In einer neuen Ausgabe von „Besser werden leicht gemacht“, möchten wir euch den Pre-Jump (Vorab-Sprung) näher bringen. Der Pre-Jump ist universell einsetzbar dient als wahrer „Raketenantrieb“. Er ist nicht nur für sprungorientierte Freerider von Bedeutung, sondern kann auch geschwindigkeitsorientierten Downhill- , 4Cross- und XC-Fahrern große Dienste erweisen. Wieso, weshalb, warum? Das werden wir euch in dem folgenden Artikel ausführlich erläutern.

Um euch das ganz noch besser veranschaulichen zu können, haben wir (Maxi und Nuts-Tobi) ein kleines Pre-Jump-Video für gedreht. Viel Spaß dabei.

Pre-Jump Technik von MaxiMehr Mountainbike-Videos

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Was ist der Pre-Jump? Der Pre-Jump ist eigentlich nichts anderes, als ein Bunny-Hop. Die Bewegungsabläufe der beiden Fahrtechniken sind bei der Einleitung des Manövers identisch. Sie unterscheiden sich lediglich in der Landung. Da man den Pre-Jump in abschüssiges Gelände, bzw. Landungen, springt, ist das Vorderrad beim Landevorgang nicht auf gleicher Höhe mit dem Hinterrad, so wie beim Bunny Hop, sondern unterhalb. Der Pre-Jump sorgt dafür, dass man an einem abfallenden Hindernis nicht über die Landung hinausgetragen wird. Außerdem dient er der Beschleunigung.

Wo kommt der Pre-Jump zum Einsatz? Wie schon gesagt, findet der Pre-Jump so ziemlich überall Anwendung. Hier zwei Beispiele:

Downhill: Auf einer schnellen DH-Strecke gibt es einen Drop, aufgrund der hohen Geschwindigkeit die vor dem Drop erzielt wird, segelt man fast immer über die Landung hinaus. Daher gibt es nur zwei Möglichkeiten:
– entweder ihr bremst vor dem Drop ab und könnt dadurch gezielt in die Landung springen
– oder ihr wendet den Pre-Jump an.

Da man beim Pre-Jump ein paar Meter vor der Hang- oder Absprungkante abspringt, kann mit auch mit hoher Geschwindigkeit die Landung treffen und so seinen Schwung beibehalten oder ihn gar erhöhen.

Cross Country: Ihr nehmt an einem XC-Rennen teil und auf der Strecke gibt es Bodenwellen und Gräben. Da ihr auch hier mit hoher Geschwindigkeit ankommt, mit dem geringen Federweg aber nicht in einen der Gräben hineinspringen woll, um dort unsanft im „Flat“ aufzuschlagen, müsst ihr zwangsläufig vor dem Graben abbremsen. Auch hier hilft euch der Pre-Jump, eure Geschwindigkeit elegant beizubehalten.

Die Technik und der Effekt:

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Anfahrt: Ihr fahrt mit hoher Geschwindigkeit auf ein Hindernis, wie beispielsweise einen Graben oder einen Drop, zu. Nach dem ihr beschleunigt habt, richtet ihr euch auf um eine zentrale Position über dem Bike einzunehmen. Ihr steht zentral über dem Bike und eure Beine und Arme sind leicht gebeugt. Euer Blick richtet sich auf den bevorstehenden Absatz, nicht auf den Punkt, an dem ihr vorher abspringen werdet. Die Pedale stehen dabei wagrecht.

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Absprung: Je nach Geschwindigkeit, macht ihr ca. 1 ½ bis 2 Radlängen vor der Kante einen Bunny-Hop. Zuerst sollte dabei euer Vorderrad in die Luft gehoben werden. Anschließend zieht ihr das Hinterrad nach. Oft ist es hilfreich, sich für den Absprung eine kleine Absprungkante zu suchen, wie beispielsweise eine Wurzel oder einen Stein. Versucht das Bike aber nicht zu weit in die Luft zu heben, sonder schwebt knapp über den Boden hinweg.

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Eintauchen: Sobald ihr mit dem Vorderrad über die Kante geht, streckt ihr die Arme aus und drückt das Vorderrad somit in Richtung Landung. In dem Moment, in dem das Hinterrad über die Kante geht, richtet ihr das Bike parallel zur Landung aus. Anschließend drückt ihr das Bike auf den Boden. Beide Räder sollten die Landung gleichzeitig berühren.

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Landung: Wenn beide Räder den Boden berühren, federt ihr den Aufprall mit Armen und Beinen ab. Im Auslauf der Landung befindet sich die Kompression, durch die ihr nun Schwung mitnehmen könnt. In der Kompression drückt ihr euer Bike mit Armen und Beinen unter euch hindurch (pushen), das sorgt für eine extra Portion Speed.

Der Pre-Jump ist leicht zu lernen. Man kann sich angenehm an ihn herantasten und die Technik mit verschiedenen Geschwindigkeiten ausprobieren. Versucht es doch einfach selbst einmal. Ihr werdet den Erfolg schnell merken. Ich hoffe, dass euch diese Tipps helfen können und wünsch euch viel Spaß beim Ausprobieren.

  1. benutzerbild

    Marc B

    dabei seit 07/2001

    Ja, man kann halt schneller bleiben, wenn man sich vorher abzieht. Mit derselben Geschwindigkeit würde der Kicker einen wahrscheinlich über die Landung hinauskatapultieren smilie

  2. benutzerbild

    Nexic

    dabei seit 09/2009

    Ganz toller Artikel, bitte mehr davon! smilie

  3. benutzerbild

    Schildi

    dabei seit 04/2008

    [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=WUfUshe6B_o"]YouTube - Fahrwerkseinstellung - Mountainbike Technik Tipps[/nomedia]

    dabei lässt sich auch gleich das fahrwerk einstellen

  4. benutzerbild

    HardRock07

    dabei seit 05/2009

    Hab den Pre-jump heute mal gstestet.
    Die Situation ist die gleiche wie im Video, flach anrollen, dann gehts kurz und steil bergab und dann auf nen Table zu.

    Hab mich vorher die kurze Abfahrt immer runtergepusht, geht zwar auch, aber mit dem Pre-jump ist man um einiges schneller und vorallem flüssiger unterwegs.
    Danke fürs Vormachen smilie Wirklich sehr nützlich !

  5. benutzerbild

    m-i-k-e

    dabei seit 05/2011

    hi.So wünscht man sich eine Erklärung.

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