAT Wolfram +03:38

10 37 LEJARRETA ERRASTI Inaki +03:46

Vollständiges Ergebnis:

http://62.50.72.82/ftpuci/ftppoelman…ult_XCO_ME.pdf

  1. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Wenn man den Sattel oben lässt, hat man bergab zwei Nachteile: Wenn man eine aktive Fahrweise praktizieren möchte, sprich den natürlichen Federweg der Beine voll ausnutzen will, ist man durch den hohen Sattel in der vertikalen Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Die typische XC-Haltung sieht dann so aus, dass die Fahrer hinter den Sattel gehen, auch wenn es noch gar nicht so steil ist und man normal in der Grundposition zentral über dem Bike bleiben würde. Dadurch hat man zu wenig Last auf dem Vorderrad und insgesamt weniger Kontrolle.

    [Bild]

    Der andere Nachteil besteht darin, dass der Sattel einem eher einen Kick gibt, wenn man die Linie nicht richtig trifft. Sprich, wenn es schön steil ist und du bekommst einen schönen Schlag ins Hinterrad, kann es schnell über den Lenker gehen. Der Sattel hängt ja direkt in Po-Nähe, da kommt der entscheidende Kick recht schnell und man hat wenig Reserven.

  2. benutzerbild

    Doc_Rock

    dabei seit 08/2008

    Plus: In der Kurve ist es mit einem so hohen Sattel nicht möglich das Körpergewicht über das Bike zu bringen, vielmehr kippt man komplett mit dem Bike nach innen und drückt mit seiner Masse nach außen, anstatt die Masse von oben herab auf die Räder wirken zu lassen und so mehr Traktion zu erhalten.
    Das ist zumindest das was mich an einer hohen Sattelposition am meisten stört.

    Schaut euch mal das Cover von der Besser Biken 2 DVD an ... da seht ihr was ich meine.

  3. benutzerbild

    Funracer1

    dabei seit 11/2005

    Also ich hatte nicht den Eindruck, dass Absalon & Co. mit einer absenkbaren Stütze viel schneller hätten sein können. Eine Top-Fahrtechnik ersetzt auch sowas nicht. Und wenn es ihnen tatsächlich etwas bringen sollte, dann würden sie es mit Sicherheit auch tun.

  4. benutzerbild

    Martin76

    dabei seit 03/2005

    Unbestritten könnten die Fahrer auf Abfahrten schneller sein, wenn Sie absenkbare Sattelstützen benutzen würden. Ich glaube, daß die technisch schlechteren Fahrer hiervon überproportional profitieren könnten.

    Allerdings, wenn ich mir beispielsweise die Strecke in Offenburg ansehe gibt es kaum Überholmöglichkeiten auf den Bergabpassagen, daher ist es wichtig auf den Bergaufpassagen die Position zu sichern. Also liegt die Prio auf den Bergaufstücken und somit auf möglichst geringem Gewicht.

    Und wie schon gesagt wurde, die Jungs und Mädels probieren alles um schneller über die Strecke zu kommen. Würde ihnen eine Absenkung unter dem Strich helfen würden sie welche fahren.

  5. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Topeak-Ergon-Video aus Offenburg:

    [f]dj0xMDEyNjk4JmM9MTAwMDAwNg[/f]

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