Ich muss gestehen, dass ich recht skeptisch reagiert habe, als uns ein Rock Machine Bike zum Testen angeboten wurde. Die Marke war mir aus der Vergangenheit bekannt und aufgrund des damaligen, recht schweren DH-Rahmens „Adrenaline“ in der Erinnerung geblieben. Die Funktion des „Adrenaline“ konnte mich damals auch nur bedingt überzeugen. Da mir das aktuelle Sortiment der tschechischen Firma nicht auf Anhieb bekannt war, wollte ich mich vor meiner Entscheidung aber doch noch informieren, um voreiligen Schlüssen vorzubeugen. Was ich dann auf der Rock Machine Website zu sehen bekam, überraschte mich auf eine positive Weise. Das uns angebotene Whizz 90, machte auf mich optisch, als auch vonseiten der Ausstattung, auf Anhieb einen guten Eindruck . Also entschloss ich mich dazu, das Bike für euch unter die Lupe zu nehmen.
Fakten: Die Firma Rock Machine wurde im Jahr 1994, in der Tschechischen Republik, gegründet. Das wohl bekannteste Bike der Marke ist das Downhill-Bike „Adrenaline“, mit dem Michal Marosi, im Jahr 1999, einen Podestplatz beim Downhill World Cup einfuhr. Nach Michal Marosi holte man sich den namhaften tschechischen Downhill-Fahrer Adam Vágner an Bord. In Westeuropa wurde es einige Zeit ruhig um die tschechische Firma. Nachdem Rock Machine, 2009, an einen neuen Eigentümer verkauft wurde, setze man sich das Ziel, auch den westeuropäischen Mark wieder zu erobern. Der neueste Streich von Rock Machine ist das Freeride-Bike „Whizz“, das in enger Zusammenarbeit mit Adam Vágner entwickelt wurde.
Das Bike: Das Whizz wird als potentes Freeride-Bike mit Downhill-Ambitionen beschrieben. Es verfügt über einen echten VPP-Hinterbau, der im eigenen Hause entwickelt wurde und 190 mm Federweg bietet. Fragwürdig ist, warum das Bike nur in einer Größe angeboten wird (16,5“). Das dürfte den Käuferkreis deutlich einschränken. Auch der Lenkwinkel ist für ein downhill-orientiertes Big-Bike nicht mehr ganz zeitgemäß. Ein 66°-Lenkwinkel, bei einem Zero-Stack-Steuersatz und einer 180mm Forke, kommt mir in der Theorie recht steil vor. Hier muss sich in der Praxis zeigen, ob der VPP-Hinterbau mit viel Sag gefahren werden will und der Lenkwinkel dadurch flacher wird. Bei der Ausstattung ließ man sich nicht lumpen. Am teuersten Modell, Whizz 90, kommt nur das Beste vom Besten zum Einsatz. Neben Rock Shox Federelementen wurden diverse Race Face Anbauteile ausgewählt. Beim Namen „Race Face„, könnte einem folgende Befürchtung in den Sinn kommen. „Was ist wenn die eines der verbauten Race Face Komponenten zum Garantiefall wird? Wäre dann von Seiten des Herstellers für Ersatz gesorgt?“ Bei Rock Machine teilte man uns mit, dass man genügend Race Face Komponenten auf Lager habe, um den Kunden im Fall der Fälle nicht im Stich zu lassen.
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Ausstattung und Geometrie:
Rahmen: VPP-Rahmen aus 7005 Aluminium mit 190 mm Federweg (Größe: 16,5“)
Dämpfer: Rock Shox Vivid Air R2C / 222 mm Einbaulänge
Gabel: Rock Totem RC2L Solo Air
Laufräder: WTB Laser TCS Freeride
Kurbeln: Race Face Atlas FR mit 36 Z. Kettenblatt / 83 mm Race Face X-Typ Innenlager
Kettenführung: Shaman Drake
Schaltwerk: SRAM X.9 short cage
Schalthebel: SRAM X.9
Kassette: SRAM PG-970 DH 11-26 Z.
Kette: SRAM PC 951
Steuersatz: ONE IHS Tapered / Zero Stack
Vorbau: Race Face Respond
Lenker: Race Face Atlas FR
Sattelstütze: Race Face Evolve
Sattel: WTB Aviator
Griffe: ONE lock on
Bremsen: Formula THE ONE / 203 mm – 180 mm
Pedale: Viper 2
Reifen: Schwalbe Wicked Will 2.35 – Verstart Compound – double wall
Gewicht: 17,4 kg o. Pedale (in der Redaktion gewogen)
Preis: 3999 Euro
Sitzrohrlänge: 422 mm
Effektive Oberrohrlänge (horizontal): 592 mm
Kettenstrebenlänge: 436 mm
Radstand: 1.167 mm
Steuerrohrlänge: 120 mm
Sitzwinkel: 73 °
Lenkwinkel: 66 °
Details: Das Tapered Steuerrohr ermöglicht es, gegebenenfalls einen „Angle Set“ Steuersatz zu fahren. So bekommen abfahrtsorientierte Biker einen flacheren Lenkwinkel. Zudem wurde der Rahmen auch für Doppelbrückengabeln ausgelegt. Eigens dafür hat man einen Gabelanschlag am Rahmen angebracht, um lästige Dellen zu vermeiden. Am Hinterbau kommt eine 150 mm x 12 mm Steckachse zum Einsatz. Diese wird einfach nur gesteckt und kommt ohne Klemmschrauben aus. Das dürfte den Ein- und Ausbau des Hinterrades deutlich erleichtern, bzw. beschleunigen. Die Kettenführung wird an einer ISCG 05 Aufnahme befestigt. Für eine „cleane“ Optik sorgen auch die innenverlegten Züge, welche durch das Unterrohr zum Hinterbau gelangen.
Jetzt kommt ihr: Was ist euer erster Eindruck vom Rock Machine Whizz 90? Seit ihr der Meinung, dass es sich hier um ein „Alltags-Bike“ handelt, mit dem man eine Menge Spaß auf den Hometrails haben kann? Oder handelt es sich eurer Ansicht nach, doch „nur“ um ein weiteres Bike dessen Einsatzgebiet auf die Nutzung eines Bikeparks beschränkt ist? Teilt uns mit, wofür ihr das Rock Machine benutzen würdet, und wir werden es in diesen Bereichen für euch testen.
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