Bis Ende Mai hattet ihr die Möglichkeit, euch bei Cosmic Sports auf einen Teamstartplatz bei der Craft Bike Transalp Challenge zu bewerben. Schönerweise ist der Teamstartplatz am Ende tatsächlich an zwei User von mtb-news.de gegangen: Daniel Schumacher (biketunE) und Nico Weber (giant86). Die beiden Stuttgarter gehen zum ersten Mal auf die Transalp Challenge und werden versuchen, täglich vom Rennen zu berichten, sofern der Kopf am Ende der Etappen noch mitspielt.

Hier kommt ihr erster Bericht zur 1. Etappe:

„Leider war die Nacht sehr kurz, Rainer (Namen geändert, Anmerkung der Redaktion) unser Zimmerkollege hat noch bis spät in die Nacht sein Fahrrad für das Rennen umgebaut. Durch den Umstand, dass wir weder Montageständer noch ausreichend Licht zur Verfügung hatten, verlagerten wir diese Aktion in den Vorraum unseres Zimmers. Und eben dieser Punkt führte zu unzähligen nervigen Fliegen, Schnacken und anderen Kleinlebewesen die einem den Schlaf raubten.

Nun stehen wir, Nico, nach 3 Jahren, und Daniel, nach 6 Jahren, wieder gemeinsam am Start eines Rennens -und das Dank Nicos C-Lizenz direkt in Startreihe 2 von 1100 Starten. Unglaublich, vor allem mit dem Hintergrund, nur 4 Wochen Vorbereitungstraining in den Beinen zu haben.

Pünktlich um 9.30h fiel der Startschuß bei bedecktem Himmel, der die Angst weckte, im Regen fahren zu müssen. Zum Glück erreichten wir das Ziel vor dem Regen! Der Start verlief sehr hektisch, ständiges Beschleunigen und Abbremsen durch unzählige Hindernisse erschwerten es einem, den Rhythmus zu finden. Nachdem dann der Start offiziell freigegeben wurde, hieß es Feuer frei. Wir mussten uns gegenseitig ständig bremsen, wir waren einfach zu schnell unterwegs. Am Ende der Etappe hatte Nico einen Durschnittspuls von 158 Schläge pro Minute und ich lag bei 168 Schläge pro Minute – und das bei 4 Stunden Fahrzeit. Wir haben aber keine Vergleichswerte, da wir in der Freizeit von solchen Foltermethoden abgekommen sind .

Weiter gings auf größtenteils Schotter mit einigen heftig steilen Rampen und sehr viele Flachstücken, bei denen das Tempo extrem hoch lag und es sich als schwer herausstellte, die „richtige Gruppe“ für unser Tempo zu finden.

Nach Kilometer 50 und der ersten Verpflegungsstation kam das eigentliche Ziel am heutigen Tag – die Mariabergalm. In Anbetracht unseres bisherigen Tempos haben wir aufs kleine Kettenblatt gewechselt, doch schon bald wurde es immer steiler, steiler und nochmal steiler. Im Prinzip befuhren wir die Skipiste – nur nicht im Winter schön im Schnee auf Brettern hinunter sondern im Sommer mit einem Zweirad bergauf.

Die letzten 300 Höhenmeter gaben uns den Rest. Im Roadbock stand die Passage als „Schiebestück“. Optimistisch sagten wir noch, mal schauen ob wir auch tragen müssen.

Als wir die letzte Kehre passierten, meinten wir – es ist geschafft! Nur was sich dann in unser Sichtfeld manifestierte, war dieser unglaublich steile und extreme letzte Teil mit bis zu 21% Steigung.

Wenn man dann noch das ganze Feld schieben sieht, wird einem anders zu Mute. Genau zu diesem Zeitpunkt meldete sich Daniels Magen, der für die lange Schiebepassage außer Gefecht war. Nach 10min Pause und langsamen Besteigen des Berges war der höchste Punkt der heutigen Etappen bezwungen. Und leider sehr viel Zeit verloren auf den letzten Metern. Nun hieß sich für die Abfahrt konzentrieren, welche wiederrum nur aus Schotter bestand, aber viel Spaß machte. Sehr viele kleiner Anlieger in den Kurven, knochentrockener, staubiger Boden machten die Abfahrt wirklich zum Genuss – hoffentlich bleibt das so!

Die letzten 10 Kilometer versuchten wir, die verlorene Zeit aus der „Notrast“ aufzuholen und kamen nach 4:08h auf Platz 158 ins Ziel. Ausbaufähig würden wir sagen, nachdem Daniel mit seinem Magen kurzzeitig Probleme hatte. Und Nicos Hand hält – auch wenn die Abfahrten nicht Vollgas genommen werden können. Wir freuen uns auf morgen und gehen jetzt zurück in die Expo Area der Transalp zur Pasta Party!

Vorschau auf morgen: Die Beine werden reanimiert und fühlen sich gut an, in Zahlen müssen die morgen nämlich einiges bewältigen – es geht nach Ischgl. 77km, 3184 Höhenmeter bergauf, max. Höhe 1967m.

Weitere Berichte von den beiden findet ihr auf ihrem Blog.

Wer von euch ist noch mit am Start bei der Challenge und schaut sogar während dem Rennen hier auf mtb-news.de, um diesen Artikel zu finden? Wer bloggt noch über die Transalp Challenge? Der Bericht des RC-Dresden wird ebenfalls hier eingefügt, sobald er online ist.

Bericht MixedTeam RC-Drseden – Etappe1:

Einrollen mit Hürden

Nachdem die Fahrt gestern nach Füssen zügig und angenehm war, gab es leider noch eine Menge an den Rädern zu schrauben. Trotz vorhergehender Nachtschicht in Dresden war nicht alles fertig und an Janas Rad musste noch die SRM Kurbel montiert werden. Es war aber nicht so einfach den Tretlager-Sensorgeber am Stevens-Rahmen mit 73mm Tretlager und massivsten Carbongehäuse unter zu bringen. Zum Glück war Stefan von Kempen sogar Freitag 18:00 Uhr noch bei SRM zu erreichen und gab uns ein paar Tipps. Unsere Montageausführung sollte dann aber heute noch Nachwirkungen haben… Als wir dachten mit Allem fertig zu sein, brachte ein Griff an Janas Bremshebel die unerfreuliche Erkenntnis, dass die hintere Bremse keinerlei Druck mehr aufbaute. Also noch schnell eine neue Bremse drangebaut. Auf das Rollen verzichtet, und schön schwere Beine vom vielen Rumstehen bekommen. Da bei einem Etappenrennen das Frühstücken immer schwerer fällt, konnten wir es natürlich heute noch angenehm schnell hinter uns bringen. Danach haben wir uns schön in den Startblock A diskutiert, denn da kommen eigentlich nur Lizenzfahrer rein, und ich habe ja keine. Später wurde uns dafür sogar von einem UCI-Mann noch 100 € Strafe angedroht.

Auf der Strecke ging es gemütlich aber hektisch los, denn so viele MTB-Fahrer in einem Pulk ohne entsprechende Erfahrungen bringen immer viel Spannung und Beinahestürze.

Nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass mein linker Bremshebel samt Schalthebel nicht richtig festgezogen war und sich bei jedem Schalten nach oben dreht. Er hat aber wenigstens bis zum Schluss das Rad nicht verlassen. Mein Pulsgurt wollte kurz danach auch keine Daten mehr an die SRM Powercontrol senden. Jana war der Meinung, dass ihre 180 vielleicht unsere addierten Pulswerte sein könnten. Da es heute über längere Strecke nicht sehr bergig war, konnte nur die Vorbeifahrt am Schloss Neuschwanstein als Highlight zählen. Später wurde es dann aber doch noch steil. Und jetzt kommt wieder unsere gestrige Bastelarbeit ins Spiel: Da wir nicht, wie empfohlen den Tretlagermagneten festgeklebt haben, sondern Gewebeklebeband verwendeten , musste sich dieses natürlich gleich bei der ersten Benutzung des kleinen Kettenblattes lieber mit diesem verbinden und dafür aber den Magneten an die Kette abgeben. Das hatte eine kleine Reparaturpause zur Folge und von da an fehlten natürlich leider Janas Wattzahlen. Kurz vor dem höchsten Punkt der heutigen Etappe ging es noch einen schönen steilen Skihang hoch, gefühlte 25% Steigung, 90% aller Fahrer haben geschoben. Jana hat hier auch mal das Ausklicken geübt: Für ihren gleich folgenden Stunt auf der Abfahrt. Nachdem sie erst sagte, sie fährt ganz langsam bergab, zeigte sie mir dann das Gegenteil… beim Überholen eines langsameren Fahrers kam eine leichte Unkonzentriertheit auf und führt zum schlagartigen Kontakt mit groben Schotter. Nach dem ersten Schock ging es aber zum Glück erstmal weiter und Jana biss die Zähne zusammen. Im Ziel durfte dann das rote Kreuz die Steine aus ihrem Bein kratzen. Sportlich gesehen lief es also heute nicht so gut, aber es gibt noch 7 Etappen und wir können dafür sicher sein, es nicht zu schnell angegangen zu haben. Und jetzt ist gleich um Zehn Bettruhe. Übrigens in einem alten Bauernhaus von ca. 1400 …

  1. benutzerbild

    Tobias

    dabei seit 08/2001

    Bis Ende Mai hattet ihr die Möglichkeit, euch bei Cosmic Sports auf einen Teamstartplatz bei der Craft Bike Transalp Challenge zu bewerben. Schönerweise ist der Teamstartplatz am Ende tatsächlich an zwei User von mtb-news.de gegangen: Daniel Schu


    → Den vollständigen Artikel "BIKE Transalp Challenge: Etappe 1 mit den Cosmic Challengern & Dresdener Mix-Team" im Newsbereich lesen


  2. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Der Dresden-Report von der Etappe ist jetzt online.

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