Manuel Fumic hat beim Weltcup-Finale in Windham, NY (USA) Rang 13 belegt und ist damit in der Endabrechnung Achter geworden. Der Tagessieg ging an den Tschechen Jaroslav Kulhavy vor Weltmeister Nino Schurter (Sui), der sich den Gesamtsieg sicherte.

Manuel Fumic spielte auf den ersten drei von sechs Runden eine gute Rolle. Er fuhr in der vierköpfigen Spitzengruppe, die sich mit Nino Schurter, Florian Vogel (beide Schweiz) und dem Südafrikaner Burry Stander gebildet hatte, nachdem Olympiasieger Julien Absalon (Fra) sich in der ersten Runde einen Reifendefekt eingehandelt hatte und so im Rennen um den Gesamtsieg gegen Schurter praktisch chancenlos war.

„Ich hatte auf der Fläche meine Probleme, konnte in den Anstiegen aber immer wieder aufschließen“, erklärte Fumic. Allerdings gesellten sich von hinten vier weitere Fahrer zum Spitzenquartett, während Stander zurück fiel.

Zu Beginn der fünften Runde brach bei Manuel Fumic dann allerdings der Sattel und er musste etwa vier Kilometer ohne Sitzgelegenheit bewältigen. Das warf ihn auf Rang 13 zurück, auf dem er mit 3:15 Minuten Rückstand auf Kulhavy (1:39:28 Stunden) das Rennen auch beendete.

„Ich konnte vorne mithalten, das war sehr positiv. Schade, dass der Sattel gebrochen ist, dadurch habe ich den siebten Rang in der Gesamtwertung verloren, aber trotzdem war das Rennen gut für den Kopf“, kommentierte Fumic sein Rennen.

Der Freiburger Moritz Milatz fühlte sich nicht besonders gut, konnte aber vier Runden lang Kontakt zu Rang 20 halten. „Dann bin ich komplett still gestanden, keine Ahnung warum“, so Milatz, der als 45. 11:21 Minuten Rückstand hatte und zum Schluss noch von Wolfram Kurschat (44. , +11:12) überholt wurde. Der Neustädter war nach 300 Metern in einen Sturz verwickelt und musste das Feld von hinten aufrollen.

Auch Jochen Käß war in den Sturz verwickelt und musste mit einer Minute Rückstand auf das Feld das Rennen wieder aufnehmen. „Es war schwierig, weil du immer überholen musst, wenn du eigentlich nicht überholen willst. Die Form ist gut und ich habe versucht das Beste draus zu machen. Unter diesen Umständen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“, so Käß, der als 36. mit 9:34 Minuten Rückstand das Ziel erreichte. Leider fiel er in der Gesamtwertung noch von Rang 17 auf 23 zurück.

Das Ergebnis ist sieben Tage vor der Weltmeisterschaft im kanadischen Mont Sainte Anne nicht unbedingt ermutigend. Bei Milatz und Kurschat darf man allerdings davon ausgehen, dass sie in einer Woche weiter vorne landen werden. Und Fumic hat zumindest gezeigt, dass er ein Kandidat für einen Platz unter den besten fünf sein kann.

Derweil hat sich Weltmeister Nino Schurter für die Titelverteidigung in Stellung gebracht. Er musste sich in einem spannenden Finale aus einer fünfköpigen Spitzengruppe heraus zwar Europameister Kulhavy geschlagen geben, doch für ihn ging es an diesem Tag in erster Linie um seinen ersten Gesamtsieg.

„Ich habe am Anfang viel Führungsarbeit gemacht, deshalb hat mir am Schluss vielleicht die Energie gefehlt. Der zweite Platz ist auch cool, aber nächste Woche will ich gewinnen“, so Schurter nach dem Rennen.

In Kulhavy dürfte ihm aber ein weiterer Konkurrent erwachsen sein. Der attackierte vor dem höchsten Punkt, Schurter konterte, doch der nächste Angriff des Tschechen war erfolgreich. Der wiedererstarkte Christoph Sauser überholte Schurter, stürzte aber nach einem Fahrfehler und fiel auf Rang vier hinter Florian Vogel zurück. Das Schweizer Quartett auf den Plätzen zwei bis fünf machte Lukas Flückiger perfekt.

Damen:

Gradl bei Pendrel-Sieg 21.

Anja Gradl hat beim Weltcup-Finale der Cross-Country-Bikerinnen in Windham, New York (USA) als beste Deutsche Rang 21 belegt. Der Sieg ging nach 27,3 Kilometern an die Kanadierin Catharine Pendrel, die sich damit auch zum ersten Mal den Gesamtsieg sichern konnte.

Anja Gradl (Kastl) hatte in Windham großes Pech. Sie fuhr drei Runden lang ein starkes Rennen und lag auf Rang 14, als sie einen Hinterrad-Defekt erlitt und zehn Plätze verlor. Sie erkämpfte sich zwar ein paar Positionen zurück, doch mit 8:35 Minuten Rückstand auf Pendrel (1:39:48) und Rang 21 war sie überhaupt nicht zufrieden.

„Dass ich immer Defekt haben muss, wenn mir eine Strecke voll entgegen kommt“, ärgerte sich die Deutsche Vizemeisterin im Ziel.

Hanna Klein belegte Platz 25 (+9:49). Sie benötigte zwei Runden um richtig ins Rennen zu finden. „Am Start ging gar nichts. Erst in der dritten und vierten Runde kam ich besser in Tritt“, erklärte die Freiburgerin.

Sie schloss die Weltcupserie nach sechs Rennen als beste Deutsche auf Platz 23 ab. Anja Gradl wird als 32. notiert.

Olympiasiegerin Sabine Spitz, die auf einen Start zugunsten der WM-Vorbereitung verzichtet hatte, klassierte sich als 37., zwei Positionen vor Elisabeth Brandau, die auch nicht in Windham war.

Der Gesamtsieg ging an Catharine Pendrel, die sich mit ihrem zweiten Saisonsieg und ihrem vierten Weltcupsieg insgesamt zum ersten Mal die Weltcupkrone aufsetzte. Pendrel führte früh, musste sich aber in der letzten Runde heftig gegen ihre kanadische Landsfrau Marie-Helene Premont (+0:04) wehren, die sich sie sogar kurz passiert hatte. Auf Rang drei kam die Amerikanerin Georgia Gould (+2:07) vor der überraschend starken Slowenin Blaza Klemencic (+3:17) und der Österreicherin Lisi Osl (+3:41).

Bericht von Erhard Goller

  1. benutzerbild

    baloo

    dabei seit 01/2004

    2000 Schweizer Franken als Strafgeld sind schon heftig.

    Es sind 5000CHF!

    Hier noch ein weiterer Beitrag!

    Schade dachte auch immer Absalon sei ein fairer Sportsmann!
  2. benutzerbild

    Deleted 68079

    dabei seit 12/2015

    jaja, die froschfresser zeigen mal wieder ihr wahres gesicht:
    http://www.ride.ch/site/index.php/uci-buesst-schurter-nach-seinem-weltcup-triumph.html

    Hier ein Auszug von www.canadiancyclist.com zu der Angelegenheit

    Update to jerseygate


    According to the UCI delegate, Nino Schurter should never have been allowed to start without the World Cup leader's jersey, and the commissaire on the start line made a mistake in allowing him to start. Extra jerseys were available at any time, up to and including 90 minutes before the start... However, that being said, feelings among the riders and teams that it was very unsportsmanlike to protest the situation. The UCI could only say that team (Orbea) protested the jersey, and not that it was specifically Julien Absalon. (However, one team manager pointed out: "Would they (Scott-Swisspower) have done the same thing if the situation was reversed? I'm sure they would have...")

    Es steht also keinesfalls fest, dass Absalon selbst den Protest eingelegt hat. Und davon mal abgesehen: die Aussage von Frischi, dass das UCI-Leaderjersey für Nino zu klein gewesen sei finde ich zum Totlachen. Vermutlich hat das Weltmeistertrikot optisch besser zum weiß lackierten Rahmen von Nino´s Scale gepasst, welches er am Samstag in Windham unter seinem Allerwertesten hatte....
  3. benutzerbild

    __Stefan__

    dabei seit 08/2009

    "jerseygate", herrlich, wie wunderbar flexibel Englisch ist

  4. benutzerbild

    zaprok

    dabei seit 05/2002

    ...Vermutlich hat das Weltmeistertrikot optisch besser zum weiß lackierten Rahmen von Nino´s Scale gepasst, welches er am Samstag in Windham unter seinem Allerwertesten hatte....

    Das Leader-Trikot ist doch auch (überwiegend) weiss. Aber schön ist es in der Tat nicht.

    [Bild]

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