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Auf dem Weg zum Worldcup in Fort William machte das Worldcup Team Blackmountain MOREWOOD United einen Zwischenstop im Schwabenländle. Bei einem gemütlichen Grillabend im Ceedstore hatte ich die Möglichkeit Interviews mit Fabién Cousinié, Michael Pascal und Tim Bentley zu führen.

Fabien Cousiné
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Fabien stell dich bitte kurz vor.
Mein Name ist Fabien Cousinié, viele kennen mich auch als Couscous. Ich bin 24 Jahre alt und fahre für das Morewood Worldcup Team.

Du bist nun schon eine Weile im Worldcup unterwegs. Wie lange fährst du schon Rennen?
Wie viele andere WC-Fahrer habe ich mit BMX angefangen. Da war ich 10 Jahre alt. Seitdem bin ich quasi ständig unterwegs.

Wie sieht dein Wochenablauf dabei aus?
Im Sommer sind wir ab Mittwochs an dem jeweiligen Austragungsort bis Sonntags. Montag und Dienstag machen wir in der Regel Events, Fotoshootings oder sonstige Sachen die so anstehen.

Das klingt schon mal nach einem dichten Zeitplan. Worum kümmerst du dich noch?
Ich bin es nicht anders gewohnt von daher macht mir das nicht so viel aus. Im Team kümmere ich mich noch um unsere Sponsoren und mache die Formalitäten. Meine Freundin hilft mir auch noch bei der Organisation der Trips mit den Hotels usw… Sie ist Stewardess und hat so nach 12 Tagen am Stück arbeiten immer drei Wochen frei. In der Zeit begleitet sie mich öfters auf die Worldcups.

Was denkst du wie lange du noch Rennen fahren wirst?
Ich darf nicht aufhören zu fahren. Sobald man aufhört fällt man auseinander. You have to keep racing.

Was machst du als Ausgleich im Winter?
Seit zwei Jahren fahre ich aktiv Boardercross auf Snowscoots (für www.snowscoot-blackmountain.com Anm. d. R.). Das läuft auch ganz gut. Es ist noch ein recht kleiner Sport und ich konnte letzten Winter den Weltmeistertitel gewinnen der alle zwei Jahre ausgetragen wird. Sebastian von Blackmountain ist auch gerade mit uns unterwegs. Er hat Urlaub und hilft uns nun in den Sommermonaten bei den Downhillworldcups.

Wie ist dein aktueller Stand im Worldcup und was deine Ziele für 2011?
Aktuell auf Platz 15. Ich möchte auch innerhalb der Top 20 bleiben in der Gesamtwertung und bei den Worldchampionships in Champéry sollte eine Top 10 Platzierung drin sein.

Du erwähnst Champéry. Wie liegt dir die Strecke und welche ist allgemein deine Liebste?
Meine Lieblingsstrecke ist aktuell sogar Champéry solange es trocken ist. Bei Nässe macht es nicht wirklich Spaß da man mehr oder minder den ganzen Hang einer Wurzel folgen muss. Linienwahl ist dann nicht mehr möglich.

In vielen Filmproduktionen sind Worldcupracer zu sehen. Würdest du gerne ebenfalls mal in einer solchen Produktion mitwirken?
Leider wurde ich noch nicht gefragt. Ich denke es kommt natürlich auch auf die Ergebnisse an die man einfährt. Aktuell haben wir selbst mit Victor Charrier zusammen ein längeres Teamvideo produziert, das in den kommenden Wochen veröffentlicht wird.

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Tim Bentley
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Tim stell dich bitte kurz vor.
Ich heisse Tim Bentley, bin 18 Jahre alt und komme aus Südafrika.

Du bist jetzt ganz neu im Morewood Worldcup Team. Was hast du davor gemacht?
Ja das ist mein erstes Jahr in der internationalen Rennszene. Davor bin ich für GT die nationale Serie in Südafrika gefahren, sowie die Worldchampionship in Kanada. Daneben ging ich noch zur Schule aber jetzt habe ich meinen Abschluss.

Wie geht es da jetzt bei dir weiter?
Ich überlege zu studieren. Ingenieur wäre toll. Ein Fahrrad zu entwickeln und dann die Leute darauf fahren zu sehen wäre klasse.

Mit 18 Jahren bist du aktuell der jüngste im Team. Wie funktioniert das mit den restlichen Teammitgliedern?
Natürlich gibt man da ein ganz gutes Ziel ab. (lacht) Was ein wenig schwierig ist, ist die Sprache. Mit mehreren Franzosen im Team wird natürlich viel Französisch gesprochen.

Du bist nun dieses Jahr sehr viel unterwegs. Wie funktioniert das mit der Freundin?
Sie fährt ein wenige MotoX als Hobby und ich hab schon das eine oder andere mal versucht sie zum Downhill zu bringen aber das hat noch nicht ganz geklappt (lacht).

Wie kommst du mit den europäischen Strecken zurecht? Ich stelle mir Südafrika recht trocken vor mit wenig Regen und Schlamm…
Der Boden hier auf den Strecken kommt mir sehr entgegen. Der Matsch ist viel griffiger als in Südafrika. Wenn es dort mal regnet wird der Staub auf dem harten Boden so rutschig wie Eis. Das kann man quasi nicht mehr fahren. Hier in Europa gibt es viele steile und technische Strecken was ich mag. Ich sehe mich eher als einen technischen Fahrer. Les Arc war toll und auf einer privaten Trainingsstrecke von Thibaut Ruffin hatten wir auch sehr viel Spaß.

Was sind deine Ziele für die 2011er Saison?
Top 50 in der Gesamtwertung und Top 50 bei den Worldchampionship wäre schon ganz gut.

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Mickael Pascal
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Hallo Mickael du bist mit 31 schon ein alter Hase im Worldcup Zirkus. Wie lange bist du schon dabei und was waren deine größten Erfolge?
Nach dem ich meinen Einstieg in den Sport ’94 über verschiedene CC Rennen gefunden habe, fand ich immer mehr Spaß an den Abfahrten und blieb dann dabei. ’96 fuhr ich mein erstes Downhillrennen in Les Gets. Ab ’97 wurde ich dann gesponsort. Ein Jahr später dann auch im bekannten Sunn Team, unter anderem mit Nico Vouilloz. 2001 hatte ich zwei Worldcup-Siege wobei ich meine beste Saison als die von 2003 ansehe. Damals wurde ich Zweiter bei den Worldchampionships.

In dieser Zeitspanne bleiben Verletzungen sicher nicht aus?
Ich blieb eigentlich recht verschont. Lediglich einmal ein Schlüsselbeinbruch und einmal ein Bänderriss im Knie.

Das ist gut zu hören. Wird Downhillfahren nach all den Jahren nicht langweilig?
Von October bis März fasse ich eigentlich kein Bike an. Da arbeite ich als Skilehrer und dementsprechend bin ich nur auf Brettern unterwegs, was eine gute Abwechslung ist. So macht es mir in jeder Saison aufs neue Spaß wieder aufs Bike zu steigen.

Man hat ein wenig das Gefühl, dass es dieses Jahr mit vielen Young-Guns sehr spannend werden könnte im Worldcup. Wird der Druck das größer?
Naja – es sind mittlerweile einfach mehr Leute schnell. Aber ich bin immer noch schnell (lacht).

Denkst du ans Aufhören?
Ich werde solange weiter fahren wie es mir Spaß macht und ich motiviert bin. Das ist das Wichtigste. Natürlich ist es wichtig einen großen Sponsor zu haben der dich trägt.

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Mechaniker Stephane
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Welche Besonderheiten findet man an den Teambikes?
Wir haben eine Custom-Geometrie. Flachere Winkel und einen längerer Radstand. Alles in allem ein Mix aus dem Large und dem Mediumrahmen des Makulu. Je nach Strecke klemmen wir die Gabel etwas höher oder tiefer um die Geometrie noch ein wenig anzupassen.

Suspension?
Das Team fährt diese Jahr auf Fox Suspension. Wir nutzen das Factory Setup und testeten vor der Saison verschiedene Versionen bis wir das gefunden haben was wir wollten. Je nach Strecke passen wir das natürlich noch mal an. Ein großer Pluspunkt ist natürlich auch, dass Fox auf fast allen Worldcups vertreten ist falls es Probleme geben sollte.

Der Dämpfer sieht länger als gewöhnlich aus.
Wir fahren eine 260er Dämpferlänge wodurch wir eine weichere Feder verwenden können. Das bringt uns ein feineres Ansprechverhalten und Setup.

An der Fox40 sind die Dichtungen blau…?
Das sind Prototypen mit verringerter Reibung und blau damit wir sie von den anderen unterscheiden können.

Wir hatten das Rad von Couscous vorhin an der Waage und mit 16,56kg kam es auf einen wirklich guten Wert.
Ja wir haben wo es geht an Gewicht gespart. Titanachsen und Käfige an den Crankbrother Mallet, Thomson Masterpiece Sattelstütze, SRAM RED Rennrad Kassette usw…

Flatbars sind bei vielen Fahrern hier in Deutschland beliebt. Warum sieht man sie nicht an den Profibikes?
Mit flachen breiten Lenkern bringt man zwar das Gewicht nach vorne aber das macht auf Dauer auch müde. Mit ein wenig Rise beugt man dem vor.

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Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

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Am nächsten Tag hatten wir die Gelegenheit mit den Jungs im Bikepark Albstadt auf die Piste zu gehen und ein paar Fotos zu schießen.

Nach dem wir die Strecke ein wenig genauer nach Fotospots abgefahren sind war klar, dass wir einiges erwarten durften. „I will jump the whole thing.“ sorgte dann auch bei einigen wirklich schnellen Locals für offene Münder.

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Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Mit dem installierten Freelap-System unterbaten CousCous und Mickael die Bestzeit von 2:04min selbst mit Crash (im Video) um 4 Sekunden und später noch mal um weitere 5 Sekunden auf 1:55min. Auf die Frage was noch drin wäre wenn man hier einen Worldcup ausfahren würde meinte CousCous, dass Greg Minnaar vielleicht auf eine 1:47 kommen könnte. 8 Sekunden auf knapp 2 Minuten ist definitv noch mal eine Ansage.


2011 05 28 morewood couscous albstadtmov von Grinsekater auf MTB-News.de

Mickael Pascal vorne, Fabien Cousinié mit der Kamera. Video in Originalgeschwindigkeit.

Für den Rest lassen wir Bilder sprechen.
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Und nicht vergessen!
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Demnächst ein Bericht zum Fotografen-Downhillrace in Albstadt. ;)
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Pic © by JoniBeck

  1. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    Hammer Bilder ... Hat sich die Mühe wohl gelohnt.

  2. benutzerbild

    ewoq

    dabei seit 11/2004

    grandiose fotos jens...

  3. benutzerbild

    running-blind

    dabei seit 02/2006

    waren zwei geile tage!!!

  4. benutzerbild

    Sepprheingauner

    dabei seit 02/2004

    Super Bericht, macht Spaß zu lesen. Geile Fotos!
    War bestimmt genial.

  5. benutzerbild

    RANDOM-PHOTOGRAPHY

    dabei seit 10/2004

    cooler Bericht und seeehr lässige Fotos! Cheesecat - Du musst ma wieder was schicken! smilie)

    Übrigens: Wer in Albstadt mal 5 Runden für umsonst fahren will, kauft siche einfach ein RANDOM4 im onlineshop (random-photography.com) und bekommt 5 Freifahrten GRATIS dazu.- wenn das ma nich lässig is! Es lohnt sich - war selber schon dort!

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