Die vorletzte Etappe des Cape Epic 2011 wartete gestern auf die verbliebenen Athleten – Start und Ziel war in Oak Valley – 128 km und 2700 Höhenmeter galt es zu bewältigen – nach der Königsetappe vorm Vortag sicher kein leichtes Unterfangen. Vom Groenlandberg, ging es in umgekehrter Richtung über die Streckenabschnitte aus 2010. Unterwegs gab es einen fiesen, sandigen Anstieg – danach führte die Strecke über eine weite Hochebene, mit teils spektakulären Ausblicken auf den Indischen Ozean. Über zahlreiche Singletrails ging es danach zurück nach Oak Valley.
Etappensieger Ralph Naef in Führung – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Das Duo mit Weltmeister Jose Hermida und dem Thurgauer Ralph Näf konnte auf dieser Etappe den ersten Etappensieg feiern. Das „Duo Infernale“, wie die beiden Team-Kollegen in der Mountainbike Szene genannt werden, siegte in der härtesten Etappe über 120 Kilometer mit 2700 Höhenmeter. Auf dem zweiten Platz folgten die Gesamtleader Burry Stander (RSA) und Christoph Sauser (Sigriswil) vor dem Bruderpaar Lukas und Mathias Flückiger (Ochlenberg).
Näf und Hermida kämpften in den letzten Tagen immer wieder mit technischen Defekten. Doch in der gestrigen Etappe ging alles auf. Bereits früh forcierten der Spanier und der Ostschweizer das Tempo und zogen so das Feld auseinander. Die Favoriten lagen aber immer noch alle zusammen. Ca. 20 Kilometer vor dem Ziel suchten die Fahrer des Multivan Merida Biking Teams die Entscheidung. Und das Vorhaben gelang, sie kamen entscheidend weg und konnten ihren ersten Cape Epic Etappen Sieg 2011 feiern.
Erschöpft aber glücklich liess sich Näf im Ziel feiern. „Es war eine sehr harte Etappe. Vor allem die letzten Kilometer verlangten uns alles ab. Aber Hermida und ich pushten uns gegenseitig zum Sieg. Ein schönes Gefühl“, gab Näf zu Protokoll.
Ergebnisse Stage #6:
1.Multivan Merida Biking Team 3 (Hermida/Näf) – 5:00:47h
2. Songo 36ONE (Sauser/Stander) – 5:01:38h
3. Trek World Racing (Flückiger/Flückiger) – 5:04:06h
4. Multivan Merida Biking Team 2 (Kugler/Kaufmann) – 5:04:18
5. Multivan Merida Biking Team (Genze/Käß) – 5:04:21h
Gesamtwertung:
1. Songo 36ONE (Sauser/Stander) – 26:05:24h
2. Multivan Merida Biking Team (Genze/Käß) – 26:15:15h
3. Team Bulls 1 (Platt/Sahm) – 26:23:37h
4. Versluys-Evenza (Van Hoovels/Vermeulen) –26:46:16h
5. Multivan Merida Biking Team 2 (Kugler/Kaufmann)– 26:58:54h
Hier der Bericht vom Team Bulls
Am vorletzten Tag wurden die Profis bereits kurz nach dem Start erneut über den Groenlandberg geschickt, allerdings in entgegengesetzter Richtung der gestrigen Etappe. Mit insgesamt 120km / 2700hm verlangte die Strecke erneut vollen Einsatz von den Fahrern. Für das Team Bulls ging es heute vor allem darum, den Podiumsplatz von Karl Platt und stefan Sahm in der Gesamtwertung zu sichern.
Wie erwartet wurde das Rennen sehr schnell begonnen. Viele Teams setzten am heutigen Tage alles auf eine Karte um einen der beiden letztmöglichen Etappensieg zu holen. Wie an eine Perlenkette aufgereiht raten die Profis in den schweren Anstieg hinauf zum Groenlandberg. Bald taten sich erste Lücken in der Reihe auf. Es bildete sich eine Spitzengruppe bestehend aus Bulls 1 & 2, Songo, Merida 1 & 3 und Trek World Racing. Die Flückiger-Brüder setzten ein sehr hohes Tempo, so daß kein anderes Team einen Vorstoß wagte. Geschlossen erreichte die Gruppe die Paßhöhe bei Kilometer 30.
Es folgte eine lange und schnelle Abfahrt ins Tal, bis Kilometer 50 führte die Strecke primär bergab. An der Spitze gab es keine Veränderungen. Im folgenden Anstieg bekam Thomas Dietsch dann Probleme der Gruppe zu folgen. Der Franzose hatte sich schon am Groenlandberg nicht gut Gefühlt, doch jetzt trat sein `jour sans ́ deutlich zu Tage. Bulls 2 konnte sich noch bis etwa km 65 in der Spitzengruppe halten, dann mußten Dietsch/Böhme die Führenden endgültig ziehen lassen. Unterdessen schlossen einige andere Teams von hinten zur Führungsgruppe auf. Milka-Trek 1, Versluys-Evenza, Merida 2 und BMC waren nun ebenfalls in vorderster Front vertreten. Phasenweise sank das Tempo ein wenig ab, kein Team wollte alleine die Führungsarbeit übernehmen.
Auf den finalen 30 Kilometern entbrannte dann ein packender Kampf um den Etappensieg. Alle Teams fuhren am Anschlag, doch nur Bulls 1, Songo, Trek World Racing und Merida 1 & 3 verblieben in Führung. Als Merida 3 erneute das Tempo verschärfte, brach auch diese Gruppe endgültig auseinander.
Auf den letzten 10 Kilometern lancierte Merida 3 die entscheidende Attacke. Hermida/Näf gewannen die Etappe also Solisten vor Songo 36ONE. Trek World Racing folgte auf Rang drei. Etwa drei Minuten später überquerten Merida 2, Merida 1 und Bulls 1 die Ziellinie in kurzen Abständen auf den Rängen vier bis sechs. Eine gute halbe Stunden später folgte Bulls 2 auf Tagesrang zwölf. Die Beine des Franzosen Dietsch gaben an diesem Tage nicht mehr her, zudem hatte ihn ein Sturz nach der Hälfte der Distanz völlig aus dem Rhythmus gebracht.
„Das Rennen war von Beginn an hektisch und sehr schnell. Ein Etappensieg beim Cape Epic zählt sehr viel, vor allem für die Duos, die in der Gesamtwertung nicht ganz vorne mitfahren. Von denen wollten es nach dem Start einige richtig wissen. Auch im Finale waren wieder alle voll im roten Bereich. Stefan und ich konnten uns in diesem weltklasse Feld wieder lange Zeit gut behaupten. Mit Rang sechs haben wir uns erneut mehr Sicherheit für unseren
Podiumsplatz in der Gesamtwertung verschafft. Das war das Ziel am heutigen Tage.“ beschrieb Karl Platt die Geschehnisse des Rennens.
„Mir ging es von Beginn an nicht gut. Am Groenlandberg hatte ich die ersten Probleme, doch ich habe mich mit viel Moral in der Spitzgruppe über den Pass gerettet. Ab Kilometer 50 war es dann völlig zu Ende mit mir. Ich habe mich noch einige Zeit festbeißen können, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Nicht nur die Beine waren am Limit, ich hatte im ganzen Körper keine Kraft mehr, die Konzentration war weg. Der Sturz war sicher eine Folge davon. Danach sind wir eher ruhig ins Ziel gefahren, die Etappe war für Tim und mich sowieso gelaufen.“ gab Dietsch im Ziel entkräftet zu Protokoll.
Fotos
Esther Süss und Barthi Boucher – Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Burry Stander – Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Foto von Gary Perkin/Cape Epic/SPORTZPICS
Sauser/Stander und die Spitzengruppe – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Auf der Abfahrt – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Sauser/Stander am frühen Morgen – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Foto von Nick Muzik/Cape Epic/SPORTZPICS
In den Bergen um Elgin Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
In den Bergen um Elgin Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Foto von Gary Perkin/Cape Epic/SPORTZPICS
Burry Stander – Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Lukas Flückiger – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Lukas Flückiger – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Hannele Steyn-Coetzee – Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Die Spitzengruppe schiebt durch den Sand – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Die Flückiger-Brüder – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Lukas Flückiger muss die Kette schmieren – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Der Lebanon Singletrail – Foto von Gary Perkin/Cape Epic/SPORTZPICS
Kornfelder – Foto von Gary Perkin/Cape Epic/SPORTZPICS
Mannie Heymans in Lebanon – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Burry Stander führt – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Burry Stander führt – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Auf dem Berg – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Sauser vor dem Multivan Merida Team – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Streckenplaner Leon Evans aka Dr. Evil – Foto von Gary Perkin/Cape Epic/SPORTZPICS
Adrien Nyonshuti und Mannie Hymans nach der Etappe – Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Adrien Nyonshuti und Mannie Hymans nach der Etappe – Foto von Karin Schermbrucker/Cape Epic/SPORTZPICS
Die Gesamtführenden – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Das Podium nach Etappe 6 – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Stefan Sahm nach Etappe 6 – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Burry Stander – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
José Hermida nach Etappe 6 – Foto von Sven Martin/Cape Epic/SPORTZPICS
Mittel zum Erfolg? Christoph Sauser genießt ein Glas Wein am Abend – Foto von Gary Perkin/Cape Epic/SPORTZPICS
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