Während der 4X-Sport in Europa mit neuen Rennserien und einem breiten Rückhalt in der Szene verankert zu sein scheint, werden auf der anderen Seite des Kontinents immer wieder Stimmen laut, die Dual Slalom zurück fordern. Andererseits ziehen sich auch europäische Fahrer wie Cedric Gracia aus dem Sport zurück, weil er sich – ihrer Meinung nach – in die falsche Richtung entwickelt. Fourcross.tv hat CG nur eine einzige Frage gestellt, die Antwort seht ihr hier:
Cedric Gracia zur Lage im 4X-Sport von nuts auf MTB-News.de
Seine Kernaussage ist: Er hat sich aus dem 4X-Weltcup zurück gezogen, weil ihm die Rennen keinen Spaß mehr machen. Zu Tretlastig, zu BMX-like, langweilige Rennen, die auf der Startgeraden oder schon im Gate entschieden werden. Außer Cedric haben sich inzwischen auch andere Fahrer zurück gezogen oder diesen Schritt angekündigt:
Dan Atherton wurden durch seine Verletzung die Augen geöffnet, was ihm wirklich wichtig ist, er möchte das Risiko des 4X nicht mehr tragen und stattdessen wieder Downhill fahren. Jared Graves hat seinen Rücktritt angekündigt, auch er will wieder Downhill fahren. Bei ihm ist nicht das Verletzungsrisiko der entscheidene Punkt, sondern die Strecken: Seit Jahren kritisieren er und viele weitere Top-Fahrer die Sprünge als zu klein und den Anspruch nicht auf Weltcup-Niveau.
Ich persönlich finde es unglaublich schade, wenn sich gerade Fahrer wie die genannten zurück ziehen – sie sorgten (Okay, Herr Graves ausgenommen) meistens für die spannendsten Rennen, weil sie auf der Strecke schnell waren, aber keine ausgezeichneten Starter. Ohne solche Piloten werden die allermeisten Rennen tatsächlich im Gate entschieden – und ein sich immer weiter auseinander ziehender Train auf einer Strecke mit zu kleinen Sprüngen kommt dann der Definition von langweilig schon recht nahe.
Doch warum erfreut sich der Sport auf den Levels unterhalb des Weltcups so großer Beliebtheit? Die nationalen und europaweiten Rennserien strotzen vor Anmeldezahlen, in den Bikeparks sind 4X-Strecken immer gern gesehen,…?
Für mich sieht es so aus, als bräuchte der Weltcup wirklich andere Strecken, vielleicht müssten auch unterschiedliche Streckenabschnitte für Frauen und Männer abgesteckt werden. Das soll nicht chauvinistisch sein, sondern würde die 4X-Damen besser aussehen lassen und die Herren wieder wirklich fordern. In jedem Fall muss der Sport seine Position zwischen BMX- und Mtb-Einflüssen noch finden. Braucht es zum Beispiel wirklich Steinfelder, auf denen die Fahrer mit ihren leichtgewichtigen Hardtails durchgeschüttelt werden?
Das Thema bietet viel Diskussoins-Potential, daher bitte versuchen, wirklich dabei zu bleiben. Was haltet ihr beispielsweise konkret von CGs Vorschlag, die Strecke mit einem Droß statt einem Sprint zu beginnen? ich bin gespannt, wo die Reise für den Sport hin geht, fest steht eigentlich nur: Der Fahrerschwund ist nicht hinzunehmen. Doch eine Rückkehr zum Dual Slalom, wo jedes Duell zwei Mal ausgefahren werden muss und die Sportler im Finale völlig am Ende sind, kann doch auch keine Lösung sein – von der Zuschauerfreundlichkeit noch ganz abgesehen.
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