KS
Vom Lenker aus verstellbare Sattelstützen haben uns in den letzten Wochen wie kaum eine andere Produktgattung auf dem Laufenden gehalten. Im Rahmen der vielen Gedanken, die sich sowohl Kunden, als auch Hersteller um das neue Trend-Produkt- im All-Mountain und Enduro-Bereich gemacht haben, ist ein Wunsch immer wieder genannt worden: Die Ansteuerung der Stütze nicht oben am bewegbaren Kopf, sondern direkt dort, wo sie in den Rahmen übergeht und folglich nicht in Bewegung kommt. Der Vorteil einer solchen Konstruktion: Die Zuglänge ändert sich nicht und damit wird die Zugverlegung deutlich einfacher und sauberer. Der Nachteil: Von Herstellerseite ist bislang offensichtlich keine sinnvolle Lösung gefunden worden, die Ansteuerung auf diese Weise zu integrieren.
Vielleicht hat sich jedoch jetzt ein entsprechender Technologiesprung ereignet, denn KS – bekannt für seine verstellbaren Sattelstützen – hat einen Prototyp gezeigt, der eben diese Art und Weise der Anlenkung aufweisen kann.
Doch der Prototyp verspricht noch mehr: 400g Gesamtgewicht kündigte Kind Shock für dieses Modell an und treibt damit auch das Gewicht der Stützen deutlich nach unten. Um den Zuganschlag am äußeren Rohr der Stütze zu ermöglichen, scheint das Innenleben der Stütze auf den Kopf gestellt worden zu sein. Außerdem arbeitet der Prototyp nicht mehr mit nur einem Zug, sondern auch einem zweiten, internen Zug, der die Kartusche betätigt, wie Pinkbike berichtet. Die Amerikaner geben jedoch auch zu Protokoll, dass der Zugwechsel nach wie vor einfach von Statten gehen soll. Ein positiver Nebeneffekt dieser Konstruktionsweise wäre außerdem, dass die Anlenkung nicht mehr im Verschmutzungsbereich des Hinterrades liegt und so die Haltbarkeit der Fernbedienung deutlich gesteigert werden könnte. Bei den aktuellen Produkten von KS ist genau dieser Punkt ein Problem.
Ebenfalls sehr beachtlich klingen die restlichen Details, die Pinkbike aus Taipei berichten konnte. So soll die Stütze einen Einstellbereich von 125mm haben und durch Änderungen am Innenleben mit weniger Druck arbeiten können.
Noch offen sind die Informationen über den Preis, der sich aber wohl leicht oberhalb des bisherigen KS-Portfolios einfinden dürfte. Markteinführung könnte in ziemlich genau einem Jahr sein – bis dahin heißt es warten oder die bekannten Kompromisse eingehen.
Kleine Veränderungen gibt es auch an den bestehenden Sattelstützen. So soll es in Kürze einen Spritzschutz für den Anlenkzug geben, um hier die Haltbarkeit zu erhöhen. Ein kleines Teil mit großer Wirkung, dass auch nachgerüstet werden kann. Allerdings kann man sich diese Lösung auch ohne weiteres selbst bauen ;).
Weitere Informationen über die gesamte Produktpalette findet ihr hier.
Bilder und Informationen von Pinkbike.
X-Fusion
X-Fusion hat wirklich etwas zu zeigen: 1. Einen neuen Downhill-Luftdämpfer, der in Konkurrenz zu Rock Shox Vivid Air stehen soll und auch Fox ein paar DHX-Air Kunden abluchsen könnte, 2. eine überarbeitete Vengence 170er Gabel mit Absenkung und Syntace Steckachse und 3. eine Teleskopstütze mit bis zu 125mm Verstellweg.
Beim Vector Air soll es sich nicht um einen verlängerten XC-Dämpfer handeln, sondern um eine DH spezifische Entwicklung. Sollte das Teil euch doch bekannt vorkommen, liegt das daran, dass er auf dem Stahlfederdämpfer Vector HLR aufbaut, mit dem er auch die Einstellmöglichkeiten teilt: Zugstufe, getrennte High- und Lowspeed Druckstufe und der Luftdruck in der Zusatzkammer, vom Druck in der Hauptkammer mal ganz abgesehen.
Ziel bei der Entwicklung war, die Hauptkammer so groß zu gestalten, das keine zweite Luftkammer benötigt wird um die erwünschte Kennlinie zu erreichen. Der Vorteil davon ist, dass keine heiße Luft in den dann kleineren Kammern eingeschlossen werden kann, wodurch der Dämpfer bei harter Beanspruchung nicht überhitzt und funktionsfähig bleibt. Außerdem hat man auf eine verhältnismäßig große Ölmenge und große Durchströmöffnungen gesetzt um der Hitze Herr zu werden.
Schon bekannt aber doch deutlich upgedatet kommt die Vengeance daher. Sie ist intern auf 170, 150, ja sogar 100 und 80mm einstellbar und deckt damit vom Enduro- über den Slopestyle bis zum DirtJumper jeden Fahrertyp ab. Wir fuhren das 2010er Modell im Intense SS2 und hatten mit der Zugstufe etwas zu schaffen, für 2012 wurde aber nicht nur daran gearbeitet. Die Gabel hat jetzt eine externe Federwegsverstellung um 30mm und eine Steckachse, die ohne Werkzeug zu lösen ist. Interessant: Dieses Modell ist klar und deutlich Syntace gelabelt und lizensiert, bisher hatte man aus Tacherting ja nur die X-12 Steckachse gekannt. Diese 20mm Steckachse scheint mit nur einem Schnellspanner bedient zu werden, ich bin auf die Funktionsweise gespannt.
Durch eine neue Krone hat man die Gabel obendrein noch 7mm niedriger gemacht, was die Bauhöhe angeht – hierdurch soll die Geometrieänderung im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten kleiner ausfallen oder gar ganz behoben sein. Die Zugstufe lässt sich schließlich immer noch ganz langsam drehen, wurde aber in Richtung schnell im Verstellbereich erweitert.
Zu guter letzt ist die Luftkammer größer und damit anscheinend linearer geworden. Fassen wir zusammen: 2012 kommt eine komplett neue Vengeance.
Erst kürzlich vorgestellt wurde die Hilo Stütze, und dennoch wird auch hier aufgestockt: Für 2012 gibt es 125 statt 100mm Verstellweg, eine sehr sinnvolle Neuerung. Außerdem wurde der Durchmesser erhöht, gleichzeitig bleibt aber das Maß 27,2mm im Angebot. Daneben gibt es natürlich auch 30.9 und 31.6mm. Am Stand gab es daneben noch eine Version mit nur 40mm Verstellweg, die aber wohl höchstens für Cyclocross-Einsätze sinnvoll erscheint. Bleibt die Frage nach einer vernünftigen Lenkerfernbedienung!
Was denkt Ihr: Warum ist X-Fusion noch so wenig verbreitet?
70 Kommentare