Vor ziemlich genau elf Monaten haben wir an dieser Stelle verkündet, dass es aus ist mit Pronghorn [Bericht über die Insolvenz der Dänen]. Das eigenwillige Rahmendesign in Kombination mit nicht ganz überzeugender Performance, die wir dem All Mountain Fully bestätigen mussten [Fahrbericht] schien sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht für das Unternehmen ausgezahlt zu haben – mit ungedeckten Verbindlichkeiten in Höhe von 750.000€ ging die Marke vergangenes Jahr in die Insolvenz. Der Versuch schien misslungen.
Nun hat uns über einen treuen Fan der Marke die Information erreicht, dass die Dänen wieder am Gashahn (oder zumindest dem Pedal) drehen und ihre bekannten Produkte neu aufgelegt haben. Tadahh! Mit den bekannten Mitarbeitern, den bekannten Bikes und ein paar neuen Standards versucht das bereits gescheiterte Team nun erneut den Vorstoß in den Mountainbike-Markt. Eine Runderneuerung sieht anders aus und auch der Name hat in meinen Augen nicht den Wert, als dass er unbedingt weiter geführt werde sollte. Schlussfolgernd deutet dieser Punkt an, dass die Macher von Pronghorn weiterhin an ihrer Idee festhalten. Das ist einerseits gut, weil konsequent; andererseits jedoch schlecht, da die ganze Unternehmung bereits einmal gescheitert ist.
Wie noch 2010 wird es für den neuen Angriff des Gabelbocks die folgenden Modelle geben: PR6-XC Hardtail (ISP), PR6-XC Carbon (ISP), PR6-XC, PR6-Trail und PR6-130.
Am 130mm Bike, das die Dänen als die Allround Waffer schlechthin präsentieren, haben sich einige Kleinigkeiten getan. Das im Fahrbericht extrem negativ aufgefallene Ghost-Shifting soll durch eine neue, interne Zugverlegung reduziert oder sogar aufgehoben worden sein. Am Steuerrohr gibt es dem aktuellen Trend entsprechend ein getapertes Rohr und am Hinterbau neue Ausfallenden, die nicht nur voluminöser ausfallen, sondern auch eine PM-Aufnahme für eine Scheibenbremse aufweisen und eine Achse im Syntace X-12 Standard anbieten. Beim Innenlager setzt man nun auf ein 30mm messendes Press Fit Lager. Einen Preis für das neue Bike gibt es bislang nicht, während die anderen genannten Modelle bereits mit Preis auf der Homepage ausgezeichnet sind, jedoch auch den Vor-Konkurs-Modellen entsprechen.
Die Website www.pronghornracing.dk ist ebenfalls im bekannten Design übernommen worden und enthält ein neues, nicht gerade bescheidenes Video, in dem das Unternehmen kommuniziert „das beste Bike“ zu bauen.
Wir werden sehen, wie lange sie sich diese Mal damit über Wasser halten können. Nicht, dass sie sich doch noch einen Bock schießen…
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